Fachkräftemangel aus dem Blickwinkel des demografischen Wandels und daraus resultierende Handlungsfelder an das strategische Personalmanagement


Diplomarbeit, 2014

57 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Skizzierung des demografischen Wandels in Deutschland
2.1 Definition und Entwicklung des demografischen Wandels
2.2 Wesentliche Einflussgrößen der Bevölkerungsentwicklung
2.2.1 Fertilität
2.2.2 Mortalität
2.2.3 Migration
2.3 Analyse der Bevölkerungs- und Altersstruktur in Deutschland

3 Fachkräftemangel als wesentliche Folge des demografischen Wandels
3.1 Definition Fachkräftemangel
3.2 Analyse des Fachkräftemangels
3.3 Darstellung der vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen
3.4 Auswirkungen für den Standort Deutschland

4 Mögliche Handlungsfelder des strategischen Personalmanagements
4.1 Definition strategisches Personalmanagement
4.2 Personalbeschaffung
4.2.1 Begriffsdefinition und Situation am Arbeitsmarkt
4.2.2 Personalmarketing und Employer Branding
4.2.3 E-Recruiting
4.3 Personalentwicklung
4.4 Work-Life-Balance

5 Wissensmanagement als Handlungsfeld des strategischen Personalmanagements
5.1 Definition, Inhalte und Aufgaben des Wissensmanagements
5.2 Unterscheidung implizites- und explizites Wissen
5.3 Wissenstreppe nach North

6 Ausblick

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Geburten in Deutschland

Abb. 2: Lebendgeborene und Gestorbene in Deutschland

Abb. 3: Zu- und Fortzüge deutscher Staatbürger

Abb. 4: Ausländische Bevölkerung in Deutschland

Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung

Abb. 6: Altersaufbau der Bevölkerung von 1910 -

Abb. 7: Bevölkerung im Erwerbsalter

Abb. 8: Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit

Abb. 9: Umsatzeinbußen durch Fachkräftemangel

Abb. 10: Dimensionen des Personalmanagements

Abb. 11: Vor- und Nachteile der internen und externen Personalbeschaffung

Abb. 12: Dauer der durchschnittlichen Personalbeschaffung

Abb. 13: Wege des Personalmarketings

Abb. 14: Nutzen einer Arbeitgebermarke

Abb. 15: E-Recruiting Varianten

Abb. 16: Explizites- und implizites Wissen

Abb. 17: Die Wissenstreppe nach North

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten.

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Folgen des demografischen Wandels und die damit einhergehende Bevölkerungsentwicklung werden sowohl die wirtschaftliche als auch die gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands in den kommenden Jahrzehnten beeinflussen.1 Geprägt wird der demografische Wandel vor allem durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Gegenwärtig ist etwa jeder Fünfte2 älter als 65 Jahre, in 30 Jahren wird es voraussichtlich bereits jeder Dritte sein.3

Bis zum Jahr 2020 wird vor allem die Altersgruppe der über 50-Jährigen anwachsen, wogegen die Zahl der unter 50-Jährigen abnehmen wird. Dies führt zu spürbaren Veränderungen in der Altersstruktur, denn bis zum selben Jahr wird dadurch der Anteil der Bevölkerung im mittleren Alter von 30 bis unter 50 Jahren um ca. 4 Mio. abnehmen.4

Verschärft wird diese Situation durch einen anhaltenden Rückgang der Geburten und eine wachsende Lebenserwartung. Niedrige Geburtenraten und steigende Lebenserwartungen werden zwar auch in anderen Industrienationen beobachtet, aber Deutschland ist in besonderem Maße betroffen.5

Betrachtet man diese Situation aus der wirtschaftlichen Perspektive wird ersichtlich, dass die Unternehmen gegenwärtig und auch in Zukunft mit veränderten Erwerbspersonenstrukturen konfrontiert werden. Ein Mangel an Fachkräften und alternde Belegschaften werden die Folge sein. Dies macht einen effizienten Umgang mit den zur Verfügung stehenden Arbeitskräften sowie den künftigen Arbeitskräftepotentialen zunehmend erforderlich. Die große Herausforderung ist die Leistungsfähigkeit und Motivation aller Beschäftigten, vor allem auch älterer Mitarbeiter, zu fördern und den Verlust an Erfahrungswissen zu vermeiden. Gleichzeitig müssen junge Fachkräfte gesucht, gefunden und an das Unternehmen gebunden werden.6

Denn bereits nicht erst seit heute werden Fachkräfte zunehmend gesucht. Durch den demografischen Wandel wird sich die Lage am Arbeitsmarkt verschärfen.

Es ist zu erwarten, dass das Erwerbspersonenpotential innerhalb der nächsten 15 Jahre um bis zu 6,5 Mio. Menschen abnehmen wird. Vor allem für den größten Arbeitgeber in Deutschland - die mittelständigen Betriebe – wird es auf der Suche nach geeignetem Personal schwierig werden.7

Deutschland steht vor einer Zeitenwende am Arbeitsmarkt und muss vermeiden, dass die Veränderungen, welche durch den demografischen Wandel herbeigeführt werden, die Wirtschaftskraft und den Wohlstand in unserem Land gefährden.8

Die im Vorfeld geschilderte Situation macht es erforderlich, neue Herausforderungen an ein modernes Personalmanagement zu stellen, denn diese wachsen und verändern sich mit der demografischen Entwicklung.9

Das Ziel dieser Diplomarbeit ist, sich mit wesentlichen Handlungsfeldern des strategischen Personalmanagements zu beschäftigen, in denen das Potential steckt, die Unternehmen bestmöglich auf die Auswirkungen und Folgen des demografischen Wandels vorzubereiten und dabei gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der unternehmerischen Ziele zu leisten.

1.2 Aufbau der Arbeit

Im ersten Kapitel wird die Problemstellung, welche in der Diplomarbeit behandelt wird, beschrieben und eingegrenzt.

Im zweiten Kapitel werden Ursachen, Einflussgrößen, Auswirkungen sowie Folgen des demografischen Wandels aufgezeigt und die herrschende Lage in Deutschland erörtert.

Das dritte Kapitel behandelt die Situation des Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt sowie die daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen und Folgen für die Unternehmen.

Kapitel vier soll Instrumente aufzeigen, mit denen das strategische Personalmanagement den negativen Trends von Demografie und Fachkräftemangel entgegentreten kann, um so die Unternehmen in Bezug auf die Ressource Humankapital zukunfts- und wettbewerbsfähig zu halten.

Schließlich wird im Kapitel fünf das Thema Wissensmanagement aufgegriffen da dies in Zeiten von Demografie und Fachkräftemangel einen wesentlichen und immer wichtiger erscheinenden Beitrag zur Absicherung, Erhaltung und Weiterentwicklung des unternehmerischen Wissens leisten kann.

2 Skizzierung des demografischen Wandels in Deutschland

2.1 Definition und Entwicklung des demografischen Wandels

Unter demografischem Wandel wird die Veränderung der Zusammensetzung von Größe und Struktur eines Volkes bezeichnet.10

Allgemein zeichnet sich ein demografischer Wandel bei Veränderungen in

- der Bevölkerungsentwicklung,
- der Alters- und Geschlechterstruktur,
-der ethnischen Zusammensetzung,
- der regionalen Verteilung der Bevölkerung oder
- der Lebensformen ab.11

Dauerhaft niedrige Geburtenzahlen und eine kontinuierlich steigende Lebenserwartung charakterisieren den demografischen Wandel in Deutschland. Seit Jahrzehnten übersteigen die Sterbefälle die der Geburten, wobei gleichzeitig der Altersaufbau der Bevölkerung sowie die Struktur der Altersgruppen verschoben werden. Ein wachsender Anteil älterer - und ein sinkender Anteil jüngerer Menschen werden dabei in Deutschland verzeichnet. Der demografische Wandel verläuft langfristig und wird sich weiter fortsetzen.12

Der demografische Wandel in Deutschland kennzeichnet sich im Wesentlichen durch die im Folgenden genannten fünf Entwicklungen:

1. Das Niveau der Geburten in Deutschland ist dauerhaft niedrig und der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt.
2. Die Lebenserwartung nimmt kontinuierlich zu, wodurch eine weitere Verschiebung der Alterszusammensetzung der Bevölkerung zugunsten der Älteren bewirkt wird.
3. Zu- und Abwanderungen beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung. Deutschland war in der Vergangenheit ein Land mit starken Wanderungsgewinnen.
4. Die demografische Entwicklung verläuft innerhalb Deutschlands regional unterschiedlich. Viele ostdeutsche Regionen sind mit einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl und einer starken Alterung konfrontiert.
5. Deutschlands Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten ethnisch heterogener geworden. Dieser Trend wird sich weiterhin fortsetzen.13

2.2 Wesentliche Einflussgrößen der Bevölkerungsentwicklung

Gegenwärtig leben in Deutschland rund 82 Mio. Menschen. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich diese Größendimension nur unwesentlich verändert und hängt vom Zusammenspiel drei grundlegender demografischer Prozesse ab: der Entwicklung der Geburten, der Sterbefälle und der Bilanz der Zu- und Abwanderungen.14 In der Fachsprache werden diese Einflussgrößen als Fertilität (Geburtenhäufigkeit), Mortalität (Sterblichkeit) und Migration (Wanderungen) bezeichnet.15

Die Differenz aus Geburten und Sterbefällen wird als natürlicher Saldo bzw. natürliche Bilanz bezeichnet. Überwiegt die Anzahl der Geburten, die der Sterbefälle, spricht man von einem Geburtenüberschuss, im umgekehrten Fall von einem Sterbefallüberschuss. Ergänzt wird sie durch die Wanderungsbilanz, die sich aus Differenz aus Zu- und Fortzügen über das veranschaulichte regionale Gebiet ergibt. Beide Prozesse zusammen bilden als Gesamtbilanz der Bevölkerung die Grundlage für die jährliche Veränderung der Bevölkerung.16

Erst mit der Verbindung der drei, in der Demografie als grundlegend angesehene Grundprozesse, werden die gegenwärtig als problematisch erscheinenden Zusammenhänge sichtbar.17

Außer den drei genannten demografischen Einheiten wirkt sich zudem der aktuelle Altersaufbau der Bevölkerung über einen langen Zeitraum auf die demografische Entwicklung aus. Verhältnismäßig viele Menschen mittleren Alters und wenige junge Menschen heute bedeutet in den nächsten Jahrzehnten relativ viele ältere Menschen und wenige mittleren Alters. Dieser Effekt der Altersstruktur wird bereits in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren zu gravierenden Veränderungen führen.18

2.2.1 Fertilität

Das Wort Fertilität wird abgeleitet von dem lateinischen Begriff fertilitas = Fruchtbarkeit. Im Deutschen werden die Begriffe Fruchtbarkeit und Fertilität synonym verwand und beschreiben sowohl das reproduktive Vermögen als auch die reproduktive Leistung eines Volkes.19 Mit der Fertilität wird die Zahl aller Lebendgeburten erfasst. Beeinflusst wird diese durch zahlreiche kulturelle, wirtschaftliche, gesundheitliche und soziale Faktoren, die sich aus Indikatoren, wie zum Beispiel der Lebensform oder der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zusammensetzen.20 Man unterscheidet zwischen roher Geburtenziffer, allgemeiner weiblicher Geburtenziffer und altersspezifischer Geburtenziffer.21

Mit der rohen Geburtenziffer, auch CBR (Crude birth rate) genannt, wird die Zahl aller Lebendgeborenen eines Jahres, bezogen auf 1000 der Durchschnittsbevölkerung erfasst. Mittels dieser erhalten wir zunächst aber nur eine Tendenz vom Geburtenverhalten einer Bevölkerung. Ist die CBR hoch, so kann dies sowohl auf einen hohen Anteil von Frauen im gebärfähigen Alter hinweisen als auch auf eine hohe Anzahl von Geburtenpro Frau.22

Die allgemeine Geburtenziffer auch GBR (General birth rate) genannt, ist präziser. Sie gibt die Anzahl der lebend geborenen Kinder je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 45Jahren an. Die Berechnung erfolgt unabhängig vom Familienstand der Frauen bzw. der Legitimität der Kinder. So wurden z.B.im Jahr 2012in Deutschland 673544 Kinder lebend geboren, was einer Geburtenziffer von 1,38 Kinder je Frau entspricht.23

Eine merkliche Veränderung der Geburtenhäufigkeiten erfolgte in vielen Ländern unter anderem auch durch die Einführung der Antibabypille. Zählte man in Deutschland im Jahr 1964 noch 1,4 Mio. Neugeborene, so kam es nach Einführung der Antibabypille im Jahr 1961 zu einem kräftigen Rückgang der Geburtenzahl. Mit Ausnahme einzelner Jahre geht die Geburtenrate seit 1991 weiterhin kontinuierlich zurück und lag im Jahre 2011 bei 663000 Neugeborenen in Deutschland.

Das entspricht der Hälfte der Neugeborenen im Jahr 1964.24

Auffällig ist, dass die Entwicklung in Ostdeutschland eine ganz andere als in Westdeutschland war. Der Sozialismus verlangte zwar nach der Arbeitskraft der Frau, zahlreiche familienpolitische Maßnahmen führten jedoch dazu, dass der Pilleknick in der ehemaligen DDR weitestgehend ausblieb.25

Die Geburtenziffer ist also einer stetigen Veränderung unterworfen. Seit mehreren Jahrzehnten gehört Deutschland zu den Ländern mit dem weltweit niedrigsten Geburtenniveau. Bei der Betrachtung der heutigen Fertilitätsverhältnisse ist festzustellen, dass jede Kindergeneration um etwa ein Drittel kleiner ist als ihre Elterngeneration.26

Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklungskurve der Geburten von 1945 bis ins Jahr 2012 aus der, der sogenannte „Pilleknick“ deutlich erkennbar hervorsticht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Geburten in Deutschland27

2.2.2 Mortalität

Das Wort Mortalität wird abgeleitet von dem lateinischen Begriff mortalitas = Sterblichkeit.

Die Mortalität beschreibt die Sterblichkeit der Bevölkerung anhand von Kennzahlen.

Diese werden durch unterschiedliche Faktoren, wie z.B. Alter, Geschlecht, Volksgruppe oder sozialer Schicht ermittelt. Als Indikator dient die Sterblichkeitsrate zur Ermittlung von Lebensstandard und Gesundheitsversorgung innerhalb einer Bevölkerung. Interessant anzumerken ist, dass in fast allen Gesellschaften Frauen eine weitaus höhere Lebenserwartung als Männer haben. Eine ausreichende Erklärung des Phänomens konnte bis dato noch nicht gefunden werden. Die bestehenden Hypothesen orientieren sich zumeist an biologischen Aspekten, wie z.B. der Genetik oder aber an verhaltensorientierten Aspekten, wie z.B. dem Lebensstil.28

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich der erste deutliche Rückgang des Sterblichkeitsniveaus in Deutschland. Davon betroffen war vor allem der Bereich der Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit. Hierbei spielten gleich mehrere Faktoren, wie beispielsweise der medizinische Fortschritt, die Verbesserung bei der Hygiene und Ernährung, sowie der Wohnungsbedingungen eine entscheidende Rolle.

Während von den Lebendgeborenen des Jahrgangs 1871 nur 62 % der Jungen und 65 % der Mädchen 10 Jahre alt wurden, erreichen heute ca. 99,5 % bzw. 99,6 % dieses Alter. Bedingt durch eine junge Altersstruktur war um 1900 noch etwa jede zweite gestorbene Person ein Kind von unter 10 Jahren. In der heutigen Zeit gilt dies nur noch für rund jeden 300. Todesfall. Mit dem Rückgang der Sterblichkeit stieg auch die Lebenserwartung. Das durchschnittliche Lebensalter bei Geburt lag 1871/1881 für Jungen noch bei 35,6 und für Mädchen bei 38,5 Jahren. Gegenwärtig können neugeborene Jungen im Durchschnitt 77,7 und Mädchen 82,7 Lebensjahre alt werden.29

Innerhalb der Mortalität werden die folgenden Unterteilungen getroffen:

Rohe Mortalität

Anzahl der Todesfälle pro Gesamtbevölkerung pro Zeit (angegeben auf 1000 oder 100000 Personen pro Jahr).

Krankheitsspezifische Mortalität

Zu Grunde gelegt werden Todesfälle aufgrund einer Erkrankung pro Zeit (angegeben auf 1000 oder 100000 Personen pro Jahr).

Altersspezifischer Mortalität.

Zu Grunde gelegt werden die Todesfälle pro Altersklasse pro Zeit (angegeben auf 1000 oder 100000 Personen pro Jahr).30

Bereits seit dem Jahr 1972 liegt in Deutschland die Geburtenrate unter der Sterberate, was dazu führt, dass die Bevölkerungszahl zunehmend abnimmt.31

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklungskurve der Lebendgeborenen und die der Gestorbenen in Deutschland. Auffallend hierbei ist die Unterschreitung der Zahl der Lebendgeburten im Jahr 1972 im Vergleich zu denen der Sterbefälle und die Tatsache, dass die Zahl der Lebendgeburten die Zahl der Sterbefälle seitdem nicht mehr übertroffen hat.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Lebendgeborene und Gestorbene in Deutschland32

2.2.3 Migration

Das Wort Migration wird aus dem Lateinischen migratio abgeleitet und bedeutet Wanderung bzw. Auswanderung.

Verlegt eine Person ihren räumlichen Lebensmittelpunkt an einen anderen Ort oder in ein anderes Land handelt es sich um Migration.

Die amtliche Statistik unterscheidet hierbei zwischen Binnenmigration (Binnenwanderung, interne Migration) und internationaler Migration. Erfolgt die Migration über eine territoriale Grenze hinweg, spricht man von internationaler Migration oder Außenwanderung.33

Bei der Binnenmigration werden nur kommunale Grenzen überschritten, während bei der internationalen Migration mindestens eine Staatsgrenze überschritten wird. In Abhängigkeit, ob aus einem beobachteten Gebiet eingereist oder ausgereist wird, wird zudem zwischen Immigration (Zuwanderung, Einwanderung) und Emigration (Abwanderung, Auswanderung) unterschieden. Die Beweggründe von Migration sind sehr unterschiedlich. Am häufigsten findet Migration zur Verbesserung der Lebens- oder Arbeitssituation statt. Zudem sind Flucht vor politischer oder ethnischer Verfolgung, Krieg oder humanitäre Katastrophen häufige Gründe für Migration. Formal wird bei der Untersuchung von Migrationsmotiven zwischen den sogenannten Push- und Pull-Motiven unterschieden. Bei ersteren liegen die Gründe für Migration in einem negativen, abstoßenden (push) Bereich wie es beispielsweise bei dem Verlust des Arbeitsplatzes der Fall sein kann. Bei den Pull (anziehen) Motiven findet Migration aus positiven Gründen, wie beispielsweise ein besseres Arbeitsplatzangebot statt.34

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich Deutschland zu einem der gefragtesten europäischen Einwanderungsländer. Erfolgte in den 50er und 60er Jahren die Zuwanderung aufgrund der Anwerbung von Arbeitsmigranten, waren es in den 70er- und 80er-Jahren insbesondere die Familien der angeworbenen Arbeitskräfte, welche nach Deutschland zuwanderten.

In den 90er Jahren lagen die vordergründigen Motive überwiegend in der Zuwanderung von deutschstämmigen Spätaussiedlern, Asylsuchenden und Flüchtlingen35.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Zu- und Fortzüge deutscher Staatsbürger 36

Insgesamt 18 Millionen Menschen wanderten im Zeitraum von 1991 bis 2010 nach Deutschland ein. Mit 1,5 Mio. Zuzügen war das Jahr 1992 das Jahr mit der stärksten Zuwanderung. Ab dem Jahr 1993 nahm die Zuwanderung stark ab und erreichte mit weniger als 721000 Zuzügen im Jahr 1992 ihren bisherigen Tiefpunkt. Seit 2010 steigen die Zuzüge wieder an. Es waren 798000 Personen, die in jenem Jahr zuzogen37.

Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht die Entwicklung der ausländischen Bevölkerung von 1970 bis ins Jahr 2012 in Deutschland sowie den daraus resultierenden Anteil der ausländischen Bevölkerung im Bezug zur Gesamtbevölkerung Deutschlands grafisch.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Ausländische Bevölkerung in Deutschland38

Auf der Seite der Fortzüge waren es 13,7 Mio. Menschen, welche im Zeitraum 1991 bis 2010 Deutschland verließen. Auch In den vergangenen Jahren ist zu beobachten, dass sich die Fortzüge auf einem hohen Niveau eingependelt haben. Im Jahr 2013 verließen insgesamt 797886 Menschen die Bundesrepublik Deutschland.39

Stellt man Zuwanderungen und Fortzüge im Zeitraum 1991 bis 2010 gegenüber, ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss von 4,3 Mio. Menschen.40

2.3 Analyse der Bevölkerungs- und Altersstruktur in Deutschland

Weniger in Deutschland lebende Menschen bei veränderter Altersstruktur und gleichzeitig geringerer Erwerbsbevölkerung, so spiegelt sich die derzeitige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland wider. Seit dem Jahr 2003 nimmt die Bevölkerungszahl in Deutschland kontinuierlich ab und war im März 2011 auf 81,7 Mio. Menschen gesunken. Ursache war unter anderem, dass die hohen Sterbefallüberschüsse nicht mehr durch den Wanderungsgewinn kompensiert werden konnten. Dieser Trend hält unverändert an und wird sich mit Blick in die Zukunft voraussichtlich verstärkt fortsetzen.41

Die nachfolgende Grafik soll den vorstehend geschilderten Sachverhalt, der Bevölkerungsentwicklung Deutschlands von 1991 bis ins Jahr 2012, verdeutlichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung42

Bedingt durch die abnehmenden Geburtenzahlen und den Alterungsprozess der gegenwärtig starken Jahrgänge im mittleren Alter wird dies zu wesentlichen Veränderungen der Altersstruktur in der Bevölkerung führen.43

Zur Darstellung der Alterststruktur einer Bevölkerung wird häufig die sogenannte Bevölkerungspyramide verwendet. Der Begriff Pyramide leitet sich aus der Frühzeit der Demografie her, was dem europäischen 19. Jahrhundert entspricht. In dieser wird die altersmäßige Verteilung der Bevölkerung mit Trennung der Geschlechter grafisch dargestellt. Sie spiegelt so den Bevölkerungsaufbau eines definierten Gebietes wider.44

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass sich Gesellschaften im Verlauf ihrer ökonomischen sowie sozialen Weiterentwicklung stets einen demografischen Wandel durchlaufen. Auf einer früheren demografischen Ebene war sowohl die Zahl der Geburten als auch die Zahl der Sterbefälle sehr hoch, was dazu führte, dass die Lebenserwartung sehr gering ausfiel und in der Folge kaum jemand älter als 60 Jahre wurde. So entstand der klassische Altersaufbau der Bevölkerungspyramide, in der die Gesamtzahl der Bevölkerung bedingt durch die hohe Geburten- und Sterberate konstant blieb. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem in den Industrieländern, verbesserten sich medizinische Versorgung und Ernährung in der Bevölkerung wodurch zum einem immer mehr Kinder überleben und zum anderen die Lebenserwartung der Bevölkerung ansteigt. Somit nimmt die Bevölkerungszahl zu und es kommt zum demografischen Übergang.45

Die derzeitige Struktur der Bevölkerung ist bereits seit langem von der eigentlichen

Form der Bevölkerungspyramide abgewichen, in der die stärksten Jahrgänge die Kinder stellen und als Folge der Sterblichkeit sich die Besetzungszahlen der älteren Jahrgänge verringern. Es ist davon auszugehen, dass sich bis zum Jahr 2060 die stark besetzten Jahrgänge weiterhin nach oben verschieben und von zahlenmäßig kleineren ersetzt werden. Die Folge sind signifikante Verschiebungen in der Relation der einzelnen Altersgruppen.46

Die folgende Abbildung Nummer 5 zeigt die sich verändernde Bevölkerungspyramide Rückblickend auf das Jahr 1910, gegenwärtig mit Stand 2011 und perspektivisch auf das Jahr 2060 blickend.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Altersaufbau der Bevölkerung von 1910 - 2060 47

Derzeitig verteilt sich die Bevölkerung in Deutschland noch wie folgt:

- 19 % bestehen aus Kindern und jungen Menschen unter 20 Jahren
- 61 % bestehen aus 20- bis unter 65-Jährigen
- 20 % bestehen aus 65-Jährigen und Älteren48

3 Fachkräftemangel als wesentliche Folge des demografischen Wandels

3.1 Definition Fachkräftemangel

Unter einer Fachkraft versteht man eine Person, die eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen hat, oder ersatzweise über eine vergleichbare Qualifikation verfügt.49

Durch die Arbeitsleistung der Fachkräfte wird in unserer Volkswirtschaft ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit, Wachstum, Produktivität und Beschäftigung angestrebt. Daher ist ein zentraler Handlungsschwerpunkt der Bundesregierung, die Fachkräftebasis zu sichern, denn bereits seit einigen Jahren gibt es größer werdende Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung in einigen Branchen und Regionen, was wiederum zu einem Mangel an Fachkräften führt.50

Für den häufig verwendeten Begriff des Fachkräftemangels gibt es bis dato keine einheitliche Definition. Oftmals wird anstelle von Fachkräftemangel auch der Begriff Arbeitskräftemangel verwendet, wobei ebenfalls nicht definiert ist, was ein Fachkräftemangel von einem Arbeitskräftemangel unterscheidet.

Nach der Definition der Bundesagentur für Arbeit (BA) herrscht Fachkräftemangel dann, wenn innerhalb einer Berufsgruppe Stellen länger als im Durchschnitt nicht besetzt werden können und es innerhalb einer Region weniger als 150 Arbeitslose pro 100 Jobangebote gibt.

3.2 Analyse des Fachkräftemangels

Der demografische Wandel und die daraus resultierenden Folgen werden sich in den nächsten Jahren und Jahrzehenten auf die Struktur und Anzahl der erwerbstätigen Personen auswirken, was wiederum zu erheblichen Veränderungen am Arbeitsmarkt führen wird.

Die Verschiebung der Altersstruktur bei gleichzeitigem Rückgang der Geburtenrate wird dazu führen, dass zum einen die Anzahl der Erwerbstätigen insgesamt abnimmt und zum anderen der Anteil jüngerer Beschäftigter geringer ausfällt, bei einer stetig älter werdenden Belegschaft. Für die Unternehmen bedeutet dies eine zusätzliche Verschärfung der bereits schwierigen Beschaffung von gut qualifizierten und geeigneten Fachkräften.

Gegenwärtig sind bereits die folgenden Entwicklungen spürbar:

- Verursacht durch die abnehmende Zahl jüngerer Erwerbstätiger erschwert sich die Beschaffung von Nachwuchsführungskräften, wodurch in der Folge auch der Wettbewerb um sehr gut ausgebildete Fach- und Führungsnachwuchskräfte zunimmt.
- Bedingt durch eine abnehmende Quote an Akademikern werden in Deutschland zukünftig zu wenige sehr gut qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
- Die Unternehmen werden vor neue Herausforderungen im Blick auf den Erhalt und das Wachstum ihrer Leistungsfähigkeit gestellt, da die Mitarbeiter immer älter werden und altersbedingt nach und nach ausscheiden.51

Die folgende Abbildung zeigt den stetigen Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter. Gravierend auffällig ist hierbei der direkte Vergleich zwischen dem Jahr 2008 und dem Jahr 2060.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Bevölkerung im Erwerbsalter52

Auch die aktuelle Kienbaumstudie „HR2014“ kommt zu dem Ergebnis, dass in vielen Unternehmen der Mangel an Fachkräften Einzug genommen hat. So gab ein Großteil der befragten Unternehmen an, den Fachkräftemangel bereits deutlich zu spüren. Zudem bestätigten diese, dass am Arbeitsmarkt das Gehaltsniveau der gesuchten Profile zunehmend steigt und Qualität sowie Anzahl von Bewerbungen rückläufig ist.53

In der Folge führte dies bereits dazu, dass in Deutschland zahlreiche Stellen unbesetzt bleiben. Die Unternehmensberatung Ernst & Young hat ermittelt, dass allein im deutschen Mittelstand derzeit 326000 Stellen offen sind.54

Als Folge des demografischen Wandels und der positiven konjunkturellen Entwicklung in den vergangenen Jahren hat sich der Mangel an Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt immer mehr zu einem umfassenden und ernsten Thema entwickelt.55

Daher wird die Gewinnung junger gut ausgebildeter Fachkräfte eine der größten Aufgaben für die Zukunft werden.56

Auch das Bundesministerium für Arbeit vertritt die Auffassung, dass der Fachkräftemangel die Herausforderung der nächsten Jahre ist.57

Vor allem vom Fachkräftemangel betroffen, sind die sogenannten MINT-Qualifikationen.58

MINT steht für die Abkürzung Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Hierunter fällt ein breites Spektrum sowohl an akademischen als auch an nicht akademischen Berufen, wie zum Beispiel Versicherungsmathematiker, Wirtschaftsinformatiker, Biochemiker oder Elektrotechniker. Allgemein gilt der MINT-Bereich zu der Sparte, in der Deutschland weltweit zu den führenden Standorten zählt und daher besonders hier qualifizierte Fachkräfte benötigt werden, um im globalen Wettbewerb weiterhin mithalten zu können.

Während die Gesamtzahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Bereich der MINT-Qualifikationen zwischen den Jahren 2005 bis 2008 um 60 % gesunken ist, verzeichnete im selben Zeitraum der Rückgang in allen übrigen Berufsgruppen lediglich 40 %. Zudem hat sich die Nachfrage nach Fachkräften, welche eine MINT-Qualifikation nachweisen können im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.59

Da die wirtschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit in Deutschland durch diese innovationsstarken Branchen bestimmt wird, nimmt, um die Diskussion des Fachkräftemangels, der MINT-Bereich eine zentrale Rolle ein.

Im Hinblick auf die demografische Entwicklung ist es daher umso wichtiger vorausschauend zu handeln, um den Personalengpässen im MINT-Bereich frühzeitig entgegen zu wirken.60

Aus diesem Grund unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen, wie zum Beispiel das „Haus der kleinen Forscher“ in der Kindertageseinrichtung oder das E-Mentoring-Programm „CyberMentor“, um möglichst viele Personen für die Fächer des MINT-Bereiches zu gewinnen.61

Um mehr junge Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen, müssen die Unternehmen ihre Anstrengungen weiterhin erhöhen. Trotz Unterstützung am bundesweit eingeführten „Girls-Day“ ist es bisher nicht gelungen, das Interesse junger Mädchen für die wichtigen MINT-Berufe verstärkt zu wecken.62

Denn nur durch ein Bündel von kompensierten Maßnahmen kann dem Fachkräftemangel entgegengesteuert werden. Hierzu zählen neben der Aktivierung vorhandener Beschäftigungspotentiale ein intensives Engagement in den Feldern der beruflichen Bildung und Qualifizierung.63

Die Situation der Fachkräfte am Arbeitsmarkt wird zu dem durch den Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bestätigt. Der BA-X ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und ergibt sich aus den konkreten Stellengesuchen der Unternehmen. Er zeigt die Bereitschaft zur Einstellung der Unternehmen in Deutschland auf und bildet die Nachfrage und Entwicklung der Kräftenachfrage ab. Der Index wird von Monat zu Monat neu berechnet und ist saisonal bereinigt.

Der Index ergibt sich aus den, bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten freien Arbeitsstellen sowie Stellen für Selbstständige, Freiberufler und die durch private Agenturen der Arbeitsvermittlung gemeldeten Stellen.

Nachfolgend wird der Index für den Monat November 2014 abgebildet und erläutert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten64

Abb. 8: Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit65

Im November ist zum Vergleich des Vormonats der Index um einen weiteren Punkt auf 176 Punkte gestiegen. Damit wird der andauernde Aufwärtstrend der vergangenen Monate fortgesetzt. Auch der Vorjahresvergleich zeigt, dass der Index gegenüber November 2013 um 17 Punkte höher ausfällt. Langfristig betrachtet, bewegt sich die Nachfrage nach Arbeitskräften, trotz des momentan unsicheren Wirtschaftswachstums, weiterhin auf einem hohen Niveau.

Die Ursache liegt unter anderem darin, dass sich in den letzten Jahren ein Wandel in der Struktur der Arbeitskräftenachfrage vollzogen hat. Der Mitarbeiterbedarf in den Unternehmen wird nicht ausschließlich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestimmt, sondern auch durch andere Faktoren, wie den anhaltenden Fachkräftebedarf in vielen Branchen. Zudem haben sich die Unternehmen bei der Suche nach neuen Arbeitskräften stärker an Flexibilität orientiert, was sich auf das Niveau der offenen Stellen auswirken wird.66

Denn im Hinblick auf die bestehende Nachfrage an Arbeitskräften wird deutlich, dass der seit Mitte der 2000er Jahre festzustellende kontinuierliche Beschäftigungszuwachs auch aktuell anhält und sich die Zahl der offenen Stellen weiterhin auf einem hohen Niveau bewegt.67

Abhängig von der Entwicklung der Lebensarbeitszeit ist, wie stark und wie schnell sich der demografische Wandel am Arbeitsmarkt auswirkt. Denn die Größe des Fachkräftepotentiales ergibt sich nicht nur aus der Bevölkerungsgröße, sondern auch daraus, wie lange und in welchem Umfang Fachkräfte am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Aufgrund der Tatsache, dass sich ein großer Teil der Fachkräfte bereits in der zweiten Lebensaltershälfte befindet, kommt dem Zeitpunkt des Renteneintrittsalters eine besondere Bedeutung zu. Allerdings würde eine Verschiebung des Renteneintrittsalters nach hinten den Rückgang der Fachkräfte mittelfristig zu großen Teilen kompensieren, aber nicht aufhalten.68

3.3 Darstellung der vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen

Aus der Studie „Arbeitslandschaft 2030“ der PROGNOS AG geht hervor, dass bereits im Jahr 2015 fast alle Branchen einen Mangel an Fachkräften zu erwarten haben, welcher sich bis zum Jahr 2030 weiterhin fortsetzen und vergrößern wird, wobei sich die zu erwartenden Lücken in den einzelnen Branchen deutlich unterscheiden werden, was unter anderem an den unterschiedlichen Größen der Branchen liegt.

In Zahlen ausgedrückt werden alleine im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen im Jahr 2015 fast 390000 und im Jahr 2030 ca. 840000 Arbeitskräfte fehlen.

In der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung wird ein Personalmangel von 150000 (2015) und über 240000 Personen (2030) fehlen. Im Besonderen mangelt es hier vor allem an Hochqualifizierten, woran sich auch die Bereiche Informatik, Ingenieurwesen sowie Forschung und Entwicklung anschließen. Im Gegenzug wird es im Einzelhandel überwiegend an Fachkräften mit einem Berufsabschluss mangeln. Auf die Industrie entfallen voraussichtlich im Jahr 2015 mehr als 60 % des gesamten Mangels an Fachkräften. Betroffen sind vor allem die typischen Vorzeigebranchen, wie zum Beispiel Elektrotechnik, Maschinenbau, Chemie und Fahrzeugbau. Alleine hier werden 70 % der insgesamt fehlenden Hochschulabsolventen gesucht.

[...]


1 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 8, [Zugriff am 01.10.2014].

2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit nur die männliche Form verwendet, die weibliche Form ist dabei immer mit eingeschlossen.

3 Vgl. BiB, (Bevölkerungsentwicklung 2013), S. 3, [Zugriff am 04.10.2014].

4 Vgl. DESTATIS, (Bevölkerung 2009), S. 16, [Zugriff am 05.10.2014].

5 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 8, [Zugriff am 10.10.2014].

6 Vgl. Preißing, D., (Personalmanagement 2010), Vorwort.

7 Vgl. BMAS, (Fachkräftesicherung 2011), S. 7, [Zugriff am 30.11.2014].

8 Vgl. Hinte, H.; Zimmermann, K.-F., (Zeitenwende 2013), S. 11.

8 Vgl. Preißing, D., (Personalmanagement 2010), Vorwort

10 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 4.

11 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 11, [Zugriff am 10.10.2014].

12 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 8, [Zugriff am 10.10.2014].

13 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 12, [Zugriff am 10.10.2014].

14 Vgl. BiB, (Bevölkerungsentwicklung 2013), S. 6, [Zugriff am 30.11.2014].

15 Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 7.

16 Vgl. BiB, (Bevölkerungsentwicklung 2013), S. 8, [Zugriff am 30.11.2014].

17 Vgl. Kahlert, H., (Familienpolitik 2013), S. 30.

18 Vgl. DESTATIS, (Bevölkerung 2009), S. 12 , [Zugriff am 05.10.2014].

19 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 63.

20 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 7.

21 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 65f.

22 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 65.

23 Vgl. Anger, C.; Geis, W.; Plünnecke, A.; Seyda, S., (Wandel 2014), S. 15.

24 Vgl. DESTATIS, (Geburtenzahlen 2012), [Zugriff am 05.10.2014].

25 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 7.

26 Vgl. DESTATIS, (Fertilität 2014), [Zugriff am 05.10.2014].

27 Vgl. DESTAIS, (Geburten 2012), ), [Zugriff am 05.10.2014].

28 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 8f.

29 Vgl. BiB, (Sterblichkeit 2014), [Zugriff am 30.11.2014].

30 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 40.

31 Vgl. BiB, (Bevölkerungsbilanz 2014), [Zugriff am 30.11.2014].

32 Vgl. bpb, (Altersaufbau 2012), [Zugriff am 30.11.2014].

33 Vgl. BiB, (Wanderung 2014), [Zugriff am 30.11.2014].

34 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 78f.

35 Vgl. BiB, (Außenwanderungen 2014), [Zugriff am 30.11.2014].

36 Vgl. BiB, (Zuzüge 2014), [Zugriff am 30.11.2014].

37 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 9, [Zugriff am 10.10.14].

38 Vgl. BiB, (Bevölkerung 2014), [Zugriff am 30.11.14].

39 Vgl. DESTATIS, (Wanderungen 2014), [Zugriff am 05.10.14].

40 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 25ff, [Zugriff am 10.10.14].

41 Vgl. BMI, (Demografiebericht 2011), S. 30, [Zugriff am 10.10.2014].

42 Vgl. DESTATIS, (Pressemitteilung 2013), [Zugriff am 05.10.2014].

43 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 13.

44 Vgl. Padel, S., (Demographie 2010), S. 22.

45 Vgl. Kröhnert, S., (Entwicklung), S. 88f.

46 Vgl. DESTATIS, (Bevölkerung 2013), S. 14, [Zugriff am 05.10.2014].

47 Vgl. BiB, (Bevölkerungsentwicklung 2013), S. 10, [Zugriff am 30.11.2014].

48 Vgl. DESTATIS, (Bevölkerung 2013), S. 16, [Zugriff am 05.10.2014].

49 Vgl. BA, (Arbeitsmarkt 2014), S. 7, [Zugriff am 04.10.2014].

50 Vgl. Deutscher Bundestag, (Drucksache 2011), [Zugriff am 04.10.2014].

51 Vgl. Kirschten, U., (Employer 2010), S. 110.

52 Vgl. DESTATIS, (Bevölkerung 2009), S. 19, [Zugriff am 05.10.14].

53 Vgl. Kienbaum, (Trendstudie 2014), S.1, [Zugriff am 15.10.2014].

54 Vgl. Ernst & Young, (Mittelstandsbarometer 2014), S. 20, [Zugriff am 15.10.2014].

55 Vgl. BA, (Arbeitsmarkt 2014), S. 3, [Zugriff am 04.10.2014].

56 Vgl. Möhwald, H., (Tipps 2012), S.14.

57 Vgl. BMAS, (Fachkräftesicherung 2011), S.6, [Zugriff am 30.11.2014].

58 Vgl. Koppel, O.; Plünnecke, A., (Fachkräftemangel 2009), S. 5.

59 Vgl. Koppel, O.; Plünnecke, A., (Fachkräftemangel 2009), S. 9.

60 Vgl. BMBF, (Perspektive 2012), S. 30, [Zugriff am 19.10.2014].

61 Vgl. BMBF, (Perspektive 2012), Vorwort, [Zugriff am 19.10.2014].

62 Vgl. Stahl, M., (Fachkräftemangel 2013), S. 254.

63 Vgl. Günther, T., (Entwicklung 2010), S. 29.

64 Vgl. BA, (BA-X 2014), S.2, [Zugriff am 04.12.2014].

65 Vgl. BA, (BA-X 2014), S.1, [Zugriff am 04.12.2014].

66 Vgl. BA, (BA-X 2014), S.1, [Zugriff am 04.12.2014].

67 Vgl. IAB (Forschungsbericht 2014), S. 9, [Zugriff am 15.10.2014].

68 Vgl. Anger, C.; Geis, W.; Plünnecke, A.; Seyda, S., (Wandel 2014), S. 29.

Ende der Leseprobe aus 57 Seiten

Details

Titel
Fachkräftemangel aus dem Blickwinkel des demografischen Wandels und daraus resultierende Handlungsfelder an das strategische Personalmanagement
Hochschule
Private Fachhochschule Göttingen
Veranstaltung
Abschlussarbeit
Note
2,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
57
Katalognummer
V289207
ISBN (eBook)
9783656894957
ISBN (Buch)
9783656894964
Dateigröße
1674 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fachkräftemangel, Personalmanagement, demografischer Wandel
Arbeit zitieren
Frank Fritzen (Autor:in), 2014, Fachkräftemangel aus dem Blickwinkel des demografischen Wandels und daraus resultierende Handlungsfelder an das strategische Personalmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289207

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