Bioökologische Raumgliederungen auf verschiedenen Maßstabsebenen


Seminararbeit, 2003

22 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1 Einleitung

2 Raumgliederungen globalen Maßstabes
2.1 Biosphäre/Ökosphäre
2.2 Ökosysteme

3 Raumgliederungen regionalen Maßstabes
3.1 Florenreiche
3.2 Vegetationszonen/Landschaftsgürtel
3.3 Tierreiche

4 Raumgliederungen kleinräumigen Maßstabes
4.1 Biome
4.2 Arealsysteme
4.3 Biotope
4.4 Formationen

5 Potentiell-natürliche Vegetation

6 Methoden zur Erfassung und Darstellung bioökologischer Raumgliederungen

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick der wichtigsten bioökologischen Raumgliederungen zu vermitteln, sowie diese Raumgliederungen relativen Maßstäben zuzuordnen, soweit es möglich ist. Dazu wird versucht, die Vielzahl vorhandenen Raumgliederungen von einer großen Maßstabsebene zu kleinen Maßstäben hin aufzugliedern. SCHULTZE (2000, S.20) gibt dabei zu bedenken, dass der Versuch die Erde zu gliedern, durchaus problematisch sein kann, da 1. eine Vielfalt von kleinräumigen Standortbedingungen existieren, 2. eine Reihe von Einflüssen wie z.B. die Land-Meer Verteilung oder anthropogene Einflüsse nicht zugeordnet werden können, 3. ökozonale Wirkungsgefüge nur selten scharf ausgeprägt sind und 4. viele exogene Gegebenheiten sich in langen Zeiträumen entwickelt haben.

Aus diesen Gründen erhebt die Gliederung der Maßstäbe in dieser Arbeit nicht den Anspruch, die einzig mögliche zu sein, sondern stellt den Versuch des Autors dar, bioökologische Raumgliederungen übersichtlich darzustellen Im Anschluss an die Benennung der bioökologischen Raumgliederungen sollen ausgewählte Erfassungs- und Darstellungsmethoden aus der Praxis benannt werden, die im Studiengang Umweltwissenschaften und in anderen Referaten dieses Seminars vorgestellt werden.

2 Raumgliederungen globalen Maßstabes

2.1 Biosphäre/Ökosphäre

Die Biosphäre oder auch Ökosphäre ist nach STREIT (1992, S.42) „die Gesamtheit der von Lebewesen besiedelten Wasser-, Land- und Luftregionen der Erde.“. Die Biosphäre ist über Energieflüsse und Stoffkreisläufe und andere Wechselwirkungen mit anderen Teilsphären der Erde verbunden.

Zum besseren Verständnis des Aufbaus des Planeten Erde und der beinhaltenden Wirkungsgefüge ist es daher notwendig, eine globale Differenzierung der Teilsphären vorzunehmen. HARMS (1999, S.15) differenziert die Erde in drei Sphären:

A. Die Lithosphäre umfasst mit Ihren tektonischen Verhältnissen und geologischen Baustoffen, dem Festgestein, den Formenschatz der Erde. Nicht Bestandteil der Lithosphäre ist das Lockergestein bzw. der Boden der unter der Pedosphäre subsumiert wird.
B. Die Hydrosphäre ist die Wasserhülle unseres Planeten. Zu den wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit dieser Sphäre beschäftigen werden die Ozeoanographie, die Limnologie und die Hydrologie gezählt.
C. Die Atmosphäre umfasst die Gashülle unseres Planeten. Die Atmosphäre wird in mehrere Schichten unterteilt, wobei die unterste Schicht von der Troposphäre von 0 bis 12 km über der Erdoberfläche gebildet wird, die darrüberliegende Stratosphäre bis ca. 50 km Höhe verläuft, die Mesosphäre bis 80 km Höhe und die die Themosphäre bis 500 km Höhe.

Zur der Gliederung der Erde in Sphären soll Abbildung Nr.1 dienen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abbildung 1: Sphären der Erde (aus HARMS: Handbuch der Geographie, Seite 15)

2.2 Ökosysteme

Nach STREIT (1992, S.225) ist ein Ökosystem ein „geographisch und oft auch funktionell umreißbarer Ausschnitt der Biosphäre.“. Dieses System setzt sich aus abiotischen Elementen (Luft, Wasser, Gestein und Boden) und biotischen Elementen (Menschen, Pflanzen und Tiere) zusammen. Dabei bilden die abiotischen Elemente den Lebensraum (Biotop) und die biotischen Elemente die Biozönose, die Lebensgemeinschaft. Beide Kompartimente stehen in vielfältigen strukturellen und funktionellen Wechselbeziehungen zueinander. Die räumliche Abgrenzung eines Ökosystems ist sehr schwierig, weil die Grenzen stets für Ab- und Zugänge von Organismen, Materialien und Energie durchlässig sind. Klassische Ökosysteme sind z.B. Gewässer, Moore, Heidelandschaften oder auch das Wattenmeer. Da aber auch die gesamte Biosphäre ein in sich geschlossenes. globales Ökosystem mit biotischen und abiotischen Elementen darstellt, ist der Begriff des Ökosystems nicht auf einen bestimmten Maßstab zu begrenzen, letztendlich ist aber ein Ökosystem in der Gesamtzahl der Kompartimente ein globales System.

3 Raumgliederungen regionalen Maßstabes

3.1 Florenreiche

SCHMIDT (1969, S.391) definiert den Begriff des Florenreiches als sich „über geologische Zeiten ... erstreckende einheitliche Entwicklung der Pflanzenwelt“, bei denen sich Gattungen und Arten in bestimmten Arealen weitgehend decken.

Die Pflanzensippen und Ihre verwandtschaftlichen Beziehungen stehen im Vordergrund bei der Einteilung der Florenreiche. SCHULTZ (2000, S.75) merkt dazu an, dass die Tiereiche weitgehend mit den Florenreichen übereinstimmen.

Im einzelnen werden 7 Florenreiche unterschieden, wobei sich absolut eindeutige Abgrenzungen nicht vornehmen lassen, da sich benachbarte Florenreiche gegenseitig durch biotische und abiotische Beziehungen gegenseitig beeinflussen können:

A. Holoarktis:

Das größte Florenreich der Erde erstreckt sich über Europa, Nordamerika und Nordasien. Es sind kaum endemische Familien anzutreffen, außer in mediterranen Regionen, dem Südwesten Nordamerikas und in Ostasien, also jenen Gebieten, die ein relativ warmes Klima aufweisen und von der quartiären Eiszeit nicht beeinflusst worden sind. Kennzeichnende Sippen sind Kieferngewächse, Birkengewächse, Weidengewächse und Geißblattgewächse.

B. Palaeotropis:

Dieses Florenreich erstreckt sich im wesentlich über den afrikanischen Kontinent und das tropische Südasien. Es ist das zweitgrößte und artenreichste Florenreich der Erde und beherbergt in der Mehrzahl Flügelfruchtgewächse, Kannenpflanzengewächse und Schraubenbaumgewächse.

C. Neotropis:

Die Neotropis erstreckt sich über Mittel- und Südamerika ohne Südchile. Dieses Florenreich zeichnet sich durch viele endemische Arten aus, u.a. durch Kakteen- und Ananasgewächse, Blumenrohrgewächse und Kapuzinerkressengewächse.

D. Australis

Namensgebend für dieses Gebiet ist der gleichnamige Kontinent Australien. Die Gattungen sind zu 86 % endemisch, beispielhaft sei hier der Eukalyptus erwähnt.

E. Capensis

Gelegen an der äußersten Südspitze von Afrika (Kapland), ist Capensis das kleinste Florenreich der Erde. Es beheimatet 6 endemische Familien, darunter die Mittagsblumengewächse und die Erica.

F. Antarktis

Dieses Florenreich erstreckt sich über den gleichnamigen Kontinent sowie über Südchile. Dieses Florenreich ist sehr artenarm, es beheimatet z.B. Moose und Flechten.

G. Ozeanisches Florenreich

Das Ozeanische Florenreich umfasst die Wasserhülle der Erde, die Ozeane. Ein Grossteil des pflanzlichen Lebens, Seegrasgewächse und Algen befindet sich in der obersten Ozeanschicht bis 100 m Tiefe.

Abbildung Nr.2 illustriert die Florenreiche der Erde in grafischer Form:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung Nr.2: Florenreiche der Erde ( aus: SCHMIDT: Vegetationsgeographie, S.390)

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Bioökologische Raumgliederungen auf verschiedenen Maßstabsebenen
Hochschule
Universität Vechta; früher Hochschule Vechta  (Studiengang Umweltwissenschaften)
Veranstaltung
Seminar: Bioökologie
Note
2,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
22
Katalognummer
V29618
ISBN (eBook)
9783638310871
ISBN (Buch)
9783668105089
Dateigröße
5131 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bioökologische, Raumgliederungen, Maßstabsebenen, Seminar, Bioökologie
Arbeit zitieren
Daniel Tomowski (Autor:in), 2003, Bioökologische Raumgliederungen auf verschiedenen Maßstabsebenen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29618

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