Umrechnen der Hohlmaße Liter und Milliliter (3. Klasse)


Unterrichtsentwurf, 2011

35 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Situationsanalyse
1.1 Struktur der Schule
1.2 Struktur der Klasse
1.2.1 Zusammensetzung der Klasse
1.2.2 Leistungs- und Arbeitsverhalten
1.2.3 Arbeits- und Sozialformen
1.2.4 Einzelne Schulerpersonlichkeiten

2. Sachanalyse
2.1 Allgemeine Informationen zu GroGen und GroGenbereichen
2.2 GroGenbereich: HohlmaGe

3. Didaktische Analyse
3.1 Didaktische Uberlegungen
3.1.1 Gegenwartsbedeutung
3.1.2 Zukunftsbedeutung
3.1.3 Zuganglichkeit
3.2 Vorkenntnisse der Schuler
3.3 Auswahl und Begrenzung der Stunde
3.4 Einbettung des Stundenthemas in die Unterrichtseinheit
3.5 Unterrichtsprinzipien
3.5.1 Allgemein-Didaktische Prinzipien
3.5.2 Mathematik-Didaktische Prinzipien
3.6 Bezug zum Bildungsplan
3.7 Lernziele

4. Methodische Analyse
4.1 Einstieg / Aufgaben- und Problemstellung
4.2 Arbeitsphase
4.3 Ergebnissicherung / Reflexion

5. Verlaufsplanung

6. Literaturverzeichnis und weitere Quellenangaben

7. Anhang (Medien)

1. Situationsanalyse

1.1 Struktur der Schule

Die x-Schule in x ist seit diesem Schuljahr eine Grund- und Neue Werkrealschule mit einer AuGenstelle. Sie wird derzeit von ca. 310 Schulern[1] besucht. Wahrend sich die Jahrgangsstufen funf, sechs und eine Klassenstufe sieben in der AuGenstelle befinden, werden an der x-Schule die Jahrgangsstufen eins bis vier und acht bis zehn (und eine Klassenstufe sieben) unterrichtet.

x ist ein Teilort der Gemeinde y. Das Einzugsgebiet der Grundschule beschrankt sich auf die Teilorte x und y. Ein GroGteil der Kinder kommt aus x und kann daher zu FuG zur Schule gehen. Die Schuler, die aus y stammen, werden von einem Linienbus zum Unterricht gebracht. Das Einzugsgebiet der Werkrealschule x umfasst alle Teilorte der Gemeinde y. Dazu gehoren unter anderem a, b, c, d und e.

In einem gut ausgestatteten Schulgebaude arbeiten sieben Grundschulklassen (davon eine E-Klasse) und sechs Werkrealschulklassen. Mit Ausnahme der 10. Klasse sind in der Werkrealschule alle Klassen zweizugig. In der Grundschule hingegen sind die Klassen eins und zwei einzugig und die Klassen drei und vier zweizugig. Das Kollegium umfasst etwa 40 Lehrer und Lehrerinnen, vier Lehramtsanwarter sowie zwei Pfarrer. Daruber hinaus sind ein Schulsozialarbeiter und eine padagogische Assistentin an der Schule tatig.

Die x-Schule setzt sich aus dem Hauptgebaude und einem Neuanbau zusammen. Im Hauptgebaude befinden sich die einzelnen Klassenzimmer sowie das Lehrerzimmer, wahrend im Anbau ein Computerraum, eine Bewegungshalle, eine Schulerbucherei, ein Besprechungs- sowie Medienraum und die Mensa untergebracht sind.

Zusatzlich zum regularen Unterricht bietet die Schule eine Ganztagesbetreuung an, die sich in einem vielseitigen Programm an frei wahlbaren Arbeitsgemeinschaften wiederspiegelt. Hierzu gehoren beispielsweise eine Experimente-AG, Akrobatik-AG, eine Computer-AG, Hip-Hop-Dancing-AG und viele mehr, die zur individuellen Forderung der Begabungen der Kinder beitragen.

Das Klassenzimmer der Klasse 3 befindet sich im Erdgeschoss des Hauptgebaudes der Schule. Es ist mit zwei Tafeln ausgestattet, wobei die Tafel an der Seite dem Aufschreiben der Hausaufgaben dient, sowie dem Festhalten der einzelnen Klassendienste. Das Klassenzimmer bietet genugend Raum fur Sozialformen wie beispielsweise einen Sitzkreis. Im hinteren Teil des Zimmers befinden sich ein Sofa, zusatzliche Tische sowie Regale, die als Ablagemoglichkeit fur Freiarbeitsmaterialien oder Ahnliches genutzt werden konnen. Weiterhin verfugt die Klasse uber ihre eigene kleine Schulerbucherei, die in Regalen ebenfalls im hinteren Teil des Zimmers angesiedelt ist und den Kindern die Moglichkeit bietet Bucher fur zu Hause auszuleihen. Die Tische der Schuler stehen in einer U-Form, wodurch jedes Kind eine gute Sicht zur Tafel hat und auch die Lehrerin die gesamte Klasse optimal uberblicken kann.

1.2 Struktur der Klasse

1.2.1 Zusammensetzung der Klasse

Die Klasse 3 der x-Schule besteht aus 18 Schulern. Davon sind elf Madchen und sieben Jungen.

Es befinden sich funf Kinder mit Migrationshintergrund in der Klasse, wovon drei aus der Turkei stammen und zwei aus Bosnien-Herzegowina. Zu Schuljahresbeginn kamen zwei neue Kinder in die Klasse - zum einen der Schuler x, der momentan die dritte Klasse wiederholt und zum anderen die Schulerin y, die zuvor eine Forderschule besuchte.

1.2.2 Leistungs- und Arbeitsverhalten

Die Atmosphare, die in dieser Klasse vorherrscht, kann meist als harmonisch bezeichnet werden. Jedoch lasst bei manchen Kindern das Sozialverhalten zu wunschen ubrig. Es treten immer wieder Streitereien unter den Schulern auf, die ohne die Lehrperson meist nicht gelost werden konnen. Es scheint, dass die Schuler des Ofteren Probleme haben sich gegenseitig zu akzeptieren und zu respektieren. Dies spiegelt sich vor allem in Partner- oder Gruppenarbeitsphasen wieder. Daher mussen immer wieder wahrend des Unterrichts klarende Gesprache gefuhrt werden, um die Situation in der Klasse zu entspannen. Des Weiteren wird derzeit einmal pro Woche unter Anleitung eines Sozialarbeiters soziales Lernen in der Klasse praktiziert. Bezuglich des Arbeitsverhaltens ist zu erwahnen, dass sich die Schuler wahrend des Unterrichts meist sehr lernfreudig und interessiert verhalten. Nahezu alle Schuler weisen eine sehr hohe Leistungsbereitschaft auf. Es gibt jedoch auch ein paar Kinder, die etwas unruhig sind. Diesen fallt es besonders schwer sich an Regeln zu halten, wie beispielsweise sich vor Beitragen mit Handzeichen zu melden.

Das Leistungsniveau sowie das Arbeits- und Lerntempo ist in dieser Klasse sehr unterschiedlich ausgepragt. Daher ist eine differenzierte Unterrichtsgestaltung unbedingt notwendig.

1.2.3 Arbeits- und Sozialformen

Die Schuler kennen bereits verschiedene Arbeitstechniken, wie Lernen an Stationen bzw. an der Lerntheke oder das freie Arbeiten, wie beispielsweise Wochenplanarbeit. Auch Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit werden im Unterricht immer wieder praktiziert. Weiterhin ist den Kindern der Sitzkreis als gangige Sozialform bekannt. Ebenfalls wurde mittlerweile der sogenannte „Kinositz" eingefuhrt, der den Schulern eine bessere Sicht auf mitgebrachte Lerngegenstande gewahrleisten soll.

Rituale und Regeln werden in dieser Klasse oft angewandt. So gibt es zum Beispiel verschiedene Klassendienste, wie den Austeil-, Tafel-, oder Aufraumdienst, die von den Schulern selbststandig ausgefuhrt werden. Weiterhin befindet sich im Klassenzimmer ein Plakat, welches die Kinder stets an die ihnen bekannten Klassenregeln erinnern soll. Diese wurden mit den Schulern zu Beginn des Schuljahres gemeinsam erarbeitet und anschlieGend von der gesamten Klasse sowie auch von allen in dieser Klasse unterrichtenden Lehrkraften unterschrieben. Die Schuler sind es auGerdem gewohnt, ihre Namen an die seitliche Pinnwand zu hangen, sobald sie eine Aufgabe erledigt haben und diese durch die Lehrperson korrigiert werden soll. Sie sind es hingegen ebenso gewohnt eine Selbstkontrolle durchzufuhren. Als Zeichen zur Ruhe oder zur Einholung der Aufmerksamkeit wird eine Klangschale verwendet. Des Weiteren ist der Klasse die Handhabung sogenannter Smileys gelaufig. Diese konnen zur Belohnung eingesetzt werden, was bedeutet, wenn ein Schuler etwas besonders gut macht, kann dieser mit einem Smiley dafur belohnt werden. Weiterhin sind die Klassensmileys zu nennen, die ausgehandigt werden, sobald die gesamte Klasse fur etwas zu belohnen ist. Hat ein einzelner Schuler oder auch die Klasse als Ganzes insgesamt zehn Smileys gesammelt, konnen sie diese bei der Lehrperson einreichen und sich dafur materielle Dinge auswahlen oder gar einen Ausflug im Rahmen der gesamten Klasse wunschen.

Jedoch konnen diese Smileys ebenso auch als Konsequenz fur inakzeptables Verhalten ihren Nutzen finden, indem sie Kindern, die beispielsweise negativ im Unterricht auffallen, abgenommen werden. Vor kurzem wurde nun auch noch der sogenannte „Zeitrauber" eingefuhrt. Dieser wird im Falle einer Unterrichtsstorung dem jeweiligen Schuler auf den Tisch gelegt und signalisiert ihm eine erste Verwarnung.

Stort dieser Schuler erneut, bekommt er einen weiteren Zeitrauber und muss sich bis zum nachsten Tag eine Wiedergutmachung uberlegen. AuGerdem wird der Zeitrauber in Form eines kurzen Berichts dem jeweiligen Schuler mit nach Hause gegeben, um von den Eltern unterschrieben zu werden.

1.2.4 Einzelne Schulerpersonlichkeiten

Im folgenden Abschnitt mochte ich nun noch auf einzelne Schuler zu sprechen kommen, die mir personlich als auffallig erscheinen.

Hierzu gehort a, die im letzten Schuljahr neu in die Klasse kam. Sie hat Probleme sich wahrend einer Arbeitsphase zu konzentrieren, lasst sich sehr leicht ablenken und arbeitet daher oft nur sehr langsam. Auch bedarf es ihr immer wieder zusatzlicher Erklarungen sowie Aufforderungen zum Weiterarbeiten. Weiterhin fallt sie des Ofteren negativ im Unterricht auf, besonders wenn es um das Arbeiten in Gruppen geht, da sie andere Kinder stort oder gar argert.

Auffallend ist auch der Schuler b. Dieser beteiligt sich zwar meist rege am Unterrichtsgeschehen, hat sonst jedoch starke Probleme sich zu disziplinieren und fallt daher immer wieder negativ durch Seitengesprache im Unterricht auf. Man konnte sagen, dass er die typische Rolle eines „Klassenclowns" erfullt. Momentan sitzt er daher an einem Einzeltisch, wodurch seine Konzentrations- bzw. Disziplinierungs- probleme sowie die standigen Versuche seine Klassenkameraden abzulenken, abgenommen haben.

c, der einen turkischen Migrationshintergrund besitzt, ist sprachlich sehr schwach, in Mathematik selbst jedoch, verfugt er uber gute Leistungen.

d, die ebenfalls einen turkischen Migrationshintergrund aufweist, kam Anfang des Schuljahres neu in die Klasse und hatte zuvor eine Forderschule besucht. Sie weist einige sprachliche Defizite auf, weshalb es immer wieder zu Verstandnisschwierig- keiten kommt. Daher muss in Gesprachen mit ihr darauf geachtet werden, sehr langsam und deutlich zu sprechen. Bezuglich ihrer Leistungen im Fach Mathematik, ist sie momentan eher als schwach einzustufen.

Die beiden Schulerinnen e und f sind zu nennen, da sie durch ihr besonders schnelles Arbeits- und Lerntempo auffallen.

2.1 Allgemeine Informationen zu Groften und Groftenbereichen

Eine GroBe ist eine objektiv messbare Eigenschaft eines Objekts. Dies bedeutet, einem Objekt wird durch einen Messprozess d.h. durch das systematische Vergleichen mit einer MaBeinheit eine MaBzahl zugeordnet. Folglich setzt sich eine GroBe immer aus einer Maftzahl und der jeweiligen Mafteinheit zusammen. Es wird unterschieden zwischen dem Objekt selbst (Reprasentant) und seiner Eigenschaften (GroBen). Aufgrund der Tatsache, dass ein Objekt viele verschiedenen Eigenschaften besitzt, ist es von Notwendigkeit zu abstrahieren und sich auf eine dieser Eigenschaften zu spezialisieren, wie beispielsweise auf seine Lange. Diese bestimmte GroBe ist wiederum keine absolute, sondern eine relative Eigenschaft. Dies bedeutet, sie bekommt erst durch den Vergleich mit einem „gleichartigen" Objekt eine Bedeutung. GroBen konnen somit erst durch die Einordnung in einen GroBenbereich als GroBe bezeichnet werden. Da es offensichtlich verschiedene Arten von GroBen gibt, sind diese in verschiedenen GroBenbereichen zusammengefasst. So konnen beispielsweise manche GroBen miteinander verglichen werden, andere nicht. Wahrend 3kg und 6kg eindeutig vergleichbar sind, ist das Vergleichen von 3kg und einem Meter sinnlos. Vergleichbare GroBen bilden daher einen Groftenbereich. Demzufolge ist eine GroBe ein Element eines GroBenbereichs. Die GroBen eines GroBenbereichs konnen eindeutig sowohl indirekt als auch direkt miteinander verglichen werden. Demnach sind zwei GroBen entweder gleich oder die eine GroBe ist kleiner oder groBer als die andere. Ebenso konnen GroBen eines GroBenbereichs addiert bzw. zusammengefugt werden (vgl. Baireuther, 1999, S. 94 ff., Baireuther, 2000, S. 17 f. & Franke, 2003, S. 196 ff.).

Grundschulrelevant sind insbesondere Langen, Gewichte, Geldwerte, Zeitdauern sowie Flachen- und Rauminhalte. Hier wird nun genauer der GroBenbereich Rauminhalte bzw. HohlmaBe fokussiert.

2.2 Groftenbereich: Hohlmafte

Das HohlmaB zahlt folglich zu den GroBen. Um eine solche GroBe zu messen, wird sie, wie zuvor bereits erwahnt, mit einer genau definierten Einheit dieser GroBe verglichen. Demzufolge ist jede GroGe immer ein Produkt aus einer Zahl, der MaGzahl (reelle Zahl) und einer Einheit.

Das HohlmaG bzw. RaummaG ist demzufolge eine (MaG)einheit, die die GroGe eines Raumes, eines Rauminhalts oder eines Fassungsvermogens angibt. Dienen RaummaGe dazu Flussigkeiten abzumessen, werden sie als HohlmaGe bezeichnet, da mit ihnen das „Hohle" eines GefaGes ausgemessen wird (vgl. http://www.duden.de/definition/hohlmaG).

Die Basiseinheit des HohlmaGes ist der Liter (Einheitszeichen: l). Weitere MaGeinheiten sind der Hektoliter (hl), der Deziliter (dl), der Zentiliter (cl) und der Milliliter (ml) (vgl. http://ne.lo-net2.de/selbstlernmaterial/rn/s1ar/grho/ho_gw.pdf). Raum- und HohlmaGe werden oft gemeinsam im selben Zusammenhang angegeben. So konnen HohlmaGe sowohl in Litern als auch in Kubikmetern angegeben werden. Dementsprechend gilt: „1 Liter ist der Rauminhalt eines Wurfels mit 1 Dezimeter Kantenlange (1 l = 1 dm3 = 1000 cm3)" (Radatz et al., 1999, S. 241). Flussigkeiten werden demnach in Litern oder Kubikzentimetern angegeben, wohingegen lose Lebensmittel wie beispielsweise Reis, Zucker oder Mehl in Gramm wiedergegeben werden.

Fur die aktuelle Stunde sind hauptsachlich die HohlmaGe Milliliter und Liter relevant.

Reprasentanten fur HohlmaGe sind GefaGe und Korper (vgl. Krauthausen & Scherer, 2007, S.102). Die Bestimmung der Menge einer Flussigkeit wird durch skalierte MessgefaGe realisiert. Dazu dienen GefaGe wie Messzylinder, Pipette sowie Messbecher, Ess- und Teeloffel als MaGe in der Kuche.

Fur die Notation von HohlmaGen gibt es drei Moglichkeiten:

- die alleinige Verwendung der kleineren Einheit z.B. 1500 ml
- die gemischte Schreibweise z.B. 1 l 500 ml
- die Dezimalschreibweise bzw. Kommaschreibweise z.B. 1,500 l.

Um das HohlmaG eines Reprasentanten in einer anderen MaGeinheit anzugeben, muss diese zunachst umgeformt bzw. umgewandelt werden. Hierbei wird fur dieselbe GroGe lediglich eine andere Bezeichnung geschrieben (z.B. 3 l = 3000 ml).

Die Umrechnungszahl zwischen den HohlmaGen l und ml betragt 1000 (1 l = 1000 ml) (vgl. http://schule-brugg.ch/hallwyler/bezsite/fach/math/theorie/Theorie%201.%20 Klasse.PDF).

3.1 Didaktische Uberlegungen

3.1.1 Gegenwartsbedeutung

In ihrer Lebensumwelt treffen Kinder taglich auf den GroGenbereich HohlmaGe. So begegnet ihnen dieser beispielsweise in Form von Getrankeflaschen, Milchtuten, Ketchupflaschen, Duschgel- oder Shampoobehalter und vielem mehr. Diese Auseinandersetzung mit HohlmaGen geschieht jedoch eher unbewusst. Aber auch im hauslichen Bereich begegnen Kinder immer wieder HohlmaGen. So zum Beispiel wenn sie ihren Eltern beim Kochen oder Backen helfen. Durch Tatigkeiten wie etwa das Abmessen von Milch erleben die Schuler eine bewusste Auseinandersetzung mit HohlmaGen bzw. Volumen und bauen so erste Vorstellungen bezuglich Liter und Milliliter auf. Die Kinder kommen folglich nicht nur mit den MaGeinheiten fur HohlmaGe in Beruhrung, sondern machen zugleich auch erste Erfahrungen im Umgang mit dem Messbecher.

Das Unterrichtsthema sowie der situative Rahmen dieser Stunde, der das Backen und insbesondere das Bearbeiten bzw. die Auseinandersetzung mit verschiedenen Muffinrezepten thematisiert, greift also eine reale Situation der kindlichen Lebenswelt auf und kommt damit einer wichtigen Forderung des Bildungsplanes nach.

3.1.2 Zukunftsbedeutung

Die Entwicklung von GroGenvorstellungen sowie das sichere hin und her ubersetzen zwischen den verschiedenen MaGeinheiten bzw. das Umrechnen von einer MaGeinheit in eine andere, ist fur die Kinder gegenwartig sowie zukunftig von groGer Bedeutung. So werden die Schuler GroGenvorstellungen benotigen, wenn es beispielsweise um das eigenstandige Backen und Kochen geht. Hierbei sollten sie das Umrechnen von einer Einheit in eine andere beherrschen, um zum Beispiel Flussigkeiten wie Milch, Ol oder andere Zutaten abmessen oder portionieren zu konnen, wenn zum Beispiel ein Rezept andere MaGangaben enthalt, als der verfugbare Messbecher anzeigt.

3.1.3 Zuganglichkeit

Die Kinder haben bereits einige Vorerfahrungen sowohl zur Kommaschreibweise als auch zum Umrechnen innerhalb verschiedener GroGenbereiche gesammelt. Dementsprechend konnen sie ihr bereits erworbenes Wissen insbesondere bezuglich des GroGenbereichs Gewichte auf den GroGenbereich HohlmaGe ubertragen, da die Umrechnungszahl zwischen den Gewichtseinheiten Kilogramm und Gramm identisch mit der Umrechnungszahl der HohlmaGe Liter und Milliliter ist. Daher wird dieses Thema den meisten Kindern gut zuganglich sein. Des Weiteren entspricht die gegenwartige Stunde einer Anwendungssituation, die an die Lebenswelt der Kinder anknupft, was ihnen ebenso den Zugang zu dieser Stundenthematik erleichtern sollte und sie gleichzeitig zum Umrechnen von HohlmaGen motiviert.

3.2 Vorkenntnisse der Schuler

Die Schuler haben bereits die verschiedenen GroGenbereiche Geld, Langen und Gewichte kennengelernt.

Bezuglich des GroGenbereichs HohlmaGe haben die Schuler in den vorherigen Stunden einige Schatz- und Messversuche durchgefuhrt und dadurch erste GroGenvorstellungen in diesem Bereich entwickelt. Weiterhin haben sie durch das Messen mit standardisierten Einheiten die Beziehung 1l = 1000 ml kennengelernt. Hinsichtlich des Umrechnens von Litern und Millilitern haben die Kinder jedoch noch keine Erfahrungen gemacht.

Betreffend der Kommaschreibweise haben die Kinder bereits die Kommaschreib- weise von Geldbetragen, Langen sowie von Gewichten kennengelernt. Diese bereits erworbenen Kompetenzen konnen nun auf die Kommaschreibweise von HohlmaGen ubertragen werden, sodass in der aktuellen Stunde an dieses Vorwissen angeknupft werden kann.

3.3 Auswahl und Begrenzung der Stunde

In dieser Stunde geht es nach der Einfuhrung der Beziehung 1000 ml = 1 l und dem Kennenlernen der verschiedenen Schreibweisen von Litern und Millilitern (Liter, Liter und Milliliter, Kommaschreibweise ), nun um eine Ubungsstunde zum sicheren Umrechnen der oben genannten Einheiten. Dabei werden im Sinne der kumulativen Aufgaben Gewichtsangaben, die in den zu bearbeitenden Muffinrezepten ebenso enthalten sind, bewusst nicht ausgeklammert, sondern der neu zu bearbeitende Stoff (Umrechnen von HohlmaGen) wird mit einem schon langer zuruckliegenden Stoff (Umrechnen von Gewichten) verbunden (vgl. Beck, 2007, S. 3). Dies stellt auch gleichzeitig eine gute Wiederholung fur die Schuler dar.

In den vorangegangenen Stunden wurde Wert auf das handelnde Erfahren, wie etwa Schatz- und Messubungen in Verbindung mit der Entwicklung von GroGenvorstellungen gelegt. In dieser Stunde wird das Hauptaugenmerk auf unterschiedliche Ubungen zum Angeben der verschiedenen Schreibweisen von HohlmaGen gelegt, welche zum flexiblen Umgang mit diesen beitragen sollen. Dies findet einerseits enaktiv statt, indem die Schuler beispielsweise den Rauminhalt eines GefaGes schatzen und anschlieGend durch Umfullen mit einem Messbecher uberprufen. Das Messergebnis wird daraufhin sowohl zeichnerisch dargestellt als auch in den verschiedenen Schreibweisen festgehalten, um den Transfer auf die ikonische und symbolische Ebene zu leisten. Diese Aufgabe wird als Pflichtstation gekennzeichnet sein, um noch einmal jedem Schuler die Chance zu geben, seine GroGenvorstellungen bezuglich Rauminhalten bzw. HohlmaGen zu festigen. Der Schwerpunkt in dieser Stunde liegt jedoch eindeutig auf der symbolischen Ebene, da die enaktive als auch die ikonische Ebene insbesondere in den vorherigen Stunden ihre Berucksichtigung fanden.

3.4 Einbettung des Stundenthemas in die Unterrichtseinheit

1.-2. Stunde: Unmittelbare und mittelbare Vergleiche von Gefaften Erkundung des Rauminhalts verschiedener Gegenstande bzw. GefaGe aus der Lebenswelt der Kinder durch Schatz- und Messubungen - zunachst durch unmittelbares Vergleichen durch Umfullen mit Wasser sowie durch mittelbare Vergleiche mit nicht standardisierten Einheiten.

Ziel: Entwickeln erster GroGenvorstellungen durch die Uberprufung der Rauminhalte formungleicher GefaGe durch Umfullen von Wasser sowie durch das Messen mit nicht standardisierten RauminhaltsmaGen.

3. Stunde: Einfuhrung der standardisierten Einheiten Liter und Milliliter

Liter und Milliliter als standardisierte Einheiten kennenlernen sowie die Beziehung 1000 ml = 1 l.

Kennenlernen der Skala eines Messbechers und den Umgang mit dieser im Messprozess erproben.

Ziel: Ermittlung des genauen Rauminhaltes von GefaGen in Liter und Milliliter durch die Verwendung der Einheiten auf der Messbecherskala.

4. Stunde: Ubungen zum Schatzen und Messen mit Liter und Milliliter Rauminhalte verschiedener GefaGe schatzen und durch Umfullen mit dem Messbecher uberprufen. Unterschiedliche GefaGe ermitteln, die ungefahr ein Liter (500 ml, 250 ml,...) fassen.

Ziel: Mehr Sicherheit im Umgang bzw. Abmessen mit dem Messbecher sowie im genauen Ablesen von Milliliterangaben auf der Messbecherskala.

Weiterentwicklung der GroGenvorstellungen zu Liter und Milliliter durch das Suchen nach unterschiedlichen GefaGen, die fur Liter und Milliliter als Reprasentanten dienen konnen.

5. Stunde: Einfuhrung der verschiedenen Schreibweisen von HohlmaRen GefaGen aus dem Alltag passende Rauminhalte zuordnen. HohlmaGe in verschiedenen Schreibweisen angeben und der GroGe nach ordnen (erste Beispiele zum Umrechnen von HohlmaGen im Plenum).

Ziel: Kennenlernen der verschiedenen Schreibweisen von HohlmaGen (Liter, Liter und Milliliter, Kommaschreibweise).

6. Stunde: Ubungen zum Umrechnen von HohlmaRen (Liter und Milliliter)

7. -8. Stunde: Wir backen gemeinsam Muffins (Doppelstunde in Verbindung mit MNK) 9.-10. Stunde: Wir berechnen unseren taglichen Wasserverbrauch - Rechnen mit HohlmaRen

3.5 Unterrichtsprinzipien

3.5.1 Allgemein-Didaktische Prinzipien Prinzip der Selbststandigkeit

Durch die selbstandige Wahl des Schwierigkeitsgrades einer Aufgabe, durch die eigenstandige Einteilung der Zeit und durch die Selbstkontrolle soll die Selbststandigkeit bzw. Eigenverantwortlichkeit der Schuler gefordert werden.

Prinzip der Differenzierung

Aufgrund der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schuler, wird in der Erarbeitungsphase eine Differenzierung integriert (verschiedene Schwierigkeitsgrade der Aufgaben der Lerntheke).

[...]


[1] Aus Grunden der einfacheren Lekture wird in der gesamten Ausarbeitung auf die Verwendung weiblicher Morpheme verzichtet.

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Umrechnen der Hohlmaße Liter und Milliliter (3. Klasse)
Note
2,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
35
Katalognummer
V287871
ISBN (eBook)
9783656882367
ISBN (Buch)
9783656882374
Dateigröße
786 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein für gut befundener Unterricht in einer dritten Klasse im Fach Mathematik.
Schlagworte
liter, milliliter, hohlmaße, umrechnung, mathe, mathematik, matheunterricht, mathematikunterricht, schule, grundschule, eis-prinzip, eis, prinzip, lehrprobe, unterricht, unterrichtsideen, modern, differenzierung, individualisierung, klasse 3, pädagogik, erziehung, bildung, erziehungswissenschaft, unterrichtspraxis, praktikum, schulpraxis, schulpraktikum, unterrichtshilfe, unterrichtsmaterial, arbeitsblätter, einstieg
Arbeit zitieren
Stefanie Maurer (Autor:in), 2011, Umrechnen der Hohlmaße Liter und Milliliter (3. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287871

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