Das Ende des VI. Buches von Caesars "Commentarii de bello Gallico" (6, 36–37). Eine Legitimation des "bellum iustum"?

Potenziale für die Analyse des Erzählstils, die Bedeutung der Fortuna bei Caesar und die Haltung zu ‚Barbaren‘ als Legitimation zum "bellum iustum"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

20 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

I. Einleitung

II. Arbeitsübersetzung zu Caes. Gall. 6, 36, 1–2, 37, 1–7

III. Einordnung der Textstelle in den Kontext des VI. Buches

IV. Analyse und Interpretation der Textstellen 6, 36, 1–2, 37, 1–7
1. Analyse und Interpretation Caes. Gall. 6, 36, 1–2
2. Analyse und Interpretation Caes. Gall. 6, 37, 1–7
3. Beurteilung der Erzählweise – Dramatische Darstellung

V. Caesar und das Glück (Fortuna)

VI. Das Barbarenbild als Legitimation eines „gerechten Krieges“?

VII. Schlussbetrachtung

VIII. Literaturverzeichnis
1. Primärliteratur:
2. Hilfsmittel
3. Sekundärliteratur

I. Einleitung

Ziel dieser Arbeit ist es, die vorliegenden Paragraphen des sechsten Buches zunächst sprachlich zu analysieren, um dann die Besonderheiten des Erzählstils dieser Passage herauszustellen. Ebenso soll auf die Rolle des Zufalls (casus) und des Glücks (fortuna) in Caesars Kriegsführung eingegangen werden. Auch die Frage nach dem gerechten Krieg (bellum iustum) kann in diesem Zusammenhang gestellt werden: „Wie schafft Caesar es, seinen Krieg zu rechtfertigen? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?“ Eines ist gewiss: eine entscheidende Rolle für die Beantwortung dieser Fragen spielt das von Caesar gezeichnete Barbarenbild.

Jedoch soll der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Analyse des Textes der Paragraphen 36,1–2 und 37, 1–7 des sechsten Buches liegen, die in der Forschung bisher nur ansatzweise behandelt wurden, da in Bezug auf das sechste Buch vor allem der Gallier–Germanen–Exkurs weitaus mehr Beachtung fand. Die viel diskutierten Themen über die Rolle der Fortuna und den „gerechten Krieg“ in den Kapiteln V und VI dieser Arbeit hingegen sollen nur kurz und in Bezug auf die analysierten Textstellen behandelt werden.

Nachdem eine Arbeitsübersetzung der Textstellen erfolgt ist, muss diese inhaltlich in den Gesamtkontext des sechsten Buches eingeordnet werden, um eine gute Einführung in die Analyse geben und diese besser verstehen zu können.

II. Arbeitsübersetzung zu Caes. Gall. 6, 36, 1–2, 37, 1–7

Obwohl Cicero alle vergangenen Tage auf Cäsars Befehl mit größter Sorgfalt die Soldaten im Lager gehalten hatte und nicht einmal einen Trossknecht außerhalb der Befestigung hinausgehen lassen hatte, war er am siebten Tag misstrauisch, dass Caesar bezüglich der Zahl der Tage sein Wort halten werde, weil er hörte, dass er weiter vorrückt sei und (weil) auch kein Gerücht über seine Rückkehr zu ihm gelangte. Zugleich wurde er von den Stimmen derer beeinflusst, die seine Beharrlichkeit beinahe als Belagerung bezeichneten, weil man nämlich nicht das Lager verlassen durfte. Er (Cicero) befürchtete also keinen (unglücklichen) Zufall von der Art, dass er in einem Gebiet von drei Meilen angegriffen werden könne, in dem neun Legionen und eine sehr starke Reiterschaft dem Feind entgegen gestellt waren, der zersprengt und beinahe vernichtet war, schickte er fünf Kohorten, um Getreide zu holen, auf die nächsten Saatfelder, zwischen denen und dem Lager gänzlich nur eine Anhöhe war […].

In ebendiesem Augenblick kamen durch (unglücklichen) Zufall germanische Reiter angesprengt und versuchten sofort in demselben Schritt , in dem sie gekommen waren, durch das Haupttor des römischen Lagers ins Lager zu stürmen, und sie wurden wegen der vorgelagerten Wälder nicht eher in diesem Teil bemerkt, als sie sich schon in unmittelbarster Nähe des Lagers befanden, sodass sogar die Kaufleute, die vor dem Wall ihre Zelte aufschlugen, keine Zeit mehr hatten, sich in Sicherheit zu bringen. Unsere ahnungslosen Männer wurden durch diesen Überfall völlig verwirrt und die erste Kohorte auf Wache kaum dem Angriff standhielt. Die Feinde verteilten sich auch rings auf die übrigen Teile (des Lagers) zu sehen, ob sie einen Zugang finden könnten. Mit Mühe schützten unsere Soldaten die Tore. Die übrigen Zugänge verteidigte das Gelände an sich und durch den Schutzwall. Im ganzen Lager fürchtete man sich, und einer fragte den anderen nach dem Grund des Aufruhrs. Man wusste weder wo man angreifen sollte, noch kümmerte man sich darum, an welche Stelle jeder zusammenkommen sollte. Der eine verkündete, das Lager sei schon erobert, der andere behauptete, die Barbaren seien nach Vernichtung des Heeres und des Feldherrn als Sieger gekommen […].

III. Einordnung der Textstelle in den Kontext des VI. Buches

Im Frühjahr des Kriegsjahres 53 v. Chr.[1] unternimmt Caesar eine zweite Expedition über den Rhein, um die Germanen von der Unterstützung der Gallier abzuschrecken und um zu verhindern, dass der Eburone Ambiorix Zuflucht bei ihnen findet (6, 1–10). Allerdings scheitert der Feldzug gegen die Sueben aufgrund des sumpfigen Geländes und der dichten Wälder, die eine Art Grenze zwischen Cheruskern und Sueben darstellte (6, 10, 5). An dieser Stelle gibt Caesar einen ausführlichen Exkurs über Sitten und Eigenheiten der Gallier und Germanen (6, 11–28[2] ). Die Berichterstattung über Caesars Verfolgung (gegen Ambiorix) wird in 6, 29–44 fortgeführt. Die Jagd auf Ambiorix bleibt jedoch erfolglos, was Caesar dem Zufall[3] zuschreibt (multum cum in omnibus rebus, tum in re militari potest Fortuna[4]). Zum Schutze des Gepäcks lässt Caesar eine Legion in Atuatuca unter dem Kommando Quintus Ciceros[5] zurück und lässt sein Heer in drei Abteilungen vorrücken. Er selbst verlässt das Lager zur Verfolgung und sagt seinem Kommandeur, er sei in sieben Tagen zurück (6, 33, 4). Als Cicero nicht an seine rechtzeitige Rückkehr glaubt, schickt er fünf Kohorten zum Futterholen aus (6, 36, 2), unwissend, dass sich die germanischen Sugambrer in unmittelbarer Nähe befinden. Diese hatten durch einen Gefangenen aus der Umgebung erfahren, dass Caesar nicht im Lager sei, wodurch sie angelockt wurden, statt der bisher dürftigen Beute, „[…] die fette des Römergepäcks an[zu]zielen. Die Besatzung des Gepäcklagers sei so schwach, dass sie nicht einmal den Lagerwall besetzen könne.[6] “. Daher ließen sie von der Plünderung des Eburonen–Gebietes, die Caesar zuvor ausgesprochen hatte, ab. So griffen sie das römische Lager an, was zur äußersten Überraschung und Entsetzen der Legionäre führte. Die Lage entspannte sich erst wieder, als Caesar doch noch zur rechten Zeit eintraf (6, 42, 1) und die Germanen schließlich wieder über den Rhein verschwanden.

IV. Analyse und Interpretation der Textstellen 6, 36, 1–2, 37, 1–7

Bevor im Weiteren auf Caesars Erzählstil und die Besonderheiten der vorliegenden Paragraphen eingegangen werden kann, ist es ratsam, sich exemplarisch mit der Textpassage in Hinblick auf sprachliche Gestaltung und deren Besonderheiten in Wortwahl, Grammatik, Satzbau, sowie rhetorischen Mitteln einzugehen[7]. Dabei soll nicht jede Einzelheit besprochen werden. Stattdessen werden einzelne Aspekte und Auffälligkeiten herausgegriffen und mit Hilfe der angegeben Literatur hinterfragt.

IV. 1. Analyse und Interpretation Caes. Gall. 6, 36, 1–2

Das Wort Cicero nimmt eine betonte Anfangsstellung, womit deutlich wird, dass nun ein neuer Akteur erscheint und der Leser gleich zu Beginn erfährt, worum es in Abschnitt 36[8] geht, seinem Legaten Cicero im Lager bei Atuatuca.

Die betonte Anfangsstelle des Namens macht den Einstieg ins folgende leichter nachvollziehbar. Es folgt zunächst ein etwas Negatives anmutender, konzessiver Relativsatz (qui…continuisset), womit der allwissende Erzähler den Leser auf die bevorstehende Gefährdung von Ciceros Lager vorbereitet, was den ersten Spannungsmoment darstellt.[9] Die Zeitangabe dies praeceptis steht hier nicht, wie sehr oft am Satzanfang, wie etwa im ersten Buch proximo die instituto [10], sondern wird in den Relativsatz eingebaut. Meusel verweist ebenso auf diese Parallelstelle[11]. Es wird daraus nicht ersichtlich, wie er die Angabe interpretiert. Meines Erachtens könnte man die unterschiedliche Stellung im Satz so deuten, dass Caesar in I, 50, 1 anwesend ist und alles nach einer festen (zeitlichen) Ordnung abläuft – er hat die volle Kontrolle. Im vorliegendem Beispiel des sechsten Buches verschwimmt die Zeitangabe schon beinahe im Satz, einerseits erschien Caesar die Zeitangabe hier eventuell nicht so wichtig, anderseits könnte er betonen wollen, dass die Situation von Cicero ausgeht, die „feste Ordnung“ (Caesar) nicht anwesend ist, was sich so im Satzbau niederschlägt. Das septimo die wird im Folgenden dafür aber stark betont und der Leser weiß nun, welche Zeitspanne die dies praeceptis umfassen, nämlich 7 Tage. Für die Aussage des Satzes[12] ist auch das Tempusprofil sehr aufschlussreich. Caesar verwendet in den Nebensätzen und Hauptsatz unterschiedliche Tempora und stellt den Hauptsatz erst fast zum Schluss, sodass der Leser auf die Hauptaussage „wartet“, was wiederum die Spannung erhöht. Während die Nebensätze im Plusquamperfekt (continuisset, passus esset) und Imperfekt (audiebat, adferebantur, appellabant, liceret, posset, intererat) stehen – dazwischen werden noch die Partizipien diffidens, servaturum eingeschoben – ist das Tempus des Hauptsatzes das Präsens historicum (mittit). Die wesentliche Hauptaussage, dass Cicero fünf Kohorten zum Getreideholen ausschickt, wird verzögert und erst am Ende genannt und dann auch noch in einem dramatischeren Präsens historicum geschildert, was eine gewisse Dramatik erzeugt.

Weiterhin erwähnenswert ist die Verwendung von quemquam[13] im ersten Relativsatz, das in Verbindung mit Substantiven, die Personen bezeichnen, gewöhnlich die Pronomina quisquam und nemo stehen, nicht die adjektivischen ullus und nullus. Sucht man bei Caesar vergleichbare Stellen, wird man nicht findig, da diese Stelle die einzige ist, in der quisquam von Caesar adjektivisch (zu calonem) gebraucht wird[14]. Ob quidem in Verbindung mit quemquam absichtlich von Caesar zur Alliteration gestellt wurde, scheint mir fragwürdig, da Caesars commentarii durch eine zurückhaltende Verwendung stilistischer Mittel geprägt sind. Wenn er welche einsetzt, dann, um auf eine besonders wichtige Aussage hinzuweisen und deren Bedeutung zu unterstreichen. Dies scheint mir im folgenden Beispiel der Textpassage mehr der Fall zu sein. Die Einheit septimo die diffidens de numero dierum[15] sticht zum einen als Alliteration der anlautenden „d‘ s“ und gleichzeitig als Polyptoton (die…dierum) hervor und verstärkt die Unsicherheit und Zweifel Ciceros. Das zweifelnde diffidens steht quasi zwischen den Tagen, innerhalb derer er schwankt und letztlich eine Fehlentscheidung trifft. Hier weist Meusel auf eine Besonderheit in der Verwendung diffidens mit folgendem Akkusativ mit Infinitiv (Caesarem…servaturum [esse]) hin, da es nur in dieser Textstelle in der Form von Caesar verwendet wird und ansonsten nur in dieser Konstruktion mehrmals bei Cicero[16] vorkommt.

Das Verhalten des nun wankenden Legaten Cicero, der unsicher und zweifelnd darüber ist, ob er die Soldaten noch länger im Lager halten kann, wird mit patientiam und mit obsessionem, das durch paene[17] noch gesteigert und betont wird , näher charakterisiert. Statt eius wird illius vor patientiam gesetzt, was deutlich macht, dass es sich um Ciceros Beharrlichkeit handelt, da die Formen von is sich immer unmittelbar auf die vorher genannten Personen beziehen[18].

Um noch einmal auf die Besonderheit der dramatischen Spannung[19] in diesem Abschnitt zu kommen, sei auf den Einschub nullum eiusmodi casum exspectans [20] hingewiesen. Einmal löst das Wort casum schon die Frage danach aus, welcher Fall bzw. Zufall eintreten wird. Und außerdem verstärkt auch das Verbum exspectare[21], wörtlich „erwarten“, die Spannung beim Leser. „Was passiert nun? Was meint er mit casum ?“ sind Fragen, die sich sofort stellen. Meusel schlägt in diesem Falle für die Übersetzung von exspectare die Bedeutung „befürchten“ vor, dem ich mich anschließe, da ja ein ungünstiger Fall eintreten wird. Interessant erscheint mir auch, dass das eiusmodi eingerahmt wird von nullum…casum, womit der Erzähler dem Leser schon andeutet, in welche Richtung dieser casus gehen wird. Er ist nämlich von der Art, dass er bedrohlich wird für den, der ihn nicht erwartet bzw. befürchtet (exspectans).

Bevor ich zum Kapitel 37 übergehe, möchte ich noch kurz auf Caesars hinzugefügte Entschuldigung[22] Ciceros Bezug nehmen, die sich in den Worten unus omnino collis intererat[23] verbirgt. Caesar, der gewöhnlich kein Wort zu viel schreibt[24], betont durch das omnino, dass sich wirklich nur eine Anhöhe zwischen Lager und Kornfeldern befand. Es hätte ja auch genügt das unus alleine stehen zu lassen. Die Tatsache, dass Caesar dieses noch verstärkt zeigt mir, dass er es besonders herausstellen wollte. Meusel gibt hierzu die Erklärung. „Denn wenn mehrere Hügel dazwischen gewesen wären, wäre sein Verhalten viel weniger zu entschuldigen gewesen“[25].

IV. 2. Analyse und Interpretation Caes. Gall. 6, 37, 1–7

Um an die vorangehende Analyse anzuknüpfen, soll nun mit dem oben bereits angesprochenem casus [26] begonnen werden. Der in Kapitel 36, 2 nur angedeutete (eiusmodi)casum wird nun konkretisiert und die Spannung erreicht ihren Höhepunkt. Die germanischen Reiter treffen durch einen „ungünstigen Zufall“ ein und versuchen ins Lager einzudringen[27]. Passend zum obigen exspectans [28] verwendet Caesar hier das Verbum intervenire [29], was das unerwartete Einfallen der Germanen verdeutlicht, wogegen ein bloßes venire nicht die Dynamik und den Charakter des Einfallens widerspiegeln würde[30]. Auch das gewählte Tempus unterstreicht dies. Im Gegensatz zu den folgenden Prädikaten steht interveniunt im Präsens historicum, sodass in Verbindung mit dem punktuellen hoc ipso tempore (eben genau in diesem Augenblick) der Charakter eines Berichtes für kurze Zeit verblasst und die Lebhaftigkeit eines Dramas zu Tage tritt.

Der Ablativus absolutus obiectis ab ea partis silvis [31] ist hier kausal aufzufassen, da Caesar begründet, warum die Germanen nicht eher gesehen werden konnten und so plötzlich vor dem Lager auftauchten. Dieser Ablativus absolutus wird eingeschoben in den ganzen vorhergehenden Satz nec prius…quam castris adpropiquarent, usque eo ut [32], der durch seine Konstruktion „nicht eher…als, dass“ wieder Dynamik erzeugt . Das einen konsekutiven Adverbialsatz einleitende usque eo, ut führt einen weiteren Beleg für die Plötzlichkeit der Situation ein, dass nämlich nicht einmal die Händler es schafften ins Lager zu entkommen.

Dann schildert Caesar die Situation der Soldaten und bringt diese schon mit dem ersten Wort des Satzes[33] auf den Punkt – inopinantes. Es wird durch die Anfangsstellung im Satz sehr stark betont und bildet den Anfang einer inhaltlichen Klimax. Zunächst sind sie ahnungslos (inopinantes), dann steht die re nova[34] und zum Schluss sind sie völlig verwirrt (pertubantur)[35].

Im Hinblick auf die Wortwahl lassen sich zwei Bereiche erkennen. Zum einen der der Handlungen seitens Germanen und ihrem plötzlichen Eindringen ins Lager, zum anderen der römischen Soldaten. Beide sollen hier kurz aufgeführt werden.

Das Fortschreiten und immer nähere Heranrücken der Germanen wird im Text durch Verben des Versuchens und sich Näherns dominiert: interveniunt, venerant, inrumpere conantur, adpropinquarent, circumfunduntur. Verstärkt werden diese bedrohlich wirkenden Verben durch die Worte, die die Plötzlichkeit ausdrücken, wie etwa hoc ipso tempore, casu, protinus und re nova.

[...]


[1] Vgl. Adcock (²1959) 32.

[2] Gallier–Germanen–Exkurs.

[3] S. Kapitel V dieser Arbeit.

[4] Caes. Gall. 6, 30, 2.

[5] Ca. 102–43 v. Chr.; der römische Politiker und der jüngere Bruder von Marcus Tullius Cicero war zwischen 54 und 52 v. Chr. Legat Caesars in Gallien.

[6] Maurach (1992) 141.

[7] Eine Arbeitsübersetzung der Textstelle ist oben angefügt.

[8] Vgl. Fränkel (1933) 170: Caesars Darstellung kenne keine Kapiteleinteilung.

[9] Vgl. Mensching (1988) 121. Die Allwissenheit des Erzählers und der bewusst dramatische Aufbau drückt sich darin aus, dass die Handlung in Caes. Gall. 6, 35 rechts des Rheins bei den Germanen beginnt und der Erzähler den Sugambrern bis nach Atuatuca folgt, Ciceros Fehler (VI, 36) zeigt und dann den Versuch der Germanen, ins römische Lager einzudringen, schildert (VI, 37).

[10] Vgl. Caes. Gall. 1, 50, 1: proximo die instituto oder Caes. Gall. 3, 28, 1: eodem fere tempore. Zum sachlich genauen Anknüpfen durch Zeitangaben von Caesar vgl. Fränkel (1933) 170.

[11] Vgl. Meusel (1920) 217.

[12] Caes. Gall. 6, 36, 1–2.

[13] Caes. Gall. 6, 36, 1.

[14] S. Meusel (1920) 217.

[15] Caes. Gall. 6, 36, 1.

[16] Meusel (1920) 218: Cicero, z. B. Phil. XIII 12, 26: duo praetores sine causa diffisi se aliquid habituros.

[17] paene ist wie gewöhnlich auch hier eng an das folgende Substantiv gekoppelt. Siehe auch: Caes. Gall. VI 11, 2; 13, 1; 42, 2.

[18] Vgl. Meusel (1920) 218.

[19] Maurach (1992) 136–142 bezeichnet das sechste Buch sogar als „Buch der Spannungen“.

[20] Caes. Gall. 6, 36, 2.

[21] Vgl. Caes. Gall. 6, 1, 1; VII 43, 5.

[22] Vgl. Meusel (1920) 218.

[23] Caes. Gall. VI 36, 2.

[24] Caesars Stil in den commentarii zeichnet sich größtenteils durch Schlichtheit und Sachlichkeit. Vgl. auch Görler (1976) 97.

[25] Meusel (1920) 219.

[26] Caes. Gall. 6, 36, 2; VI 37, 1.

[27] Vgl. Caes. Gall. 6, 37, 1.

[28] Caes. Gall. 6, 36, 2.

[29] Meusel (1920) 220 schlägt für interveniunt als Übersetzung „sie kamen angesprengt“ vor. Die Bedeutungen dazwischenkommen, einschreiten sind hier meines Erachtens zu schwach und verbildlichen das „barbarische“ Einfallen der Germanen nicht genug.

[30] Eine ähnliche Stelle findet sich in Caes. Gall. 7, 20, 6: Romani si casu intervenerint. Wenn Caesar also intervenire mit casus verbindet, soll der zufällige, überraschende Aspekt zum Ausdruck gebracht werden (s. Arbeitsübersetzung).

[31] Caes. Gall. 6, 37, 2.

[32] Caes. Gall. 6, 37, 2.

[33] Caes. Gall. 6, 37, 3.

[34] Hiermit ist das plötzliche Einfallen und der unerwartete Angriff der Germanen gemeint.

[35] Vgl. Adcock (²1959) 33: „Panik ergriff die Rekruten, aus denen sein Heer bestand.“

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Titel
Das Ende des VI. Buches von Caesars "Commentarii de bello Gallico" (6, 36–37). Eine Legitimation des "bellum iustum"?
Untertitel
Potenziale für die Analyse des Erzählstils, die Bedeutung der Fortuna bei Caesar und die Haltung zu ‚Barbaren‘ als Legitimation zum "bellum iustum"
Hochschule
Universität Münster
Note
2,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V301777
ISBN (eBook)
9783668000469
ISBN (Buch)
9783668000476
Dateigröße
573 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Caesar, Fortuna, Bellum Gallicum, Gallier, Gallien, bellum iustum, Commentarii de bello gallico, Erzählstil
Arbeit zitieren
Marit Wefer (Autor:in), 2013, Das Ende des VI. Buches von Caesars "Commentarii de bello Gallico" (6, 36–37). Eine Legitimation des "bellum iustum"?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301777

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