Darstellung und Beurteilung der Equity-Methode im internationalen Konzern


Seminararbeit, 2013

19 Seiten, Note: 1.7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Theoretische Grundlagen und Anwendungsbereich
2.1 Definition assoziierter Unternehmen
2.2 Grundlagen der Equity-Methode
2.3 Anwendungsbereich der Equity-Methode

3 Technik der Equity-Methode
3.1 Erstmalige Anwendung der Equity-Methode
3.1.1 Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung
3.1.2 Buchwertmethode
3.2 Fortschreibung der Equity-Methode
3.2.1 Berücksichtigung von Eigenkapitalveränderung
3.2.2 Fortschreibung des Unterschiedsbetrags
3.3 Beendigung der Equity-Fortschreibung
3.4 Praxisbeispiel über die Anwendung der Equity-Methode
3.4.1 Ermittlung des Wertes der Beteiligung zum Erwerbszeitpunkt
3.4.2 Fortschreibung in Folgeperioden
3.5 Beurteilung der Equity-Methode

4 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Stufenkonzeption des Konzernbilanzrechts nach HGB und IFRS

Abbildung 2: Regelmäßige und unregelmäßige Fortschreibungen des Beteiligungsbuchwerts nach der Equity-Methode

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bilanz der A-GmbH zum 01.01.2012

Tabelle 2: Aufdeckung von Zeitwert und Stillen Reserven

Tabelle 3: Nebenrechnung zwecks Aufdeckung der stillen Reserven und des verbleibenden Geschäfts- oder Firmenwertes

Tabelle 4: Ermittlung der Beteiligungsbuchwert zum 01.01.2013

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

In dem Konzernabschluss ist der Jahresabschluss des Mutterunternehmens mit den Jahresabschlüssen der Tochterunternehmen zusammenzufassen. Die Vermögens-. Finanz- und Ertragslage in einem Konzernabschluss wird nach einem Einheitsgrundsatz so betrachtet, als ob alle einbezogenen Unternehmen zusammen als wirtschaftliche Einheit ein einziges Unternehmen wären. Daher besteht ein Konzern aus rechtlich selbständigen Unternehmen. In diesem Fall verändern der Ansatz und die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden sich, da die im Konzernsbschluss abzubildenden Sachverhalte aus Sicht der wirtschaftlichen Einheit des Konzerns neu beurteilt werden müssen.

Die Equity-Methode ist eine Methode zur Bewertung von Unternehmensbeteiligungen, wobei in den Nebenrechnungen bestimmte Konsolidierungsmaßnahmen vorzunehmen sind. Mit dieser Methode sind Unternehmen in den Konzernabschluss abzubilden, zu denen der Konzern eine Beziehung unterhält, die schwächer als die gemeinsame Führung, aber noch stärker als ein normaler Beteiligungsbesitz ist. Diese Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen bezeichnet. Im Konzernabschluss werden Equity Beteiligungen berücksichtigt, wenn ein in den Konzernsbschluss einbezogenes Unternehmen auf das assoziierte Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss wird bei einem Stimmrechtsanteil von mindestens 20% vermutet. Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser die Anwendung der Equity-Methode in den Konzernrechnungslegung HGB und IAS/IFRS im Kern näher zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die folgenden Probleme in dieser Arbeit betrachtet:

Was ist Equity-Methode und in welchem Fall kann sie angewandet werden? Was ist assoziiertes Unternehmen?

Wie kann man die Equity-Methode im Konzernabschluss anwenden?

1.2 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Nach der Einleitung wird zunächst der Begriff des assoziierten Unternehmens vorgestellt, der später zur Anwendung der Equity- Methode von großer Bedeutung ist. Danach kommt es zur Grundlage der Equity- Methode. Der Anwendungsbereich dieser Methode wird auch in diesem Kapitel (Kapitel 2) dargestellt. Im Kapitel drei wird zunächst die erstmalige Anwendung der Equity-Methode betrachtet, während anschließend auf die Fortschreibung eingegangen wird. Darüber hinaus rücken die Fallen für Beendigung der Equity-Fortschreibung im Kapitel 3.4 in den Vordergrund. Um die Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss verständlich zu machen, wird ein praxisnahes Beispiel im Kapitel 3.5 deutlich erklärt. Danach kommt es zu einer kritischen Beurteilung der Equity-Methode. Den Schluss dieser Arbeit bildet die Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse.

2 Theoretische Grundlagen und Anwendungsbereich

2.1 Definition assoziierter Unternehmen

Assoziierte Unternehmen werden sowohl nach HGB als auch nach IFRS über den maßgeblichen Einfluss durch den Anteilseigner gekennzeichnet. Voraussetzung hierfür ist ein Anteilsbesitz von mindestens 20%.1 Bei einem assoziierten Unternehmen handelt es sich nach Handelsrecht sowie IFRS weder um ein Tochterunternehmen noch um ein Gemeinschaftsunternehmen.2

§ 311 HGB kennt keine Einschränkungen hinsichtlich der Rechtsform oder des Sitzlands. Nicht nur Kapital- und Personenhandelsgesellschaften, sondern auch BGB- Außengesellschaften können als assoziiertes Unternehmen in Frage kommen.3 Gemäß §311 Abs. 1 Satz 1 HGB besteht ein assoziiertes Unternehmen nur, wenn ein Konzernunternehmen (Mutter- oder Tochterunternehmen) nach § 271 Abs. 1 HGB eine Beteiligung an diesem Unternehmen hat. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der Anteilsbesitz dazu bestimmt ist, dem Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer langfristigen Verbindung zu dienen. Daher können die Unternehmen, an denen keine Beteiligung vorhanden ist, nach HGB nicht assoziierte Unternehmen sein.4

Nach HGB und IFRS ist ein Assoziierungsverhältnis durch den maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik charakteristiert. Zwar hat der Investor die Möglichkeit, an den Entscheidungen im Bereich von Finanz- und Geschäftspolitik des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, aber er kann dieses Unternehmen nicht beherrschen.5 IAS 28.7 nennt als Indizien eines maßgeblichen Einflusses:6 Mitgliedschaft in einem Verwaltungsorgan oder einem gleichartigen Leistungsgremium des Beteiligungsunternehmens;

Mitwirkung an der Geschäftspolitik des Beteiligungsunternehmens;

Existenz wesentlicher Geschäftsaktivitäten zwischen dem Anteilseigner und dem Beteiligungsunternehmen;

Austausch von Führungspersonal;

Bereitstellung wichtiger technischer know-how durch das beteiligte Unternehmen. Wenn ein Unternehmen bei einem anderen Unternehmen direkt oder indirekt von mindestens 20% und weniger als 50% an den Stimmrechten beteiligt, wird ein maßgeblicher Einfluss auf das assoziierte Unternehmen vermutet.7 Liegt eine niedrigere Beteiligung (kleiner als 20%) vor, besteht daher keiner maßgeblicher Einfluss, d. h. keine Equity-Methode angewandt werden muss.

2.2 Grundlagen der Equity-Methode

Die Equity-Methode wurde im anglo-amerikanischen Raum entwickelt und bedeutet eine Bewertung entsprechend dem auf den Investor entfallenden Eigenkapital. Nach HGB und IFRS wird sie angewandet, um die assoziierten Unternehmen zu bewerten.8 Und nach IAS 28 kommt die Equity-Methode für bestimmte Beteiligung im Konzernabschluss in Fragen.9

Nach der Equity-Methode ist die Bewertung von Beteiligung an assoziierten Unternehmen von der Vollkonsolidierung und der Quotenkonsolidierung abweichend. Bei der Equity-Methode erfolgt keine Einbeziehung der Vermögensgegenstände und Schulden sowie Aufwendung und Erträge des Beteiligungsunternehmens in den Konzernabschluss.10 Es wird nur der Beteiligungsbuchwert am assoziierten Unternehmen in der Konzernbilanz ausgewiesen und entsprechend der Entwicklung des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens fortgeschrieben.11 Über den Streit - ob die Equity-Methode eine Konsolidierungsmethode oder eine Bewertungsmethode ist - ist es abhängig von der Definiton einer Konsolidierungsmethode.12

Der Beteiligungsbuchwert ist der Ausgangspunkt für die Equity-Methode und wird um die anteilig auf den Investor entfallenden Eigenkapitalveränderungen fortgeschrieben. Dabei sind im Konzernabschluss die ergebniswirksame Eigenkapitalveränderung (z. B. Gewinn und Verlust) ergebniswirksam und ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung (z. B. aus der Währungsumrechnung) ergebnisneutral abzubilden.13 Die Veränderung im anteiligen Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens spiegelt sich in der Veränderung des Beteiligungsbuchwerts beim Anteilseigner wider. Die Equity-Methode kann deshalb auch Spiegelbildmethode genannt werden.14

Aus Sicht des Anteilseigners ist das Eigenkapital für die Fortschreibung der Equity- Methode besonders zu berücksichtigen. „Das buchmäßige Nettovermögen ist im erwerbszeitpunkt um stille Reserven und Lasten sowie einen Geschäfts- oder Firmenwert oder einen passivischen unterschiedsbetrag (nur nach HGB) zu korrigieren.“15 Die Wertminderungen dieser Posten und Wertkorrekturen aufgrund anderer Konsolidierungsmaßnahmen sind auch bei der Equity-Methode nicht zu vernachlässigen.16

2.3 Anwendungsbereich der Equity-Methode

Im Anwendungsbereich der Equity-Methode nach HGB gehören hierzu neben assoziierten Unternehmen im engen Sinne auch Tochterunternehmen, die nicht vollkonsolidiert werden. Auch Gemeinschaftsunternehmen, die nicht mittels der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind ebenfalls mittels der Equity-Methode zu konsolidieren.17 Aber im Einzelabschluss ist ihre Anwendung nicht erlaubt. Nach IFRS kann die Tochterunternehmen nicht mit Equity- Methode konsolidiert werden, während Gemeinschaftsunternehmen gem. IAS 31.38 nach Equity-Methode behandelt werden können.18 Die folgende Abbildung (Abb. 1) gibt einen Überblick über die Möglichkeiten, in denen für Tochter-, Gemeinschafts und assoziierte Unternehmen die Anwendung der Equity-Methode in Betracht kommt.

Abbildung 1: Stufenkonzeption des Konzernbilanzrechts nach HGB und IFRS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Entnommen aus: Küting, K.; Weber, C.-P. (2012), S. 173.

3 Technik der Equity-Methode

3.1 Erstmalige Anwendung der Equity-Methode

3.1.1 Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung

Sowohl nach § 312 Abs. 3 HGB als auch nach IAS 28.23 ist der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung der Equity-Methode zu bestimmen, an dem das Beteiligungsunternehmen assoziiertes Unternehmen geworden ist.19 Wenn die Anteile im Paket erworben werden, ist der Buchwert der Beteiligung gleich dem Kaufpreis. Es ist also der Zeitpunkt des Erwerbs bindend. Wenn die Anteile an dem assoziierten Unternehmen jedoch zu verschiedenen Zeitpunkten erworben (sukzessive Erwerb) werden, ist sowohl der Buchwert der vorhandene Anteile als auch der Kaufpreis der zusätzlich erworbenen Anteile als Equity-Wert anzuseten.20

[...]


1 Vgl. Gräfer, H.; Scheld, G. A. (2012), S. 275.

2 Vgl. Aschfalk-Evertz, A. (2011), S. 261.

3 Vgl. Petersen, K.; Zwirner, C. (2009), S. 54.

4 Vgl. Küting, K.; Weber, C.-P. (2012), S. 192.

5 Vgl. Henkel, K. (2010), S. 123.

6 Vgl. Petersen, K.; Bansbach, F.; Dornbach, E. (2013), S. 465f.

7 Vgl. ebd., S. 465.

8 Vgl. Küting, K.; Weber, C.-P. (2012), S. 577.

9 Vgl. Busse von Colbe, W. u. a. (2010), S. 513.

10 Vgl. Thiel, J.; Lüdtke-Handjery, A. (2005), S. 347.

11 Vgl. Gräfer, H.; Scheld, G. A. (2012), S. 284.

12 Vgl. Baetge, J.; Kirsch, H.-J.; Thiele, S. (2011), S. 357.

13 Vgl. Peffekoven, F. P.; Chrismann, T. (2012), S. 110.

14 Vgl. ebd.

15 Küting, K.; Weber, C.-P. (2012), S. 580.

16 Vgl. Küting, K.; Weber, C.-P. (2012), S. 580.

17 Vgl. Petersen, K.; Zwirner, C. (2009), S. 272.

18 Vgl. Möller, P. u. a. (2011), S. 219.

19 Vgl. Ruhnke, K.; Simons, D. (2012), S. 765.

20 Vgl. Baetge, J.; Kirsch, H.-J.; Thiele, S. (2011), S. 345.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Darstellung und Beurteilung der Equity-Methode im internationalen Konzern
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Veranstaltung
Konzernabschluss
Note
1.7
Autor
Jahr
2013
Seiten
19
Katalognummer
V293827
ISBN (eBook)
9783656916536
ISBN (Buch)
9783656916543
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
darstellung, beurteilung, equity-methode, konzern
Arbeit zitieren
Li Mufang (Autor:in), 2013, Darstellung und Beurteilung der Equity-Methode im internationalen Konzern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293827

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