Stress und Belastungen am Arbeitsplatz. Prävention und Management


Hausarbeit, 2014

19 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffserörterung
2.1 Stress
2.2 berufsbedingter Stress
2.3 Belastung und Beanspruchung

3. Stressforschung
3.1 Klassifikation
3.2 Physiologisches Stressmodell nach Selye
3.3 Transaktionales Stressmodell

4. Einflussgrößen und resultierende Folgen
4.1 Stressoren und Stressreaktion
4.2. Belastungsfaktoren
4.3 Konsequenzen

5. Stressbewältigung und betriebliche Gesundheitsförderung
5.1 Maßnahmen Verhaltens- und Verhältnisprävention
5.2 Copingstrategien
5.3 Gesundheitszirkel

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

8. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Laut einem Artikel der »Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz« gehört arbeitsbedingter Stress zu den größten Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz innerhalb einer Organisation. Sie beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit des einzelnen sondern kann auch die Volkswirtschaft und Unternehmen negativ beeinflussen. Die Hälfte der Arbeitnehmer in Europa, laut diesem Artikel, sind der Meinung das Stress am Arbeitsplatz völlig „normal“ wäre und daraus ca. fünfzig Prozent der Fehltage eines Arbeitsnehmers resultieren. Aufgrund dessen, das diese Thematik immer mehr zum alltäglichen Leben gehört und in den Fokus der Forschung rückt, behandelt diese Arbeit mit dem Titel „ Belastungen am Arbeitsplatz – Prävention und Management“ das Phänomen „Stress am Arbeitsplatz“ in Bezug auf dessen Ursachen und wirksame Gegenmaßnahmen. Um im weiten Verlauf dieser Arbeit dieses Phänomen genauer untersuchen zu können müssen im ersten Abschnitt maßgebliche Begrifflichkeiten vorab herausgegriffen und definiert werden. Nach Erläuterung dieser Begriffe werden die unterschiedlichen Klassifikationen von Stressmodellen sowie zwei der Einflussreichsten Stressmodelle, nach Selye und Lazarus, veranschaulicht dargestellt und erörtert. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden Einflussgrößen sowie die daraus resultierenden Folgen und derer Wirkung auf den verschiedenen Ebenen und ihrer anhaltenden Dauer, unterschieden und erläutert. Nachdem alle Grundlagen, Gründe und Folgen des arbeitsbedingten Stresses dargestellt wurden soll im nächsten Abschnitt der Fokus dieser Arbeit auf Stressbewältigungsmaßnahmen sowie auf die betriebliche Gesundheitsförderung gelegt werden. Hierzu werden unterschiedlich orientierte Präventionsmaßnahmen anhand ihrer Wirkungsdauer unterschieden und deren Effektivität aufgezeigt. Des Weiteren werden verschiedenen Copingstrategien und betriebliche Gesundheitszirkel sowie Wirkungen, als wichtige Bestandteile des Gesundheitsmanagements, untersucht.

2. Begriffserörterung

Um besseren Einblick in die genannte Thematik erlangen zu können müssen vorab ein paar Begriffe vorrausgenommen und definiert werden.

2.1 Stress

Im Allgemeinen ist unter dem Begriff „Stress“ ein „subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, subjektiv zeitlich nahe (oder bereits eingetretene), subjektiv lang andauernde Situation sehr wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar ist, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint.“1

2.2 berufsbedingter Stress

Für den Begriff „ berufsbedingter Stress“ liegen unterschiedliche Definitionen zu Grunde, da es sich hierbei um ein interdisziplinäres Forschungsgebiet handelt, dass von mindestens vier verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen erforscht wird. Hierzu gehören die Organisations- und Personalpsychologie, die Medizin, die Klinische Psychologie und die Ingenieur- bzw. Arbeitspsychologie. In all diesen unterschiedlichen Definitionen sind sich jedoch die Forscher in einigen Punkten einig, diese wären dass Stress durch einen psychischen oder physischen Stressor verursacht wird auf den der Betroffene reagiert. Darüber hinaus wird auch der Zusammenhang von Anforderung und Zwängen von den verschiednen Forschern gemeinsam benannt. Des Weiteren müssen zwei maßgebliche Faktoren vorhanden sein damit Stress erzeugt werden kann. Die Person die sich in dieser Situation befindet darf den Ausgang der Situation nicht kennen und das Ergebnis muss der Person wichtig sein.2

2.3 Belastung und Beanspruchung

„Nach Rohmert und Rutenfranz (1975) sind Belastungen allgemein objektive Faktoren und Größen (z.B. Lärm, Zeitdruck oder Störungen des Arbeitsablaufs), die von außen auf den Menschen einwirken und Auswirkungen im Menschen und auf den Menschen haben. Diese Auswirkungen werden als Beanspruchung (z.B. in Form von Müdigkeit, Gereiztheit oder fehlerhaftem Arbeitsverhalten) bezeichnet. Genauer wurden die Begriffe der »psychischen Belastung« und »psychischen Belastungen« im Rahmen ihrer Nominierung durch den Normenausschuss Ergonomie definiert, demzufolge wird die psychische Belastung als »die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken«; und psychische Beanspruchung verstanden wird als »die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.« ( vgl. Greif, 1991, S. 25)“3 1987 definierte das Deutsche Institut für Normung „psychische Belastung“ als die Gesamtheit der erfassbaren von außen einwirkenden Einflüsse, die auf einen Menschen zukommen.4

3. Stressforschung

3.1 Klassifikation

Mit der Zeit wurden die verschiedenen Stressmodelle in drei unterschiedliche Klassen unterteilt: Stress als ungünstiger (Umwelt-) Einfluss, Stress als Reaktion, Stress als Prozess Stress als ungünstiger (Umwelt-) Einfluss:

Somit spricht man zum einem von einem reizzentrierten Konzept, das sich auf die schädlichen Umweltreize konzentriert. Hierbei ist zu beachten das in diesem Stressmodell davon ausgegangen wird das jedes Individuum auf gleiche Art und Weise auf einen von außen einwirkenden Stressor reagieren würde. In der Regel kann nicht vorausgesagt werden welche Reaktion durch einen bestimmten Reiz auf eine bestimmte Person hervorgerufen wird. Situationsbedient kann der gleiche Reiz für verschiedene Personen oder auch dieselbe Person eine andere Wirkung hervorrufen. Somit ist festzuhalten, dass die Stressmodelle nicht nur auf der Seite des einwirkenden Stressors anzusiedeln sind.

Stress als Reaktion:

In der zweiten Klasse der Stressmodelle spricht man von den biologisch-medizinischen oder auch von den reaktionszentrierten Konzepten. Innerhalb dieser Konzepte wird Stress durch vorausgegangene Reaktionskonstellationen als ein physiologisches Reaktionsmuster definiert. Auch in diesem Modell wird kritisiert das keine durchgängig eindeutige Zuordnung zwischen einem Reiz und einer Reaktion, da diese von dem Reiz sowie der Wahrnehmung der Person abhängig ist, stattfinden kann.

Stress als Prozess:

In der Forschungsgruppe um Lazarus (vgl. Lazarus ; Launier, 1981) wird Stress als eine Art Prozess verstanden, der sich zwischen den Einflüssen der Umwelt und den Reaktionen eines betroffenen Individuums abspielt. „Weder erzeugen ein für allemal feste und für alle Personen gleiche wirksame Reaktionskonstellationen dieselbe Reaktion, noch zeigen bestimmte Reaktionsklassen das Vorliegen der immer gleichen (bedrohenden) Situation an; es hängt sowohl von den Umweltfaktoren als auch von der Person ab, ob so etwas wie Stress auftritt.“ Die Konstitution oder auch die Erfahrung der betroffenen Person muss demnach mit einbezogen werden, somit haben wir es mit einer Wechselwirkung einer Person mit einer bestimmten Situation zu tun. Lazarus benannte diese Wechselwirkung als Transaktion. In diesem Konzept werden der Reiz sowie die Reaktion als gleichwertige Elemente für die Entstehung von Stress verstanden.

3.2 Physiologisches Stressmodell nach Selye

Unser heutiges Wissen ist auf die Pionierarbeit von Hans Selye zurückzuführen, dieser entwickelte eines der wie eben erörterten reaktionskonzentrierten Konzepte. Demnach können unterschiedliche Faktoren zu Stressoren für Personen werden und das „allgemeine Adaptionssyndrom“ auslösen.

Die Bezeichnung dieser Verteidigungsreaktion fügt sich wie folgt zusammen:

allgemein: Stressoren wirken sich auf verschiedene Bereiche des Körpers aus

Adaption: ist zurückzuführen auf die Stimulation von Schutzmechanismen, die dem Körper helfen die Stressoren zu bekämpfen.

Syndrom: die einzelnen Teile der Reaktion treten immer zusammen auf

Unter dem allgemeinen Adaptionssyndrom ist eine aus 3 Phasen bestehende Verteidigungsreaktion zu verstehen die eine Person, unter Einfluss von Stressoren, aufbaut. Das allgemeine Adaptionssyndrom setzt sich aus drei Phasen zusammen: Alarmreaktion, Widerstandsphase, Erschöpfungsphase5 Als erste Phase innerhalb dieses Stressmodells wird die Alarmreaktion benannt, diese wird verstanden als die Reaktion des Organismus sobald dieser einen Stressor erkannt hat. Durch diese Reaktion wird der Körper in eine erhöhte Aktiviertheit versetzt und verschüttet vermehrt Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. In der Widerstandsphase leistet die Person Widerstand gegen die einwirkenden Stressoren und somit werden die in der ersten Phase aufgeführten Hormone im Körper wieder reduziert, somit kann sich der Körper wieder erholen. Sollte die betroffene Person, aufgrund von beispielsweise Ressourcenmangel, sich den Stressoren nicht widersetzen können folgt die Erschöpfungsphase. Diese Phase beginnt wenn die Person längerfristig demselben Stressor ausgesetzt ist und nicht dagegen ankommt. Um den Verlauf der erläuterten Phasen besser verdeutlichen zu können, wurde die untenstehende Grafik beigefügt.6

[...]


1 Arbeits- und Organisationspsychologie Nerdinger, Blickle, Soringer Seite 477

2 Organisations- und Personalpsychologie Weinert Seite 277

3 Arbeits- und Organisationspsychologie Nerdinger, Bickle, Soringer Seite 476

4 Arbeitspsychologie, Huber Seite 262

5 Kauffeld Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie Seite 229

6 Weinert Organisations- und Personalpsychologie 5. Auflage Seite 278

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Stress und Belastungen am Arbeitsplatz. Prävention und Management
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
19
Katalognummer
V286190
ISBN (eBook)
9783656863786
ISBN (Buch)
9783656863793
Dateigröße
612 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Isabella Amberger 10,00€
Schlagworte
BWL, Wirtschaftspsychologie, Stress, Belastungen, Management, Prävention
Arbeit zitieren
Isabella Amberger (Autor:in), 2014, Stress und Belastungen am Arbeitsplatz. Prävention und Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286190

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