Fallstudie zur Vorbereitung auf einen Marathonlauf


Studienarbeit, 2014

23 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Bestandsaufnahme
2.1 Eingangsgespräch
2.2 Biometrische Parameter
2.3 Auswertung der Parameter

3 Prognose
3.1 Zielsetzung
3.2 Trainingsplanung

4 Leistungsdiagnostik
4.1 Gründe für Leistungsdiagnostik
4.2 Stufentest mit Laktatmessung

5 Durchführung
5.1 Trainingsverlauf
5.2 Der Wettkampf

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Zielsetzung dieser Studienarbeit ist die Untersuchung und Entwicklung eines Trainingsplans zur Vorbereitung auf einen Marathonlauf anhand einer Fallstudie. Hierzu wird der 10 Wochen Trainingsplan für Einsteiger nach Herbert Steffny dahingehend untersucht, ob es für einen Freizeitsportler1 nach diesem Plan möglich ist, einen Marathon zu absolvieren.

Im ersten Abschnitt dieser Arbeit werden anhand eines Eingangsgesprächs erste personenbezogene Daten über die Probandin ermittelt. Mithilfe biometrischer Tests werden weitere Informationen über den gegenwärtigen Leistungszustand und die Belastungsfähigkeit gesammelt. Nach einer zielgerichteten Auswertung der ermittelten Leistungsdaten wird in der Prognose das Trainingsziel sowie das Trainingsprogramm detailliert dargestellt. Hieran anschließend wird im dritten Abschnitt auf die Wichtigkeit der Leistungsdiagnostik im Allgemeinen sowie im Speziellen für den Ausdauersport eingegangen. Im letzten Teil des durchgeführten Fallbeispiels werden die Durchführung des Trainingsprogramms sowie der Wettkampfablauf erläutert.

Im Fazit der Studienarbeit werden die wichtigsten Inhalte und ihre Konsequenzen abschließend diskutiert und zusammengefasst.

2 Bestandsaufnahme

In diesem Kapitel werden zunächst durch ein Eingangsgespräch (Anamnese) und die Erhebung biometrischer Parameter allgemeine und spezifische Daten zur Testperson dieser Fallstudie ermittelt. Dadurch werden der aktuelle Gesundheitszustand und die individuelle Leistungsfähigkeit festgestellt. Anschließend folgen eine Zusammen-fassung der Parameter sowie eine Einschätzung des momentanen Leistungsstandes.

2.1 Eingangsgespräch

Das Eingangsgespräch dient der Erhebung allgemeiner personenbezogener Daten. Es werden die Beweggründe der Person, ein Training durchzuführen sowie der zeitliche Rahmen und die sportliche Vorerfahrung ermittelt. Darüber hinaus werden auch körperliche und medizinische Fakten, wie die allgemeine Gemütslage und Risikofaktoren, gesammelt (vgl. Eifler et al., 2004, S. 50).

Erika Mustermann ist 28 Jahre alt und 1,82 m groß. Sie wiegt 79,0 kg und hat es in ihrem Berufsalltag überwiegend mit sitzenden Tätigkeiten zu tun. Ihre Wochenarbeitszeit beträgt während des Trainingszeitraums zirka 45 Stunden. Ihr Ziel ist das Laufen und die Bewältigung eines Marathons. Sie hat bereits sportliche Vorerfahrungen unterschiedlichster Art gesammelt. Im Zeitraum vom 7. - 21. Lebensjahr hat sie größtenteils 6 Mal wöchentlich Reitsport betrieben. Zusätzlich war sie vom 13. - 18. Lebensjahr in einem Schwimmverein sportlich aktiv. Seit ihrem 22. Lebensjahr betreibt die Probandin 1 - 2 Mal wöchentlich Hobby-Radsport. Ihrer eigenen Einschätzung nach sind ihre Leistungs- und Belastungsfähigkeit gegenwärtig in einem guten Zustand. Positiv zu ergänzen ist die Tatsache, dass Erika Mustermann keine körperlichen Erkrankungen aufweist und auch keine Medikamente zu sich nimmt. Die für diese Fallstudie erhobenen Daten sind in der folgenden Abbildung noch einmal tabellarisch dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Personenbezogene körperliche Daten

2.2 Biometrische Parameter

Mithilfe biometrischer Tests werden viele Daten über den Körper der Person erhoben, um sich einen ersten Eindruck über die Leistungsfähigkeit zu verschaffen. Es werden anthropometrische Informationen (Body-Mass-Index, Körperfettanteil) sowie internistische Daten über die Gesundheit (Ruhepuls, Blutdruck) der Person ermittelt. In diesem Kapitel werden die oben angesprochenen Parameter dargestellt.

Der Body-Mass-Index ist ein auf Gewicht und Körpergröße basierender Index zur Feststellung von Unter-, Über- und Normalgewicht bei erwachsenen Menschen. Mittels folgender Formel lässt sich der individuelle BMI ermitteln (vgl. Huber, 2009, S. 17).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Formel zur Berechnung des BMI2

In einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten Normwerttabelle kann der errechnete Wert, zunächst unabhängig von Geschlecht und Alter der Person, verglichen werden (vgl. Huber, 2009, S. 18).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Gewichtsklassifikation Erwachsener anhand des BMI, WHO 20083

Bei einem Body-Mass-Index von 18,5 bis 25 befindet sich die Person im Bereich des Normalgewichts. Sobald der BMI unterhalb dieses Wertebereichs liegt, wird von Untergewicht und entsprechend oberhalb des Normalgewichts von Übergewicht gesprochen. Der Body-Mass-Index ist nicht für Leistungssportler anwendbar, da diese zumeist über einen größeren Muskelanteil als Freizeitsportler verfügen, was mithilfe der BMI-Formel nicht errechnet werden kann (vgl. Huber, 2009, S. 18f.). In dieser Fallstudie weist Erika Mustermann einen BMI von 23,8 auf und betreibt lediglich Freizeitsport, wodurch dieser Wert an Aussagekraft gewinnt und sich die Probandin im Bereich des Normalgewichts befindet.

Ein weiterer aussagekräftiger Parameter, der eine Einschätzung über den gegenwärtigen Leistungsstand des Körpers ermöglicht, ist der Körperfettanteil (vgl. Aschwer & Penker, 2011, S. 126). Der Körperfettanteil ist insbesondere für leistungsorientierte Sportler oftmals deutlich aufschlussreicher als der BMI. Er wird herangezogen, um den Body-Mass-Index zu ergänzen und so beispielsweise sehr kräftige Personen mit einem hohen BMI-Wert zu entlasten. Der prozentuale Anteil des Körperfettes wird entsprechend des Alters und des Geschlechts unterschiedlich bewertet (vgl. Marbach, 2010, S. 22). In der folgenden Abbildung sind die für den Körper als gut, mittel und schlecht bewerteten prozentualen Anteile des Körperfettes für Frauen und Männer entsprechend unterschiedlicher Altersklassen dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Bewertung des Körperfettanteils in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht4

Zur Berechnung des Körperfettanteils liegen einige unterschiedliche Methoden vor, die sich in ihrer Präzision und Kostenintensität voneinander unterscheiden. Hierbei ist die sogenannte Umfangsmessung eines der am einfachsten durchzuführenden Verfahren, bei dem das Verhältnis zwischen der Taille und der Hüfte überprüft wird.

Eine weitere Möglichkeit zur Körperfett-Bestimmung ist das Messen der Hautfaltendicke. Hierbei wird mithilfe einer speziellen Zange die Dicke des Fettgewebes ermittelt. Aufgrund von unterschiedlichen Hautgegebenheiten und ungenauer Messungen durch die untersuchenden Personen hat sich diese Vorgehensweise jedoch nicht bewährt (vgl. Bülow, 2012, S. 15f.).

Ein einfaches sowie sehr präzises Vorgehen ist die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA). Durch diese Analyse lassen sich mittels einer Fettwaage der Fett- und Wassergehalt sowie die fettfreie Masse des Körpers feststellen. Der Wassergehalt des Körpers wird über einen elektrischen Widerstand gemessen. Aus diesem Anteil lässt sich anschließend der Fettgehalt errechnen (vgl. Funfack, 2005, S. 51f.).

Im Fallbeispiel ergab die Messung des Körperfettanteils bei der Probandin einen Wert von 19,5 Prozent. Dieser Wert belegt ihre gute körperliche Verfassung und ist auch hinsichtlich ihres Alters in einem guten Bereich einzuordnen.

Ein zusätzlicher Parameter, der ein sehr aussagekräftiges Merkmal zur Einschätzung des Ausdauerleistungsstandes darstellt, ist der Ruhepuls (vgl. Eifler et al., 2004, S. 54). Untrainierte Menschen verfügen über einen Ruhepuls von 70 bis 80 Schlägen pro Minute. Je trainierter ein Sportler ist, desto niedriger ist auch seine Ruheherzfrequenz. Bei Sportlern mit einer gut austrainierten Ausdauerleistungsfähigkeit kann die Ruheherzfrequenz zwischen 40 und 50 Schlägen oder in Ausnahmefällen sogar bei weniger als 40 Schlägen pro Minute liegen. Bei Männern und Frauen gleichen Alters liegt der Ruhepuls um 10 Schläge pro Minute auseinander – Frauen haben generell eine höhere Herzfrequenz als Männer. Am Morgen liegt der Ruhepuls um ca. 10 Schläge pro Minute noedriger als in vergleichbarer Situation am Abend. Der Morgenpuls dient Sportlern als Auskunft über den gegenwärtigen Trainingszustand. Ein allerdings weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass ein niedriger Ruhepuls Rückschlüsse auf das Leistungsvermögen erlaubt. Vielmehr ist der Ruhepuls ein Indikator, der Aufschlüsse über die Erholungsfähigkeit des Körpers liefert und ein Übertraining vermeiden lässt (vgl. Janssen, 2003, S. 50). Im Fallbeispiel wurde mittels eines Pulsmessgerätes ein Ruhepuls von 74 bpm ermittelt, wodurch sich erkennen lässt, dass Erika Mustermann über einen guten Leistungszustand im Ausdauerbereich verfügt.

Der Blutdruck ist der Druck, den das strömende Blut auf die Gefäßwand im Körperkreislauf ausübt. Dieser Druck sorgt dafür, dass sämtliche Organe des Körpers mit ausreichend Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Das menschliche Herz stellt einen aus vier Kammern bestehenden Muskel dar. Aus den Venen erhält das Herz das Blut, welches es über die rechte Herzkammer in den Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf) und über die linke Kammer in den Körperkreislauf (großer Kreislauf) verteilt. Es wird zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck differenziert. Der systolische Blutdruck beschreibt die Austreibungsphase des Blutes aus der linken Herzkammer. Der diastolische Druck hingegen beschreibt die darauffolgende Erschlaffungsphase der Kammer (vgl. Gotzen & Lohmann, 2004, S. 1).

Aus der nachfolgenden Grafik lassen sich sowohl die systolischen und diastolischen Normalwerte als auch die Werte für die unterschiedlichen Bluthochdruck-Grade ablesen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Einteilung der Blutdruck-Werte durch die Deutsche Hochdruckliga5

In der oben aufgeführten Grafik sind, wie bereits erwähnt, auch die Werte für den Bluthochdruck dargestellt. Dem Blutdruck muss eine hohe Aufmerksamkeit entgegengebracht werden, da ein erhöhter Blutdruck eine der Hauptursachen für die Entfaltung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt. Mit einem regelmäßigen Training der Ausdauer lässt sich einem Bluthochdruck vorbeugen (vgl. Gotzen & Lohmann, 2004, S. 2f.). Im Fallbeispiel befinden sich die Werte von Erika Mustermann mit 126 mmHg (Systole) und 80 mmHg (Diastole) im normalen Bereich.

2.3 Auswertung der Parameter

In diesem Kapitel werden die zuvor ermittelten biometrischen Parameter hinsichtlich des gegenwärtigen Leistungszustandes abschließend zusammengefasst und beurteilt.

Erika Mustermann ist 28 Jahre alt und 1,82 m groß. Sie verfügt über eine athletische Figur und wiegt 79,0 kg. Ihr Körperfettanteil liegt mit einem Wert von 19,5 Prozent im niedrigen Bereich. Vom Körperbautyp ist die Probandin eindeutig als mesomorph (Neigung zu Muskulosität) einzustufen (vgl. Ahonen et al., 1994, S. 133ff.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Körperbautypen6

Erika Mustermann hat einen athletischen Körperbau und verfügt über eine kräftige Muskulatur sowie zusammenpassende Proportionen. Sie weist einen niedrigen Ruhepuls und keine körperlichen Mängel oder gesundheitlichen Defizite auf. Aufgrund ihrer anthropometrischen Voraussetzungen und sportlichen Vorerfahrungen eignet sich die Probandin gut für das Training und die Durchführung eines Marathonlaufes.

3 Prognose

In diesem Kapitel werden zunächst das realistische Trainingsziel und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen für die Probandin erläutert. Anschließend erfolgt die Entwicklung eines strukturierten und auf das Trainingsziel abgestimmten Trainingsplans.

[...]


1 Werden Personenbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet, so schließt dies das jeweils andere Geschlecht mit ein.

2 www.adipositaszentrum-unna.de/img/bmi-formel.gif

3 www.2.bp.blogspot.com/-Ajc5gMuSq8A/TzJIDTG18SI/AAAAAAAALlw/WdmG_liDwb4/s1600/5% 2BBMI%2BTab%2B1.jpg

4 www.1.bp.blogspot.com/-YfhoqHPUvxc/TzJKvUygnZI/AAAAAAAALmQ/b07ZuvN9axg/s1600/5%2 BBMI%2BTab%2B5.jpg

5 www.blutdruckdaten.de/blutdruck-normalwerte.html

6 www.foodulution.com/2014/02?printprint-page

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Fallstudie zur Vorbereitung auf einen Marathonlauf
Hochschule
Hochschule für Gesundheit und Sport, Ismaning
Note
1,7
Jahr
2014
Seiten
23
Katalognummer
V294985
ISBN (eBook)
9783656928270
ISBN (Buch)
9783656928287
Dateigröße
716 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sport, Lauftraining, Fallstudie, Marathonlauf
Arbeit zitieren
Anonym, 2014, Fallstudie zur Vorbereitung auf einen Marathonlauf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294985

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