Das Kaiserideal des spätantiken Sophisten Libanios


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1. Libanios und Kaiser Julian
2.1.1. ‚Auf Kaiser Julian als Konsul‘
2.1.2. ‚Epitaphios auf Julian‘
2.2. Libanios und Kaiser Theodosius I.

3. Schlussbemerkung

4. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Der Kaiser persönlich ehrte [die Götter] durch Weihgeschenke und Opfer und forderte auch die anderen zum Opfern auf.“1 Diese Aussage hat der antiochenische Sophist Libanios2 in seiner Leichenrede auf den im Perserfeldzug gefallenen Kaiser Julian, der sich im Rahmen seiner Religionspolitik den paganen Kulten widmete und sein Ziel einer Repaganisierung des Römischen Reiches verfolgte,3 niedergeschrieben,4 was eine Nuance seines Idealbildes eines Herrschers darstellt. Dieses Kaiserideal und die Entwicklung desselben in den Werken des Antiocheners sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Um das Herrscherideal zu veranschaulichen, werden ausgewählte Reden des heidnischen Sophisten analysiert und miteinander verglichen. In der Kaiserrede ‚Auf Kaiser Julian als Konsul‘5 wird zwar ein Bild des Herrschers entworfen, das vom Kaiser selbst so gesehen und gehört werden wollte, jedoch entsprach dieses kaiserliche Selbstverständnis auch den Vorstellungen des Libanios, der sich mit den politischen, religiösen und kulturellen Zielen Julians weitgehend identifizieren konnte.6 Im ‚Epitaphios auf Julian‘7 steigert der sich den paganen Götterkulten verschriebene Sophist dieses Idealbild und setzt es als Maßstab für Julians Nachfolger.

Theodosius I. herrschte ab 379 n. Chr. als christlicher Kaiser über das Imperium Romanum, weshalb Libanios sein Kaiserideal den politischen Verhältnissen entsprechend anpassen musste, um weiterhin als Redner anerkannt zu werden und Einfluss auf den Kaiser ausüben zu können.8 Diese Entwicklung des Herrscherbildes wird in Libanios‘ Rede ‚Für die Tempel‘ deutlich, die im Anschluss an den ‚Epitaphios‘ analysiert und interpretiert wird. In der Schlussbemerkung werden die wichtigsten Ergebnisse der folgenden Ausführungen noch einmal zusammengefasst.

In der Forschung, die einige der Interpretation der Reden des antiochenischen Sophisten nützliche Werke bereithält,9 herrscht über Abfassungszeit, Absicht und Funktion und Verbreitung der drei Reden weitgehende Einigkeit.10

2. Hauptteil

2.1. Libanios und Kaiser Julian

2.1.1. ‚Auf Kaiser Julian als Konsul‘

Der ‚Hypatikos‘ wurde von Libanios im Rahmen der Staatsfeier für den vierten Konsulatsantritt des Kaisers Julian am 1. Januar 363 n. Chr. verfasst und vorgetragen. Julian, der den Sophisten als Vertrauten betrachtete,11 stellte Libanios für die Anfertigung der Rede eigene Schriften zur Verfügung, gewährleistete somit, dass ein bestimmtes Bild von ihm rezipiert wurde, und sorgte auch für die schriftliche Verbreitung desselben. Libanios konnte sich aufgrund gemeinsamer Grundüberzeugungen mit der Selbstdarstellung des Kaisers ohne Bedenken identifizieren.12

Schon zu Beginn des Proömiums13 wird Libanios‘ Einstellung gegenüber dem regierenden Kaiser deutlich, wenn er betont, dass er „[…] for the first time see the most august office held by the mightiest of emperors.“14 Der Sophist erläutert, welches Privileg der Stadt Antiocheia durch diese Staatsfeier und die Anwesenheit des Kaisers zugutekomme und dass zu diesem Anlass nicht nur er als Redner auftrete; doch die Kunst der Rhetorik könne die Leistungen Julians nicht gänzlich erfassen.15 Bevor Libanios auf das Amt des Konsulats im Allgemeinen eingeht – er äußert sich über die Entstehung, Funktion, Entwicklung und Folgen, die sich aus der Etablierung dieses Amtes ergeben –, hebt er hervor, dass seine Rede von der Genialität des Kaisers selbst getragen werde.16 Durch diese Aussage wird deutlich, dass die Leistungen und die Natur des Kaisers Julian einen Redner vor die Grenzen seines Könnens stellten und dieser sich an die Richtlinien der Ausfertigung einer solchen Rede zu halten hatte; doch dass trotz alledem die Einzigartigkeit und Macht des Herrschers gänzlich zum Ausdruck kommen konnte, da seine Persönlichkeit und seine Leistungen für sich sprachen und somit auch einer herkömmlichen Rede Qualität verliehen. Libanios betont, dass Julian durch die Begleitung des Konsulats ein Amt innehabe, das von vielen, auch von Präfekten, als Belohnung für ihr Bemühen begehrt werde.17 Der antiochenische Redner hebt das Konsulat dementsprechend empor, sodass es dem Ansehen des Kaisers Julian gerecht wird und verdeutlicht, dass Julian die geeignetste Person sei, die dieses Amt begleiten könne. Durch die Tatsachen, dass der Name eines Konsuls überall bekannt sei, ewigen Ruhm und Prestige verleihe und Libanios Zeus als den Konsul der Götter bezeichnet,18 wird noch einmal die herausragende Stellung eines Konsuls und demnach auch des Kaisers Julian hervorgehoben, eine Verbindung zum paganen Götterkult hergestellt und somit zugleich eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen dem Sophisten und Julian in den Vordergrund gerückt.19 Denn als Julian 361 n. Chr. die Alleinherrschaft antrat, begann das Christentum an politischer und kultureller Dominanz zu gewinnen und ‚das‘ Heidentum20 immer weiter in den Hintergrund zu drängen. Schon unter Konstantin d. Gr. wurden heidnische Tempel geplündert und christliche Gemeinden gefördert, bis das Christentum schließlich unter Kaiser Theodosius d. Gr. zur Staatsreligion wurde.21 Obwohl Julian eine christliche Erziehung genoss, verfolgte er als Kaiser im Rahmen seiner Religionspolitik das Ziel einer Repaganisierung des Römischen Reiches und damit einhergehend eine Neuinterpretation der paganen Kulte. Für diesen Zweck entwarf er eine reichsweite Organisation,22 die die unterschiedlichen paganen Kulte vereinen und dem Christentum als geschlossene Front entgegentreten sollte. Kaiser Julian fühlte sich von den Göttern berufen, den Menschen wieder die paganen Kulte und heidnischen Götter näherzubringen, unterließ dabei jedoch jegliche Anwendung von Gewalt.23 Libanios begrüßte den Regierungsantritt Julians, der in ihm die Hoffnung aufkeimen ließ, dass die heidnischen Kulte, die literarisch-griechische Bildung und das Wohl der Städte – diese Aspekte waren sowohl für den Kaiser als auch für den Sophisten untrennbar miteinander verbunden –, sich in neuer Blüte entfalten werden.24

Die Ausführungen über die Entstehung, Entwicklung und den unsagbaren Ruhm des Konsulats enden mit der Betonung, dass nur dieses Amt eine Ehre sei, die dem Kaiser gezieme, denn „[t]the analogy of the moon and the stars could properly be applied, that, of all the blessings arrayed in many forms, there is not one that is not hidden by the radiance of the consulship.“25 Doch nicht allein die Begleitung dieses Amtes verschaffe unsterblichen Ruhm, sondern die Ausübung des Konsulats sei auch an Fähigkeiten und Leistungen gebunden, die Kaiser Julian erfülle:26 So verleihe das Konsulat universelles Prestige, wenn der Amtsinhaber die Welt mit den Fähigkeiten eines Kaisers regiere, das Römische Reich im Gegensatz zu dessen Feinden stärke und sinnvolle Institutionen bewahre und die schwachen und hinderlichen restauriere.27 Kontrolliert wird der Konsul und dessen Handeln durch die Götter,28 was Julians Verständnis darüber deutlich werden lässt, dass er sich als Beauftragter der Götter betrachtet hat, der den traditionellen Götterkult wieder aufleben lassen sollte.

Nach der Abhandlung über das Konsulat beginnt Libanios über den Weg Julians bis zu seiner Alleinherrschaft zu berichten, um das Odium der usurpierten Kaiserwürde zu tilgen und Julian als Berufenen der Götter darzustellen.29 All seine Bildung30 fuße auf seinem Eifer, seiner Tüchtigkeit, seiner Abstammung und der Bekehrung zum traditionellen Götterkult;31 denn Julian „[…] recognized the real gods instead of the false one.“32 Libanios grenzt den Kult der Götter eindeutig vom Christentum ab, deren Anhänger er der verwerflichen Hinwendung zu dem falschen Gott bezichtigt. Julian hat sich demnach schon in seiner Jugend für den richtigen ‚Glauben‘ entschieden, was der Sophist als eine Voraussetzung betrachtet, dass Julian ein geeigneter Herrscher werden und den göttlichen Auftrag der Repaganisierung erfüllen kann. Nach dem Bericht über Julians Erhebung zum Cäsar und seine Erfolge in Gallien erläutert der Redner den Aufstieg Julians zum Kaiser. Julian sei dem regierenden Kaiser Konstantius stets treu geblieben, egal welche Bewährung er ihm auferlegte.33 Julian sei von seinen Soldaten zum Kaiser erhoben worden, da diese von einem Gott davon inspiriert worden seien: „[T]hey had no preconceived plan: their words were uttered before the thought was formulated – and that was god’s work.“34 Julians Erhebung sei demnach durch den Willen der Götter, die die Soldaten benutzt haben, um ihr Ziel durchzusetzen, erfolgt. Libanios‘ Ausführungen sollen Julians Kaiserwürde als eine legitime erscheinen lassen. Julian habe nie vorgesehen noch versucht, sich den Kaisertitel unrechtmäßig anzueignen; er habe sich lediglich dem Willen der Götter gefügt, der durch das Handeln seiner Soldaten zum Ausdruck gekommen sei.35 Julian allerdings glänze mit Bescheidenheit und Loyalität, indem er auf die Reaktion des amtierenden Kaisers gewartet habe, der der Erhebung Julians jedoch ablehnend gegenübergestanden sei. Doch Julian sollte dennoch Alleinherrscher werden, was die göttliche Hilfestellung und Macht bewirkten.36

Julians erste Sorge als alleinregierender Kaiser des Römischen Reiches habe der Religionspolitik gegolten, denn er wisse, dass die Sicherheit der Städte in der Verehrung der Götter liege. Zu diesem Zweck habe der Kaiser Tempel errichten, Altäre bauen und Opfer darbringen lassen.37 Libanios betont zwar in seiner Rede, dass Julians Erhebung zum Kaiser von Geburt an göttliche Fügung gewesen sei, die sich auch in der kaiserlichen Politik wiederfinde, doch bezogen sich die Ausführungen des Sophisten über Julians Alleinherrschaft explizit auf die damalige Gegenwart,38 wodurch nach der Legitimation seiner Herrschaftserringung nun auch seine Regierungsweise vor den Anwesenden offenbart und gerechtfertigt werden sollte. Julian ist demnach ein Kaiser, der seinen Untertanen den traditionellen Götterkult auch selbst vorlebt und ihnen daher ein angemessenes Vorbild ist. Den Persern als ein schon immer gefürchteter und mächtiger Feind der Römer werde nicht durch Kampftruppen, durch neue Ausrüstung oder durch die Erfindung von Kriegsmaschinerie Angst eingeflößt, sondern durch die vielen Opferdarbietungen, durch einen Schleier von Weihrauch und durch die Verehrung der Götter.39 Militärische Erfolge wie der künftige Sieg gegen die Perser40 sind nach Libanios demnach nicht allein von der Stärke oder Ausrüstung der Armee abhängig, sondern überwiegend vom traditionellen Götterkult, der Bekehrung der Soldaten zum paganen Glauben und der Ausübung der paganen Kulte, was Julian als Kaiser im Gegensatz zu Konstantius gewährleiste. Aus diesem Grund führe Julian auch den Titel als Priester ebenso wie den Titel als Kaiser.41 Da der Kaiser aufgrund seiner Regierungsgeschäfte nicht täglich einen Tempel besuchen könne, mache er seinen Palast zu einem Heiligtum, um die Verehrung der Götter durch die persönliche Ausübung des Opferns nicht zu vernachlässigen.42 Libanios betont, dass Julian die Opferdarbietungen nicht durch andere Personen ausführen lasse, sich der Kaiser dafür nicht zu schade sei, sich daher auf die Stufe seiner Untertanen stelle, wodurch wiederum die Vorbildfunktion und uneingeschränkte Überzeugung des Kaisers hervorgehoben werden.43 Der Grund, dass Julian die Alleinherrschaft erlangen und dadurch den traditionellen Götterkult wieder aufleben lassen konnte, sei Redegewandtheit bzw. Bildung, die seinen Verstand und seine Fähigkeiten geformt habe.44 Durch diese Äußerung wird die Einheit des paganen Götterkultes und der literarischen Bildung deutlich, die sowohl der Kaiser als auch der Sophist als untrennbar erachteten.45 Diese Bildung erschöpfe sich aber nicht, Julian müsse immer bestrebt sein, weiter zu lernen; was durch seine Disziplin, seine asketische Lebensweise und seine Selbstkontrolle gewährleistet werde.46

Libanios beendet seine Kaiserrede, indem er noch einmal lobpreisende Worte an Julian richtet, einen Blick in die Zukunft wagt, die einen besseren Ort für die nachfolgende Generation bereithalte, was überwiegend an der Repaganisierung des traditionellen Götterkultes liege, und bekennt sich selbst zum traditionellen Götterkult, indem er ein Gebet an Chronos richtet.47

2.1.2. ‚Epitaphios auf Julian‘

Über die Abfassungszeit der Leichenrede bzw. des ‚Epitaphios auf Julian‘ – für diese Rede begann Libanios schon kurz nach dem Tod des Kaisers Julian Materialien zu sammeln –48 besteht in der Forschung keine Einigkeit; jedoch ist unumstritten, dass die Rede nicht vor 365 n. Chr. verfasst worden ist. Eine schriftliche Verbreitung erscheint aufgrund der politischen Verhältnisse und der offenen Kritik an diesen in der Rede als unwahrscheinlich.49

Zu Beginn des Proömiums50 wird deutlich, dass Libanios den Tod des Kaisers Julian als ein unheilvolles Moment erachtet, dass die derzeitige Ordnung ins Wanken bringe. Auch die Verbindung Julians zum traditionellen Götterkult wird sogleich wieder hergestellt, indem der Sophist den kaiserlichen Eifer bezüglich des Opferns betont.51 Die Tatsache, dass Libanios die gesellschaftliche Ordnung in Gefahr sieht und die Götterverehrung im Anschluss erwähnt, lässt darauf schließen, dass der antiochenische Redner ‚das‘ Heidentum im Rückzug und das Christentum weiter auf dem Vormarsch wähnte, was für ihn durch die Erhebung Valens‘ zum Kaiser noch Bekräftigung finden musste. Der rhetorische Topos, der darauf zielt, zu zeigen, dass Libanios trotz seiner rhetorischen Fähigkeiten und selbst mit der Unterstützung Julians, den er in der Rede als ‚Freund‘ bezeichnet und damit ihre tiefe Verbundenheit betont, nicht in der Lage sei, all die Leistungen des verstorbenen Kaisers gebührend darzustellen, findet sich auch in dieser Rede wieder. Julian, der sich für das gesamte Römische Reich eingesetzt habe, habe so gehandelt, dass es den Städten zugutegekommen sei.52 Nach Ausführungen über Julians Abstammung schildert Libanios, wie es schon im ‚Hypatikos‘ gezeigt werden konnte, dass Julians Weg von vorneherein durch göttliche Weisung bestimmt gewesen sei, indem er bekräftigt, dass ein Schicksalsdämon in Julian die Vorliebe für Rhetorik geweckt habe.53 Der Sophist widmet sich im Anschluss der Kindheit und Jugend Julians dem Weg zur julianischen Alleinherrschaft.54 Während dieser Schilderung hebt Libanios die bescheidene, höfliche und kluge Lebensweise Julians hervor:

[…]; schlichte Kleidung, verhaltener Stolz, zuvorkommendes Auftreten, Respekt gegenüber Armen, Eintritt nur nach Aufforderung, zu warten, bis man gerufen wird, zu bleiben, wo auch die anderen sind, zuzuhören und wegzugehen mit den anderen, nicht mehr als die anderen zu verlangen – das waren [Julians] Verhaltensregeln.55

Julian habe also nicht versucht, sich aufgrund seiner Abstammung als etwas Besseres zu betrachten, habe sich aber nach Libanios in seiner Intelligenz, seinem Ehrgeiz und seiner Widerstandsfähigkeit von den anderen Menschen unterschieden, was ihn dazu befähigt habe, die ‚Irrlehren‘ des Christentums zu erkennen.56 Der Sophist stellt damit die Christen als Anhänger der falschen religiösen Anschauungen dar; Julian dagegen als einen standhaften Menschen, der diese falschen Überzeugungen rechtzeitig erkannt hat. Libanios‘ Darstellung der literarischen Bildung im ‚Hypatikos‘ findet im ‚Epitaphios‘ seine Fortführung: Julian sei unentwegt bestrebt gewesen, sich Tag und Nacht zu bilden und damit seine Erkenntnisse zu erweitern,57 was ihn zu den wahren Anschauungen des traditionellen Götterkultes geführt habe.58 Die Verbindung zwischen literarisch-griechischer Bildung59 und der paganen Götterverehrung wird erneut präzise herauskristallisiert und dadurch die Einheit betont,60 die sowohl der Kaiser als auch der antiochenische Sophist als grundlegend erachteten, um fromm handeln und daher eine sinnvolle Lebensweise in der Gesellschaft führen zu können.61 Libanios hebt auch hervor, dass Julians vorwiegendes Ziel als Herrscher die Wiederherstellung des Götterkultes gewesen sei, um den Städten des Imperium Romanum wieder Glanz zu verleihen.62

Während der Beschreibung des Weges Julians zur Alleinherrschaft soll Konstantius‘ Abneigung und Neid gegenüber seinem Vetter deutlich hervortreten,63 der Gegensatz zwischen dem christlichen Herrscher und den richtigen Anschauungen vertretenden Julian und nicht nur Julians literarische Bildung, sondern auch seine militärischen und strategischen Fähigkeiten zum Ausdruck kommen.64 Ein militärischer Erfolg gegen die Barbaren wird mithilfe göttlicher Unterstützung erklärt, die auch Julians Fähigkeit gefördert habe, seine Soldaten zu mutigen Kriegern zu machen. Das stellt für Libanios etwas Übermenschliches dar, was Julian jedoch nicht von seiner Bescheidenheit habe weichen lassen.65 Der Sophist hebt den verstorbenen Kaiser in die göttliche Sphäre und betont dadurch, dass Julian nicht nur mit göttlicher Hilfe gehandelt, sondern sich selbst wie ein Gott verhalten habe.66 Doch auch im militärischen Bereich, der durch göttliche Fügung bestimmt sei, dürfe literarische Bildung nicht fehlen und so habe sich Julian auch während der kämpferischen Auseinandersetzungen stets mit Büchern befasst, um mit Weisheit gegen seine Gegner vorzugehen.67 Als Julian seine Gegner besiegt hatte, habe er die Städte wieder aufgebaut und sie in vollem Glanze erstrahlen lassen.68 Diese Erwähnung hebt noch einmal das Gefüge bestehend aus literarischer Bildung, paganem Götterkult und dem Wohl der Städte des Römischen Reiches hervor. Ein Bereich der gottgegebenen Bildung bezog sich auf die Rhetorik,69 derer sich der alleinregierende Kaiser annahm, indem er Redner gefördert, ihre Kunst bewundert und sie als Statthalter eingesetzt und selbst Reden verfasst habe.70 Julian war sich also der Verbindung zwischen Bildung und Götterverehrung bewusst und versuchte alles, um die Einheit zu wahren.

Nach der Erhebung Julians zum Kaiser durch seine Soldaten sei Neid und Verachtung aufgekommen, sodass gegen Julian ein Attentat geplant worden sei, was durch göttliches Eingreifen verhindert werden konnte.71 Der Weg Julians zur Alleinherrschaft wird daher auch im ‚Epitaphios‘ als göttliche Schicksalsfügung dargestellt. Neben der Eroberung von Städten habe Julian Tempel errichten lassen, in denen er selbst geopfert habe und so zu einem Vorbild für andere Menschen geworden sei.72 Noch bevor es zu einem Bürgerkrieg kommen konnte, habe eine tödliche Krankheit Konstantius heimgesucht, was Libanios wiederum als den Willen Gottes darstellt.73 Julian war nun Alleinherrscher und durch den ‚Epitaphios‘ sollte klar zum Ausdruck kommen, dass dieser zwar steinige Weg doch von seiner Geburt an durch göttliche Fügung vorbestimmt war.

Nach der Bestattung des Konstantius habe sich Kaiser Julian zuallererst der Religionspolitik zugewandt,74 indem er Tempel wieder habe aufbauen und neue errichten, die Verehrungskulte in neuer Blüte habe erstrahlen lassen und indem er eine Art Religionsfreiheit ohne jeglichen Zwang proklamiert habe,75 denn „eine falsche Meinung über die Götter […] kann man keinesfalls mit Feuer und Schwert ausmerzen.“76 Libanios‘ Betonung, dass Julian Gewalt verabscheut und keine Verfolgung der Christen vorgesehen habe, zielt darauf ab, den Kaiser als einen Menschen darzustellen, der mit seinem Verstand gekämpft hat, was wiederum auch auf seine literarische Bildung zurückzuführen ist. Die Neuinterpretation des traditionellen Götterkultes, die, wie Theresa Nesselrath beweist, sich aus christlichem Vorbild und paganer Tradition ergeben hat,77 findet sich in der Rede wieder, wenn der Sophist äußert, dass Julian zwar die alten Bräuche wieder hergestellt, jedoch auch neue, noch den Untertanen unbekannte eingeführt habe.78 Der Kaiser habe sich neben der Religionspolitik auch ausgiebig anderen Bereichen der Innenpolitik zugewandt, was seine Fürsorge zum Ausdruck gebracht habe. So habe Julian sein eigenes Leben bzw. das Leben am kaiserlichen Hof seiner bescheidenen und asketischen Lebensweise angepasst, indem er unnötiges und unwürdiges Personal entlassen habe. Auch die Städte habe er von machtgierigen Verwaltern und übermütigen Sklaven befreit und sich um die wenige Mitglieder zählenden Kurien mithilfe eines Dekrets gekümmert.79 Diese längere Ausführung über zahlreiche Entlassungen kaiserlichen Personals und über förderliche Maßnahmen im Bereich des Handels soll Julians Aufopferung für die Städte betonen; dem Kaiser war demnach nichts wichtiger als das Wohl der Städte und deren Bewohner.

Auch im ‚Epitaphios‘ äußert Libanios noch die Überzeugung, dass Julian die Perser schon im Vorfeld besiegt habe, was an der Persönlichkeit und der Erscheinung des Kaisers selbst gelegen habe,80 obgleich des Wissens, dass es anders kommen werde. Wie im ‚Hypatikos‘ sei ein militärischer Sieg nur mithilfe göttlicher Unterstützung möglich und darum die Bekehrung der Soldaten zum traditionellen Götterkult vonnöten.81 Die ausführliche Beschreibung des Perserfeldzuges beginnt Libanios mit der Schilderung des Vorhabens des Konstantius gegen die Perser, um die julianischen Taten als noch herausragender darstellen zu können.82 Bevor der Sophist über den Mord des Kaisers – verübt aus den eigenen Reihen – berichtet, verurteilt er die Götter für den Tod Julians zwar nicht, macht aber doch deutlich, dass der Fall des Kaisers göttliche Fügung sein musste und dass besonders die Philosophen um seinen Verlust getrauert haben.83 Der Sophist beginnt sogleich nach der Schilderung des Todes Julians die negativen Veränderungen, die mit dem nachfolgenden Kaiser einhergegangen seien – allem voran die Zurückdrängung des heidnischen Götterkultes und das Verderben der Menschen–, und die verpassten Möglichkeiten wie die Eingliederung des Perserreiches in das Imperium Romanum oder die vollständige Bekehrung des Römischen Reiches zum traditionellen Götterkult, die Julian hätte erreichen können, zu beschreiben.84 Libanios beendet seine Rede mit einer Zusammenfassung der glänzenden Taten und des vorbildlichen Handelns Julians und wie im ‚Hypatikos‘ mit einem Gebet, das er jedoch nicht an einen Gott, sondern an den verstorbenen Kaiser richtet, was diesen wiederum in die göttliche Sphäre hebt.85

2.2. Libanios und Kaiser Theodosius I.

Unter Kaiser Theodosius I. konnte der antiochenische Sophist seiner Redekunst wieder mehr Gewicht verleihen und richtete aus diesem Grund 14 Reden an den amtierenden Kaiser, obgleich eingeräumt werden muss, dass über die Kenntnis und Notiz des Kaisers bezüglich der Werke des Libanios Unsicherheit in der Forschung besteht.86

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verfolgte Theodosius I. das Ziel, einen einheitlichen kirchenpolitischen Kurs, den er auch mit ‚staatlichen‘ Zwangsmitteln durchzusetzen gewillt war, zu verfolgen. Er wollte alle häretischen Ideologien zugunsten des christlichen Glaubens zunichte gemacht sehen,87 zu welchem Zweck er am 10. Januar 381 n. Chr. einen Generalerlass gegen alle Häretiker erlassen hatte und am 8. November 392 n. Chr. das Verbot jeglicher Götterverehrung aussprach. Unter diesem Kaiser, der Christ sein und Kaiser sein als eine Einheit betrachtete,88 wurde das Christentum zur Staatsreligion.89

Die Beratungsrede ‚Pro Templis‘, die Libanios zwischen 381 und 391 n. Chr. verfasst hat, ist eine der 14 Reden, die sich direkt an den Kaiser richten.90 Die Rede, die die Zerstörung von bzw. Gewalt gegen heidnische Heiligtümer, die Kritik daran und einen Appell an den Kaiser, dies zu unterbinden, in den in den Vordergrund rückt, sollte jedoch nicht nur auf den Kaiser, sondern auf all diejenigen eine Wirkung haben, die mit dem Herrscher verkehrten und somit auch Einfluss auf ihn ausüben konnten, ob dies nun Christen waren oder nicht.91

[...]


1 Lib. Or. 18, 114.

2 Libanios wurde 314 n. Chr. im syrischen Antiocheia geboren und entstammte einer angesehenen und wohlhabenden Ratsherrenfamilie; vgl. hierzu: Sievers, G.R.: Das Leben, S. 1 u. 8. Der Sophist reiste 349 n. Chr. von Nikomedeia nach Konstantinopel und von dort im Frühjahr oder Sommer des Jahres 354 n. Chr. weiter zu seinem Geburtsort, wo er die Stellung als kaiserlicher Rhetor bis an sein Lebensende inne hatte; vgl. hierzu: Fatouros, Georgios: Libanius, S. 125 und Wolf, Peter: Vom Schulwesen, S. 43.

3 Vgl. Nesselrath, Theresa: Kaiser Julian, S. 7.

4 Julians Alleinherrschaft weilte nur kurz (361-363 n. Chr.), bevor er am 26. Juni 363 n. Chr. den Tod fand, was in christlichen Kreisen Freude aufkommen ließ und als gerechte Strafe Gottes angesehen wurde; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Kaiser, S. 136.

5 Im Folgenden auch kurz als ‚Hypatikos‘ bezeichnet.

6 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 164f.

7 Im Folgenden auch kurz als ‚Epitaphios‘ bezeichnet.

8 Vgl. Wiemer, H.-U.: Kaiser, S. 145-147.

9 Hier sind u.a. die Autoren Nesselrath, Wiemer und Bliembach zu nennen; vgl. hierzu: Literaturverzeichnis.

10 Eine Ausnahme bildet die Abfassungszeit des ‚Epitaphios auf Julian‘, da für diesen die Jahre 365 und 368 n. Chr. diskutiert werden; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 260.

11 Nach anfänglicher Distanz zu Julians Hof, die in der Rede ‚Prosphonetikos‘ deutlich wird, konnte Libanios das Vertrauen und die Gunst des Kaisers schnell gewinnen, wodurch der Sophist auch durchaus Vorteile genießen konnte; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 78 und ders.: Kaiser, S. 134f.

12 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 151-157, 162 u. 165. Solch eine Identifikation fand beispielsweise in der Rede auf Konstans und Konstantius (or. 59) nicht statt; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Kaiser, S. 145.

13 Vgl. Lib. Or. 12, 1-6. Hans-Ulrich Wiemer gliedert den Inhalt der Rede in ein Proömium (§1-6), in eine Abhandlung über das Konsulat (§7-25), das Leben Julians bis zu seiner Alleinherrschaft (§26- 68) und Julian als Alleinherrscher (§69-95); vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 166-174.

14 Lib. Or. 12, 1.

15 Vgl. ebd., 2-6.

16 Vgl. ebd., 7.

17 Vgl. ebd., 12.

18 Vgl. ebd., 13-15. Libanios geht es in seinen Ausführungen über das Konsulat um die universelle Bekanntheit des Amtsinhabers, den uneingeschränkten Ruhm, das dieses Amt verleiht und die Dauerhaftigkeit dieses Ansehens.

19 Julian und Libanios kannten sich seit den 340er Jahren, als Julian nach Nikomedeia kam, wo Libanios als Lehrer der Rhetorik tätig war; vgl. hierzu: Fatouros, Georgios: Libanius, S. 124. Libanios erwähnt diesen Gesichtspunkt in seiner Leichenrede (‚Epitaphios auf Julian‘); vgl. hierzu: Lib. Or. 18, 13.

20 Im Gegensatz zum Christentum konnte das Heidentum nicht als erkennbare Einheit bezeichnet

werden. Doch die Intoleranz des Christentums gegenüber den paganen Kulten und heidnischen Göttern leistete einen Beitrag, das Heidentum als ‚eine‘ Religion anzusehen, deren Anhänger bekämpft werden mussten; vgl. hierzu: Nesselrath, Theresa: Kaiser Julian, S. 4.

21 Vgl. Bidez, Joseph: Kaiser Julian, S. 145 und Wiemer, H.-U.: Kaiser, S. 127f. Unter Diokletian wurden Christen noch zu Beginn des vierten Jhs. n. Chr. verfolgt; vgl. hierzu: Nesselrath, Theresa: Kaiser Julian, S. 3.

22 An der Spitze dieser nach christlichem Vorbild und paganer Tradition geschaffener Organisation stand der Kaiser, dem Provinzoberpriester und diesen wiederum gewöhnliche Priester untergeordnet waren; vgl. hierzu: Nesselrath, Theresa: Kaiser, S. 98 u. 187.

23 Vgl. Ebd., S. 7, 55 u. 186. Wobei Kaiser Julian Gewalt gegen Christen nicht ahndete und auch indirekt zu diesen aufforderte; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 67.

24 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 39 u. 56. Auch Libanios erweiterte seit seinem 15. Lebensjahr sein Wissen im Bereich der klassischen Bildung; vgl. hierzu: Bliembach, Eva: Libanius, S. XXVIII.

25 Lib. Or. 12, 18.

26 Dass Julian diese Fähigkeiten besitze und nur er dieses Amt begleiten solle, macht Libanios deutlich, indem er fragt: „ For whom then is it such an advantage to don these robes, to grasp this sceptre, and to transmit to the future this elixir of immortal renown? For you, Sire, and all who have been or shall be like you.“; vgl. hierzu: ebd., 23. In seiner Antwort macht der Sophist deutlich, dass er Kaiser Julian als Maßstab für nachfolgende Kaiser ansieht. Dieses Maß soll erfüllt werden, indem Julian eigene Kinder zeuge, die wiederum die Linie fortsetzen; vgl. hierzu: ebd., 23.

27 Vgl. ebd., 20.

28 Vgl. ebd., 25.

29 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 169f.

30 Dazu zählen u.a. Philosophie und Rhetorik; vgl. hierzu Lib. Or. 12, 30. 33. Für Julian schien die Philosophie einen überaus wichtigen Stellenwert in seinem Leben einzunehmen, denn für ihn war „[…] die Philosophie ehrwürdiger […] als das Kaisertum und […] alles, was an letzterem wertvoll ist, [sei] als Gabe der ersteren zu betrachten […].“; vgl. hierzu: Lib. Or. 18, 155.

31 Vgl. Lib. Or. 12, 28-34.

32 Ebd., 33.

33 Vgl. ebd., 57-58. Hierbei handelt es sich um Julians Vetter Konstantius; vgl. hierzu: ebd., 71.

34 Ebd., 59.

35 In der Rede wird dies durch Ausdrücke wie „god’s work“, „heaven’s will“ oder „divine assent“ unterstützt; vgl. hierzu: ebd., 59-61.

36 Vgl. ebd., 61. 68.

37 Vgl. ebd., 69.

38 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 174.

39 Vgl. Lib. Or. 12, 79.

40 Libanios ist davon überzeugt, dass Julian die Perser besiegen werde bzw. durch seine Erhebung zum Alleinherrscher er sie schon besiegt habe; vgl. hierzu: ebd., 70.

41 Vgl. ebd., 70. 80. 90. „Thus in the sure knowledge that every soldier must adore the gods he needs to help him in the fight, for this, not shield, breastplate or spear, is the ideal armament, […]“; vgl. hierzu: ebd., 90.

42 Vgl. ebd., 81-82.

43 „[…]; he busies himself on the preparations, gets the wood, wields the knife, opens the birds and inspects their entrails.“; vgl. hierzu: ebd., 82. Besonders die Opferpraxis, die für Julian ein sehr wichtiges Charakteristikum der Götterverehrung war, stieß beim Christentum auf Ablehnung, sodass diese von den christlichen Kaisern des Öfteren gesetzlich verboten wurde; vgl. hierzu: Nesselrath, Theresa: Kaiser Julian, S. 159. Die Realität holte den Kaiser jedoch schnell ein, denn die antiochenische Bevölkerung verhielt sich nicht nach dessen Vorstellungen und ließ sich für die Wiederherstellung des paganen Götterkultes kaum begeistern. Der Tod des Kaisers 363 n. Chr. ließ sogar Freudenbekundungen in Antiocheia laut werden; vgl. hierzu: Sievers, G. R.: Das Leben, S. 98 und Nesselrath, H.-G.: Libanios, S. 24. Das Zusammenleben der verschiedenen religiösen Gruppen in Antiocheia erfuhr besonders unter Julian eine schwere Belastung; vgl. hierzu: Hahn, Johannes: Gewalt, S. 161.

44 Vgl. Lib. Or. 12, 92.

45 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 175.

46 Vgl. Lib. Or. 12, 94-95.

47 Vgl. ebd., 95-99.

48 Vgl. Fatouros, Georgios: Libanius, S. 131.

49 Vgl. Wiemer, H.-U.: Libanios, S. 266f. Valentinian wurde am 25. Februar 364 n. Chr. durch sein Heer zum Kaiser erhoben, der seinen Bruder Valens am 28. März desselben Jahres zum Mitkaiser für die Osthälfte ernannte. Valens war ein Verfechter des Christentums, was die Lage des antiochenischen Sophisten verschlechterte; vgl. hierzu: Nesselrath, H.-G.: Libanios, S. 25. Auch die Tatsache, dass Vorgänger des Kaisers nicht gelobt werden sollten, trägt zu der Unwahrscheinlichkeit einer schriftlichen Verbreitung der Rede bei; vgl. hierzu: Bliembach, Eva: Libanius, S. XLI.

50 Vgl. Lib. Or. 18, 1-3.

51 Vgl. ebd., 1-2.

52 Vgl. ebd., 4-6.

53 Vgl. ebd., 8-11. Hier wird, wie in den Ausführungen über den ‚Hypatikos‘ angedeutet wurde, deutlich, dass literarische Bildung in enger Verbindung mit dem traditionellen Götterkult steht und auch als Voraussetzung für die Götterverehrung anzusehen ist.

54 Vgl. ebd., 8-117.

55 Ebd., 11.

56 Vgl. ebd., 12.

57 „Er hatte sich […] Wissen jeglicher Art angeeignet, […], er kannte die Dichter, die Redner, die Philosophen aller Schulen, sein Griechisch war perfekt, sein Lateinisch auch nicht schlecht.“; vgl. hierzu: ebd., 21. Die Betonung der julianischen Wissbegierde tritt in der Rede immer wieder hervor; vgl. hierzu: ebd., 29. 31.

58 Vgl. ebd., 18. „Er jagte das Geschwätz von einst aus seiner Seele hinaus und ließ stattdessen die Schönheit des Wahren hineingelangen, […]“; vgl. hierzu: ebd., 18. Libanios‘ abfällige Äußerungen wie auch diese, „[…], daß die Welt durch den Willen dieses Mannes geheilt werden könne, […]“, „verdorbene Menschen“ oder „ruchlose Giganten“ machen seine Abneigung gegenüber dem Christentum und seinen Anhängern deutlich; vgl. hierzu: ebd., 24. 121. 123.

59 Erwähnt wird in diesem Zusammenhang Platon; vgl. hierzu: ebd., 18.

60 Julian „[…] glaubte, daß Rhetorik und Tempel Geschwister seien […].“; vgl. hierzu: ebd., 157.

61 Frömmigkeit erachteten Libanios und Julian als fundamentale Eigenschaft; vgl. hierzu: ebd., 124.

62 Vgl. ebd., 22-23.

63 Vgl. ebd., 36-37. 50. 92-93.

64 Vgl. ebd., u.a. 38. 45-47. 53. 55. 88.

65 Vgl. ebd., 65. 68.

66 Libanios erzählt im Verlauf der Rede auch von Begegnungen Julians mit Göttern und bezeichnet ihn selbst als „göttlichen Mann“; vgl. hierzu: ebd., 172-174. 177.

67 Vgl. ebd., 72.

68 Vgl. ebd., 80-81.

69 Libanios bezeichnet die Rhetorik als die größte Gabe der Götter; vgl. hierzu: ebd., 161.

70 Vgl. ebd., 157-158.

71 Vgl. ebd., 97-102. Indem Apollon von einem Soldaten Besitz ergriffen habe, habe dieser die Tat vorausprophezeit; vgl. ebd., 102. Auch Julian soll sich an der Wahrsagerei bedient haben; vgl. hierzu ebd., 105.

72 Vgl. ebd., 114-116.

73 Vgl. ebd., 117.

74 Libanios erachtet dies als „[…] seine Leistung in Fragen von primärer und höchster Bedeutung.“; vgl. hierzu: ebd., 130.

75 Vgl. ebd., 121-122. 126.

76 Ebd., 122. Libanios äußert zwar, dass Gewalt nur den Schein einer Glaubensänderung bewirke; dieser Aspekt wird jedoch in der Rede ‚Pro Templis‘, die an Theodosius gerichtet war, ausführlicher behandelt bzw. erklärt; vgl. hierzu: Lib. Or. 30, 26-29.

77 Vgl. Nesselrath, Theresa: Kaiser Julian, S. 187.

78 Vgl. Lib. Or. 18, 128.

79 Vgl. ebd., 130-135. 142-146. 148.

80 Vgl. ebd., 164-165.

81 Vgl. ebd., 167-168. Wobei Libanios erwähnt, dass die Soldaten mit Gold und Silber dazu gebracht worden seien, sich den Göttern zuzuwenden; vgl. hierzu: 168. 170. Meines Erachtens bewirkt jedoch solch eine ‚Bestechung‘ nichts anderes als Gewalt bzw. Verfolgungen, nämlich nur eine nach außen wirkende Hinwendung und keine innere Überzeugung.

82 Vgl. ebd., 205-211.

83 Vglz. ebd., 267. 272. 275. 295. 298. „Warum, ihr Götter und Dämonen, habt ihr nicht seinem rverehrung wird selbst in Bezug auf Julians Tod wieder hergestellt. Doch lässt Libanios nicht außen vor, dass auch die Götter um Julian getrauert haben und ihm Ehrungen zukommen ließen; vgl. hierzu: 292-294.

84 Vgl. ebd., 276-280. 282-284. 286-290.

85 Vgl. ebd., 308.

86 Vgl. Nesselrath, H.-G.: Libanios, S. 27. Theodosius wurde am 19. Januar 379 n. Chr. zum Kaiser erhoben, der allerdings im Gegensatz zu Julian keinerlei persönlichen Kontakt mit dem antiochenischen Sophisten pflegte; vgl. hierzu: Sievers, G. R.: Das Leben, S. 151. Im Gegensatz zu Julian, der Libanios auch aufgrund gemeinsamer Grundüberzeugungen persönlich sehr schätzte, beruhte das Verhältnis zwischen Theodosius und dem Sophisten einzig und allein auf politischen Entscheidungen und der Wertschätzung des Kaisers bezüglich Libanios‘ Fähigkeit, die griechische Kultur angemessen zu repräsentieren; vgl. hierzu: Wiemer, H.-U.: Die Rangstellung, S. 104 u. 111f.

87 Vgl. Bringmann, Klaus: Tradition, S. 22-24.

88 Julian und Theodosius I. sahen verschiedene Grundideen als eine Einheit an, die nach ihrer Ansicht für das Regieren als Kaiser unabdingbar war.

89 Vgl. Enßlin, Wilhelm: Die Religionspolitik, S. 26, 28, 82, 88.

90 Vgl. Nesselrath, H.-G.: Die Rede, S. 33.

91 Vgl. Wiemer, H.-U.: Für die Tempel?, S. 163. Libanios betont, dass zwar außenpolitischer, aber durch die christliche Gewalt gegen heidnische Kultstätten kein innenpolitischer Frieden herrsche; vgl. hierzu: Lib. Or. 30, 13-14.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Das Kaiserideal des spätantiken Sophisten Libanios
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Lehrstuhl für Alte Geschichte)
Veranstaltung
Hauptseminar: Heiden, Juden und Christen im spätantiken Antiochia
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
24
Katalognummer
V285391
ISBN (eBook)
9783656859659
ISBN (Buch)
9783656859666
Dateigröße
483 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Heiden, Juden, Christen, Spätantike, Kaiser Julian, Kaiser Theodosius I., Libanios, Sophist, Kaiserideal
Arbeit zitieren
Tanja Triepel (Autor:in), 2014, Das Kaiserideal des spätantiken Sophisten Libanios, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285391

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