Die finanzielle Realisierung der Hospizidee


Hausarbeit, 1999

22 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdefinitionen
2.1 Palliativstationen
2.2 Stationäres Hospiz
2.3 Tageshospiz
2.4. Wohneinrichtung für AIDS-Kranke
2.5 Hausbetreuungsdienst oder Ambulanter Palliativdienst
2.6 Ambulante Hospizdienste außer dem Hausbetreuungsdienst
2.7 Hospiziniativen

3. Mögliche Finanzierungsquellen
3.1 Anlauf- und Startphase
3.1.1 Bundesmittel
3.1.2 Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung : Modellprogramm zur Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger
3.1.3 Landesmittel
3.1.4 Kommunen und Landkreise
3.1.5 Stiftungen
3.1.6 Spenden und Social Sponsering/Erbschaften
3.2 Laufende Finanzierung
3.2.1 Sozialgesetzbuch V
3.2.2 Sozialgesetzbuch XI
3.2.3 Bundessozialhilfegesetz (BSHG)
3.3 Eigenbeteiligung der Betroffenen
3.3.1 Spenden und Vermächtnisse
3.3.2 „Social Sponsering“
3.3.3 Mitgliedsbeiträge

4. Fazit

5. Resümee und Ausblick

Anlage 1 : Adressen der angeschriebenen Hospize in Deutschland

Anlage 2 : Brief an die Hospize

Anlage 3 : Gesetzestext des § 39a Bundessozialgesetzbuch

Anlage 4 : Adressen, um Finanzielle Hilfe zu erhalten

Anlage 5 : Brief an das Bundesministerium für Gesundheit

Literaturverzeichnis

Abbildung 1 Hospize in Deutschland

Abbildung 2 Anzahl der Hospize im Vergleich zwischen Großbritanien/Deutschland

1. Einleitung

Die Hospizbewegung in Deutschland hat ihre Initialphase, die sich weitgehend außerhalb bestehender Strukturen des Gesundheitssystems abspielte, überstanden und bewährt sich insbesondere auf dem Gebiet der Palliativmedizin und Sterbebegleitung zunehmend als qualifizierter Partner für andere Einrichtungen. Öffentliche Einrichtungen und Kostenträger sind mittlerweile bereit, sich an der Finanzierung und dem weiteren Ausbau der Hospize zu beteiligen. Diese vermehrte Akzeptanz und

Etablierung der Hospizbewegung wirft aber auch die Frage auf, welche Rolle und Aufgaben sie in Zukunft innerhalb des Gesundheitssystems einnehmen sollte. Bei der großen Anzahl von Hospizinitiativen, die sich auf lokaler Ebene um die Einrichtung von Hospizen bemühen, scheint es dringend erforderlich sich auch über die mittel- und längerfristige Funktion im Sinne einer gesundheitspolitischen Strukturplanung Gedanken zu machen.

Die verstärkt auf uns zukommenden Aufgaben der Alters- und Gesundheitsversorgung werden letztendlich nur im Dialog und in einer verstärkten Vernetzung und Zusammenarbeit aller beteiligten

Einrichtungen zu bewältigen sein.

Ein Wettstreit um die begrenzten finanziellen Mittel, wie er teilweise zu beobachten ist, wird dem Wohl der Patienten nicht dienen können. Ein wichtiger Schritt wäre deshalb eine vernünftige Klärung der Finanzierung der Hospizbewegung.

Dies möchte ich mit dieser Hausarbeit in erster Linie tun: Ich möchte aufzeigen, welche Schritte möglich sind und wo derzeit auf Grenzen gestoßen wird.

Gewiß werden stationäre Hospize niemals flächendeckend in das Gesundheitssystem eingefügt werden können. Hier werden nur (jedenfalls bislang) wenige Hospizeinrichtungen Modellfunktion für das immer dringender werdende Problem der Sterbebegleitung ausüben.

Abbildung 1 Hospize in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Anzahl der Hospize im Vergleich zwischen Großbritannien/Deutschland

2. Begriffsdefinitionen

2.1 Palliativstationen

Eine Station , die an ein Krankenhaus angeschlossen ist und dessen personelle und apparative Ressourcen nutzen kann. Die ärztliche Versorgung auf Vollzeitbasis ist wie die pflegerische Betreuung durch hauptamtliche MitarbeiterInnen sichergestellt, ein multidisziplinäres Team ergänzt die Palliativpflege[1] nach WHO-Kriterien.

2.2 Stationäres Hospiz

Eine eigenständige Einrichtung mit einem ebenfalls multidisziplinären Team, in dem die ärztliche Versorgung durch den Hausarzt der PatientInnen oder durch mit dem Hospiz koorperierende niedergelassene ÄrztInnen (meist auf Teilzeitbasis) sichergestellt wird. In einen stationären Hospiz werden PatientInnen betreut, deren ambulante Versorgung nicht möglich und für die eine krankenhausstationäre Behandlung nicht nötig ist.

2.3 Tageshospiz

Eine dem stationären Hospiz ähnliche Einrichtung mit einem multidisziplinären Team, in dem tagsüber die PatientInnen betreut und so die Angehörigen entlastet werden. Dadurch soll der Patient möglichst lange in seinem eigenen Zuhause leben können.

2.4. Wohneinrichtung für AIDS-Kranke

Eine dem stationären Hospiz ähnliche Einrichtung, in dem HIV-/AIDS-PatientInnen aufgenommen werden. Die Betreuung wird meist durch SozialarbeiterInnen, in einigen Einrichtungen auch durch Pflegepersonal, sichergestellt.

2.5 Hausbetreuungsdienst oder Ambulanter Palliativdienst

Ein ambulanter Dienst, dessen MitarbeiterInnen, meist in Anbindung an eine Klinik, im Zuhause des Patienten und seiner Familie beratend, begleitend und/oder pflegend überwiegend hauptamtlich tätig sind. Auch hochqualifizierte medizinisch-pflegerische Aufgaben, wie zum Beispiel die Versorgung eines PDK[2], sollten ebenso wie eine 24-Stunden-Erreichbarkeit (Rufbereitschaft) und Rund-um die-Uhr-Betreuung sichergestellt werden können. Ziel ist, auch das Sterben zu Hause möglich zu machen. Diese Dienste dürfen nicht mit kommerziellen Pflegediensten verwechselt werden, die sich in letzter Zeit zunehmend als Hausbetreuungsdienst bezeichnen, aber nicht primär palliativpflegerisch arbeiten.

2.6 Ambulante Hospizdienste außer dem Hausbetreuungsdienst

Ambulante Dienste, deren MitarbeiterInnen die Patienten und ihre Angehörigen im eigenen Zuhause, in Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern betreuen. Das Spektrum ist ganz unterschiedlich und reicht von Gesprächen über Hilfen im Alltag bis zur Beschaffung von Informationen zur Schmerztherapie und Symptomkontrolle und/oder auch einer medizinisch-pflegerischen Versorgung.

2.7 Hospiziniativen

Hierzu zählen alle Organisationen und Gruppen, die sich mit dem Hospizgedanken beschäftigen, jedoch keine Betreuung von Patienten übernehmen. Ziel dieser Hospiziniativen ist, die Weiterverbrei-

tung des Hospizgedankens zu fördern, die Möglichkeiten einer Palliativbetreuung verfügbar zu machen und die Einrichtung von ambulanten oder stationären Hospizen zu initiieren.

Durch diese Fülle von verschiedenen Institutionen, die sich mit der Hospizarbeit beschäftigen möchte ich deutlich machen, daß es auch immer ganz verschiedene Wege der Finanzierung geben kann.

3. Mögliche Finanzierungsquellen

Gesetzliche Grundlagen und staatliche Förderungen sind zur Finanzierung von Hospizarbeit immer noch unzureichend. Es gibt keine Regelfinanzierung für ambulante Hospizarbeit. Aber aus der Tatsache, daß es eine stetig wachsende Zahl von Hospiziniativen in ganz Deutschland gibt, kann man ersehen, daß Hospizarbeit offensichtlich dennoch irgendwie finanzierbar ist. Allerdings braucht man sehr viel Engagement und Kreativität beim Auffinden von Finanzierungsquellen, um sich dieser Aufgabe zuzuwenden. Jede Iniative muß ihren eigenen, oft mühseligen Weg der Mischfinanzierung finden. Es gibt mehrere mögliche Zuständigkeiten (diese werde ich im nachfolgenden benennen).

Darüber hinaus gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, so daß nicht das, was ein Hospiezdienst als Finanzierungsweg für sich gefunden hat, auf andere Iniativen in anderen Bundesländern übertragbar ist.

[...]


[1] Palliativmedizin bedeutet kompetente Schmerztherapie und Linderung psychosozialer Nöte

[2] PDK = Peridual-Katheter (im Rahmen der Schmerztherapie eingelegter Katheter in den Peridualraum)

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die finanzielle Realisierung der Hospizidee
Hochschule
Fachschule für Sozialpädagogik maxQ. im bfw Hamburg
Veranstaltung
Fach Altenheim- und Krankenhausbetriebswirtschaftslehre
Note
1
Autor
Jahr
1999
Seiten
22
Katalognummer
V2855
ISBN (eBook)
9783638117302
ISBN (Buch)
9783638637947
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hospizarbeit, Ambulante Hospize Konzept Finanzierung
Arbeit zitieren
Ralf Christiansen (Autor:in), 1999, Die finanzielle Realisierung der Hospizidee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2855

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