Kunst im Comic


Hausarbeit, 1999

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Ist Comic Kunst?

2. Probleme im Umgang mit Comics

3. Kunst im Comic

4. Die neuen Dimensionen des Comics

5. Literaturverzeichnis

1. Ist Comic Kunst?

„In seiner nunmehr einhundertjährigen Geschichte hat der Comic eine Entwicklung durchlaufen, die von den humoristischen Slapstick - Anekdoten der frühen Zeitungs – Comics bis hin zum voll entwickelten graphischen Roman reicht. Gleichzeitig entwickelte sich die Beziehung des Comics zur bildenden Kunst.“[1]

„Kunst im Comic“, einige Menschen werden dieser Aussage keine besondere Bedeutung beimessen, wohingegen andere die Begriffe Comic und Kunst niemals miteinander in Verbindung bringen würden. Die Frage, ob Comic Kunst ist oder ob Kunst im Comic existiert, endete schon in manch hitziger Kontroverse.

In den USA führte es sogar soweit, daß „Comics durch Gerichtsbeschluß zu Kunst erklärt“[2] wurden. Schon einige Kunstrichtungen hatten schwer zu kämpfen, aber welche mußte sich je gerichtlich legitimieren oder bestätigen lassen?

Der Comic scheint dahingehend größere Probleme zu haben und ringt noch heute in einigen Ländern um Anerkennung. In Deutschland kann der Comic nur schwer Fuß fassen, in den Nachbarländern Frankreich und Belgien hingegen ist der Umgang mit Comics recht selbstverständlich.

Bevor ich darauf eingehen werde, an welchen Stellen Kunst im Comic zu finden ist, beschäftige ich mich also zunächst mit der Frage, weshalb Comic sich nur schwer etablieren kann und worin die Schwierigkeiten bestehen, Comic zur Kunst zu erklären.

2. Probleme im Umgang mit Comics:

Comics existierten schon, bevor moderne Kunst entstanden war. Dennoch konnte sich die moderne Kunst in kürzester Zeit etablieren, während Comics noch heute nur bedingt akzeptiert werden. Kritiker und Lesepublikum sind sich uneinig: Sind Comics oberflächlich oder Kunst?

Ich selbst vertrete die Meinung, daß nicht alle, aber dennoch viele der Comics einen hohen Kunstanspruch erfüllen können. Außerdem behaupte ich, daß viele der Kritikpunkte auf falschem Umgang mit Comics basieren und somit entkräftet werden können.

Kritisiert wird z. B., daß der Comic ein Massenmedien ist, was nicht bestritten werden kann. Er entstand als Zeitungsstrip, um die Verkaufszahlen der Zeitungen zu erhöhen und hat deshalb zweifelsohne kommerziellen Charakter. Comic wurde als Massenmedium geboren, er kann einfach und häufig reproduziert werden. Die Sprache des Comics ist im allgemeinen einfach und verständlich und natürlich dient er zur Unterhaltung.

„Diese Massenkunst [wird] darüber hinaus gelegentlich zu anderen Zwecken verwendet – etwa in der kommerziellen Werbung, der politischen Propaganda oder im Unterricht.“[3]

Aus all diesen Gründen vertreten Kritiker den Standpunkt, daß Massenmedien niemals mit Kunst in Einklang stehen können, bzw. daß ein Massenmedium und somit auch Comic keine Kunst sein kann.

Als in den 60er Jahren die Pop Art aufkam, konnte dieser Antagonismus aufgehoben werden. Die Pop Art – Künstler beschäftigten sich mit dem Begriff der Massenkultur.

„So war Pop Art von Anfang an Ausdruck einer Kunstanschauung, die die Massenkultur nicht von vorneherein ausschloß, sondern sie wie die >>Hochkunst<< ernstnahm, um sich mit ihr auseinanderzusetzen.“[4]

Andy Warhol machte die „Mona – Lisa“ durch Siebdrucktechnik massenhaft reproduzierbar. Und Roy Lichtenstein war einer der ersten, der zumindest einzelne Comic - Panels[5] in die Museen brachte. Lichtenstein verwendete nicht nur Comicmotive, sondern versuchte außerdem auch die typische Comictechnik nachzuahmen. Er arbeitete mit Konturlinien, Schraffuren und Farbrastern wie sie in den schlechter colorierten Zeitungsstrips üblich waren.

Die Pop Art hatte es also ermöglicht, das Vorurteil des unüberbrückbaren Gegensatzes zwischen Massenmedien und Kunst, bzw. zwischen Comic und Kunst aufzuheben. Dennoch führte dies nicht zwangsläufig dazu, daß der Comic an Anerkennung gewann; nur die Pop Art erreichte ihr Ziel und wurde zur Kunst „erhoben“.

[...]


[1] Alex Schäffner 1991, S. 56

[2] Die Kunst der Comics 1982, S. 223

[3] Die Comics, eine graphische Literatur unserer Zeit 1983, S. 16

[4] Die Kunst der Comics 1982, S. 233

[5] Panel: einzelnes Comicbild

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Kunst im Comic
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Comics als Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit
Note
2,0
Autor
Jahr
1999
Seiten
15
Katalognummer
V2869
ISBN (eBook)
9783638117395
ISBN (Buch)
9783638901178
Dateigröße
482 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Comic, Comic als Kunst, Rolle des Comic in der Gesellschaft
Arbeit zitieren
Nadine Wickert (Autor:in), 1999, Kunst im Comic, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2869

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