Die Weltwirtschaftskrisen. Folgen und Perspektiven im Kontext der Internationalen Politischen Ökonomie


Hausarbeit, 2014

12 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die internationalen Beziehungen
2.1. Die Internationale Politische Ökonomie
2.2. Politische Ökonomie der Finanzpolitik

3. Die Wirtschafts- und Finanzkrise
3.1. Die Schuldfrage
3.2. Die globalen Folgen der Krise

4. Lösungsansätze und Perspektiven

5. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Internetquellen

1. Einleitung

„Wir lösen die Krise nicht allein dadurch, dass wir mit Geld um uns werfen“. [1]

(Jens Weidmann)

Dieses Zitat, welches von dem deutschen Volkswirt Jens Weidmann stammt, weist auf die Problematik und die Notwendigkeit für eine dauerhafte Lösung der Weltwirtschaftskrise hin. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sind beides Teile der Weltwirtschaftskrise, welche seit dem Jahr 2007, in der Weltbevölkerung präsent sind. Ihren Anfang findet die Krise in der USA und wurde durch eine verfehlte Finanzpolitik und durch das Platzen einer spekulativ aufgebauten Immobilienblase ausgelöst. In Folge dessen, gingen mehrere Unternehmen insolvent und benötigten für den weiteren Erhalt, enorme Zuschüsse. Durch dazukommende Produktionsverringerungen, schlug sich dieses Faktum negativ auf die Realwirtschaft der USA aus. Durch die ohnehin bereits hohe Staatsverschuldung der einzelnen Länder, stieg diese nun krisenbedingt, auch in anderen Ländern rapide an. Im Jahr 2009 wurde die wirtschaftlich missglückte Lage in Griechenland veröffentlicht und die Schuldenkrise breitete sich im Zuge dessen, bis in die heutige Gegenwart im Europaraum aus. Jedoch liegt hier die Ursache eher im Wechselkursmechanismus, bei welchem ein Anpassungsmechanismus seitens der Beteiligten missglückt war. Es stellt sich neben der gesellschaftlichen Relevanz der Thematik die Frage, wie die Krise langfristig gesehen, ein Ende nehmen kann.

Es steht eine Fülle an Literatur über dieses Thema für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung, ich möchte mich jedoch hauptsächlich auf das Werk von dem Ökonomen Joseph Stiglitz konzentrieren. Er gibt in seinem Buch einen detaillierten Überblick über das allmähliche Versagen der weltweiten Märkte und versucht eine Neuordnung dieses Systems aufzuzeigen. Weitere, informative Werke für diese Ausarbeitung, sind im Literaturverzeichnis aufgelistet. Ich möchte diese Arbeit inhaltlich in das Aufgabenfeld der internationalen Beziehungen einordnen, weswegen diese Beziehung grob im ersten Kapitel skizziert werden sollen. In den kommenden Unterkapiteln, möchte ich für eine weitere Zu- und Einordnung der Problematik, die Internationale Politische Ökonomie und deren Finanzpolitik, ebenfalls nur ansatzweise für ein weiteres Verständnis der Problematik vorstellen.

Um diese Arbeit zu konzipieren, werde ich hierbei keine vorhandenen Theorien der Politischen Ökonomie aufzeigen, die Thematisierung dient lediglich zur Einordnung der Krise in ein Forschungs- und Arbeitsfeld. Im folgenden Kapitel, soll nun die Wirtschafts- und Finanzkrise in ihrer Entstehung, ihrem Ablauf, deren Folgen und im Bezug auf Schuldige untersucht werden. In den letzten beiden Kapiteln, möchte ich mögliche Lösungsansätze und Perspektiven aufzeigen, um im letzten Kapitel ein Fazit und mit einem Ausblick geben zu können.

2. Die internationalen Beziehungen

Um im weiteren Verlauf dieser Arbeit, die andauernde Finanzkrise global untersuchen zu können, muss für eine weitere Einordnung, zuvor ein Blick auf die Forschungsdisziplin der internationalen Beziehungen genommen werden .Im Zuge der Globalisierung lassen sich drei Revolutionen kennzeichnen, die eine Zusammenarbeit einzelner Staaten notwendig macht. Die erste Veränderung, lässt sich durch die wissensgestützte Welle kennzeichnen, welche die industrielle Revolution, allmählich abgelöst hat. Wir leben heutzutage in einer „industriellen, auf natürlichen Ressourcen beruhenden Epoche, in einer wissensgestützte Ära, die von Fertigkeiten, Ausbildung sowie Forschung und Entwicklung abhängt“.[2]

Die zweite bemerkbare Entwicklung, welche eine Zusammenarbeit voraussetzt, ist das die globale Ökonomie, die Volkswirtschaften abgelöst hat. Durch die neuen Kommunikationstechnologien wird quasi automatisch, eine neue globale Wirtschaft geschaffen. Drittens löst der Kapitalismus, den Sozialismus ab, welches durch Privatisierungen und Deregulierungen bemerkbar gemacht wird.[3]

Die internationalen Beziehungen, sind somit ein Teilgebiet innerhalb der Politikwissenschaft und beschäftigen sich mit den Verbindungen zwischen staatlichen (Regierungen und deren Organe) und nicht-staatlichen Akteuren (Interessengruppen- und Organisationen, Unternehmen, Kirchen, etc.). Untersucht werden hierbei internationale Prozesse wie die Außenpolitik, das Weltwirtschaftssystem, Integration und die Nord-Süd-Beziehungen der beteiligten Akteure.

Eine besondere Aufmerksam möchte ich der Politischen Ökonomie widmen. Diese Teildisziplin der internationalen Beziehungen, befasst sich mit Fragen über die Handels-, Wirtschafts-, und Währungspolitik, welche im nächsten Abschnitt thematisiert werden sollen.[4]

2.1. Die Internationale Politische Ökonomie

Die Ursprünge dieser Disziplin reichen weit bis in die Antike zurück. Bereits Aristoteles erwähnte das „gute Leben“ [5] in der Polis. Im 17. Jahrhundert wurde dann der Begriff der politischen Ökonomie, flächendeckend eingeführt und mit dem Verhältnis von Politik und Wirtschaft definiert.[6] Im Laufe der Geschichte wurde das feudalistische Zeitalter, indessen politische und ökonomische Autoritäten zusammenfielen, allmählich vom Kapitalismus, bei welchem die beiden Teile getrennt voneinander betrachtet werden, abgelöst. Diese neu entstandene Entwicklung des Kapitalismus, beschreibt eine ökonomische Ordnung, welche durch die Überlegenheit in der Produktion von Gütern und deren Verkauf gekennzeichnet ist. Neben dieser allgemeinen Definition, muss zwischen dem Konkurrenzkapitalismus und dem monopolistischen Kapitalismus unterschieden werden. Erster beschreibt eine Ökonomie,

„in der ein oder einige wenige Produzenten gemeinsam jeden Hauptsektor dominieren und diese marktherrschende Stellung dazu benutzen, das Preisniveau relativ unabhängig von der Nachfrage zu bestimmen“.[7] Hingegen der monopolistische Kapitalismus, als eine Ökonomie verstanden werden kann, „in der ein oder einige wenige Produzenten gemeinsam jeden der Hauptsektoren dominieren und diese marktbeherrschende Stellung dazu benutzen, das Preisniveau relativ unabhängig von der Nachfrage zu bestimmen“.[8] Im Laufe der Zeit, haben sich innerhalb der IPÖ[9] unterschiedliche Theorieansätze entwickelt, die ich jedoch um diese Arbeit zu konzipieren, nicht weiter aufschlüsseln möchte.

Um nun zur Finanzkrise überzugehen und das Völkerschicksal der betroffenen Gebiete erschließen zu können, möchte ich ein Blick auf die Politische Ökonomie der Finanzpolitik werfen.

2.2. Politische Ökonomie der Finanzpolitik

Geld wird in den meisten ökonomischen Theorien als „Hilfsmittel zur Abwicklung des Austauschprozesses“[10] definiert. Durch den bestehenden Europaraum, sind die einzelnen Mitgliedsstaaten in der Gestaltung ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik immer mehr voneinander abhängig geworden. Innerhalb der Finanzpolitik, werden Entscheidungen über Einnahmen, Ausgaben, Erträge, Aufwendungen und unter anderem die Steuer- Subventions- und Schuldenpolitik thematisiert. Ein Staat kann dadurch Einfluss auf den konjunkturellen Zustand der momentanen Wirtschaftslage nehmen. Das Ziel in diesem System ist es, ein stabiles Wirtschaftswachstum, ohne großartigen, konjunkturellen Schwankungen zu schaffen. Auf Landesebene bezogen, treffen hierfür die Landesfinanzministerien die jeweiligen Entscheidungen. [11]

3. Die Wirtschafts- und Finanzkrise

Im Jahr 2007 wurden die ersten Verlustmeldungen der USA in der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Immer mehr Banken konnten sich nur noch mit staatlicher Hilfe über dem Wasser halten und immer mehr Unternehmen litten unter einem Ausbleiben an Nachfragen und der damit verbundenen, fehlenden Liquidität. [12] Auf den Punkt bringt dies die Definition von dem Ökonomen Josef Stiglitz, indem er behauptet, dass „ein deregulierter Markt mit einer Liquiditätsschwemme und niedrigen Zinsen, eine globale Immobilienblase und das sprunghaft ansteigende Volumen, zweitklassiger Hypothekendarlehen [...] ein giftiges Gemisch“[13] war.

Aufgeschlüsselt bedeutet diese Krise „made in the USA“[14], dass sich auf dem amerikanischen Immobilienmarkt eine Spekulationsblase entwickelte, welche beim Platzen die Immobilienpreise utopisch in die Höhe getrieben hatte, was sich wiederum bei dem Hausbesitzern in einer Überschuldung äußerte.

Diese Hypothekenschulden überschritten im Anschluss den eigentlichen Marktwert der Immobilien und die Menschen trieben in einem unüberwindbaren Schuldenfluss umher. Banken gewährten sich untereinander keine Kredite mehr oder verlangten für eine Übernahme des Risikos, viel zu hohe Zinsen. [15] Die Finanzkrise, die im Jahre 2007 begann, ist bis heute ein Teil der Weltwirtschaftskrise und kann als Vorreiter für die bis heute andauernde Euro-Krise bezeichnet werden. Global gesehen, lies sich die Krise an mehreren Insolvenz gegangenen Firmen kennzeichnen. Den ersten Höhepunkt der Krise lässt sich auf den September 2008 datieren, ab diesem Zeitpunkt brachen mehrere Großbanken in den USA ein und benötigten zum Erhalt ihrer Branche, staatliche Fremd- und Eigenkapitalspritzen. Die Staatsverschuldung stieg im Zuge der Krise drastisch an und lies nun auch den Europaraum mit in die Krise rutschen.[16] Ich möchte, um diese Arbeit inhaltlich nicht zu sprengen, nicht weiter auf die einzelnen betroffenen Länder eingehen, sondern im weiteren Verlauf versuchen, die Schuldfrage für die global betroffene Krise zu analysieren, um im Anschluss Lösungsmöglichkeiten und einen Ausblick aufzeigen zu können.

3.1. Die Schuldfrage

Es liegt auf der Hand, dass die Liste für mögliche Schuldige lang werden kann, jedoch wird diese Analyse für mögliche Alternativen und Lösungsansätze von Bedeutung sein.

[...]


[1] http://www.zitatmuseum.de/jens-weidmann/jens-weidmann-ueber-geld-und-die-euro-krise (letztes Abrufdatum: 30.03.2014)

[2] Vgl., Lester Thurow, Drei gleichzeitige Revolutionen, in: Die Zukunft der Weltwirtschaft, Bonn 2004, S.31.

[3] Vgl., ebd., S.31-32.

[4] Vgl., http://www.sowi.hu-berlin.de/lehrbereiche/ip/service/about (letztes Abrufdatum. 28.03.2014)

[5] Uwe Andersen, Politische Ökonomie – Eine Einführung, in: Politische Ökonomie, Schwalbach 2006, S.5.

[6] ebd.

[7] Henk Overbeek, 2.2. Die gesellschaftlichen Grundlagen des modernen Staates, in: Rivalität und ungleiche Entwicklung, Einführung in die internationale Politik aus der Sicht der internationalen Politischen Ökonomie, Wiesbaden 2008, S.45.

[8] ebd.

[9] IPÖ = internationale Politische Ökonomie

[10] Stephan Krüger, Ware und Geld, in: Politische Ökonomie des Geldes, Gold, Währung, Zentralbankpolitik und Preise, Hamburg 2012, S.19.

[11] Vgl., http://www.haushaltssteuerung.de/lexikon-finanzpolitik.html (letztes Abrufdatum: 29.03.2014)

[12] Vgl., Peter Bofinger, Eine doppelte Krise, in: Ist der Markt noch zu retten? Warum wir jetzt einen starken Staat brauchen, Berlin 2009, S.7.

[13] Josef Stiglitz, Wie eine Kriese gemacht wird, in: Im freien Fall, Vom Versagen der Märkte zur Neuordnung der Weltwirtschaft, München 2010, S.27.

[14] ebd.

[15] ebd.

[16] Vgl., http://de.m.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007 (letztes Abrufdatum 29.03.2014)

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Weltwirtschaftskrisen. Folgen und Perspektiven im Kontext der Internationalen Politischen Ökonomie
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V287755
ISBN (eBook)
9783656879817
ISBN (Buch)
9783656879824
Dateigröße
447 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Weltwirtschaftskrise, Internationale Politische Ökonomie, 2007, Staatsverschuldung, Bankenkrise
Arbeit zitieren
Caren Pfleger (Autor:in), 2014, Die Weltwirtschaftskrisen. Folgen und Perspektiven im Kontext der Internationalen Politischen Ökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287755

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