Die Regulierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

26 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung und Zielsetzung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung

2 Grundlagen
2.1 Entstehung der Europäischen Währungsunion ( EWU)
2.2 Die Rolle der Europäischen Zentralbank im Eurosystem
2.3 Ziele und Aufgaben der Europäischen Zentralbank und des Europäischen Systems der Zentralbanken
2.3.1 Gewährleistung der Preisniveaustabilität
2.3.2 Beschränkung des Geldmengenwachstums

3 Umsetzung der Ziele durch die Steuerungsinstrumente der Europäischen Zentralbank
3.1 Offenmarktpolitik der Europäischen Zentralbank
3.1.1 Das Tenderverfahren
3.2 Arten von Offenmarktgeschäften
3.2.1 Hauptrefinanzierungsgeschäfte
3.2.2 Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte
3.2.3 Feinsteuerungsoperationen
3.2.4 Devisenswapgeschäfte
3.3 Einlagen- und Spitzenrefinanzierungsfazilitäten
3.4 Die Mindestreservepolitik der Europäischen Zentralbank
3.5 Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank

4 Aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank und kritische Würdigung
4.1 Aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank
4.2 Kritik an der Europäischen Zentralbank- Politik

5 Schlussbetrachtung

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 HVPI Entwicklung seit 2004 (Quelle: Jahresbericht der EZB, 2010, S.61)

Abbildung 2 Expansive Offenmarktpolitik der EZB ( in Anlehnung an: Baßeler, Heinrich, Utecht, 2010, S.557)

Abbildung 3 Zinsentwicklung in der Eurozone (Quelle: www.leitzinsen.info)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung und Zielsetzung

1.1 Einleitung

Wenn eine Institution dazu in der Lage ist, 489 Milliarden Euro1 in das europäische Bankensystem zu „pumpen“, um dieses zu stabilisieren und die Geschäftsbanken mit ausreichend Kreditvolumen zu versorgen, dann lässt sich bereits erahnen, welche Bedeutung die Europäische Zentralbank für den Bankensektor und die europäische Wirtschaft hat.

Seit dem 01.01.1999 ist die EZB für die Durchführung einer einheitlichen Geldpolitik im Euro- Währungsgebiet zuständig und hat somit die nationalen Zentralbanken des Euro- Währungsgebietes abgelöst. In den Anfangsjahren sah sich die einheitliche Geldpolitik etlichen Herausforderungen gegenüber, wie z.B. der Vervierfachung der Ölpreise2 sowie ausgeprägter Bewegungen auf dem Aktien- und Devisenmarkt. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen und der starken negativen Schocks, konnte die EZB die Preissteigerungsrate bei nahezu zwei Prozent3 halten und somit die von ihr festgelegte Definition von Preisstabilität erfüllen. Durch das Aufkommen der Bankenkrise im Jahr 2008 und der Staatsschuldenkrise im Jahr 2010 sah sich die EZB neuen Herausforderungen gegenüber. Eine Unsicherheit der Banken und deren Misstrauen untereinander waren die Folgen dieser Krisen, welche die EZB durch “neue“ Regulierungsmaßnahmen und einer neuen Geld- und vor allem einer neuen Zinspolitik bewältigen musste.

1.2 Zielsetzung

Jedoch bleibt die Frage offen, welche Möglichkeiten die EZB hat, um ihre Ziele zu erreichen um sowohl die Wirtschaft, als auch das Bankensystem nachhaltig zu beeinflussen und zu steuern.

Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es, die Regulierungsmaßnahmen der EZB darzustellen und ihre Notwendigkeit aufzuzeigen. Dabei soll auch der Erfolg oder ggf. der Misserfolg dieser Maßnahmen ermittelt werden und die ergriffenen Maßnahmen der EZB kritisch gewürdigt werden.

2 Grundlagen

Zu Beginn dieser Arbeit soll zunächst ein kurzer Überblick über die Gründung der EWU, sowie der Eingliederung der EZB in dieses System gegeben werden. Weiterhin wird die EZB vor dem Hintergrund der Ziele und Regelungen der EWU innerhalb der EU dargestellt.

Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die Aufgaben der EZB gelegt werden, die sich aus dem Artikel 105 Absatz 1 des EG- Vertrages ergeben.

2.1 Entstehung der Europäischen Währungsunion ( EWU)

Seit dem 01.01.1999 wurde in Europa hinsichtlich der Geldpolitik eine neue Ära eingeleitet: 11 Mitgliedsländer der EU ( Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien) haben den Euro als gemeinsame Währung eingeführt und die Grundlage für die EWU geschaffen.4 Bis zum Jahr 2008 schlossen sich Griechenland, Slowenien, Malta und Zypern an, bis heute Estland, die Slowakei und Slowenien. Mit der Übernahme des Euro als einheitliche Währung haben die EU- Mitgliedsstaaten, die dem Euro- Währungsgebiet angehören, ihre geldpolitische Souveränität aufgegeben5 und die Verantwortung für die Geldpolitik im Euroraum auf die EZB verlagert, die im Mittelpunkt des Europäischen Systems der Zentralbanken steht. Somit ist die EZB seit der Entstehung der EWU oberste Instanz hinsichtlich geldpolitischer Entscheidungen.

2.2 Die Rolle der Europäischen Zentralbank im Eurosystem

„Die EZB stellt sicher[…], dass die dem Eurosystem übertragenen Aufgaben entweder von ihr selbst, oder von den nationalen Zentralbanken erfüllt werden.“6

Gemäß dieser Satzung nimmt die EZB im Eurosystem folgende Aufgaben wahr:

Sie ist Entscheidungszentrum des ESZB und des Eurosystems.

Sie stellt die einheitliche Umsetzung der EZB- Politik sicher.

Sie übt Regelungsbefugnisse aus und hat das Recht, Sanktionen bei Nichtumsetzung ihrer Politik zu verhängen.

Sie führt Devisengeschäfte durch, indem sie nach ihrem Ermessen Währungen an- und verkauft.

Sie hält und verwaltet die Währungsreserven.

Sie gewährleistet das reibungslose Funktionieren des Zahlungsverkehrs im gesamten Euro- Währungsgebiet.

Sie gibt Banknoten heraus.

2.3 Ziele und Aufgaben der Europäischen Zentralbank und des Europäischen Systems der Zentralbanken

„Das vorrangige Ziel des ESZB ist es, die Preisstabilität gewährleisten zu können. Soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist, unterstützt das ESZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Gemeinschaft […].“7

Neben der Gewährleistung der Preisniveaustabilität (siehe 2.4) ist es außerdem die Aufgabe der EZB, die allgemeine Wirtschaftspolitik zu unterstützen. Die EZB kann am besten zur Förderung eines „beständigen, nichtinflationären Wachstums“8 beitragen, indem sie eine auf Preisstabilität ausgerichtete Geldpolitik verfolgt.9

2.3.1 Gewährleistung der Preisniveaustabilität

Unter Preisniveaustabilität versteht die EZB einen Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (im Folgenden HVPI genannt) in Europa, welcher knapp unter 2% im Vergleich zum vorherigen Jahr liegt.10 Als Index dient hierzu der HVPI. Dieser ist ein repräsentativer Warenkorb, bestehend aus ausgewählten Gütern und Dienstleistungen, an denen die Preissteigerungsrate des jeweiligen Jahres gemessen wird. Wird die Preissteigerungsrate von 2% überschritten, ist dies nicht gleichbedeutend mit einer Verletzung der Preisstabilität11, da die EZB auf regelmäßige Preiserhöhungen, wie z.B. Rohölpreise, keinen Einfluss hat. Vielmehr soll die Preisstabilität „mittelfristig“12 gewährleistet werden. Durch das Ziel der EZB, das Inflationsziel bei „unter, jedoch nahe 2% zu halten“, wird eine zusätzliche Absicherung gegenüber Deflation vorgenommen.13

In der nachfolgenden Grafik ist die Entwicklung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex zwischen den Jahren 2004 und 2010 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 HVPI Entwicklung seit 2004 (Quelle: Jahresbericht der EZB, 2010, S.61)

[...]


1 Vgl. Pressemitteilung der EZB (2011)

2 Vgl. Simmert, Welteke (1999), S.73

3 Vgl. Jahresbericht der EZB 2010, S. 54

4 Vgl. Heine, Herr (2008), S. 11

5 Vgl. Scheller (2006), S.45

6 Nach Art. 9.2 Satzung des ESZB und der EZB

7 Nach Art. 105 (1) EG- Vertrag

8 Nach Art. 2 EG- Vertrag

9 Vgl. Scheller (2006), S.51

10 Vgl. Mankiw , Taylor (2008), S.715

11 Vgl. Junius, Kater, Meier, Müller (2002), S.144

12 Vgl. EZB Monatsbericht Januar 1999

13 Vgl. Heine, Herr (2008), S.62

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Die Regulierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank
Hochschule
ASW Berufsakademie Saarland Neunkirchen
Veranstaltung
VWL-Makroökonomie
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
26
Katalognummer
V300729
ISBN (eBook)
9783656967125
ISBN (Buch)
9783656967132
Dateigröße
1062 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
regulierungsmaßnahmen, europäischen, zentralbank
Arbeit zitieren
Darius Nadery (Autor:in), 2012, Die Regulierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/300729

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