Form und Funktion des imparfait


Seminararbeit, 2000

16 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

I. Einleitung

II. Form und Funktion des Imparfait in der „Grammatik des heutigen Französisch“.

III. Form und Funktion des Imparfait in der „Textgrammatik der französischen Sprache“.

IV. Form und Funktion des Imparfait in der Grammatik „Le bon usage“.

V. Schlusswort.

VI. Bibliographie.

I. Einleitung

Grammatiken sind ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit Sprachen. Obwohl sie im Grunde dieselben Intentionen verfolgen, nämlich deren Verwendung zu erleichtern, so unterscheiden sie sich dennoch nach ihren Methoden und Begriffen.

Gegenstand aller 3 von mir verwendeten Grammatiken ist die Darstellung der Morphologie und Syntax des Französischen innerhalb eines Sprachbereichs, den man mit dem Begriff „Standardsprache“ umschreiben kann. Während der traditionelle bon usage eher die klassisch-konventionelle Darstellung der „Norm“ verfolgt, so richtet sich das Hauptaugenmerk der „Grammatik des heutigen Französisch“ hauptsächlich auf die geschriebene und gesprochene Form der Alltagssprache. Weiters steht die funktionale Gliederung des gewählten Sprachbereichs im Vordergrund, wobei die für das Französische typischen Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache berücksichtigt werden und systematische Abgrenzungen von Sprachregistern erfolgen.

Die „Grammatik des heutigen Französisch“ ist als „Satzgrammatik“ zu verstehen d.h. der Satz wird zum zentralen Bezugspunkt der Beschreibung. Die Beschreibung der traditionellen Wortartengrammatik wird eingebaut und auch ein gewisser Blick für satzübergreifende Erscheinungen des Textes wird geöffnet, wobei verschiedene textgrammatische Ansätze adaptiert werden. Außerdem verwendet sie das Prinzip der Beispiel-Regel-Grammatik. Das bedeutet: die Regel fördert die Einsicht in grammatische Zusammenhänge und das Beispiel erleichtert das Verständnis der abstrakten Regel und verdeutlicht diese in der Sprachverwendung.

Die linguistische Methode, die Weinrich in seiner „Textgrammatik der französischen Sprache“ verwendet, lässt sich in zehn methodologischen Grundsätzen beschreiben. Eine Besonderheit dieser Grammatik ist, dass sie sich unmittelbar an den Leser wendet, um ihm dabei zu helfen, die französische Sprache besser kennen lernen zu können. Es handelt sich hierbei um eine erste vollausgearbeitete Grammatik, die konsequent textlinguistisch und kommunikationsanthropologisch aufgebaut ist. Infolgedessen sind auch viele französische Sprachformen ins Deutsche übersetzt. Methodologische Grundlagen sind unter anderem: Text, Dialog, Anthropologie, Instruktion, semantische Merkmale, Beschreibung, Anordnung, Synchronie, Fremdsprache und Verständlichkeit.

Die Grammatik „le bon usage“ von Grévisse liefert ebenfalls eine detaillierte Beschreibung des modernen Französisch mit normativen Beurteilungen auf der Grundlage des Sprachgebrauchs und erlaubt dem Leser auf diese Weise, ihre Gedanken am besten gemäß der kommunikativen Situation zu verdeutlichen.

Eine Textgrammatik bezieht sich im allgemeinen auf mündliche oder schriftliche Texte. Ziel dabei ist es, den Gebrauch der Sprache in Texten hinzuführen. Deswegen geht die Grammatik auch von authentischen Texten aus. In dieser Hinsicht ist es jedoch unmöglich, alle sprachlichen Erscheinungen in Texten zu dokumentieren. Auffällig bei der „Textgrammatik der französischen Sprache“ ist, dass der Autor selber geeignete Beispiele bildet, die mit anderen Beispielen zu illustrativen und informativen Spieltexten verbunden sind. Besonderes Augenmerk wird dem Dialog beigemessen, das bedeutet, dass nicht alleine ein isolierter Sprecher auftritt, sondern ein Gespräch von mindestens zwei Dialogpartnern als gemeinsames Sprachspiel verwendet wird.

Der Sprecher macht im allgemeinen Gebrauch von der Sprache, um mit dem Hörer gemeinsam eine Handlung auszuführen. Weinrichs Grammatik versteht beispielsweise die sprachlichen Bedeutungen als Instruktionen, die ein Sprecher einem Hörer im Sprachspiel zukommen lässt. Außerdem sind darin alle syntaktischen Begriffe mit Hilfe von elementaren, semantischen Merkmalen konstruiert. Jeder grammatische Begriff ist somit als Verbindung semantischer Merkmale definiert. Die metasprachlichen Ausdrücke, mit denen diese Merkmale bezeichnet werden, sind verschiedenen Sprachzeichenklassen entnommen. Die „Textgrammatik der französischen Sprache“ von Weinrich soll jedoch als deskriptive Grammatik verstanden werden und nicht als normative. Ihr Thema ist das, was in der Sprache ist oder sein kann, und nicht, was in ihr sein soll.

Sowohl die Beschreibungen von Weinrichs Grammatik, als auch die der „Grammatik des heutigen Französisch“ beziehen sich auf die französische Sprache der Gegenwart. Weinrich legt dabei einen Querschnitt durch diese Sprache zum jetzigen Zeitpunkt. Er orientiert sich an einem relativ disziplinierten Sprachgebrauch. Sofern die gesprochene und die geschriebene Sprache voneinander abweichen, werden grundsätzlich der Sprecherkode (code oral) und der Schriftkode (code écrit) als zwei verschiedene Varietäten getrennt veranschaulicht.

Hauptaugenmerk der „Grammatik des heutigen Französisch“ ist es, eine schrittweise Einführung komplexer grammatischer Erscheinungen zu geben und eine Abstufung und Gewichtung der Themenbereiche durch Umrahmung und besondere Hervorhebung wichtiger Zusatzinformationen zu vermitteln. Auffällig ist, dass nur selten Beispiele zu Grammatikpunkten Zitate aus der Literatur sind. In der Regel stellen sie Zitate aus der Alltagssprache dar, die sich meist auf eine kommunikative Situation beziehen und somit für den Benutzer unmittelbar verwendbar sind

II. Form und Funktion des Imparfait in der „Grammatik des heutigen Französisch“:

Auffällig in dieser Grammatik ist die schrittweise Einführung und Entwicklung vielfältiger grammatischer Erscheinungen. Zuerst wird eine grundlegende Information bezüglich der Verwendung des Imparfait geliefert, das bedeutet: man erhält einmal überblicksmäßig einige allgemeine Details über die Zeitform. Weiters wird der Leser darüber aufgeklärt, wann das Imparfait in Verbindung mit anderen Zeitformen angewendet wird. Das bedeutet, es sind direkt eigene Kapitel angeführt, die das Imparfait mit anderen Zeitformen vergleichen, z. B.: „Passé composé und Imparfait als Erzähltempora des Discours, Passé simple und Imparfait als Erzähltempora des Récit.“

Zusätzlich werden andere Funktionen des Imparfait geschildert, wie etwa: das Imparfait narratif, sowie eine Perspektive über die modale Verwendung des Imparfait.

Sehr hervorstechend ist auch die Abstufung und Gewichtung des Lernstoffes durch Umrahmung, besonders hervorhebendes „Beachte“ oder Zusatzinformationen in Form einer „Anmerkung“, wodurch das Gezeigte besonders anschaulich vermittelt wird und es dem Leser dadurch erleichtert wird, sich den Lernstoff einzuprägen.

Textbeispiele helfen zusätzlich bei der Unterscheidung zwischen Imparfait und anderen Zeitformen. Es wird somit schnell und verständlich gezeigt, wann das Imparfait zu verwenden ist und wann eine andere Zeitform, wie z.B. im Kapitel: „Passé composé und Imparfait als Erzähltempora des Discours“ wird deutlich gezeigt, dass das Imparfait für Begleitumstände und Hintergründe, wie etwa: Schilderungen von Gewohnheiten und Verhaltensweisen, Beschreibungen von Gegebenheiten und Zuständen und für Kommentare, Erklärungen und Hintergrundinformationen zum eigentlichen Geschehen verwendet wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Form und Funktion des imparfait
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Romanistik Graz)
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
16
Katalognummer
V28610
ISBN (eBook)
9783638303439
Dateigröße
538 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Form, Funktion
Arbeit zitieren
Michael Guntschnigg (Autor:in), 2000, Form und Funktion des imparfait, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28610

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