Die Bedeutung des Vorurteils bei Gotthold Ephraim Lessing

Eine werkübergreifende Analyse der dramatischen Konzeption und Auflösung von Vorurteilen


Seminararbeit, 2012

25 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Methodisches Vorgehen

3. Der junge Gelehrte (1754)
3.1. Inhaltliche Darstellung
3.2. Vorurteilskonzeption
3.3. Publikumswirkung

4. Die Juden (1754)
4.1. Inhaltliche Darstellung
4.2. Vorurteilskonzeption
4.3. Publikumswirkung

5. Der Freigeist (1755)
5.1. Inhaltliche Darstellung
5.2. Vorurteilskonzeption
5.3. Publikumswirkung

6. Nathan der Weise (1779)
6.1. Inhaltliche Darstellung
6.2. Vorurteilskonzeption
6.3. Publikumswirkung

7. Kriterienvergleich der Konstruktion und Auflösung des Vorurteils

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Lessing-Forschung in der Literaturwissenschaft aber auch in vielen anderen Fächern und Disziplinen hat mittlerweile einen riesigen Fundus an Studien, Forschungsfeldern und Informationen hervorgebracht. So bilanzierte u.a. Fauser mit Blick auf die Forschungslage zu Lessing, dass sich „von Zeit zu Zeit […] die Klage darüber [regt], dass zu Lessing doch alles gesagt sei“ (Fauser 2008: 7). Themen wie Toleranz, Religion oder Vernunft wurden ebenso akribisch bearbeitet und diskutiert wie Aspekte rundum Lessings Leben, Lebenszeit und Wirkung. Jedoch wusste auch Fauser schnell auf die fast schon zyklisch erfolgende Wiederbelebung und neue Aufarbeitung der Primär- und Sekundärliteratur zu verweisen (vgl. ebd.).

Doch worin liegen die Gründe hierfür? Zum einen haben die Stoffe Lessings an Aktualität nichts verloren. Gerade die Auseinandersetzungen und Konflikte zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften erscheinen heute präsenter denn je.1 Zum anderen gilt Lessing – nicht ganz unbegründet – nahezu als „deutscher Pionier der Aufklärung“, der rezeptionsgeschichtlich sowohl zu Lebzeiten als auch in den folgenden Jahrhunderten ein unglaubliches Interesse hervorgerufen hat (vgl. u.a. Stockhorst 2011: 122 ff., Fischer 2000: 7 ff., Kars 1988: 7 ff.). Eine wesentliche Grundlage hierfür bilden mit Sicherheit das Vorhandensein und der Erhalt vieler Briefe, Diskussionsbeiträge oder Kommentare von und zu Lessing.

Doch dieses enorme allgemeine Interesse an der Person und dem Denken Lessings führt zuweilen auch dazu, dass in der breiten Öffentlichkeit ein bemerkenswert undifferenziertes und/ oder verkürztes Bild entsteht und genutzt wird, worauf auch Weiershausen und Wilke eindringlich hinweisen (vgl. 2011: 9; auch Barner et. al. 1998: 98). Aufgabe der Wissenschaftler muss es also auch sein, an diesem Punkt anzusetzen und die enorme und tiefgreifende Deutungs- und Diskussionsvielfalt darzustellen. Einen Beitrag hierfür soll die vorliegende Arbeit leisten.

Der thematische Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei im Bereich des Vorurteils, wobei es das Ziel ist, dem Leser zu vergegenwärtigen, dass sich Lessings Kritik am vorurteilsbehafteten Verhalten der Menschen keineswegs in Religionsfragen erschöpft, sondern universalistischer zu denken ist. Die erste Leitfrage der Arbeit lautet somit, inwiefern Lessing in seinen Werken verschiedene Formen und Vorstellungen von Vorurteilen aufgreift. Die zweite Leitfrage soll eine Antwort auf die Frage liefern, ob er als Dramaturg hierbei in der Figuren- und Handlungskonzeption schematisch vorgeht oder sich verschiedene dramentheoretische Vorgehensweisen auffinden lassen.

Sicherlich kann die Arbeit in ihrer Konzeption dabei nicht dem Anspruch standhalten, außerordentlich neue Erkenntnisse mit Blick auf die einzelnen und zudem selektierten Werke zu liefern. Ich möchte jedoch zumindest mit dem werkübergreifenden Vergleich erreichen, dass sich die Thematik „Vorurteil“ nicht nur vorrangig an den - zugegebenermaßen naheliegenden - Werken „Die Juden“ und „Nathan der Weise“ mit einer stark monotheistisch-religiösen Konnotation erschöpft. Dafür möchte ich zunächst noch einmal explizit das eigene methodische Vorgehen erläutern, um im nächsten Schritt die vier Werke jeweils zu untersuchen. Hiernach erfolgt in Kapitel 7 der Vergleich von ausgewählten Kriterien, ob und inwieweit sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich der dramentheoretischen Konzeption der Werke, der Figurenentwicklung und der Beschaffenheit der Vorurteile feststellen lassen. Im abschließenden Fazit gilt es dann zu überprüfen, ob die beiden Leitfragen in Form dieses eher ungewöhnlichen Vorgehens sinnvoll beantwortet werden konnten.

2. Methodisches Vorgehen

Zunächst muss es meine Aufgabe sein, die vorgenommene Selektion der Werke hinreichend zu begründen. Die Wahl des Lustspiels Die Juden und des dramatischen Gedichts Nathan der Weise erscheint naheliegend, zählen sie doch zu den einflussreichsten frühaufklärerischen Werken (vgl. Fick 2000: 62. Albrecht 2011: 21). Nathan der Weise (1779) bietet sich hierbei in besonderem Maße an, da es in der Auswahl das einzige Spätwerk darstellt und man so mit Blick auf die Frage nach der dramatischen Figureninszenierung eventuelle Unterschiede in Lessings Früh- und Spätschaffenszeit finden kann.

Die beiden Lustspiele Der Freigeist und Der junge Gelehrte habe ich bewusst gewählt, da bei erstem die Thematik nicht nur zwischen den monotheistischen Religionen im Werk entfaltet wird und bei zweitem nahezu gänzlich losgelöst vom religiösen Schwerpunkt eine Annäherung an das Thema möglich ist. Darüber hinaus lassen sich, ohne zu stark vorzugreifen, hinsichtlich der Figurenentwicklungen und den damit verknüpften Formen, wie Wirkung auf das Publikum erzielt wird, gänzlich andere Herangehensweisen feststellen. Dies gilt es jedoch später explizit auszubreiten. Ich habe die Auswahl auf die vier Werke begrenzt, weil eine einigermaßen sinnhaltige Bearbeitung im vorliegenden formalen Rahmen sonst kaum zu bewerkstelligen wäre. Auch glaube ich, die zu betrachtende Problematik in den gewählten Werken am deutlichsten wiederzufinden.

Jedes Werk wird in den folgenden vier Kapiteln einzeln betrachtet.2 In allen Fällen wird dafür zunächst eine kurze inhaltliche Annäherung vorzunehmen sein, bevor ich auf die jeweilige Vorurteilskonzeption bei den Figuren zu sprechen komme. Die inhaltliche Annäherung scheint mir dabei notwendig, um inhaltlich sinnvoll und strukturiert über die diversen Werke reden zu können. Anschließend folgt ein Unterkapitel zu der dramatischen Vorurteilskonzeption und der beabsichtigten Publikumswirkung. Innerhalb der Kapitel wird noch kein Vergleich vorgenommen, was schließlich in dem Kapitel acht unter Berücksichtigung der beiden Leitfragen der Arbeit geschehen soll.

3. Der junge Gelehrte (1754)

Bei Der junge Gelehrte handelt es sich um ein Frühwerk Lessings, das er 1747, noch während des Studiums, anfertigte und das 1754 erstmals gedruckt wurde. Das Lustspiel in drei Aufzügen lässt sich von der Form her noch recht deutlich zu der sächsischen Typenkomödie bzw. Verlachkomödie zählen, was vor allem in 3.3 von besonderer Bedeutung sein wird (vgl. Stockhorst 2011: 76).

3.1. Inhaltliche Darstellung

Zu Beginn des Stückes erfolgt ein Gespräch zwischen der Hauptfigur Damis und seinem Bediensteten Anton. In dieses stößt Damis‘ Vater Chrysander. Schon am Ende des ersten Auftritts wird hierbei deutlich, dass Damis kaum angetan von den Gesprächen ist:

„Wenn mich doch mein Vater ungestört lassen wollte. Glaubt er denn, daß ich so ein Müßiggänger bin wie er?“ (1,1: 10)

Chrysander drängt Damis dazu, sich mit Chrysanders Pflegetochter Juliane zu vermählen, da ihr ein größerer Reichtum zu Gute kommen würde. Gleichzeitig buhlt jedoch auch Valer, ein früherer Familienfreund, um Juliane. Im zweiten Aufzug weist Juliane Valer zunächst zurück, weil sie sich moralisch verpflichtet fühlt, nach Chrysanders Willen Damis zu heiraten. Die Bedienstete Lisette, von den Motiven Chysanders wissend, will Juliane (ohne ihr Wissen) mit einer List beweisen, dass Chrysander nur aus materiellen Gründen an der Vermählung interessiert sei. Sie versucht so, auch Lisette vor Damis schlecht zu reden: „Freilich ist Juliane Ihrer nicht wert“ (2,11: 60). Die Absicht verkehrt sich jedoch ins Gegenteil, sodass Damis plötzlich aus wissenschaftlichen Gründen Gefallen an Juliane findet.

Als Anton, eingespannt von Lisette, Chrysander einen gefälschten Brief übergibt, indem ihm offeriert wird, dass Juliane doch keine wohlhabende Erbin sei, will dieser Damis von der Hochzeit abbringen, was er allerdings ablehnt. Nachdem Juliane hinter den Betrug kommt, informiert sie Chrysander, woraufhin er wiederum für die Hochzeit plädiert. Später einigen sich Chrysander, Valer und Juliane. Chrysander soll demnach das Vermögen erhalten, wofür Valer Juliane zur Frau nehmen darf. Letztlich bekommt Damis, überzeugt auf einen Preis für einen Beitrag zu einer Preisfrage der Berliner Akademie hoffend, in einem Brief eine vernichtende Kritik und beschließt Deutschland zu verlassen.

3.2. Vorurteilskonzeption

Wie schon aus der inhaltlichen Zusammenfassung erkennbar ist, befasst sich das Stück primär mit der Bloßstellung des reinen Gelehrtenwisssens der Hauptfigur Damis. Wie Anger richtig feststellt, entzieht sich Damis nahezu der gesamten dramatischen Handlung und wird eigentlich ausschließlich über die Mono- und Dialoge charakterisiert (Anger 1979: 125 f.). Genau hierin äußert sich jedoch die enorme vorurteilsbehaftete Haltung Damis. Seine Vorurteile richten sich dabei gegen das „ungelehrte“ Leben, wobei sich dies nach Damis‘ Meinung nicht nur gegen die ungebildeten Bevölkerungsteile sondern auch gegen die intellektuellen Menschen, die sich nicht ausschließlich dem Bücherwissen verschrieben haben, richtet. Er empfindet die Gespräche nicht nur als lästig, sondern spricht ihnen jeglichen Wert für sich selbst ab (hier im Gespräch mit Anton):

Ja freilich sind die Narren und die Klugen, die Gelehrten und die Ungelehrten überall untermengt, und zwar so, daß die letzteren immer den größten Teil ausmachen. Du kannst es an unsrem Hause sehen. Mit wieviel Toren und Unwissenden findest du mich hier umgeben? Einige davon wissen nichts, und wissen es, daß sie nichts wissen. Unter diese gehörst du. […] Noch andre aber wissen nichts und glauben doch etwas zu wissen; sie haben nichts, gar nichts gelernt, und wollen doch den Schein haben, als hätten sie etwas gelernt. Und diese sind die allerunerträglichsten Narren, worunter, die Wahrheit zu bekennen, auch mein Vater gehört. (2,4: 49)

So wird er im weiteren Verlauf der Handlung zunehmend forscher, wenn er seine(n) Gesprächspartner als „nichtswürdigste[…] Kreatur“ (3,3: 78) oder „ungelehrte[…] Bestien“ (3,3: 79) betitelt. Selbst der anfangs noch geschätzte alte Freund Valer verliert selbige Wertschätzung, als Damis deutlich wird, dass er wenig Interesse an der Gelehrsamkeit zeigt:

Und Sie müssen noch einfältiger sein, daß Sie glauben können, ein jeder Kopf sei so gedankenleer als der Ihrige. Und verdient denn Ihr Geschwätz, daß ich darauf höre? (3,7: 88)

Damis verfällt also so stark seinem Vorurteil, dass er sich vollkommen isoliert und jeglichen gutgemeinten Rat, wie von Valer, abschmettert: „Sie reden von Ihrer Gelehrsamkeit, und ich, mit Vergebung, wollte von Ihrer Torheit reden.“ (3,7: 89) Letztlich ist er es, der – wie im Brief formuliert – in den gebildeten Kreisen als „junges Gelehrtchen“ (3,15: 109) verspottet wird. Doch auch dies führt ihn nicht zum Umdenken, sondern einzig und allein zu dem Entschluss, Deutschland verlassen zu wollen, da es nur der „nordische[…] Sitze der Grobheit und Dummheit“ (3,17: 112) sei.

Abschließend muss man sich natürlich mit der Frage beschäftigen, was hier das Vorurteil zum Vorurteil und nicht zum Urteil macht. Wenn Damis‘ Überzeugung ein wohlbedachtes Urteil zugrunde liegen würde, so hätte er feststellen müssen, dass unter keinen Umständen die „Buchweisheit“ allein ausreichen kann, um ein erfülltes und sinnstiftendes Leben zu führen.

3.3. Publikumswirkung

Über weite Strecken entspricht das Frühwerk Lessings den Formkonventionen der gottschedschen Verlachkomödie. So findet man beispielsweise klare Figurentypen, die mit festen Eigenschaften behaftet sind. Auch wurde Damis mit seiner vorurteilsbehafteten Einstellung und Eingenommenheit gegenüber allen anderen und nicht gelehrten Figuren ein klares Laster zugeschrieben (vgl. Stockhorst 2011: 76 f.). Nach den gottschedschen Gepflogenheiten der Komödie ist es genau dieses Laster, das das Publikum belustigen soll. Letztlich siegt aber die Tugend über das Laster und alles endet in einem guten Ausgang (vgl. ebd.). Genau an dieser Stelle bricht Lessing mit der sächsischen Typenkomödie. Zwar kann man in dem Arrangement zwischen Chrysander, Juliane und Valer sowie dem glücklichen Ausgang für Anton und Lisette positive Aspekte finden, doch die Hauptfigur Damis bleibt isoliert und erfolglos zurück, ohne dass er in irgendeiner Form sein Laster abstreifen konnte oder korrigiert hätte. Stockhorst (2011: 83) sieht in diesem scheinbaren Konstruktionsfehler das später für Lessing so typische Element des aufklärerischen Menschenbildes, da Damis durch die Reise die Möglichkeit erhalte, seine vorurteilsbeladene Haltung zu korrigieren. Ich persönlich empfinde diesen Bruch dagegen anders. So sehe ich die Wirkungsabsicht bei Lessing eher dahingehend, dass er das Publikum dafür sensibilisieren will, in welch eine aussichtlose Situation der unvernünftige Umgang mit den eigenen Vorurteilen führen kann. Leider habe ich keine Literatur oder Quellen gefunden, die eine abschließende Beurteilung dieser Hypothese ermöglicht. Meiner Meinung nach finden sich aber Elemente dieser das Publikum irritierenden Vorgehensweise auch bei Die Juden wieder, doch dazu mehr in Kapitel 7.

4. Die Juden (1754)

Auch Die Juden zählt zu den Frühwerken Lessings. Das Lustspiel in einem Aufzug, 1749 verfasst, zeigt allerdings schon eine deutlich größere Entfremdung von der Verlachkomödie, was sich sowohl auf die Vorurteilskonzeption als auch auf die Publikumswirkung stark auswirkt. Nicht zuletzt daher sorgte das Stück für einen enormen Aufruhr.

4.1. Inhaltliche Darstellung

Schon zu Beginn des Dramas erfährt das Publikum von einem Überfall, den die Figur „der Reisende“ vereiteln konnte:

„Ich reisete eben diesen Weg, und sein ängstliches Schreien um Hülfe bewog mich, dass ich nebst meinem Bedienten eilends herzuritt.“ (1,2: 7)

Auch erfährt das Publikum direkt, dass Michel Stich und Martin Krumm, die eigenen Bediensteten des Opfers, dem Baron, vermummt den Überfall begangen haben. Ihre Verkleidung entsprach dem gängigen Auftreten der Juden zur damaligen Zeit. Im Dialog mit dem Reisenden entwendet Martin Krumm diesem auch noch seine Silberdose.

Der Reisende und sein Bediensteter Christoph kehren anschließend bei dem Baron ein, der sich für die Rettung unendlich dankbar zeigt. Seine Tochter, das junge Fräulein, zeigt Interesse an dem Reisenden, was durchaus auch auf Gegenseitigkeit beruht.3 Martin Krumm vermacht währenddessen die Dose Lisette, einer Bediensteten des Barons, die ihn als Sympathieerweis dazu motiviert hat. Lisette wiederum will die Dose nutzen, um durch Christoph mehr über den Reisenden zu erfahren und so von dem Baron entlohnt zu werden.

Im 16. Auftritt kommt es zu einer weiteren Begegnung des Reisenden mit Martin Krumm. Durch eine Unachtsamkeit verliert Krumm, durch den Reisenden beschuldigt, die Dose geklaut zu haben, seinen falschen Bart. Daraufhin stellt der Reisende den Verdacht auf, ob „er nicht einer von den verkappten Räubern gewesen sein [könnte]?“ (1, 17: 36)

Christoph hat für eine Lüge über die Identität des Reisenden die Silberdose erhalten, was ihm, die rechtmäßigen Besitzverhältnisse nicht wissend, zunächst zum Verhängnis wird, als er sie seinem Herren vorzeigt. Letztlich klärt sich die Situation vollständig auf und der Reisende offenbart, dass er ein Jude ist. Sowohl der Baron „Ein Jude? Grausamer Zufall!“ (1,22: 44) als auch Christoph „Was? Sie sind ein Jude, und haben das Herz gehabt, einen ehrlichen Christen in ihre Dienste zu nehmen? Sie hätten mir dienen sollen.“ (1,22: 44) reagieren überrascht und erbost darauf, doch beide besinnen sich letztlich – auch wenn eine Hochzeit so nicht mehr zur Disposition steht – und zeigen sich ihm persönlich gutmütig gegenüber:

[...]


1 Eine bezeichnende und interessante Anekdote in Anlehnung an Lessings Ringparabel stellen beispielsweise Romana Weiershausen und Insa Wilke in ihrem Aufsatz vor (vgl. Weiershausen/ Wilke 2011: 7).

2 Die Angaben der Textstellen folgen immer der im Literaturverzeichnis angegeben jeweiligen Primärliteratur.

3 Die Identität des Reisenden ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, sodass Lessing hier mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt. Dem Reisenden ist natürlich von Anfang klar, dass seine jüdische Herkunft eine Hochzeit unmöglich macht (vgl. Wesche 2005: 157).

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Vorurteils bei Gotthold Ephraim Lessing
Untertitel
Eine werkübergreifende Analyse der dramatischen Konzeption und Auflösung von Vorurteilen
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Germanistik)
Veranstaltung
Lessing
Note
1,7
Autor
Jahr
2012
Seiten
25
Katalognummer
V288927
ISBN (eBook)
9783656891581
ISBN (Buch)
9783656891598
Dateigröße
444 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lessing, Gotthold Ephraim Lessing, Vorurteile, Konzepte des Vorurteils, Auflösung von Vorurteilen
Arbeit zitieren
Marius Hummitzsch (Autor:in), 2012, Die Bedeutung des Vorurteils bei Gotthold Ephraim Lessing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288927

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