Die Gründung einer Immobilienfirma auf Mallorca


Diplomarbeit, 2009

67 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


INDEX:

Zusammenfassung des Geschäftsvorhabens

Rechtsform

Standort

Marktanalyse

Marketing

Produkt/Servicebeschreibung

Timesharing

Verlosung von Immobilien

Fazit

Quellennachweis

Business Plan im Anhang

ZUSAMMENFASSUNG DES GESCHÄFTSVORHABENS

Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der erfolgreichen Gründung einer Immobiliengesellschaft. Das Ziel ist es, alle positiven und negativen Faktoren die bei diesem Vorhaben eine Rolle spielen, klar und deutlich darzustellen. Es ist eine schriftliche Zusammenfassung über die durchdachte Planung und Realisierung des Geschäftsvorhabens.

Geplant ist mit Beginn des Jahres 2010 im Nordosten Mallorcas, genauer gesagt in Cala Ratjada, ein Immobilienbüro zu eröffnen, welches sich der Vermittlung jeglicher Art von Immobilien widmet. Darunter versteht man die reine Makler Tätigkeit im Zusammenbringen eines Verkäufers einer Finca, eines Hauses, einer Wohnung oder Apartments und auch die eines Grundstücks zur späteren Bebauung, mit dem potenziellen Käufer.

Desweiteren wird auch verstärkt ein Augenmerk auf die Vermietung von Objekten zur privaten und gewerblichen Nutzung gelegt. Dies ist ein interessanter Aspekt, der aufgrund der anhaltenden Krise enorm an Bedeutung gewonnen hat.

Eine weitere wichtige Komponente wird das neue, aufkommende Betätigungsfeld der Verlosung von Wohneigentum auf Mallorca sein. Es handelt sich hierbei um eine neue Idee um den Erwerb einer Immobilie reizvoller zu gestalten. Man erwirbt, ähnlich einer normalen Lotterie wie der großen Ausspielung kurz vor Weihnachten in Spanien, Losnummern, die, nach dem alle verkauft worden sind, einen Gewinner mittels Ziehung ermittelt, und dieser bekommt dann das Objekt. So kann dann mit einem relativ geringen Einsatz von unter einhundert Euro ein Haus oder eine Finca einen neuen Besitzer bekommen. Hier wird in der nächsten Zeit ein großes Wachstumspotenzial erwartet.

Ein weiterer Service der angeboten werden soll ist die Betreuung von Fincas, Häusern, Apartments und Wohnungen. Bei dieser Art von Dienstleistung geht es um anfallende Arbeiten wie Reinigung, Gartenarbeiten, Hausmeistertätigkeiten und so weiter. Es können auch Reparaturarbeiten und kleine Bauvorhaben ausgeführt werden.

Im Bereich des Bauens wird nicht angestrebt tätig zu werden. Trotz der großen Gewinnmöglichkeiten ist das Risiko des nicht Verkaufens zu groß und es würde auch zu viel Kapital gebunden werden.

Dieses Spektrum sollte erst nach ein paar Jahren und nach ausreichender Konsolidierung und Etablierung auf dem Markt mit ins Kalkül gezogen werden.

Ein weiteres interessantes Betätigungsfeld ist das sogenannte Timesharing. Es handelt sich hier um die Möglichkeit das Recht auf das Verbringen des Urlaubs in einer Vielzahl von touristischen Orten auf der ganzen Welt. Der Markt bietet immer noch große Wachstumsmöglichkeiten und man kann mit relativ kleinem Aufwand eine gute Provision beim Verkauf eines Timesharing Anteils verdienen.

Außerdem wird dieser Bereich so gut wie gar nicht im Nordosten Mallorcas angeboten, was auch wieder zu einem Vorteil werden könnte, wenn die richtigen Kontakte hergestellt werden und man das Exklusivrecht für eine Verkaufs- organisation bekommen könnte.

Aufgrund der sehr angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt, ist geplant, den Faktor Personalkosten so gering wie möglich zu halten und soviel wie möglich selbst zu tun. Im konkreten Fall bedeutet das, dass nur eine Sekretärin als Vollzeitkraft angestellt wird.

Alle möglichen Zusatzarbeiten bezüglich der zu erwarteten Betreuung von Wohneigentum und Ferienimmobilien sollen erst nach Auftragserteilung an entsprechende Arbeiter oder Subunternehmer weitergeleitet werden.

Die Abrechnung erfolgt dann nach einem vorher festgelegten Schlüssel, wie zum Beispiel stundenweise oder nach Auftragsvolumen.

Diese Arbeitsweise hat sich in Deutschland und Großbritannien in den letzten Jahren gut bewährt.

Da der Inhaber des Unternehmens relativ geringe laufende Kosten wie Miete, Sekretärin, Werbung etc. hat und überwiegend seine eigene Arbeitsleistung einbringt, dürfte es nicht sehr schwierig sein, die ersten Monate nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit gut zu überstehen.

Darüberhinaus ist angedacht eventuell anfallenden Überschuss nicht aus der Firma zu ziehen, sondern als Rücklagen einzubehalten.

Es wird nicht erwartet, dass sich der Markt in den nächsten Monaten zur Gänze erholen wird. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit alle möglichen Szenarien durchzuspielen. Das Risiko wird minimiert, indem hier ausschließlich mit Eigenkapital gearbeitet wird.

Es ist auch nicht vorgesehen gleich zu Beginn größere Anschaffungen zu machen. Es besteht absolut kein Anlass gleich ein protziges Firmenauto zu kaufen. In der ersten Zeit werden die Kundenbesuche mit dem eigenen PKW gemacht werden.

Nach dem anfänglichen Schalten von Anzeigen in der örtlichen Presse und dem Verteilen von Flugblättern in den umliegenden Gemeinden zwecks Bekanntmachung der Existenzgründung soll sich die Werbung mehr auf das Internet konzentrieren.

Eine professionelle Präsentation des Internetportals ist von größter Wichtigkeit. Die Objekte sollen nicht nur mit ein paar Photos und einigen Eckdaten angeboten werden, sondern vielmehr sollen virtuelle Rundgänge, Pläne mit exakten Angaben der Quadratmeter etc. für den Kaufinteressenten leicht zugänglich sein.

Eine Abgrenzung vom großen Spektrum der Mitbewerber ist nicht leicht und ist auch keine Prämisse.

Die Intention ist allerdings die zu vermittelnden und zu verkaufenden Objekte im Alleinauftrag zu bekommen. Zu viele Immobilien werden von zu vielen Maklern und zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Durch das Zeigen von Seriosität, Kompetenz und vor allem Transparenz des Unternehmens, soll der Kunde das Gefühl bekommen sich in die richtigen Hände begeben zu haben.

Als Zielgruppe stellt man sich überwiegend Deutsche aber auch Engländer vor.

Die Vorteile liegen hier bei dem Begründer, dass er beide Sprachen perfekt spricht, auch in beiden Kulturkreisen gelebt hat, und somit auch die Mentalität und Denkweise seiner Kunden gut versteht.

Eine wichtige Aufgabe wird auch sein, die Verkäufer zu überzeugen, dass die Marktsituation eher schlecht ist und, sofern ein rascher Verkauf der Immobilie gewünscht ist, die Preisvorstellung der Realität angepasst werden muss.

Ausländische Eigentümer, die vor längerer Zeit das Objekt erworben hatten und in der Regel über eine lastenfreie Immobilie verfügen, werden eher bereit sein im Preis nachzugeben.

Viele möchten aus Altersgründen oder familiären Motiven in ihre Heimat zurück und sind daher nicht auf Gewinnmaximierung aus.

Alles in allem scheint die Strategie der großen Streuung der Produktpalette die richtige zu sein in der äußert schwierigen Lage in der wir uns zurzeit befinden. Ebenfalls ist die Reduzierung der Fixkosten in der Startphase die adäquate Lösung um möglicherweise auftretende Löcher in der Kapitaldecke zu vermeiden.

In dem vorliegenden Businessplan kann man gut erkennen, dass die Umsätze vorsichtig kalkuliert sind und mit dem bereits vorhandenen Geldmitteln eine Abweichung der Prognose nach unten durchaus aufgefangen werden könnte, ohne das größere Flurschäden entstehen würden.

RECHTSFORM

Als ideale Rechtsform sehe ich die GmbH ( Gesellschaft mit beschränkter Haftung ), die im spanischen den Namen „La Sociedad de Responsabilidad Limitada

( SL oder SRL )“trägt.

Insbesondere möchte ich hier die Aufmerksamkeit auf eine relativ neue Form der GmbH lenken. Sie wird im spanischen „La Sociedad de Responsabilidad Limitada – Nueva Empresa“1 genannt, was etwa im deutschen GmbH, neues Unternehmen, entspricht.

Diese Form der Rechtsform scheint mir bei der geplanten Geschäftsidee die geeignetste zu sein. Die Vorteile werde ich am Ende aufführen. Zunächst aber erst einmal ein paar Dinge zur konventionellen Form. Sie wird in der Rechtsprechung folgendermaßen definiert:

In der Gesellschaft mit beschränkter Haftung setzt sich das Kapital, welches in Anteile aufgegliedert ist, durch die Einlagen aller Gesellschafter, die nicht mit ihrem Privatvermögen haften, zusammen.

Um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung richtig zu verstehen, das heißt, wie sie sich zusammensetzt, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie mit sich bringt, muss man drei essentielle Dinge bezüglich des legalen Konzeptes berücksichtigen.

Die Faktoren sind:

Das Kapital der Gesellschaft, Einlagen und die Anteile an der Gesellschaft. Zum Kapital der Gesellschaft lässt sich folgendes sagen: Es setzt sich aus den Einlagen der Gesellschafter zusammen. Das Kapital der Gesellschaft ist die Summe aus allen

Vermögenseinlagen die die Gesellschafter bei Gründung der Gesellschaft einbringen. Diese können aus Geld- und Sachwerten oder auch Vermögensrechten bestehen. Das Minimum an Kapital darf die Summe von 3.005,06 Euro ( 500.000 der alten spanischen Währung in Peseten ) nicht unterschreiten.

Das Kapital muss durch die Gesellschafter erbracht werden und dies von Anfang an, das heißt, bevor jegliche geschäftliche Aktivität beginnt. Das Kapital der GmbH muss exakt in ihrer Höhe und in der Währung des Euros ausgewiesen werden. Bezüglich der Haftung hat die GmbH gegenüber anderen Rechtsformen – hierbei beziehe ich mich auf die „Sociedad Anónima“2 in Spanien oder vergleichsweise die OHG und natürlich auch die GBR in Deutschland – einen nicht unerheblichen Vorteil.

Man haftet immer nur mit der gebrachten Einlage (Selbstverständlich davon ausgehend, dass es sich bei einem eventuellen Konkurs oder anderen Widrigkeiten die zu einem erliegen der geschäftlichen Aktivitäten führen könnte, nicht um betrügerische und absichtliche Vorgehensweise handelt. In diesem Falle nützt auch die GmbH nicht viel und man haftet mit seinem Privatvermögen).

Gegenüber der oben erwähnten S. A. hat die GmbH nur eine geringe Kapitaleinlage von 3.005,06 Euro nötig, die nach oben aber auch höher sein kann. Hingegen hat die S. A. aber eine gewaltige Summe von 60.101,21 Euro vorgeschrieben und dies ist gerade in der heutigen Lage bei der sehr restriktiven Kreditvergabe Politik der Banken ein nicht zu verachtendes Problem.

- Damit wir uns hier nicht falsch verstehen: hier ist die Rede von einem Kleinunternehmen, welches sich in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation konstituieren möchte. Dies bezieht sich aber nicht nur auf Spanien, sondern auch auf ganz Europa und die Vereinigten Staaten. Von daher sollte man die Kosten und auch das Risiko so klein wie möglich halten. –

Auf der anderen Seite muss die Einlage der GmbH voll und ganz erbracht werden und zwar, wie schon oben genannt, bei Gründung. Die S. A. hingegen erfordert aber nur eine anfängliche Einlage von 25% des Stammkapitals.

Da es sich hier nur um eine Person handelt die als Geschäftsinhaber und auch Geschäftsführer fungieren wird, werden die Anteile der Gesellschaft zu 100% auf den Gesellschafter und Gründer des Unternehmens geschrieben werden.

Da nun das Thema der Rechtsform abgehakt ist, möchte ich noch kurz den Ablauf der Gründung der Gesellschaft erwähnen. Sämtliche Unterlagen werden, nachdem sie von einem Anwalt des Vertrauens verfasst worden sind, noch einmal überprüft und Gegebenenfalls geändert. Da laut Gesetz für eine GmbH ein Minimum an Gesellschaftern nicht erforderlich ist, kann sie, wie auch in diesem Falle, ohne weiteres von einer Person gegründet werden.

Die GmbH wird nach ihrer Gründung in das Handelsregister eingetragen (In Spanien ist es das „ Registro Mercantil“). 3

Mit der Eintragung erlangt die GmbH ihre juristische Rechtsform. Die muss spätestens zwei Monate nach seiner Gründung geschehen. Für den Fall, dass diese Frist verstreicht, verliert man aber nicht das Recht eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ausüben zu dürfen.

Der oder die Gesellschafter würden dann mit ihrem Privatvermögen für eventuell auftretende Schäden haften müssen ( Hier würde dann das Recht für die sogenannte „Sociedad Colectiva“4 angewandt werden, was aber nicht im Sinne des Erfinders wäre ) .

Im Nachgang wird im staatlichen öffentlichen Anzeigeblatt (die spanische Bezeichnung ist: „Boletin Oficial del Registro Mercantil“) 5 die Gründung der Gesellschaft unter Angabe der wichtigsten Eckdaten, wie zum Beispiel die des Namens, Gesellschaftskapital, Ausrichtung der gewerblichen Tätigkeit etc., bekannt gegeben.

Hier nun noch ein paar Anmerkungen warum ich oben erwähnte Rechtsform der GmbH – Nueva Empresa – bevorzuge:

Das Gesetz Nummer 7/2003 vom 01 April ist eine Erweiterung des bereits bestehendes Gesetzes der GmbH um ein weiteres Kapitel, dem der „Gesellschaft Neues Unternehmen“ als besondere Form der GmbH.

In dieser neuen Regulierung geht es prinzipiell um zwei Dinge; erstens um die Vereinfachung der Dienstwege die zur Erlangung des Status der GmbH führen und zweitens eine vereinfachte Gesellschaftsform die den Ansprüchen der Klein-und Mittelständischen Unternehmen gerecht wird.

Um das erste dieser Ziele zu erreichen ist hauptsächlich eine neue Form der elektronischen Datenverarbeitung eingeführt worden. Dieses System nennt sich im spanischen „Documento Único Electrónico“6 und bedeutet im deutschen etwa einheitliches elektronisches Dokument.

Selbiges erlaubt alle bürokratischen Dinge auf dem elektronischen Wege zu erledigen wie zum Beispiel die Eintragung in das Handelsregister, die obligatorischen Gebühren die entrichtet werden müssen und natürlich die zu zahlenden Beiträge an die Sozialversicherungsträger die mit der Ausübung der Gesellschaft zusammenhängen.

Um das zweite dieser Ziele zu erlangen ist eine neue Gesellschaftsform ins Leben gerufen worden, die bereits erwähnte „Gesellschaft Neues Unternehmen“ die rechtlich gesehen eine Sonderform der herkömmlichen GmbH ist.

Die Hauptmerkmale dieser neuen Rechtsform gegenüber der normalen GmbH sind die folgenden:

1.Benennung:

Sie muss aus dem Vornamen und den zwei Nachnamen (In diesem Fall, da es sich um einen Ausländer handelt, ist es nur einer) tragen und außerdem die Bezeichnung „Sociedad Limitada Nueva Empresa“ oder die Abkürzung „SLNE“ beinhalten.

2. Geschäftsaktivität:

In den Statuten müssen alle möglichen Aktivitäten des Unternehmens, denen es in der Zukunft nachgehen wird, aufgeführt werden. In unserem Falle handelt es sich hier um mehrere und andersartige wie zum Beispiel Handel, Bauausführungen aber auch allgemeine Serviceleistungen. Allerdings werden diese Angaben sehr global gemacht und können später ohne weiteres auch geändert werden, ohne dass es hier nötig wäre die Statuten zu ändern.

3. Gesellschafter:

Es können nur physische Personen Gesellschafter sein und es darf auch nicht mehr als fünfGründungsmitglieder geben. Nach der Konstitution kann diese Ziffer mittels Übertragung von Anteilen der Gesellschaft auch überschritten werden.

4. Konstitution

Die notwendigen Formalitäten die zur Erlangung des Eintrages in das Handelsregister vorgeschrieben sind, können auf dem elektronischen Wege erledigt werden, ohne das der Antragsteller persönlich beim Handelsregister vorstellig werden muss um diese Dinge zu beantragen beziehungsweise zu bekommen.

5. Gesellschaftskapital

Das Gesellschaftskapital darf nicht geringer als 3.005,06 Euro und nicht höher als 120.202 Euro sein. Es müssen mindestens 3005,06 Euro als Geldwert in die Gesellschaft geflossen sein.

6. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung darf nie einem Verwaltungsrat angetragen werden. Sie kann einem einzigen Geschäftsführer zugetan werden oder verschiedenen, gleichgestellten Geschäftsführern, aber in keinem Fall darf es die Form eines Verwaltungsrates annehmen.

Die „Gesellschaft Neues Unternehmen“ hat außerdem auch noch während einer Zeitspanne, ausgehend von ihrer Gründung, bestimmte steuerliche Vorteile. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit die anfallenden Steuern die bei Gründung eines Unternehmens anfallen zu einem späteren Zeitpunkt zu entrichten, genauer gesagt kann man in den ersten zwei Jahren bestimmte Abgaben und Steuern stunden lassen oder auf Raten zahlen.

STANDORT

Als Standort wird der Nordosten Mallorcas gewählt. Prinzipiell soll versucht werden Objekte in den Gegenden von Capdepera, Cala Ratjada, Canyamel, Cala Millor,Son Servera und Artà zu vermakeln. Der Aktionsradius kann aber auch bis nach Ca’n Picafort/Alcudia, Richtung Norden und bis Calas de Mallorca, Richtung Südosten erweitert werden. Das Büro und die Verkaufsräume werden in Cala Ratjada eingerichtet werden. Es handelt sich hier um einen Küstenort der überwiegend von deutschen Urlaubern besucht wird.

In den letzten vierzig Jahren hat dieses touristische Ziel ständig an Bedeutung gewonnen und erfreut sich ausgesprochener Beliebtheit bei Alt und Jung. Die Gemeinde von Capdepera 7, zu der Cala Ratjada gehört, verfügt über eine Vielzahl von großen und kleinen Stränden, die alle nur wenige Autominuten voneinander entfernt sind.

Diese heißen: Cala Mesquida, Cala Agulla, Cala Gat, Son Moll, Font de Sa Cala und Canyamel. Seitdem die alte Europastrasse 715 ausgebaut wurde – Palma bis Manacor –, sind die Küstenlandstriche des Nordostens schneller und sicherer zu erreichen. Die Fahrtzeit hat sich deutlich verringert, und somit haben die vorher genannten Orte erheblich an Attraktivität gewonnen.

Desweiteren sind die Pläne, was den Ausbau des Hafens von Cala Ratjada zu einem der größten Yachthäfen der Balearen betrifft, noch nicht vom Tisch Eine entsprechende positive Entwicklung in dieser Hinsicht dürfte dem Nordosten – und vor allem der Gemeinde von Capdepera – noch einen gewaltigen Schub nach vorne bringen. Alles in allem bietet diese Gegend ein gewisses Potenzial und sie ist auch noch nicht so zersiedelt wie der Südwesten oder andere touristische Hochburgen der Insel.

MARKTANALYSE

Zuerst einmal werde ich die allgemeine Lage in Spanien unter die Lupe nehmen und dann die Situation auf Mallorca im speziellen. Wenn man die Sache ganz nüchtern betrachtet, ist es sicherlich der ungünstigste Zeitpunkt um ein Immobilien-vermittlungsunternehmen ins Leben zu rufen.

Nachdem in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren der Immobilienmarkt in Spanien proportional exorbitant gewachsen war, brachen vor etwa zwei Jahren alle Dämme und zurzeit gibt es nur einen Weg: den nach unten.

Die Ursachen sind wohl nicht nur auf einen oder zwei Faktoren zu beschränken, sondern vielmehr auf mehrere. Hierfür möchte ich ungefähr zwanzig Jahre in der Zeit zurückgehen.

Gegen Ende der achtziger Jahre/Anfang der neunziger Jahren, nachdem der Spanien Boom abflaute, und die bis dahin beliebte Ferieninsel Mallorca den Ruf der „Hausfrauen Insel“ erworben hatte, begannen die deutschen Reiseveranstalter ihre Kunden in die Türkei und nach Jugoslawien zu buchen. Die Briten hatten ihr „Post Thatcher Trauma“ und die britische Ökonomie schwächelte ein wenig.

Zudem schraubten sich die Hypothekenzinsen in schwindelerregende Höhen und es gab die erste wirkliche Immobilienkrise in Spanien.

Dieser Zustand dauerte bis etwa Mitte der neunziger Jahren an, doch dann, bedingt durch den Krisenherd Balkan mit den grausamen Bildern der Vernichtung ganzer Völkerstämme, die einem heute noch kalt den Rücken runter laufen, sowie auch den Problemen mit dem aufkommenden Terrorismus in den muslimischen Staaten (zusätzlich kann man die Schwierigkeiten erwähnen die man hatte, wenn man als Ausländer in der Türkei Eigentum erwerben wollte. Dies war, ohne dass ein türkischer Staatsbürger Miteigentümer war, nicht möglich), blieb den großen Reiseunternehmen gar keine andere Wahl als Spanien wieder verstärkt anzubieten.

Dank des gleichen Kulturkreises, der politischen Stabilität und der immer besser werdenden Infrastruktur der Iberer erholte sich der Tourismus wieder relativ schnell. Die Preise der Immobilien waren interessant und die Presse ( Hier muss man vor allem die Bild Zeitung nennen ) stand auch wieder auf der Seite der Spanier.

Als dann Ende der neunziger Jahre die Einführung des Euros immer näher rückte, kam die Stunde der Spanier. Plötzlich brach eine Panik unter den Leuten in Deutschland aus, die zu Zeiten der Wende viel Geld gemacht hatten. Auch jene die an den neuen Märkten (Börse!) die eine oder andere Mark gemacht hatten, bekamen kalte Füße und man hatte Angst was mit dem vielem Schwarzgeld passieren würde – der große Börsencrash, vor dem André Kostolany 8 immer gewarnt hatte, ereignete sich erst später -.

Da es zu diesem Zeitpunkt noch kein Abkommen zwischen Spanien und Deutschland bezüglich der Auskunft von Vermögensverhältnissen gab, lag es auf der Hand sich kurzerhand eine Immobilie in Spanien, vor allem an den mediterranen Küsten, Kanaren und den Balearen zuzulegen. Dies war die einfachste Art das Geld am Finanzamt vorbei anzulegen. Aufgrund dieser Tatsache begann eine regelrechte Jagd nach Immobilien und die Preise explodierten. 9

Hatten die Briten noch ihre Immobilie erworben um in ihr den wohlverdienten Lebensabend unter Spaniens Sonne zu verbringen, so kauften die Deutschen aus rein materiellen Gründen. Es wurden Apartments, Wohnungen, Fincas etc. zu völlig überzogenen Preisen gekauft.

Die Öffentlichkeit spielte auch bei diesem Spiel mit. Plötzlich gab es jeden Tag in den Sommermonaten aus einem anderen Dorf der Balearen oder des Festlandes ein „Mallorca, Ibiza oder Costa Brava Spezial“. Es war wieder angesagt in Spanien Urlaub zu machen und die Nachfrage stieg sprunghaft.

[...]


1 http://portal.circe.es/es-ES/emprendedor/SLNE/Paginas/SociedadLtdaNuevaEmpresa.aspx

2 https://debitoor.es/glosario/definicion-sociedad-anonima

3 http://www.rmc.es/

4 http://www.monografias.com/trabajos16/sociedades-colectivas/sociedades-colectivas.shtml

5 http://www.boe.es/diario_borme/calendarios.php

6 http://portal.circe.es/es-ES/emprendedor/EmpresarioIndividual/Paginas/AutonomoConstitucionTelematica.aspx

7 http://es.wikipedia.org/wiki/Capdepera

8 http://www.ppinvest.de/zitate-kostolany/

9 http://www.berliner-zeitung.de/archiv/vor-der-euro-einfuehrung-brummt-der-immobilienmarkt-in-den-spanischen-feriengebieten-schwarzgeld-fuer-den-finca-kauf,10810590,9962148.html

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Details

Titel
Die Gründung einer Immobilienfirma auf Mallorca
Hochschule
UNED Universidad Nacional de Educación a Distancia
Note
1,6
Autor
Jahr
2009
Seiten
67
Katalognummer
V298666
ISBN (eBook)
9783656950769
ISBN (Buch)
9783656950776
Dateigröße
753 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Immobilien, Mallorca, Spanien
Arbeit zitieren
Armin Achtmann (Autor:in), 2009, Die Gründung einer Immobilienfirma auf Mallorca, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/298666

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