Berater-Klient-Beziehungen. Klientenzentrierte Beratung nach Carl Rogers


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Klientenzentrierte Beratung nach Carl Rogers
2.1 Carl Rogers
2.2 Klientenzentrierte Beratung

3. Carl Rogers Menschenbild
3.1 Selbstkonzept
3.2 Aktualisierungstendenz

4. Beziehungsangebot nach C. Rogers
4.1 Kongruenz
4.2 Wertschätzung
4.3 Empathie

5. Aspekte einer gelingenden Berater-Klient-Beziehung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im Rahmen dieser Arbeit soll versucht werden, die Beziehung zwischen dem Berater und dem Klienten aus der Perspektive des Beraters zu erläutern. Kommunikation ist mit das wichtigste Werkzeug eines Sozialarbeiters. Und in welchem Arbeitsfeld spielt eine gelingende Kommunikation eine größere Rolle, als in der Beratung?

Ein großer Teil der Sozialen Arbeit umfasst die Beratung, es gibt Erziehungs-, Familien-, Ehe-, oder auch Suchtberatungsstellen und viele mehr. Außerdem finden auch in nicht so bezeichneten Arbeitsfeldern trotzdem Beratungeb statt, wie im Jugendamt, der Arbeit mit alten Menschen und vielen weiteren Tätigkeiten. Der Beratende muss seinen Klienten immer deutlich wahrnehmen und verstehen, um dann die effektivste Hilfe finden zu können. Beratung stellt immer auch ein Beziehungsangebot und eine Beziehungsgestaltung dar. In der Arbeit der Beratung von Klienten ist es immer wichtig sich seiner Rolle als professioneller Sozialarbeiter bewusst zu sein, so wie der eigenen inneren Haltung. Insbesondere wenn der Klient mit dem Wunsch nach Beratung auf einen zukommt und sich Hilfe und Ratschläge erhofft.

Doch wie soll die eigene Beziehung zum Klienten eigentlich aussehen? Welches Verhalten ist als Berater dem Klienten gegenüber anzustreben?

Im Folgenden möchte ich mir ansehen, wie nach Carl Rogers eine klientenzentrierte Beratung aussehen soll und welche Rolle dabei der Berater selbst spielt. Wie weit bringt der Berater sich selbst als Person in die Beratungsgespräche mit ein? Und was sind die grundlegenden Verhaltensweisen für eine gute Berater-Klient-Beziehung? Um die Verhaltensweise des Beraters zu erschließen, ist es zunächst wichtig sich Rogers Menschenbild anzusehen und zu verstehen. Daher werde ich zunächst auf Carl Rogers als Person eingehen, auf die Entstehung der klientenzentrierten Beratung, wodurch deutlich wird, weshalb die Berater-Klient-Beziehung überhaupt eine solch wichtige Rolle spielt, um dann sein Menschenbild vorzustellen, als Grundlage für das so genannte Beziehungsangebot und die daraus folgende Berater-Klient-Beziehung mit der ich abschließen werde. Da Carl Rogers zunächst von der nicht-direktiven, später von der klientenzentrierten und auch von der personenzentrierten Beratung spricht, werde ich alle drei Begriffe im Folgenden synonym verwenden. Sie verdeutlichen, dass es in der Beratung nach Rogers nicht um das Problem, sondern um den Klienten, die Person selbst, geht und deren eigenes Entwicklungspotential. Ebenso die Begriffe Therapeut und Berater, sowie Beratung und Therapie, da eine Differenzierung zur Klärung der Frage nicht notwendig ist.

2. Klientenzentrierte Beratung nach Carl Rogers

Die Klientenzentrierte Beratung wurde von dem Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers entwickelt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Erklärung wie eine gute BeraterKlient-Beziehung aussehen muss und was die grundlegenden Aspekte sind. Um zu verstehen, wie der Klientenzentrierte Beratungsansatz entstanden ist, wird zunächst ein Blick auf das Leben von Carl Rogers und seinen beruflichen Werdegang geworfen, um dann die Klientenzentrierte Beratung zu erklären.

2.1 Carl Rogers

Carl Rogers wurde am 08.01.1902 in Oak Park in den Vereinigten Staaten geboren, als Sohn von Eltern mit einer akademischen Ausbildung. Er wuchs mit 5 Geschwistern auf und galt auf Grund der strengen religiösen Erziehung als eher introvertiert, las viel und hatte wenig Kontakt zu Gleichaltrigen. (vgl. Internetzitat1 Stand 27.09.2014) Nach Beendigung der Schule studierte Carl Rogers zunächst Landwirtschaft und schwankte dann zu Theologie um. Während seines Theologiestudiums veränderte sich sein religiöses Weltbild stark und er war davon überzeugt, „dass jeder Mensch seine eigene Religiosität finden müsse“(Internetzitat2 Stand 26.09.2014). Außerdem lernte er seine Frau Helen Elliot kennen, die er 1924 heiratete. Danach beschloss Rogers, trotz des Konflikts mit seinen Eltern auf Grund seiner neuen Einstellung, an einer liberalen Hochschule Psychologie zu studieren und entdeckte währenddessen auch sein Interesse an der Pädagogik. Carl Rogers wandte sich immer mehr der Psychologie und Pädagogik zu und wechselte daher zu einer pädagogischen Hochschule um dort zu promovieren.(vgl. Internetzitat3 Stand 27.09.2014) Während seiner ersten Anstellung entwickelte Rogers sein erstes diagnostisches Verfahren und versuchte verschiedene Therapieformen aus. „Beeindruckt war er schließlich von der Beziehungstherapie von Otto Rank“(Internetzitat4 Stand 27.09.2014) und entwickelte im Laufe der Zeit außerdem den Gedanken, dass sein Interesse an Therapiegesprächen an seiner eigenen Kindheit liegt.(vgl. Internetzitat5 Stand 28.09.2014) Im Jahr 1937 veröffentlichte Carl Rogers sein erstes Buch, kurz darauf begann er als Professor Seminare zu geben und veröffentlichte sein zweites Buch, durch welches er seine Stelle als Professor aufgeben musste.(vgl. Internetzitat Stand 27.09.2014) Später arbeitete Rogers in einem Beratungszentrum, wurde Präsident der American Psychological Association, veröffentlichte weitere Bücher und begab sich in die Forschung.(vgl. Internetzitat7 Stand 26.09.2014

2.2 Klientenzentrierte Beratung

Der klientenzentrierte Beratungsansatz wurde 1942 von Carl Rogers in den USA entwickelt. Er entstand aus einer Schlüsselsituation für Rogers heraus, durch welche ihm deutlich wurde, dass es nicht notwendig ist durch sein eigenen Wissen den Prozessablauf zu bestimmen, sondern dieser durch den Klienten selbst bestimmt werden kann.8 Von 1940 bis 1945 wurde die klientenzentrierte Beratung entwickelt und in „den darauf folgenden fünf Jahren, 1945 bis 1950, wurde sie in der Beratungsstelle der Universität von Chicago weiter ausgearbeitet.“9 Durch die Anwendung von Tonbandaufnahmen von Klientengesprächen und Interviews entdeckte Rogers, dass unterschiedliche Reaktionen des Beraters unterschiedliche Auswirkungen auf die Therapie des Klienten haben, wodurch immer mehr die Beratungstechnik in den Fokus trat. Wie auch der Klient, zuvor noch Patient, welchem zugesprochen wurde selbstverantwortlich zu handeln und in einem durch den Berater hergestellten „förderlichen Klima“10 selbstständige Entscheidungen zu treffen.11 1951 führte Rogers erstmals den Begriff „klientenzentrierte Psychotherapie“ ein, zuvor sprach man immer von der nicht-direktiven Therapie, um nun zu verdeutlichen, dass die „innere phänomenale Welt des Klienten im Blickpunkt steht“12. In den darauf folgenden Jahrzehnten stellte sich heraus, dass es sich bei dem klientenzentrierten Ansatz nicht allein um eine Methode, sondern um „einen Zugang zu allen Formen zwischenmenschlicher Beziehung“ handelt, wodurch die Methode auf einen größeren Personenkreis ausgeweitet wurde. Insgesamt hatte der klientenzentrierte Ansatz einen immer größer werdenden Einfluss auf viele verschieden Disziplinen, wie die Erziehungswissenschaften oder die Wissenschaftsphilosophie.13

Die klientenzentrierten Beratung ist nur schwer zusammenzufassen, da sie so viele verschiedene Aspekte umfasst. Daher werde ich, wie auch Rogers selbst es tat, sie auf ihre wesentlichen Merkmale reduzieren. Die Hauptmerkmale ist die Bereitschaft des Therapeuten eine gewisse Einstellung dem Klienten gegenüber mitzubringen und dem Klienten zugegen zu sein. Außerdem muss der Therapeut auf die Beziehung zu seinem Klienten vertrauen.

[...]


1 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL: http://www.carl-rogers.net/kindheit.shtml

2 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL: http://www.carl-rogers.net/studium.shtml

3 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL: http://www.carl-rogers.net/studium.shtml

4 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL: http://www.carl-rogers.net/beruflicher-werdegang.shtml

5 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL:http://www.carl-rogers.net/beruflicher-werdegang.shtml
6 R. Garwlick Internetdienstleistung(2013) http://www.carl-rogers.net/beruflicher-werdegang.shtml

7 R.Gawlick-Interndienstleistungen (2013) URL:http://www.carl-rogers.net/beruflicher-werdegang.shtml
8 Vgl. Weinberger, Sabine (2013): Klientenzentrierte Gesprächsführung, S. 19

9 Rogers, Carl R. (2000): Therapeut und Klient, S.18

10 Rogers, Carl R. (2000), S.18

11 Vgl. Rogers, Carl R. (2000), S.18
12 Rogers, Carl R. (2000), S.18
13 Vgl. Rogers, Carl R. (2000), S.19

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Details

Titel
Berater-Klient-Beziehungen. Klientenzentrierte Beratung nach Carl Rogers
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V301685
ISBN (eBook)
9783956875564
ISBN (Buch)
9783668005075
Dateigröße
417 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
berater-klient-beziehungen, klientenzentrierte, beratung, carl, rogers
Arbeit zitieren
Laura Sperling (Autor:in), 2014, Berater-Klient-Beziehungen. Klientenzentrierte Beratung nach Carl Rogers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301685

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