Einordnung von Hermaphroditismus in das "dritte Geschlecht"


Hausarbeit, 2014

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung – Was hat Conchita Wurst mit den Hermaphroditen zu tun?

Das Geschlecht – Kategorien

Hermaphroditismus

Die Unmöglichkeit einer Unmöglichkeit

Fazit: Was bedeutet das Dritte Geschlecht nun für Hermaphroditen?

Anhang

Bildschirmfoto aus meinen Einstellungsmöglichkeiten in meinem persönlichen Facebookprofil im Bereich „Geschlecht“

Forderungen entsprechender Interessenverbände

Literaturverzeichnis

Einleitung – Was hat Conchita Wurst mit den Hermaphroditen zu tun?

Sprechen Menschen heute von uneindeutigem Geschlecht, Geschlechtsumwandlungen, Transgender im Alltag, so fällt bald der Name „ Conchita Wurst “. [1] Er oder sie scheint nicht klar klassifizierbar zu sein. Allerdings steckt hinter der „Kunstfigur“Conchita Wurst ein homosexueller Mann: Tom Neuwirth, der angibt sich wohl in seinem männlichen Körper als Mann zu fühlen. [2] Somit hat er nichts mit Transsexualismus, oder dem dritten Geschlecht zu tun, sondern ist eindeutig männlichen Geschlechts. [3] Jedoch deutet die Verwirrung hinsichtlich einer geschlechtlichen Zuordnung Tom Neuwiths auf eine Problematik hin, die sich auf das Leben von intersexuellen Menschen - auch Hermaphroditen genannt - auswirkt. In dieser Ausarbeitung soll es um diese Menschen – Hermaphroditen - gehen, um so nicht nur den Versuch zu unternehmen, ihre geschlechtliche Situation zu beschreiben, sondern auch auf eine Problematik ansatzweise hinzudeuten, die sich durch immer neue Gendertheorien für eine unterrepräsentierte Gruppe Menschen in dieser Gesellschaft ergibt. Ausgeklammert wird entsprechend, dass analog zur Begrifflichkeit des „Dritten Geschlechts“ heute „Queere Identität“ benutzt wird und u.a. von Anhängern der Queer-Theory und Transgenderanhängern daher u.a. beide Begriffe genutzt werden, um die unterschiedlichsten Ausprägungen von neuen „ideologischen Konstrukten“ zu bezeichnen, [4] bzw. sie davon ausgehen, dass diese „(...) gesamte Geschlechtlichkeit gesellschaftlich konstruiert (...)“ sei. [5]

Das Geschlecht – Kategorien

Das Geschlecht kann aktuell laut Wikipedia in zehn unterschiedliche Kategorien[6] eingeordnet werden.[7] Diese Kategorien beziehen sich u.a. auf das biologische Geschlecht beruhend auf Geschlechtsmerkmalen,[8] sowie auf das genetische Geschlecht [9] und das genitale Geschlecht. [10] Diese möglichen Einordnungs-Kategorien[11] betreffen u.a. Geschlechtsidentität, Geschlechtersozialisation, „Doing Gender“, kulturelle- und biologische Normierungen. So kann man angeblich zwischen 56 verschiedenen Geschlechtern bei seiner Facebook Einstellung[12] wählen. [13]

Laut Ant bilden Geschlechtskategorien nicht nur Strukturen ab, sondern stützen auch Machtverhältnisse. Diese „ (...) auf die Unterdrückung bestimmter Personengruppen abzielen bzw. deren Unterdrückung nutzen.“[14]

Vom Dritten Geschlecht und dem Hermaphroditismus

Die Bezeichnung „Drittes Geschlecht“ prägte der Schriftsteller Ernst von Wolzogen 1899 erstmals im deutschen Sprachraum in dem gleichnamigen Roman: Das dritte Geschlecht.[15]

„Die Idee eines Dritten Geschlechts kam Anfang des 20. Jahrhunderts, im Zusammenhang mit der Neukonzeption von Homosexualität von einer Kranheitskategorie zu einer eigenen Spezies und Identitätskategorie sowie der homosexuellen Emanzipationsbewegung auf. Heute wird das Dritte Geschlecht sowohl von verschiedenen queer- und transgender-Personen als auch von einigen intersexuellen Menschen für sich beansprucht.“[16]

Das dritte Geschlecht wird somit heute als „Sammelkategorie“ genutzt für alles, was nicht eindeutig männlich und weiblich ist, bzw. nicht sein möchte. So ist darunter auch mitunter Hermaphroditismus, oder Pseudohermaphroditismus eingeordnet. Ca. 80.000[17] dieser besonderen Menschen leben in Deutschland, sie werden auch „Intersexuelle“, „Zwitter“ oder auch „Hermaphroditen“ genannt. Zu diesen vielzähligen Bezeichnungen positionieren sich Betroffene unterschiedlich.

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Conchita_Wurst, 2.12.2014

[2] Vgl. ebd.

[3] „Bei Transsexuellen handelt es sich um Personen, die ihre Geschlechtsidentität ändern wollen. Sie verspüren und äußern während oder nach ihrer Pubertät das starke Bedürfnis nach einer Umwandlung, weil sie das Gefühl haben, eigentlich dem anderen Geschlecht anzugehören.“ Aus: Bischof-Köhler, Doris: Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede, Stuttgart / Berlin / Köln 2002, S. 213

[4] Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlechtgl., 2.12.2014

[5]Als Beleg hierfür bringen sie vor, es gäbe in bestimmten Kulturen so etwas wie ein drittes Geschlecht, also Personen, die sich nicht etwa nur weibliche und männliche Merkmale zuschreiben, sondern darüber hinaus auch eine genuin androgyne Identität ausblinden.“ Aus: Bischof-Köhler, Doris: Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede, Stuttgart / Berlin / Köln 2002, S. 201

[6] Es besteht hier doch eine Unsicherheit bzgl. möglicher Überlappungen.

[7] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlecht, 3.12.14

[8] „Man unterscheidet primäre, sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale, die die Geschlechter v.a. biologisch unterscheiden.“ Starke-Perschke, Susanne (Redaktion): Der Brockhaus. Psychologie, Mannheim, Leipzig 2001, S. 208

[9] Hier wird entsprechend der chromosomalen Ausstattung das Geschlecht kategorisiert, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlecht, 2.12.14

[10] eine Klassifizierung entsprechend der äußeren wahrnehmbaren Geschlechtsmerkmale, vgl. ebd.

[11] Weiterhin gibt es diverse Möglichkeiten das Geschlecht zu klassifizieren oder zu differenzieren, dass dem nicht dem Umfang dieser Arbeit entsprechend nachgegangen werden kann.

[12] Siehe Foto meiner Facebook Einstellungen im Anhang.

[13] Vgl. http://www.schleckysilberstein.com/2014/02/diese-56-neuen-geschlechter-kann-man-zukunft-bei-facebook-wahlen/, 2.12.2014

[14] Ant, Christiane: Transsexualität und menschliche Identität . Herausforderung sexualethischer Konzeptionen, Münster 2010, S. 97

[15] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlecht, 8.12.2014

[16] Lang, Claudia: Inter-Sexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, Frankfurt a. M. 2006, S. 213

[17] Eindeutige Zahlen sind hier schwer zu finden. Auf einer Pro-Gender Seite (http://blog.zwischengeschlecht.info/post/2008/09/14/Wenn-Medizyner-zu-sehr-vertuschen, 12.12.2014) findet sich folgende Information: 1: 1000, das bedeutet 80.000 – 100.000 Menschen leben in Deutschland, wenn Patientengruppen als Bezugsgröße gewählt werden. 8 – 10.000 „wenn es nachträglich um die Folgen dieses Zugangs geht“

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Einordnung von Hermaphroditismus in das "dritte Geschlecht"
Hochschule
CVJM-Kolleg Kassel
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V295003
ISBN (eBook)
9783656926825
ISBN (Buch)
9783656926832
Dateigröße
882 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gender, Hermaphroditismus, Zwitter, das dritte Geschlecht
Arbeit zitieren
Cindy Gresselmeyer (Autor:in), 2014, Einordnung von Hermaphroditismus in das "dritte Geschlecht", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295003

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