Die Anatomie des Kauens. Knochen, Gelenke und Muskeln


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Apparatus digestorius - Ein kurzer Überblick

3. Osteologie - Die Gesichtsknochen beim Menschen
3.1. Die Knochen des Kauapparats
3.1.1. Oberkiefer (Maxilla)
3.1.2. Unterkiefer (Mandibula)
3.1.3. Zähne (Dentes)

4. Arthrologie - Das Gelenk im Kauapparat
4.1. Aufbau und Funktion des Kiefergelenks (Articulatio temporomandibularis)

5. Myologie - Die Kaumuskulatur
5.1. M. masseter
5.2. M. temporalis
5.3. M. pterygoideus med. und lat.

6. Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Anatomie des Menschen ist ein komplexes System welches, durch das Zusammenspielen verschiedener Körpersystem und deren einzelner Elemente, den Menschen am Leben erhält. Das Skelett bietet dem Menschen eine äußerste Stabilität, das Herz - Kreislaufsystem lässt das Blut im Körper zirkulieren. Der Stoffwechsel (Metabolismus) gibt dem Menschen die Möglichkeit, sich durch Nahrung genügend Energie zu beschaffen und dient dem Aufbau sowie der Erhaltung der Körpersubstanz damit die Körperfunktionen aufrechterhalten werden können und der Mensch lebensfähig bleibt (FALLER 2004: 418). Dabei spielt die Nahrungsaufnahme und die damit verbundene Verdauung eine entscheidende Rolle. Die Nahrungsaufnahme erfolgt gewöhnlicher Weise über den Mund, wo auch gleichzeitig die Verdauung der Nahrung beginnt. So spielen aber beim Kauen der Nahrung nicht nur die Zähne eine wichtige Rolle. Die Anatomie des Kauens ist genauso vielfältig und komplex aufgebaut, wie die die Anatomie des Menschen insgesamt.

Im Schwerpunkt dieser Hausarbeit steht allerdings weniger die Verdauung von Nahrung oder anderer Systeme im Vordergrund sondern mehr der Kauvorgang und welche Muskeln, Gelenke und Knochen an diesem Vorgang beteiligt sind. Zunächst wird einführend ein kurzer Überblick des gesamten Verdauungsvorgangs gegeben. Darauf folgend wird sowohl der aktive als auch der passive Bewegungsapparat mit den Bereichen der Osteologie, der Arthrologie und der Myologie näher dargestellt, wobei sich der Schwerpunkt grundsätzlich auf die Anatomie des Kauens beschränkt. Abschließend dieser Hausarbeit wird eine Zusammenfassung aller wichtigen Aspekte gegeben.

Vor allem zwei Bücher dienen dieser Hausarbeit als Grundlage und bieten somit die Literatur zu dem Thema. Da wäre zum einen das Buch „Funktionelle Anatomie des Menschen“ von den Autoren Johannes W. Rohen und Elke Lütjen - Drecoll. Zum anderen findet das Buch „Anatomie des Menschen. Bewegungsapparat, Band I“ von den Autoren Anton Rauber und Friedrich Kopsch Verwendung. Aber auch der „Sobotta. Atlas der Anatomie des Menschen. 1. Band. Kopf, Hals, Obere Extremitäten“ von den Herausgebern Helmut Ferner und Jochen Staubesand wird in dieser Hausarbeit, vorwiegend für die Abbildungen, herangezogen. Des Weiteren, aber nicht im Schwerpunkt, ist von dem Autor Adolf Faller das Buch „Der Körper des Menschen“ und von Johann Schwegler „Der Mensch. Anatomie und Physiologie“ in dieser Hausarbeit als unterstützende Literatur verwendet wurden.

2. Apparatus digestorius - Ein kurzer Überblick

Der Verdauungstrakt oder auch Verdauungsapparat (Apparatus digestorius) benennt alle Organe und deren Systeme, die für die Aufnahme, Verkleinerung, Weitertransport oder Ausscheidung der Nahrung verantwortlich sind. Dies ist besonders wichtig, um die Lebensfunktion des Menschen aufrecht zu erhalten. Die Aufnahme von Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und weiteren Nahrungsstoffen bietet dem Körper die Möglichkeit, jene Stoffe wieder abzubauen (Katabolismus) und so lebenswichtige Nährstoffe zu gewinnen (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 94). So findet man unterschiedliche Enzyme in den verschiedenen Regionen des Apparatus digestorius, welche dann die durch die Nahrung aufgenommen Nährstoffe umwandeln beziehungsweise zerlegen. Dabei liefern die unterschiedlichen Nährstoffe wichtige, umgewandelte, und somit für den Körper verwendbare, Nahrungsstoffe. Als Beispiel wären da bei den Kohlenhydraten die Monosaccharide zu nennen, die dem Menschen die Glukose zur Verfügung stellen. Die Disaccharide liefern dem Menschen Lactase. Fette sind wichtige Energielieferanten und dienen auch als Reservoir (FALLER 2004: 423ff.). Der Apparatus digestorius hat also die Aufgabe „die aufgenommen Nahrungsstoffe in resorbierbare Spaltprodukte“ (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 94) zu verwandeln. Dieser Vorgang dient dazu, um für den Körper Energie herzustellen, welches zum Leben benötigt wird. Allerdings werden einige Stoffe nicht abgebaut, da sie nicht für die Energiegewinnung zuständig sind, sondern werden vom Körper wieder aufgebaut (Anabolismus). So werden die Spaltprodukte zu körpereigenen Stoffen. Nicht verbrauchbare Nahrung, die auch nach der Umwandlung keine Verwendung für den Körper darstellt, wird am Ende wieder ausgeschieden (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 94). Der Apparatus digestorius kann funktionell in einen Kopfdarm und in einen Rumpfdarm unterschieden werden. Dabei ist es möglich den Rumpfdarm wiederum in den Vorderdarm, Mitteldarm, auch Dünndarm genannt, (Interstitium tenue) und Enddarm, Synonym für Dickdarm (Intestinum crassum), zu gliedern (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 96).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Allgemeine Gliederung des Apparatus digestorius. (aus ROHEN / LUTJEN - DRECOLL 2006: 96 )

3. Osteologie - Die Schädelknochen beim Menschen

Die Osteologie beschäftigt sich mit der Lehre von Knochen. Die Knochen des Menschen, also das Skelett, geben ihm in erster Linie Stabilität und Form. Im Bereich des Kopfes (Caput) dient der Schädel (Cranium) als knöchernen Schutz für das Gehirn und die Sinnesorgane. Außerdem gibt der Schädel dem Menschen die Form seines Kopfes und ist der Ort, wo die Atmung und die Verdauung beginnen. Der Schädel kann in zwei Bereiche unterteilt werden: Zum einen gibt es den Hirnschädel (Neurocranium) und zum anderen den Gesichtsschädel (Viszerocranium) (FALLER, 2004: 202). Sowohl der Hirn- als auch der Gesichtsschädel bestehen aus einzelnen Knochen. Fast alle Knochen sind fest, durch Knochennähte (Suturen) und Knorpelhaften (Synchondrosen) oder durch Knochen (Synostosen), miteinander verbunden. Eine Ausnahme stellen dabei der Unterkiefer (Mandibula1 ), das Zungenbein (Os hyoideum) und die Gehörknöchelchen (Ossicula auditus) dar, welche durch Gelenke, Bändern oder Muskeln befestigt sind. (FALLER, 2004: 203). Der Hirnschädel besteht aus dem Stirnbein (Os frontale), aus dem Scheitelbeinen (Ossa parietalia), zu Teilen aus dem Schläfenbein (Ossa temporalia), dem Keilbein (Os sphenoidale), sowie dem obersten Bereich des Hinterhauptbeins (Os occipitale) (FALLER, 2004: 203). Dem Gesichtsschädel gehören sehr viele Knochen an, wie der Oberkiefer (Maxilla), das Jochbein (Os zyggomaticum), das Nasenbein (Os nasale), das Tränenbein (Os lacrimale), dem Gaumenbein (Os palatinum) und dem Unterkiefer (Mandibula) (FALLER, 2004: 205).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Der Schädel eines Erwachsenen in seitlicher Ansicht. (aus Faller 2004: 204)

3.1. Die Knochen des Kauapparats

Wie in Abbildung 2 auf Seite sechs zu sehen ist, sind im Bereich des Mundes viele unterschiedliche Knochen zu erkennen. Jene sollen nun im folgendem dargestellt werden. Begonnen wird mit dem Schädel ohne den Unterkiefer (Calvarium) da der Unterkiefer eine Besonderheit bei den Säugetieren darstellt. Dabei wird vor allem auf dem Oberkiefer (Maxilla) näher eingegangen und erläutert, welche Funktion jener hat und wo er sich anatomisch befindet. Darauf folgend wird der Unterkiefer (Mandibula) betrachtet. Zum Schluss, wenn auch nicht direkt zu den Knochen gehörend, werden die Zähne (Dens), deren Aufbau und Funktion, dargestellt.

3.1.1. Maxilla

Der Oberkiefer (Maxilla) ist ein fester Bestandteil des Gesichtsschädels (Calvarium). Der Oberkieferknochen ist der zweit größte Knochen, welcher sich im Gesicht befindet. Dabei werden die linke und die rechte Maxilla unterscheiden. Beide zusammen formen den Oberkiefer des Menschen. Die Maxilla lässt sich anatomisch weiter in einen Körper (Corpus maxillae) und in seine Knochenfortsätze unterteilen. Die Knochenfortsätze werden als Processus zygomaticus, Processus frontalis, Processus alveolaris und als Processus palatinus bezeichnet. (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 99) Am Processus alveolaris, welcher im Oberkiefer eine elliptische Form aufweist, sind die Zähne verankert. Mit Processus palatinus verfügt der Oberkiefer über einen harten Gaumen und bildet so das „Widerlager“ (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 100) beim Kauen (ROHEN / LUTJEN - DRECOLL, 2006: 99f). Das Jochbein (Os zygomaticum), ebenfalls ein Knochen des Gesichts, grenzt an den Oberkiefer an. Jener bildet eine seitliche Wand der Nase und ist die Unterfläche und auch Innenfläche der Augenhöhle. Außerdem trennt die Maxilla den Mund- und Nasenraum voneinander (SCHWEGLER, 2006: 152).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Der Oberkiefer. Die Pfeile zeigen, wo sich die Corpus maxillae befindet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Der Oberkiefer. von unten. Der Pfeil zeigt, wo sich der Processus frontalis befindet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Der Oberkiefer Dargestellt ist der processus palatinus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Der Oberkiefer. Abbildung 7: Der Oberkiefer.

Die Pfeile deuten die Lokalität Der Pfeil zeigt, wo sich der Os des Processus alveolaris an. zygomaticus befindet.

(alle Abbildungen von: http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/Anatomie/makro1/m002l.htm

3.1.2. Mandibula

Der Unterkieferknochen (Mandibula) ist der größte Knochen des Gesichtsschädels. Außerdem ist er der einzige Knochen, der im Schädel beweglich ist. Er ist am Schädel lediglich auf zwei Punkten im Kiefergelenk2 abgestützt und mit der Schädelbasis verbunden. Diese Eigenschaften machen ihn sehr besonders. Die Mandibula besteht aus einem Körper (Corpus mandibulae), der eine U - förmige Gestalt aufweist. Die Form des Corpus mandibulae ist hufeisenförmig. Dieser ist zunächst paarig angelegt, verschmilzt aber im spätern Lebensalter zu einem Skelettanteil. Begrenzt wird dieser im oberen Bereich durch den Processus alveolaris, einem Alveolarfortsatz. Außerdem sind noch der Processus condylaris und der Processus coronoideus als Fortsatz vorhanden. Der Processus condylaris besteht aus dem Unterkieferhals (Collum mandibulae) und dem Gelenkköpfchen (Caput mandibulae). Der Processus coronoideus ist ein dreieckiger, relativ dünner und abgeplatteter Knochenvorsprung (SCHWEGLER, 2006: 152).

[...]


1 Das Kiefergelenk (Mandibula) wird in Punkt 3.1.2. näher erläutert.

2 Das Kiefergelenk (Articulatio temporo-mandibularis) wird in Punkt 4. und 4.1. näher betrachtet.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Anatomie des Kauens. Knochen, Gelenke und Muskeln
Hochschule
Universität Hildesheim (Stiftung)  (Biologie)
Veranstaltung
Anatomie
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
20
Katalognummer
V301033
ISBN (eBook)
9783656977827
ISBN (Buch)
9783656977834
Dateigröße
1825 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Humanbiologie, Kauapparat, Kaumuskulatur
Arbeit zitieren
Isabel Kapahnke (Autor:in), 2009, Die Anatomie des Kauens. Knochen, Gelenke und Muskeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/301033

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