Unternehmensgründung als Form der ausländischen Direktinvestition in der Volksrepublik China


Bachelorarbeit, 2014

64 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einführung in das Themengebiet
1.2 Gang der Untersuchung
1.3 Zielsetzung der Arbeit

2 Standort China: Ein Länderüberblick
2.1 Vorstellung des Standortes China
2.1.1 Die wichtigsten Eckpunkte der chinesischen Geschichte
2.1.2 Geographische Daten des Wirtschaftsgebietes
2.1.3 Klimatische Bedingungen
2.1.4 Demographische Daten
2.1.5 Währung und Landessprache
2.2 Politische Situation in China
2.2.1 Aufbau der Regierung
2.2.2 Die wichtigsten Parteien
2.3 Das Bildungssystem in China

3 Die Wirtschaft Chinas
3.1 Entwicklung der chinesischen Wirtschaft seit 1949
3.2 Aktuelle Lage der chinesischen Wirtschaft
3.3 Grundlagen der chinesischen Wirtschaft
3.3.1 Wirtschaftspolitik
3.3.2 Die Lage auf dem Arbeitsmarkt
3.4 Die wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes
3.4.1 Natürliche Ressourcen
3.4.2 Bergbau und herstellende Industrie
3.4.3 Überblick über die Entwicklung ausgewählter Branchen im Jahr 2014
3.5 Der Außenhandel von China
3.5.1 Freihandelsabkommen
3.5.2 Der Außenhandel
3.5.3 Die wichtigsten Handelspartner
3.5.4 Bilaterale Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland
3.5.5 Direktinvestitionen in China

4 Die Gründung eines Unternehmens in China
4.1 Grundlagen der Unternehmensgründung
4.2 Verschiedene Unternehmensformen im Vergleich
4.2.1 Equity Joint Venture
4.2.2 Contractual Joint Venture
4.2.3 Foreign Invested Company Limited by Shares
4.2.4 Foreign Invested Partnership
4.2.5 Wholly Foreign-Owned Enterprise
4.2.6 Holdinggesellschaften
4.3 Rechtliche Rahmenbedingungen
4.3.1 Allgemeine Informationen
4.3.2 Investitionsschutzabkommen
4.3.3 Schutz von geistigem Eigentum
4.3.4 Eigentumsvorbehalt

5 Steuerliche Rahmenbedingungen für Unternehmen
5.1 Allgemeine Informationen
5.2 Die unterschiedlichen Steuerarten
5.2.1 Körperschaftsteuer
5.2.2 Mehrwertsteuer
5.2.3 Geschäftssteuer

6 SWOT-Analyse einer Unternehmensgründung in China
6.1 Einführung
6.2 Strengths des chinesischen Marktes
6.3 Weaknesses des chinesischen Marktes
6.4 Opportunities einer Investition in die VR China
6.5 Threats einer Investition in die VR China
6.6 Ergebnis und Interpretation der SWOT-Analyse

7 Zusammenfassung und Ausblick
Monographien
Sammelwerke
Internetquellen
Sonstige

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Landkarte der Volksrepublik China; entnommen aus: www.auswandern-info.com/china/karte/html

Abb. 2: Kader- und Machthierarchie in der VR China; In Anlehnung an: Heilmann, S. (2002), S. 83

Abb. 3: Die BIP-Entwicklung in der VR China 1970-2010;

Abb. 4: BIP Veränderung China 2003-2014;

Abb. 5: SWOT-Matrix, eigene Darstellung

Abb 6: Ergebnisse der SWOT-Analyse, eigene Darstellung

1. Einleitung

1.1 Einführung in das Themengebiet

In der heutigen schnelllebigen und internationalisierten Welt gehört es zu den Standards, in Entwicklungs- und Schwellenländern und somit Billiglohnländern seine Produkte zu produzieren, um diese dann auf den gewachsenen Märkten der großen Volkswirtschaften möglichst kostengünstig anbieten zu können. Einige dieser produzierenden Länder haben sich mittlerweile aber selbst zu großen Konsumgesellschaften entwickelt. Zu diesen Ländern zählt ohne Zweifel auch die Volksrepublik China.

Da die Volksrepublik China schon seit mehreren Jahren sehr hohe, teils zweistellige Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes verzeichnet hat, stellt China folglich einen der größten und weiterhin am schnellsten wachsenden Märkte der Welt dar.

Um in der heutigen, schnelllebigen Zeit nicht nur dauerhaft am weltweiten Markt bestehen zu können, sondern auch eine Umsatzmaximierung erreichen zu können, haben viele Unternehmen in den letzten Jahren Tochtergesellschaften in China gegründet. Diese dienen zum einen dazu, die Produktion vor Ort besser steuern und überwachen zu können. Auf der anderen Seite haben viele Unternehmen aber auch begonnen, den chinesischen Markt vor Ort mit ihren Produkten zu beliefern.

Bedingt durch den immer intensiveren Anstieg des Welthandels und die Gründung zahlreicher Handelsabkommen, denken auch immer mehr Unternehmen über die Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland oder speziell über die Gründung einer Gesellschaft in China nach.

Dieser Schritt in ausländische Märkte stellt Unternehmen aber weiterhin vor besondere Herausforderungen. Da die Entscheidung für eine Tochtergesellschaft langfristig und kostenintensiv ist, gleichzeitig aber besondere Risiken mit sich bringt, müssen viele Faktoren bei der Überlegung der Unternehmensgründung berücksichtigt werden.

Mit den speziellen Möglichkeiten einer chinesischen Unternehmensgründung und den Anforderungen des chinesischen Marktes befasst sich die vorliegende Arbeit.

1.2 Gang der Untersuchung

Nach einer Einleitung wird in Kapitel 2 die Volksrepublik China als Standort für Unternehmen vorgestellt. Hierbei wird unter anderem auf die geographischen und klimatischen Bedingungen eingegangen, aber auch auf die kulturellen, politischen und bildungspolitischen Aspekte.

Im Mittelpunkt des dritten Kapitels steht die Wirtschaft Chinas. Es wird ein Überblick über die Grundlagen der chinesischen Wirtschaft und den Arbeitsmarkt gegeben. Außerdem wird in diesem Kapitel auf den Außenhandel Chinas eingegangen. Im nächsten, dem vierten Kapitel werden die verschiedenen Unternehmensformen dargestellt und verglichen. Außerdem werden allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen, so beispielsweise der Investitionsschutz, dargestellt.

Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den speziellen steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen. In diesem Kapitel wird es vor allem zu einer intensiveren Betrachtung der für Unternehmen relevantesten Steuerarten in der Volksrepublik China kommen.

Auf bestehende Fördermöglichkeiten für die Unternehmensgründung der beteiligten Nationen wird an passender Stelle eingegangen, da es sich hierbei um eine nicht ausreichende Anzahl an Fördermöglichkeiten handelt, um ein eigenes Kapitel mit ihnen zu füllen. Im siebten Kapitel werden die vorherigen Kapitel im Rahmen einer SWOT-Analyse analysiert und bewertet. Abschließend endet die Arbeit mit einer Zusammenfassung. Im Zuge der Zusammenfassung soll auch ein Ausblick in die Zukunft gegeben werden. Dieser versucht einen Überblick über eventuell eintretende Veränderungen für ausländische Investoren in China zu geben.

1.3 Zielsetzung der Arbeit

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine umfassende Standortanalyse des Unternehmensstandortes China. Es wird besonderer Fokus auf die Gegebenheiten des chinesischen Marktes und auf die verschiedenen Unternehmensformen für ausländische Investoren in China gelegt. Auf der anderen Seite sollen auch die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt werden. Am Ende dieser Arbeit soll durch eine Chancen-Risiko-Analyse, die in Form einer SWOT-Analyse vorgenommen wird, dargelegt werden, welche die beste Unternehmensform für deutsche Unternehmen in China ist beziehungsweise sein kann.

2 Standort China: Ein Länderüberblick

2.1 Vorstellung des Standortes China

2.1.1 Die wichtigsten Eckpunkte der chinesischen Geschichte

Die Volksrepublik China hat eine lange und ereignisreiche Geschichte, deren Umfang an dieser Stelle zu groß ist, um sie ausführlich darstellen zu können. Deshalb sollen an dieser Stelle nur die wichtigsten Ereignisse der chinesischen Geschichte ab 1800 dargestellt werden.

Es sollen zum einen die wichtigsten Eckpunkte, die zum Verständnis des heutigen Chinas beitragen aufgezeigt und erklärt werden, zum anderen ein Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung und Geschichte der Volksrepublik China gelegt werden.

Die letzten beiden Jahrhunderte in der chinesischen Geschichte werden in der Literatur gemeinhin in vier Perioden unterschieden: 1800-1842 – Umbruch der Qing-Dynastie, 1842-1911 – Der Untergang der Monarchie in China, 1912-1949 – Die Entwicklung der Volksrepublik China, 1949-heute – Die Volksrepublik China.[1]

In der ersten Periode gab es einen sehr restriktiven Handel mit den Europäern und den Nordamerikanern. Es durfte nur über den Hafen von Guangzhou und nur mit staatlich lizenzierten, chinesischen Kaufleuten Handel betrieben werden.[2] In diese erste Periode fallen auch mehrere gescheiterte Versuche von Seiten der Europäer, einen offeneren und einfacheren Handel mit China aufzuziehen. Als eine Folge dieser Ablehnung, kam es 1839 zum ersten Opiumkrieg zwischen China und Großbritannien. Die Briten gewannen den Krieg 1942. Inhalt des unterzeichneten Friedensvertrages waren hauptsächlich zwei Punkte: Großbritannien bekam nicht nur die Insel Hong Kong, sondern auch umfangreiche Freihandelsrechte in fünf chinesischen Häfen.[3]

Auch die zweite Epoche ist geprägt von einem Krieg und umfassenden (erzwungenen) Änderungen und Einschnitten in der chinesischen Handelspolitik. 1844 wollten die Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich von der chinesischen Regierung ebenfalls die Rechte erhalten, die sich zwei Jahre zuvor Großbritannien erkämpft hatte.[4] Nachdem sogenannten zweiten Opiumkrieg (1856-1860) musste China weitere 11 Häfen, einige lagen sogar an Flüssen im Landesinneren, zum Handel freigeben und allen Ausländern eine komplette Reisefreiheit einräumen.[5] Ein weiterer großer Einschnitt war die Tatsache, dass von nun an Ausländer nicht mehr unter die Gerichtsbarkeit der chinesischen Rechtsprechung fielen, sondern „derjenigen ihres Heimatlandes, ausgeübt durch dessen konsularische Vertreter.“[6] Am Ende dieser Periode steht die Revolution 1911, bei sich mehr als 14 Provinzen für unabhängig erklärten, und schließlich die Abdankung des letzten chinesischen Kaisers.[7]

Die Zeit zwischen 1912 und 1949 hat einen großen Anteil an der Gründung und Entstehung Chinas und wird deshalb in der Literatur oftmals als Epoche der Entwicklung der Volksrepublik China bezeichnet. Im Jahre 1921 wurde mit Hilfe des heutigen Russlands die heute noch bestehende Kommunistische Partei Chinas (KPCh) gegründet.[8] Der von 1946 bis 1949 andauernde Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der KPCh und den Anhängern der Nationalpartei Guomindang wurde am 1. Oktober 1949 mit der Gründung der Volksrepublik China durch Mao Zedong beendet.[9]

Die letzte Periode der jüngeren chinesischen Geschichte beschreibt die Ereignisse seit der Gründung der Volksrepublik China am 01. Oktober 1949. Nachdem im Jahr 1976 nicht nur der Führer der Kommunisten Partei Chinas, Mao Zedong, verstarb, sondern auch zwei weitere mächtige Parteifunktionäre, gab es einen personellen und politischen Umschwung in der KPCh. 1978 rief die Partei die vier Modernisierungen, bestehend aus der Landwirtschaft, der Industrie, der Wissenschaft und Technik und dem Militär, aus.[10]

Als direkte Folge dieser Modernisierungsplanung wurden die landwirtschaftlichen kommunistischen Kollektive sofort aufgelöst. Der Handel und die Industrie wurden zunehmend privatisiert und liberalisiert. Zu guter Letzt erschuf man die Möglichkeit der Joint Venture Gründung und somit die Möglichkeit sich ausländisches Know-how und Kapital ins Land zu holen.[11]

Mit der Rückgabe Hong Kongs an die chinesische Regierung am 30.Juli 1997[12] wurde eine weitere Möglichkeit für Ausländer geschaffen, in die Volksrepublik zu investieren. Hong Kong erhielt von China den Status einer Region mit einer selbstständigen Verwaltung oder Sonderverwaltungszone genannt.[13] Dies bedeutet, dass Hong Kong ein eigenes Rechtssystem hat, welches auf dem britischen beruht, und auch weiterhin über seine eigene Währung verfügt.[14]

Der letzte, wirtschaftlich sehr wichtige Schritt erfolgte am 11.November 2002. An diesem Tag trat die Volksrepublik China der World Trade Organization (WTO) bei. [15]

2.1.2 Geographische Daten des Wirtschaftsgebietes

China ist mit einer Fläche von rund 9,5 Millionen Quadratkilometern das, nach Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika, flächenmäßig viertgrößte Land der Erde[16] und liegt im Osten des asiatischen Kontinents.

Die Hauptstadt Peking (engl. Beijing) liegt im nordöstlichen Teil des Landes. Sie ist mit rund 12 Millionen Einwohnern nach Shanghai (22 Millionen Einwohner) die zweitgrößte Stadt der Volksrepublik China.[17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Landkarte der Volksrepublik China; entnommen aus: www.auswandern-info.com/china/karte/html

Wie in Abbildung 1 zu erkennen ist, hat China, bedingt durch seine Größe und Lage, eine Vielzahl von Nachbarstaaten. Die Volksrepublik China grenzt im Norden an die Mongolei, Russland und Kasachstan. Im Nordosten gibt es eine gemeinsame Grenze zu Nordkorea. Der Rest der östlichen Grenze der Volksrepublik China grenzt an den Pazifik. Diese Wassergrenze zieht sich bis zum Südosten des Landes hinunter. Die südliche Grenze Chinas bilden die Länder Vietnam, Laos, Myanmar, Indien, Nepal und Bhutan. Im Westen grenzen Kirgisistan, Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan an China.

Das Landschaftsbild der Volksrepublik China hat unterschiedliche Ausprägungen. Der Südwesten des Landes, genauer gesagt in der Region Tibet, liegt durchschnittlich 4500 Meter über dem Meeresspiegel und ist das höchstgelegene Plateau der Erde.[18] In dieser Gegend findet sich mit dem Mount Everest nicht nur der höchste Berg der Erde, sondern auch drei weitere Berge mit über 8000 Meter über Normal Null. Das Gebiet der Inneren Mongolei im Norden Chinas wiederum besteht zu großen Teilen nur aus Sandwüste. Der Osten und Süden ist flacher und sehr fruchtbar, da er an der Küste liegt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von vorgelagerten Inseln vor China.[19]

2.1.3 Klimatische Bedingungen

Der Großteil der Volksrepublik China liegt klimatisch betrachtet in der gemäßigten Zone. Einige Teile des Südens liegen in der (Sub-)Tropischen Zone, wohingegen der an Russland und die Mongolei grenzende Teil sehr kalt ist und damit in den Bereich der kalten Zone fällt.[20] Zusätzlich zu den verschiedenen Klimazonen wird das Wetter in der Volksrepublik vom jährlichen Südost-Monsun beeinflusst.[21]

Der Monsun führt vor allem dazu, dass es nasse Sommer und trockene kalte Winter gibt.[22] Der Sommer-Monsun zieht in der Regel Richtung Norden und sorgt dort für ausreichend Regen auf den Feldern. In einigen Jahren jedoch ist der Monsun zu schwach, um es über das Yellow River Tal zu schaffen. In diesen Jahren gibt es im Norden Chinas Dürre und im Süden Chinas Überflutungen.[23]

Durch die Lage in unterschiedlichen Klimazonen hat jeder Teil Chinas seine eigenen temperaturbedingten Besonderheiten. Der Sommer im Norden Chinas ist kurz und nicht heiß, der Winter dagegen wird sehr lang und äußerst kalt. Im Süden Chinas, ist bedingt durch die Lage in der (Sub-)Tropischen Zone, die Vegetation das ganze Jahr hindurch grün. Im Osten der Volksrepublik ist das Klima warm und feucht, im Norden sehr unterschiedlich und von seiner Variabilität mit den deutschen Verhältnissen und Jahreszeiten zu vergleichen. In der hoch gelegenen Teilregion Tibet, im Südwesten des Landes, ist es wiederrum das ganz Jahr über durchgehend kühl, mit sehr harten langen Wintern.[24]

2.1.4 Demographische Daten

Die Volksrepublik China ist mit rund 1,361 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde. Im Jahr 2013 ist die Bevölkerung, um rund 0,8% gewachsen.[25] Dieser Wert ist verglichen mit anderen Schwellenländern (beispielsweise Indien: 1,2 Prozent[26] ) eher gering und ein Ergebnis der langjährigen chinesischen Ein-Kind-Politik. Diese wurde mittlerweile zwar etwas gelockert, im Grunde besagt sie aber immer noch, dass jedes chinesische Ehepaar nur ein Kind zeugen darf, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen.[27] Trotzdem betrug die Fertilitätsrate 1,7 Geburten pro Frau im Jahr 2012, die Geburtenrate im Jahr 2013 lag bei 12,3 Geburten pro 1000 Einwohner.[28]

Im Jahr 2013 befanden sich 67,6 Prozent der chinesischen Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 59 Jahren.[29] Dies ist insofern relevant, als dass diese Altersgruppe am ehesten die arbeitsfähige Bevölkerung eingrenzt und wiederspiegelt.

2.1.5 Währung und Landessprache

Die offizielle Währung der Volksrepublik China ist der Renminbi Yuan (RMB)[30], seine offizielle Devisenabkürzung lautet CNY.[31] Der Renminbi Yuan wurde 1949 mit der Gründung der Volksrepublik China eingeführt und der Wechselkurs war bis zum 19.06.2010 an den US-Dollar gekoppelt.[32] Seit der Entkoppelung vom US-Dollar ist es möglich den Renminbi Yuan frei zu konvertieren und aus der Volksrepublik China auszuführen. Aufgrund der jahrelangen Restriktionen, bei der Konvertierung und Ausführung des Renminbi Yuan, gilt er heute noch als eine der am stärksten unterbewerteten Währungen der Welt.[33] Der aktuelle RMB-EUR Wechselkurs lag am 09.06.2014 bei 1 Euro = 8,4828 RMB.[34]

Des Weiteren sind die Devisenreserven der Volksrepublik China, vor allem die US-Dollar-Reserven, mehr als erwähnenswert. Laut Allianz Global Investors verfügt China zurzeit über Devisenreserven von mehr als 3.600 Milliarden US-Dollar und könnte damit die weltweiten Goldreserven zweimal kaufen.[35]

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wird Mandarin als offizielle Staatssprache an allen Schulen des Landes unterrichtet und seither im ganzen Land gesprochen.[36] Trotz dieser Vorgabe von Seiten der Regierung, halten sich in einigen Landesteilen aber weiterhin Dialekte und Abwandlungen vom Mandarin. In Hongkong und vielen südlichen Provinzen wird beispielsweise auch heute noch Kantonesisch gesprochen. Die Dialekte und Abwandlungen betreffen in der Regel allerdings nur die Aussprache des Mandarins.[37] Die Grundlage der chinesischen Sprache, die Schriftzeichen, ist überall in China und sogar überall auf der Welt einheitlich und seit Jahrhunderten unverändert.[38]

Das Besondere an den chinesischen Schriftzeichen beziehungsweise an der geschriebenen Form des Chinesischen ist, dass nicht Wort für Wort geschrieben wird, sondern Silbe für Silbe.[39] Nur am Schriftbild ist es darüber hinaus nicht möglich, eine Trennung zwischen einzelnen Wörtern festzustellen.

2.2 Politische Situation in China

2.2.1 Aufbau der Regierung

Um den Aufbau von Chinas Regierung erklären zu können, bedarf es eines tiefen Blickes in das Zentrum der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Sie ist nach wie vor die einzige Möglichkeit, in China zu Macht zu gelangen, da sie alle wichtigen Ausschüsse, Gremien und Führungspositionen besetzt und kontrolliert.[40] Im Folgenden werden erst der Aufbau der Partei und die vorhandenen Ausschüsse und Komitees erläutert und anschließend der Aufbau der chinesischen Regierung.

Die Kommunistische Partei ist durch eine rigorose Hierarchie gekennzeichnet. Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, wird das Fundament der Partei von den rund 68 Millionen Mitgliedern an der Partei-Basis gebildet. Auch wenn eine Parteimitgliedschaft immer Vorteile mit sich bringt, so sind beispielsweise günstigere Wohnung oder schnellere Behördenentscheidungen für Parteimitglieder völlig normal[41], geht die wirkliche Macht erst ab dem Rang eines Führungskaders los. Rund eine halbe Million Parteimitglieder gehören diesem erlesenen Kreis an und nur weniger als zehn Prozent von ihnen schaffen es auf die nächste Hierarchieebene, in den Rand des oberen Führungskaders. An der Spitze und somit im Zentrum der Macht stehen die 2.400 Spitzenkader.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Kader- und Machthierarchie in der VR China; In Anlehnung an: Heilmann, S. (2002), S. 83

Das wichtigste Komitee der Kommunistischen Partei ist das Zentralkomitee. Das Zentralkomitee der KPCh kommt einmal jährlich zu einer Sitzung zusammen und ist das zentrale Beschlussorgan der Spitzenkader.[42] Das Zentralkomitee der Partei ist mit so weit reichenden Rechten ausgestattet, dass es bei der Besetzung von Spitzenpositionen in der Regierung, bei der Änderung der Verfassung und bei der grundsätzlich wirtschaftlichen Ausrichtung der Volksrepublik China angehört werden und zustimmen muss.[43]

Die absolute Machtelite innerhalb der KPCh bildet aber das Politbüro. Es hat 22 Mitglieder, von denen sieben von ihnen den ständigen Ausschuss bilden, der wiederum das Machtzentrum des Politbüros ist.[44]

In der Volksrepublik China hat die Partei einen so hohen Stellenwert, dass grundsätzlich die Regierungsorgane denen der Partei untergeordnet sind.[45]

Wie aus den Statuten der Kommunistischen Partei Chinas und der Staatsverfassung hervorgeht, ist China ein zentralisierter Staat, der von Peking aus das ganz Land regiert und die Sonderverwaltungszonen wie Hong Kong und Macao beeinflusst.[46]

Der Aufbau der Regierung sieht wie folgt aus: Es gibt eine Zentralregierung, darunter stehen auf der Provinzebene die 33 Verwaltungseinheiten (vier regierungsunmittelbare Städte, 22 Provinzen, fünf autonome Gebiete und zwei Sonderverwaltungszonen). Unter der Provinzebene steht die Bezirksebene mit 333 Bezirksstädten und Regierungsbezirken. Als nächstes folgen die Kreisebene mit 2862 Kreisen und die Gemeindeebene mit rund 40.000 Gemeinden. An letzter Stelle kommen die Dorfkomitees mit rund 800.000 Dörfern.[47] Zu jeder dieser Regierungsebenen gibt es ein Äquivalent in der Partei, beispielsweise das Bezirksparteikomitee.[48] Wie weiter oben bereits erwähnt, ist das Parteikomitee auf jeder einzelnen Ebene den Regierungskomitees gegenüber weisungsbefugt.

Der grundsätzliche Regierungsaufbau besteht also aus den genannten Ebenen, denen der Staatsrat und der Nationale Volkskongress vorstehen. Der Nationale Volkskongress wählt gleichzeitig auch den Staatspräsidenten der Volksrepublik China.[49]

Eine besondere, hervorgehobene Rolle nimmt die Zentrale Militärkommission ein. In ihr sitzen die Partei- und Militärführung. Laut dem 1997 verabschiedeten Gesetz zur Landesverteidigung unterstehen die Streitkräfte der Volksrepublik China einzig und allein der Führung der Kommunistischen Partei Chinas.[50] Dies unterstreicht nochmals den absoluten Ausnahmestatus den die Partei innerhalb der Volksrepublik China einnimmt.

2.2.2 Die wichtigsten Parteien

Offiziell gibt es in der Volksrepublik China ein demokratisches Mehrparteiensystem.[51] Bei genauerem Hinsehen gibt es aber nur eine einzige Partei, die tatsächlich eine politische Relevanz hat und auf Chinas Politik Einfluss hat beziehungsweise diese bestimmt. Bei dieser Partei handelt es sich um die Kommunistische Partei Chinas. Ihre Mitglieder bilden seit Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949 den „Kern und [das] Gerüst des Herrschaftssystems“[52] in China. Die Führungskader der KPCh besetzen alle relevanten und wichtigen politischen Positionen in der Volksrepublik.

Neben der Kommunistischen Partei Chinas gibt es acht weitere kleine, nominell unabhängige Parteien in China.[53] Diese werden als Einheitsfront, ähnlich den DDR-Blockparteien, bezeichnet.[54] Da diese Parteien, zu denen unter anderem die Chinesische Demokratische Liga, das Revolutionäre Komitee der Kuomintang und die Zhi-Gong-Partei gehören[55], aber in keinem Wettbewerb zur Kommunistischen Partei Chinas stehen, kann man „die VR China ohne Einschränkungen als Einparteisystem kennzeichnen.“[56]

Eine detaillierte Darstellung der Kommunisten Partei Chinas wird in dem Kapital 2.2.1 Aufbau der Regierung gegeben.

Durch die wirtschaftliche Öffnung der Volksrepublik China im Jahre 1978 stellte die Kommunistische Partei Chinas sich selbst vor völlig neue Herausforderungen. Gerade wirtschaftlich betrachtet stellt die Kommunistische Partei Chinas heute keine kommunistische Partei mehr dar. Durch die Wandlung hin zu einer dezentralen, freien und exportorientierten Marktwirtschaft rüttelt sie selbst an ihren kommunistischen Fundamenten und könnte langfristig Opfer ihres eigenen Erfolges werden.[57]

2.3 Das Bildungssystem in China

In der Volksrepublik China gibt es eine Schulpflicht vom sechsten bis zum fünfzehnten Lebensjahr. Diese ist aber vor allem in den ländlichen Regionen des Landes schwer durchzusetzen.[58]

Im Juni 1999 verkündete der damalige Ministerpräsident Chinas Zhu Rongji, dass die Grundlage für die nationale wirtschaftliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Fortschritt nur die Bildung seien könne.[59]

Tatsächlich hat es China seit der Gründung der Volksrepublik geschafft, seine Kapazitäten an den Primär- und Sekundärschulen dem starken Bevölkerungswachstum anzupassen. Im Jahr 1998 betrug die Einschulungsquote chinesischer Kinder beachtliche 98,93 Prozent und die Anmeldung zur Sekundarschule immerhin noch 87,3 Prozent.[60] Im Jahr 2011 lag die Einschulungsquote in der Volksrepublik China bei 99,8 Prozent.[61] Diese Zahlen sind insofern als wirklich beachtenswert zu betrachten, weil dies bedeutet, dass sogar in den ländlichen Gegenden Chinas Schulen in ausreichender Zahl und erreichbarer Umgebung vorhanden sind.

Trotz der Tatsache, dass fast alle Kinder in China in die Schule gehen, lag die Analphabetenquote im Jahr 2010 bei 4,9 Prozent.[62] Es gibt zwar keine offiziellen Belege oder Statistiken dafür, aber verschiedene Quellen geben auch rund 27 Prozent Analphabetenquote an und weisen darauf hin, dass sich die genaue Erfassung der Analphabetenquote in China als sehr schwierig erweist. Da es in der chinesischen Sprache so viele verschiedene Schriftzeichen gibt, kann die chinesische Quote nicht mit der Quote westlicher Länder verglichen werden.[63] Hierfür würde es einer genauen Definition bedürfen, ab wann ein Chinese als Analphabet zählt. Die im Schulfach „Chinesisch“ unterrichteten 3000 Schriftzeichen, zählen zu den wichtigsten der chinesischen Sprache.[64] Ist eine Chinese nun Analphabet, wenn er diese 3000 Zeichen nicht beherrscht oder erst, wenn er die Zeichen die darüber hinaus nicht lesen oder verstehen kann? Ohne eine genaue Antwort auf diese einfache Frage wird ein Vergleich der Quoten auch in der Zukunft sehr schwierig sein.

Allgemein lässt sich das chinesische Schulsystem am ehesten mit dem amerikanischen vergleichen. Es gibt eine sechsjährige Grundschule und eine sechsjährige Mittelschule, die genauso wie eine amerikanische Highschool in dreijährige Unterstufe und dreijährige Oberstufe aufgeteilt ist.[65] In der Mittelschule erfolgt eine leistungsorientierte Differenzierung der Schüler anhand von Schwerpunktsetzungen. Diese erfolgt anhand eines zentralen Tests, wenn man sehr gute Ergebnisse erreicht, ist es möglich, die gewünschte Schwerpunktschule kostenlos zu besuchen. Andernfalls werden Schulgebühren in Höhe eines durchschnittlichen chinesischen Jahreseinkommens fällig.[66]

Für einen anschließenden Universitätsbesuch muss erneut ein einmal jährlich stattfindender Test bestanden werden. Je nach Ergebnis wird der Aspirant dann einer Universität und einem Studienfach (der Bewerber darf zuvor drei Fachgebiete nennen die er gerne studieren würde) zugeteilt.[67] Nach offiziellen Angaben gab es 2012 rund 9,1 Millionen Hochschulabsolventen in China.[68] Diese Zahl soll sich nach Angaben der Regierung bis 2020 sogar verdoppeln.

3 Die Wirtschaft Chinas

3.1 Entwicklung der chinesischen Wirtschaft seit 1949

Seit ihrer Gründung im 1949 hat die Volksrepublik China einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufstieg vollzogen. Sie hat es geschafft sich von einer von Kommunisten geplanten Planwirtschaft, hin zu einer der freiesten und größten Volkswirtschaften der Welt zu entwickeln.

Angefangen als auf dem Weltmarkt unbedeutende Ökonomie, hat sich China seit dem Ende der 1970 Jahre zu der größten Exportnation und einer der wichtigsten Wirtschaftsnationen auf der Erde entwickelt.[69]

Nachdem 1978 von der politischen Führung beschlossen wurde, sich dem Rest der Welt vor allem wirtschaftlich zu öffnen[70], wuchs Chinas wirtschaftliche Bedeutung spürbar Jahr für Jahr. Dies wird auch an dem unglaublich rasanten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts deutlich (siehe Abbildung 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Die BIP-Entwicklung in der VR China 1970-2010;

http://www.querschuesse.de/china-mit-detaillierten-wirtschaftsdaten-fur-2010/

1980 machte die Volksrepublik China, mit 38 Milliarden US-Dollar, nur einen Bruchteil der Welthandelsbilanz aus. Genau 30 Jahre später, lautet der chinesische Anteil am Welthandel, mit 2973 Milliarden US-Dollar, rund 10 Prozent.[71] Durch massive Investitionen in die Infrastruktur, vor allem in Häfen, hat sich China innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Global Player entwickelt. Betrachtet man abhängig von der Warenmenge die 15 größten Seehäfen der Welt, so fällt auf, dass im Jahr 2009 sieben dieser Häfen in China lagen.[72] Im Vergleich dazu lag im Jahr 1989 kein einziger der 15 größten Seehäfen auf dem Gebiet der Volksrepublik China. Seit den neunziger Jahren öffnet China sich nun auch immer mehr für ausländische Investoren und ausländisches Kapital.

3.2 Aktuelle Lage der chinesischen Wirtschaft

Trotz einem seit einigen Jahren leicht rückläufigen Wirtschaftswachstum, liegt die jährliche Wachstumsrate der chinesischen Wirtschaft konstant bei über 7 Prozent (siehe Abbildung 4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: BIP Veränderung China 2003-2014;

in Anlehnung an: http://www.china.diplo.de/contentblob/3443046/Daten/3967501/Wirtschaftsdatenblattdd.pdf

Im abgelaufenen Jahr 2013 betrug das Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik China rund 56.884 Milliarden Renminbi Yuan, dies entspricht in etwa 9.181,4 Milliarden US-Dollar.[73]

Der mit großem Abstand wichtigste Sektor, der zu diesem Ergebnis beigetragen hat, ist der Bergbausektor mit 38,7 Prozent. Danach kommt der Handel mit 9,6 Prozent Anteil an der BIP-Entstehung. Der Handel ist im Jahr 2013 dafür der Sektor der chinesischen Wirtschaft gewesen, welcher mit 10,4 Prozent, im Vergleich zu 2012, am stärksten wachsen konnte[74]

Die Inflationsrate der Volksrepublik China liegt bei, für ein Schwellenland sehr moderaten, 2,7 Prozent in 2013.[75] Für 2014 wird eine Geldentwertungsquote von 3,0 Prozent prognostiziert.[76]

3.3 Grundlagen der chinesischen Wirtschaft

3.3.1 Wirtschaftspolitik

Seit 1978 die schrittweise Öffnung der Volkswirtschaft Chinas gegenüber ausländischen Investoren und dem internationalem Handel erklärt wurde, hat die chinesische Wirtschaftspolitik nicht mehr viel mit der Wirtschaftspolitik einer kommunistischen Partei zu tun.

Heute steht die chinesische Wirtschaftspolitik vor einigen gravierenden und entscheidenden Veränderungen. Die aktuelle politische Führung hat erkannt, dass die Schlüsselthemen für ein nachhaltigeres, stabiles und vor allem langfristiges Wachstum und eine soziale Gerechtigkeit, die alle Bevölkerungsschichten an dem Wachstum und der positiven gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben lässt, sind.[77] In diesem Zusammenhang wurden im November 2013 grundlegende Reformen angekündigt, deren Umsetzung und Ergebnisse sich aber erst in einigen Jahren beurteilen lassen. Eines der gesetzten Ziele ist eine grundlegende Umstrukturierung der chinesischen Wirtschaft. Diese Umstrukturierung sieht vor, dass China in wenigen Jahren nicht mehr investitions- und exportorientiert ausgerichtet ist, sondern innovationsgetrieben und stärker auf den eigenen Markt ausgerichtet ist.[78] Diese Reformen betreffen aber nicht nur die Wirtschaftspolitik, diese grundlegende Neuausrichtung der Gesellschaft muss schon in der Schule beginnen, indem der Fokus mehr auf Kreativität und Innovationsfähigkeit gelegt wird.[79]

3.3.2 Die Lage auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenquote im Jahr 2013 betrug in der Volksrepublik China 4,1 Prozent, es ist davon auszugehen, dass diese Quote in den Jahren 2014 und 2015 stabil bleibt.[80] Inwieweit diese Angaben die teilweise in ärmsten Verhältnissen lebende Landbevölkerung wiederspiegeln beziehungsweise darstellen, ist nur schwer zu beurteilen. Es davon auszugehen, dass die Tatsächliche Arbeitslosenquote noch etwas höher ausfällt.

Für ausländische Unternehmen deutlich relevanter sind ohnehin andere Zahlen, zum Beispiel die Bruttolohnkosten. Diese lagen 2012 bei einem städtischen Angestellten bei rund 46.800 Renminbi Yuan. Bei dem aktuellen Umrechnungskurs entspricht dies einem Bruttojahreslohn von etwas mehr als 5.500 Euro. Ein städtischer Angestellter wird höchstwahrscheinlich mehr verdienen als beispielsweise ein Fabrikarbeiter. Um nun aber die Rechnung nachvollziehbar fortzusetzen, wird mit dem Beispiel des städtischen Angestellten weitergerechnet. 5.500 Euro pro Jahr entsprechen einem Bruttomonatslohn von circa 458 Euro und somit, bei 25 Arbeitstagen im Monat, gerade einmal 18,33 Euro am Tag. Da es sich, bei den vorhanden Daten um die Bruttolohnkosten eines städtischen Angestellten handelt, muss davon ausgegangen werden, dass die Lohnkosten im Bereich der gewerblichen oder ungelernten Arbeitskräfte noch deutlicher niedriger liegen.

In der Tat sind die Lohnkosten in der Volksrepublik China so niedrig, dass es sich lohnt, Waren nur zur Veredelung nach China einzuführen und anschließend wieder auszuführen. Der Wertschöpfungsanteil an diesen Waren beträgt auf Grund des niedrigen Lohnniveaus gerade einmal 25 Prozent.[81]

Wie schon im Punkt 2.1.4 erläutert, besteht die chinesische Bevölkerung zu 67,6 Prozent aus zumindest theoretisch arbeitsfähigen Chinesen. Auch durch die steigende Alterung der chinesischen Bevölkerung wird sich aber der Anteil der arbeitsfähigen Chinesen in den kommenden 50 Jahren nicht grundlegend verändern.[82]

3.4 Die wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes

3.4.1 Natürliche Ressourcen

Auf dem Wirtschaftsgebiet der Volksrepublik China finden sich alle wichtigen und relevanten mineralischen Rohstoffe die es auf der Erde gibt. China verfügt über große Vorkommen von Kohle, Eisenerz, Erdgas, Erdöl, Mangan, Aluminium und allen seltenen Erden.[83] Außerdem steht die Volksrepublik China beim Abbau von Kohle, Kupfer, Gold und seltenen Erden auf Platz eins der Welt, bei der Erdölförderung weltweit liegt sie auf dem vierten Platz.[84] Gerade bei den Erdölvorkommen wird es für die Volksrepublik aber immer schwieriger die Onshore-Vorkommen abbauen zu können und so geht China seit einigen Jahren verstärkt dazu über die Offshore-Vorkommen vor Chinas Küste abzubauen.[85]

Das chinesische Kohlevorkommen entspricht rund 15 Prozent der weltweiten Kohlereserven, das chinesische Eisenerzvorkommen immerhin rund fünf Prozent.[86] Da China schon im Jahr 2007 rund 40 Prozent des weltweiten Kohle und Eisenerzbedarfs für sich beanspruchte,[87] ist es für die politische Führung wichtig, auch in Zukunft über genügend Reserven zu verfügen. Wenn die chinesische Gesellschaft und Wirtschaft weiter so stark wächst, ist davon auszugehen, dass China 2015 rund ein Viertel der weltweiten Energieproduktion benötigt, um seinen eigenen Verbrauch decken zu können.[88] Aus diesem Grund verlässt sich China nicht nur auf die im eigenen Wirtschaftsraum vorhandenen Ressourcen, sondern kauft seit Jahren weltweit ganze Gas- oder Ölfelder auf.[89]

[...]


[1] Vgl. Klein, T. (2009), S. 31

[2] Vgl. Klein, T. (2009), S. 34

[3] Vgl. Klein, T. (2009), S. 36

[4] Vgl. Klein, T. (2009), S. 36

[5] Vgl. Klein, T. (2009), S. 37

[6] Klein, T. (2009), S. 37

[7] Vgl. Klein, T. (2009), S. 44f

[8] Vgl. Klein, T. (2009), S. 48f

[9] Vgl. Tomson, E. (1972), S. 36

[10] Vgl. Klein, T. (2009), S. 60

[11] Vgl. Klein, T. (2009), S. 60

[12] Vgl. Gstaltmayr, H. (2011), S. 44

[13] Vgl. Gstaltmayr, H. (2011), S. 43

[14] Vgl. Lee, S.-H. (2006), S. 148

[15] Vgl. Lee, S.-H. (2006), S. 1 Vorwort

[16] Vgl. Internetquelle 7

[17] Vgl. Internetqualle 8

[18] Vgl. Internetquelle 22

[19] Vgl. Internetquelle 22

[20] Vgl. Internetquelle 5

[21] Vgl. Naughton, B. (2007), S. 20

[22] Vgl. Naughton, B. (2007), S. 20

[23] Vgl. Naughton, B. (2007), S. 20f

[24] Vgl. Internetquelle 5

[25] Vgl. Internetquelle 10

[26] Vgl. Internetquelle 16

[27] Vgl. Hartmann, J. (2006), S. 160

[28] Vgl. Internetquelle 16

[29] Vgl. Internetquelle 10

[30] Vgl. Internetquelle 16

[31] Vgl. Internetquelle 12

[32] Vgl. Internetquelle 2

[33] Vgl. Internetquelle 2

[34] Vgl. Internetquelle 12

[35] Vgl. Internetquelle 2

[36] Vgl. Holtbrügge,D. 2008, S.34

[37] Vgl. Holtbrügge, D. (2008), S.34

[38] Vgl. Holtbrügge, D. (2008), S.34

[39] Vgl. Holtbrügge, D. (2008), S.34

[40] Vgl. Heilmann, S. (1996), S. 38

[41] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 80

[42] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 84

[43] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 84

[44] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 84

[45] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 88

[46] Vgl. Heilmann, S. (1996), S. 40

[47] Vgl. Internetquelle 11

[48] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 89

[49] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 89

[50] Vgl. Heilmann, S. (2002), S. 149

[51] Vgl. Heilmann, S. (1996), S. 31

[52] Heilmann, S. (1996), S. 31

[53] Vgl. Internetquelle 6

[54] Vgl. Heilmann, S. (1996), S. 31

[55] Vgl. Internetquelle 13

[56] Heilmann, S. (1996), S. 31

[57] Vgl. Heilmann, S. (1996), S. 33

[58] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 54

[59] Vgl. Fu-sheng Franke, R. in: Fu-Sheng Frank, R. / Mitter, W. (2003), S. 11

[60] Vgl. Fu-sheng Franke, R. in: Fu-Sheng Frank, R. / Mitter, W. (2003), S. 11

[61] Vgl. Internetquelle 9

[62] Vgl. Internetquelle 16

[63] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 54

[64] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 54

[65] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 53

[66] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 54

[67] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 56

[68] Vgl. Internetquelle 16

[69] Vgl. Schmidt, D. / Heilmann, S. (2012), S. 63

[70] Vgl. Egle, U. (1985), S.173

[71] Vgl. Schmidt, D. / Heilmann, S. (2012) S. 63

[72] Vgl. Schmidt, D. / Heilmann, S. (2012) S.63f

[73] Vgl. Internetquelle 16

[74] Vgl. Internetquelle 16

[75] Vgl. Internetquelle 10

[76] Vgl. Internetquelle 16

[77] Vgl. Internetquelle 4

[78] Vgl. Internetquelle 4

[79] Vgl. Internetquelle 4

[80] Vgl. Internetquelle 16

[81] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 240

[82] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 29

[83] Vgl. Internetquelle 16

[84] Vgl. Internetquelle 14

[85] Vgl. Möller, K. (2005), S. 135

[86] Vgl. Möller, K. (2005), S. 134

[87] Vgl. Reisach, U. / Tauber, T. / Yuan, X. (2007), S. 69

[88] Vgl. Möller, K. (2005), S. 134f

[89] Vgl. Möller, K. (2005), S. 135

Ende der Leseprobe aus 64 Seiten

Details

Titel
Unternehmensgründung als Form der ausländischen Direktinvestition in der Volksrepublik China
Hochschule
BA Hessische Berufsakademie
Note
2,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
64
Katalognummer
V293313
ISBN (eBook)
9783656906940
ISBN (Buch)
9783656906957
Dateigröße
1023 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
unternehmensgründung, form, direktinvestition, volksrepublik, china
Arbeit zitieren
Stefan Neuhäuser (Autor:in), 2014, Unternehmensgründung als Form der ausländischen Direktinvestition in der Volksrepublik China, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293313

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