Rudolf Schwarz - St. Theresia


Seminararbeit, 2004

14 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhalt

1. EINLEITUNG

2. RUDOLF SCHWARZ - EINIGE WORTE ZUM ARCHITEKTEN
2.1. Schlaglichter aus den Lebensdaten von Rudolf Schwarz
2.1.1. Der theoretische Zugang von Rudolf Schwarz

3. ST. THERESIA
3.1. Baugeschichte
3.2. Beschreibung des Kirchenbaus
3.3. Zur Bewährung des Kirchenbaus in der Praxis

4. SCHLUSSREFLEXIONEN

5. LITERATURVERZEICHNIS

1. Einleitung

„Als das Kompromissloseste, was es derzeit gibt'' bezeichnete Rudolf Schwarz seine Aachener Kirche St Fronleichnam aus dem Jahre 1929. Mit St Theresia in Linz -Keferfeid schuf er den schönsten modernen Kirchenraum Österreichs".[1]

Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen, wenn ich den Raum für sich alleine auf mich wirken lasse. Doch wenn ich diesen kosmisch anmutenden Raum als Raum für eine kleine Gottes-Gemeinde sehe, in der in Gemeinschaft gefeiert werden soll, dann zeigen sich mir viele Schwächen. St. Theresia ist ein Raum der Extreme. Wunderbar und göttlich - ein Gottesraum, unpraktisch und unökonomisch - kein Gemeinderaum.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

St. Theresia - Linz Keferfeld Losensteinerstr. 6 / 4020 Linz Architekten: Rudolf und Maria Schwarz Weihe: 1962

2. Rudolf Schwarz - einige Worte zum Architekten

Bevor ich mit näheren Ausführungen zum Kirchenbau St. Theresia beginne, möchte ich zunächst den Architekten dieses Baus in aller Kürze vorstellen.

Rudolf Schwarz ist ein für den Kirchenbau des 20. Jahrhunderst bedeutender Architekt und dies nicht zuletzt weil er sich mit seinem Bauen nicht nur auf technischer, architektonischer Ebene auseinandergesetzt hat, sondern auch auf theoretisch, theologischer Ebene seine Kirchenbaukunst zu reflektieren versuchte und diese Gedanken in einigen Veröffentlichungen festgeschrieben und somit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Zwei seiner Bücher die ich persönlich für wichtig erachte möchte ich hier namentlich nennen:

1.) Rudolf Schwarz, Vom Bau der Kirche, Heidelberg 1947
2.) Rudolf Schwarz, Kirchenbau, Heidelberg 1960

In ersterem setzt Rudolf Schwarz sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten die Bewegungsfiguren einer Kirche zu gestalten auseinander und stellt sieben Pläne auf. Diese Pläne könnten auch als visualisierte Stationen eines exemplarischen Lebens gedeutet werden, das in einem Punkt beginnt, sich entfaltet und sich wieder zu einem Punkt zusammenzieht.[2] Er gab seinen Plänen so klingende Namen wie: Lichter Kelch, Heiliger Ring, Heilige Fahrt, Dom aller Zeiten,...(Ich möchte diese Pläne hier nicht näher erläutern, da dieses Vorhaben den Rahmen sprengen würde). In seinem Werk zum „Kirchenbau" setzt Schwarz sich mit seinem Lebenswerk auseinander, erläutert einige seiner Bauwerke und veröffentlicht seine Gedanken, Konzepte und Vorstellungen zu diesen.

2.1. Schlaglichter aus den Lebensdaten von Rudolf Schwarz

Rudolf Schwarz wird 1897 in Straßburg geboren und studiert in Berlin an der Technischen Hochschule und an der Hochschule für bildnerische Künste bei Prof. Pölzig. Von 1927 - 1934 ist er Direktor an der Kunstgewerbeschule in Aachen, nach dem Krieg 1953-61 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Am 3. April 1961 verstirbt Rudolf Schwarz in Köln, noch während des Baus der Pfarrkirche St. Theresia in Linz.

2.1.1. Der theoretische Zugang von Rudolf Schwarz

Schwarz' theoretischer Zugang zum Kirchenbau auf einige kurze Schlaglichter reduziert:[3]

Für Schwarz ist die Teilnahme am Vorgegebenen immer ein über den einzelnen hinausgehendes, umfassendes Teilhaben am Kosmischen, Architektur das Bild oder Abbild von Weltall und christlicher Seins-Ordnung. Inhalt und Maßstab der Architektur ist deshalb das Menschliche, sein Eingebundensein in die Schöpfung. Schon in seiner ersten Kirche, der Fronleichnamskirche von Aachen aus dem Jahr 1930, kommt das Prinzip der Einfachheit und Schlichtheit des Raumes zur Geltung. Der Charakter der Räume ist entscheidend von rohen Baustoffen, wie schalreinem Beton, Ziegelmauern und Bruchstein, den Schwarz mit Vorliebe verwendet, geprägt. Licht dient nicht der Auflockerung des Raumes, sondern Teile des Raumes selbst sollen aus Licht gebaut sein.

Rudolf Schwarz' Raumkonzepte sind großzügig aber schlicht. Er arbeitet sehr stark mit der Sinnlichkeit des Materials, sein Luxus ist das Mehr an Raum, ein Überschuss an Leere und Freiheit.[4]

[...]


[1] www.nextroom.architektur/datenbank-SammlungSpectrum.htm. 14.11.02

[2] vgl.: www.nextroomarchitekturdatenbank-SammlungNeueZüricherZeitung.htm / 14-11-02

[3] vgl. : Achleitner, A., Zum Verständnis des modernen Kirchenbaus, Schlägl 1987, S 92f

[4] vgl.: Pehnt, W., Rudolf Schwarz. Architekt einer anderen Moderne, Stuttgart 1997, S 162f

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Rudolf Schwarz - St. Theresia
Hochschule
Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz  (Kunstwissenschaft)
Veranstaltung
Proseminar Lebensraum Linz
Note
gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V28310
ISBN (eBook)
9783638301312
Dateigröße
541 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rudolf, Schwarz, Theresia, Proseminar, Lebensraum, Linz
Arbeit zitieren
Martina Traxler (Autor:in), 2004, Rudolf Schwarz - St. Theresia, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28310

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