Venture Capital als Form der Beteiligungsfinanzierung


Hausarbeit, 2004

14 Seiten, Note: bestanden - gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Situation junger Unternehmen

3. Begriffsdefinitionen Beteiligungsfinanzierung/Venture Capital
3.1. Finanzierung
3.2. Beteiligungsfinanzierung/Beteiligungskapital
3.3. Kapitalbeteiligungsgesellschaften
3.4. Venture-Capital-Gesellschaften

4. Geschichtliche Entwicklung der Venture-Capital-Idee

5. Konzeption der Venture-Capital-Finanzierung

6. Der Markt für Venture Capital
6.1. Nachfrager
6.2. Anbieter

7. Organisationsformen
7.1. Der Investmentpool
7.2. Das Dachfondskonzept

8. Vorteile des Venture Capital als Finanzierungs-/Anlagealternative

9. Schwierigkeiten der Venture-Capital-Finanzierung

10. Das Management

11. Fazit

Literatur- und Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Ablauf einer Venture-Beteilgung

1. Einleitung

Mittelständische Unternehmen sind die Träger unserer Marktwirtschaft und prägen die Wett­bewerbsfähigkeit unseres Landes. Da die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft dieser Unternehmen im wesentlichen von einer soliden Finanzierung abhängt, kommt einer ange­messenen Ausstattung mit Eigenkapital eine besondere Bedeutung zu. Erst eine ausreichende Eigenkapitalquote schafft die nötige Unabhängigkeit für unternehmerische Entscheidungen die zu einem dynamischen Wachstum beitragen. Ein Weg für junge, aufstrebende Unter­nehmen sich Eigenkapital zu beschaffen ist z.B. in Form der Aussenfinanzierung über die Partnerschaft mit einer Kapitalbeteiligungs- bzw. Venture-Capital-Gesellschaft[1].

Im Verlauf dieser Arbeit werden die Möglichkeiten der Eigenkapitalbeschaffung für junge innovative Unternehmen durch Beteiligungsgesellschaften aufgezeigt. Besonders wird bei dieser Ausführung auf die Beteiligungsfinanzierung durch Venture-Capital-Gesellschaften und deren Besonderheiten eingegangen.

2. Situation junger innovativer Unternehmen

Gerade für junge Unternehmen ist eine Fremdkapitalfinanzierung so gut wie unmöglich, da die nötigen Sicherheiten fehlen und Zinszahlungen zusätzlich die Liquidität belasten würden. Weiterhin stossen an dieser Stelle die Kreditinstitute an ihre Grenzen, beurteilen zu können, welche Idee innovativ ist, was ihrerseits eine entsprechende Zurückhaltung bei der Kreditvergabe bewirkt. Gerade die Firmenkundenbetreuer als erste Ansprechpartner für Existenzgründer sind nicht in der Finanzierung für Innovationen geschult[2].

Als Innovation bezeichnet man auf der einen Seite den mehrstufigen Prozess aus dem neue Güter und Verfahren hervorgebracht werden, zum anderen auch die materiellen Ergebnisse dieses Prozesses[3]. Gerade junge innovative Unternehmen haben in Ihrer Entwicklungsphase einen überdurchschnittlich hohen Kapitalbedarf, da bis zur endgültigen Markterschließung erhebliche Vorleistungen erbracht werden müssen. Genau da liegt das Hauptproblem: hohe Investitionskosten auf der einen Seite und nicht ausreichendes Finanzierungspotential auf der anderen Seite[4]. Um diesen Anforderungen in Finanzierungsfragen bei jungen Unternehmen gerecht werden zu können, bietet sich sogenanntes Risikokapital als Finanzierungsform zur Verbesserung der Eigenkapitalquote an[5]. Zusätzlich mangelt es bei den jungen, mittelstän- digen Unternehmen oft am notwendigen Know-How in den kaufmännischen Bereichen, wie Vertrieb, Finanzen und Organisation[6].

3. Begriffsdefinitionen Beteiligungsfinanzierung/Venture Capital

3.1. Finanzierung

Der in dem Wort Beteiligungsfinanzierung beinhaltete Begriff Finanzierung umfasst alle Massnahmen den Kapitalbedarf einer Unternehmung zu decken. Dieser Kapitalbedarf kann auf ganz unterschiedliche Arten befriedigt werden. Unterscheidet man nach der Mittelher­kunft, kann diese als Innen- und Aussenfinanzierung erfolgen, während nach der Rechts­stellung der Kapitalgeber die Fremd- und Eigenfinanzierung unterschieden wird. Jede dieser Finanzierungsformen ist abhängig von der Fähigkeit und der Möglichkeit diese zu erhalten. Mit Abnahme der Größe einer Unternehmung und zunehmender Spezialisierung nimmt auch die Möglichkeit den Finanzierungsbedarf intern zu decken ab. Junge Unternehmen haben das Problem, dass Umsatzerlöse oft nur im geringen Umfang für eine Innenfinanzierung zur Verfügung stehen. Daher ist für sie die Außenfinanzierung so wichtig[7].

3.2. Beteiligungsfinanzierung/Beteiligungskapital

Unter Beteiligungsfinanzierung versteht man die verschiedenen Formen der Kapital­beschaffung, in denen Kapitalanlagen von bisher bereits vorhandenen oder neu hinzutretenden Gesellschaftern der Unternehmung geleistet werden. Nach der Kapitalherkunft ist es eine Aussenfinanzierung, nach der Rechtsstellung eine Eigenfinanzierung[8]. Beteiligungskapital: wird in der Literatur mit verschiedenen Begriffen bezeichnet: Venture Capital, Beteiligungs-, Wagnis-, Risiko- oder Wachstumskapital[9].

3.3. Kapitalbeteiligungsgesellschaften

Kapitalbeteiligungsgesellschaften sind im Sinne des Kreditwesengesetzes keine Kredit­institute, zählen aber nach §1, Abs.3, Punkt 1 KWG zu den Finanzunternehmen[10]. Sie sind Unternehmen, die nicht emmissionsfähigen, i.d.R. mittelständischen Unternehmen, für eine begrenzte Zeit Eigenkapital zur Verfügung stellen und somit einen Teil der Finanzierungs­probleme dieser Unternehmen überbrücken[11]. Bei den Kapitalbeteiligungsgesellschaften unterscheidet man zwischen den Gemeinnützigen und den Erwerbswirtschaftlichen. Bei den

Gemeinnützigen handelt es sich eher um eine Art Selbsthilfeeinrichtung, getragen vom jewei­ligen Bundesland, von Industrie und Handelskammer, Wirtschaftsverbänden und Banken um die Wirtschaftskraft und damit das Arbeitsplatzangebot in der Region zu stärken. Anders bei den Erwerbswirtschaftlichen, die mit dem eingegangenen Risiko auch eine angemessene Rendite erwirtschaften möchten[12].

3.4. Venture-Capital-Gesellschaften

Von den Kapitalgesellschaften im herkömmlichen Sinne unterscheidet man die Venture- Capital-Gesellschaften, die als Zielgruppe primär nicht die bereits am Markt etablierten Unter-nehmen haben, sondern eher innovative, junge Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotential[13]. Somit bildet die Venture-Capital-Konzeption eine Kombination von Risikokapitalbereitstellung und unternehmerischer Betreuung. Der Unterschied zu herkömm-lichen Kreditfinanzierungen liegt darin, dass nicht Sicherheiten beliehen werden, sondern eine Projektidee oder optimistische Absatzprognose honoriert wird[14]. Charakteristisch für eine Venture-Capital-Finanzierung ist also die Bereitstellung von Eigenkapital. Der Kapitalgeber bekommt damit Anteilseignerrechte in Form von Informations-, Kontroll-, Mitentscheidungs- und Gewinnbeteiligungsrechten übertragen. Auch eigenkapitalähnliche Mittel, wie stille Beteiligungen, Genussrechtskapital und nachrangige Darlehen, die eine Mittelstellung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital einnehmen, findet man vor. Diese werden auch als Mezzanine-Finanzierung bezeichnet[15].

4. Geschichtliche Entwicklung der Venture-Capital-Idee

Während Venture Capital noch Mitte der 90er Jahre in Deutschland kein Thema war und darüber geklagt wurde, dass man den Anschluss in wichtigen Bereichen der Hochtechnologie wohl verpasst habe (hoher Stand der Grundlagenforschung, bedeutende Erfindungen wurden gemacht, die Produktreife wurde jedoch aufgrund fehlender Vermögensträger von anderen Ländern übernommen), ist die Finanzierung über Venture Capital mittlerweile keine Selten­heit mehr[16]. Ein festes historisches Datum für die Entstehung von Venture Capital gibt es nicht. In der Literatur wird aber die Finanzierung neuer amerikanischer Industrien (z.B. Stahl und Eisenbahn) als erster Entwicklungsschritt in diese Richtung betrachtet.

[...]


[1] Vgl. Coopers/Lybrand (1998), S. 3

[2] Vgl. Nittka, I. (2000), S. 13f.

[3] Vgl. Hardenberg von, C. (1989), S. 17

[4] Vgl. Stedler, H. (1987), S.38/39

[5] Vgl. Mai, St. (2002), S.83f.

[6]Vgl. Müller, B.R. (2001), S. 16

[7]Vgl. Hardenberg von, C.(1989), S. 34f

[8]Vgl. Dühmert, Bastian J. (1997), S. 9ff

[9]Vgl. Dühmert, Bastian J. (1997), S. 10f

[10] Vgl. Beck Texte (2003), S. 69f

[11] Vgl. Büschgen, H.E. (1998), S. 125

[12] Vgl. Becker / Peppmeier (2002), S. 230f

[13] Vgl. Büschgen, Hans E. (1998), S. 126

[14] Vgl. Büschgen, Hans E. (2001), S. 1517

[15] Vgl. Becker / Peppmeier (2002), S.226

[16] Vgl. Hehn, Elisabeth (2000), S. 166f

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Venture Capital als Form der Beteiligungsfinanzierung
Hochschule
Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
Note
bestanden - gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V28329
ISBN (eBook)
9783638301442
Dateigröße
580 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Venture, Capital, Form, Beteiligungsfinanzierung
Arbeit zitieren
Tanja Kisters (Autor:in), 2004, Venture Capital als Form der Beteiligungsfinanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28329

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