Diskurs und Diskursanalyse in der forensischen Linguistik

Analyse des Markendiskurses anhand des Beispiels McDonalds


Hausarbeit, 2013

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1.Einleitung

2. Forensische Linguistik im Allgemeinen
2.1. Forschungsfelder der forensischer Linguistik
2.2. Arbeitsfelder forensischer Linguistik

3. Diskurs und Diskursanalyse
3.1. Zum Diskursbegriff

4.Markendiskurs
4.1. Ein Fallbeispiel - die Pioneer 10 und 11 Plakette
4.2. Diskurstheorie
4.3. Jenseits der Zeichen
4.3.1. Zeichen als Index oder Symptom
4.3.2. Zeichen als Symbol
4.4. Zeichenmodell von Ferdinand de Saussure
4.4.1. Die binäre Struktur des Diskurses
4.4.2. Bedeutung und Referenz
4.4.3.Visueller Diskurs

5.Markendiskurs: McDonald`s
5.1. McDonalds: a case in point
5.1.1. Die Komplexität des Marketing-Zeichen Systems
5.1.2. Diskursanalyse: Implikationen für die Marken Gerechtigkeit
5.1.3. Positioning against the Grain

6.Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Die vorliegende Arbeit müsste ich „ Diskurs und Diskursanalyse in der forensischen Linguistik. Analyse des Markendiskurses anhand des Beispiels McDonalds “ nennen. Das linguistische Hauptseminar 52-153 Einführung in die Forensische Linguistik bei Herrn Jan C.L. König im Wintersemester 2012-13, in dem Sprachvariationen der forensischen Linguistik aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurden und an dem Personen mit verschiedenen zwei- und mehrsprachigen Hintergründen teilnahmen, weckte mein Interesse für das Thema der vorliegenden Seminararbeit. Aus diesem Grund setzte ich mich im Rahmen dieser Arbeit, die sowohl die Abschlussarbeit als auch den Modulabschluss des Seminars Einführung in die Forensische Linguistik darstellt, ebenfalls mit der Diskursanalyse in der forensischen Linguistik auseinander. In der Arbeit werden die Begriffe Diskurs, Diskursanalyse und Markendiskurs in der forensischen Linguistik anhand der abstrakten Beispiele diskutiert.

Die forensische Linguistik wird als ein neues Teilgebiet der Linguistik gezählt und forensic bedeutet im Lateinischen „auf dem Markt“. Weil zu römischer Zeit die Gerichtsverfahren auf dem Markt stattfanden, hat sich daraus die übertragene Bedeutung „gerichtlich“ entwickelt.[1] Diese Art der Linguistik gehört zum Bereich der Rechtslinguistik, ist aber gleichzeitig auch unabhängig davon. In der forensischen Linguistik werden nicht nur sprachliche oder linguistische Probleme im Rahmen polizeilicher oder gerichtlicher Behandlung, sondern auch die Sprache als Instrument der Justiz analysiert. Außerdem liegen verschiedene Unterthemen wie Markenrecht, Marketing Semiotik, Diskurs und Diskursanalyse, Kriminologie usw vor , und wird geschriebenes oder gesprochenes Material im Bereich der Linguistik untersucht. Mit geschriebenem Material ist handgeschriebenes, getipptes oder gezeichnetes Material gemeint. Natürlich ist heutzutage wegen der neuen Technologien die Anzahl des getippten Materials gestiegen. Unter geschriebenem Material beschäftigt sich die forensische Linguistik mit Autorschaft, Suizid- und Erpresserschreiben, Drohbriefen, Verträgen, Vernehmungen usw.

Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf dem Vergleich und der Analyse des Diskurses bzw. der Diskursanalyse in der forensischen Linguistik. In dem theoretischen Teil der Arbeit werde ich mich mit den allgemeinen Grundlagen der forensischen Linguistik und der Diskursanalyse beschäftigen. Natürlich ist die forensische Linguistik aus der linguistischen Perspektive ein Bestandteil der Arbeit. Analysiert werden in der Arbeit Markendiskurse in der forensischen Linguistik anhand der Diskursanalyse und mit Hilfe des Experiments Pioneer 10. Alle Analysen, die in der Arbeit genannt werden, werden in schriftlicher Form dargestellt und Befunde der Analyse werden unter den dazugehörigen, jeweiligen Tabellen oder Bildern dargestellt. Der Schlussteil bildet eine Zusammenfassung aller Befunde.

2. Forensische Linguistik im Allgemeinen

Der Terminus forensisch[2] leitet sich ab von dem lat. forensis „ auf dem Markt“,- wie in der Einleitung ersichtlich ist- was – im Gegensatz zu domesticus (in der Bedeutung „privat“) – auch „ öffentlich“ bedeutet. Da zu römischer Zeit die Gerichtsverfahren auf dem Markt stattfanden, hat sich daraus die übertragene Bedeutung „gerichtlich“ entwickelt (Fobbe, 2011:15). Als das Arbeitsfeld der forensischen Linguistik kann man die Sprache und das Recht erwähnen. Die forensische Linguistik ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft mit der Aufklärung von Straftaten, die in Form von oder mit Hilfe sprachlicher Handlungen ausgeübt wurden. Normalerweise kann es als eine Teildisziplin der angewandten Linguistik akzeptiert werden. Aber es gehört nicht zu dem Bereich der Rechtlinguistik. Dieses Teilgebiet der Linguistik hat sich gegenseitig durch die Bereiche wie Kriminologie, Psychologie, Philosophie, Diskursanalyse oder Sozialwissenschaften beeinflussen lassen. Man sieht immer eine Beschäftigung mit Kriminalfällen, Polizeiarbeiten und Interaktionen vor Gericht in dieser Disziplin. In diesem Zusammenhang möchte ich ein paar Sätze von dem Buch von Eilika Fobbe Forensische Linguistik. Eine Einführung zitieren. In einer weiten Definition schließt der Forschungsbereich der forensischen Linguistik alles Sprachliche im Bereich des Rechts ein, das es linguistisch zu untersuchen gilt. Das linguistische Interesse richtet sich dabei nicht nur auf sprachliche Probleme im Rahmen polizeilicher oder gerichtlicher Behandlung, sondern auch auf die Sprache als Instrument der Justiz. In diesem letzten Bereich widmet sich die forensische Linguistik des Rechts und der Sprache bzw. der Kommunikation den Institutionen des Rechts (Fobbe 2011: 16). Genauer gesagt ist Forensische Linguistik im engeren Sinne ein Teilbereich der Linguistik, der die linguistische Analyse solcher sprachlicher Daten umfasst, die Gegenstand juristischer Betrachtungen sind. Es bemüht sich darum, dem anonymen Verfasser so genannter inkriminierter Schreiben und Verdächtigten eine Täterschaft nachzuweisen oder sie davon auszuschließen[3].

2.1. Forschungsfelder der forensischer Linguistik

Man kann eine Korrelation für die Gliederungsvorschläge der Arbeitsfelder der forensischen Linguistik mit engeren und unterschiedlichen Definitionen aufbauen. Schall (2004) hat Forensische Linguistik nach Sprache der Gesetze, Sprache vor Gericht oder Sprache des Täters eingestuft. In dem Bereich Sprache vor Gericht werden die Kommunikationssituationen bei der Forensischen Linguistik nach linguistischen Kriterien analysiert. Es wird dagegen versucht zu zeigen, dass es aufgrund von undeutlichen Fragen durch Staatsanwalt, Richter oder aufgrund einer fehlenden Sprachkompetenz von Zeugen oder Klägern sprachlich bedingte Benachteiligungen vor Gericht gibt. Man kann darauf sagen, dass diese Aspekte der forensischen Linguistik insbesondere im Zusammenhang mit Fremdsprachigkeit und für Verhandlung mit einem mehrsprachigen Hintergrund wichtig sind. Der Bereich Sprache des Täters beinhaltet einen strafrechtlichen Prozess. Außerdem sieht man eine polizeiliche Ermittlung oder dieser Bereich ist gegenüber Sprache vor Gericht vergleichsweise eng definiert. Sprache vor Gericht reflektiert ebenso den Arbeitsbereich der Autoren und privatrechtliche sprachbasierte Streitfälle sind in dieser Systematik dem Bereich Sprache vor Gericht zuzurechnen (Vgl. Fobbe: 2011: 16). Bungarten/Engberg (2003) äußern, dass die forensische Linguistik auf die Analyse der Sprache des Täters beschränkt ist. Man muss hier erwähnen, dass die forensische Linguistik immer die Beziehungen mit anderen Bereichen in der Linguistik, sowie Semiotik, Phonologie, Grammatik, Semantik, Phonetik und Pragmatik sowie Stilistik und Rhetorik haben sollte. Auf anderer Seite werden mit dem Begriff forensic linguistics im angloamerikanischen Raum Rechtlinguistik und forensische Linguistik bezeichnet. Einen guten Überblick über die aktuellen Forschungsschwerpunkte der angloamerikanischen forensischen Linguistik bietet die Bibliographie der International Association of Forensic Linguistics (Fobbe: 2011: 16). Ich möchte hier gleich auf den Begriff Diskurs (discourse) eingehen. Man kann ungefähr 20 Subklassen in der forensischen Linguistik erwähnen. Diskurs kann als eine der ersten Subklasse in der forensischen Linguistik definiert werden. Es dient mit ihren Bedeutungen Rede und Diskurs als Sammelbecken für gesprächsanalytische, Varietäten-linguistische, stilistische und semantisch-pragmatische Fragen zum geschriebenen und gesprochenen Wort im juristischen Kontext. In den nächsten Kapiteln werde ich zum Begriff Diskurs detailliert berichten. Außerdem möchte ich kurz über Beziehung zwischen Phonetik und die forensische Linguistik berichten. Es gibt eine enge Beziehung zwischen Forensischer Linguistik und Phonetik. Phonetik ist ein Schlüsselbegriff in der Forensischen Phonetik und es beschränkt sich auf die gesprochene Sprache und ist neben der Sprecheridentifizierung oder Sprecherkategorisierung auch für die Deutung unverständlicher Äußerungen zuständig. Im nächsten Kapitel möchte ich mich den Arbeitsfeldern der forensischen Linguistik widmen.

2.2. Arbeitsfelder forensischer Linguistik

Forensische Linguistik hat es grundsätzlich mit Texten, also Mengen bzw. Komplexen gesprochener oder geschriebener Äußerungen zu tun, die in bestimmte Zusammenhänge eingebettet sind und in Form von Wörtern, Sätzen oder Texten realisiert werden (Fobbe:2011:22). Die linguistische Analyse in der forensischen Linguistik klärt das Verständnis der betreffenden Äußerung, um sie an semantische und pragmatische Analyseverfahren anzuknüpfen. Außerdem gibt es verschiedene Bereiche in der forensischen Linguistik wie Stilanalyse, Fehleranalyse, Markenrecht oder Autorenerkennung usw. In dem Bereich der Autorenerkennung zum Beispiel werden die inkriminierten Schreibungen, sowie Erpressungen, Bedrohungen und Beleidigungen von den Linguisten des Bundeskriminalamts aus der linguistischen Perspektive analysiert. Im Bereich Fehleranalyse werden die sprachlichen Fehler des Verfassers beschrieben und analysiert. In diesem Sinne wird die Fehleranalyse der forensischen Linguistik als muttersprachlicher Fehler, lern-sprachlicher Fehler oder Fingierter Fehler eines Muttersprachlers unterteilt. In der Stilanalyse werden die Ausdrucksmöglichkeiten wie Syntax, stilistisches Mittel oder Wortwahl des Verfassers untersucht. Nach Fobbe (2011:107) ist die Stilanalyse eines inkriminierten Schreibens neben der Fehleranalyse der Kern einer forensischen Textanalyse. Aber die Fehleranalyse kann nicht als ein Teil der Stilanalyse akzeptiert werden. Was ist eigentlich Stil? Stil ist etwas, das sich im Gebrauch der Sprache durch den Einzelnen entfaltet und den der Rezipient in der Lage ist, wahrzunehmen. Um Stil wahrnehmen zu können, muss dieser Stil distinkt sein; Distinktheit ihrerseits ist dann gegeben, wenn der Rezipient auf den Stil reagiert (Fobbe: 2011: 107). Stil kann auch als „virtuelle Eigenschaft von Texten“ genannt werden.[4] Es gibt also zwei verschiedene Formen der Stilanalyse in der forensischen Linguistik und diese Formen sind die qualitative und die quantitative Stilanalyse. Stil findet sich auch auf allen Ebenen des linguistischen Textes wieder. Ein anderer Bereich der Anwendung linguistischen Wissens in der forensischen Linguistik ist das Markenrecht. Mit den Gesetzen werden die Marken geschützt oder sie können den Eintrag in die Markenrolle verweigern oder löschen, wenn der Verdacht des unlauteren Wettbewerbs besteht, insbesondere dann, wenn die Gefahr einer Verwechslung von Markennamen gegeben ist (Vgl. Fobbe: 2011:28). Für den Inhaber einer Marke ist der Wert dieser sehr wichtig, weil er bestimmte Qualitäten über diesen Markenwert seinen Kunden anbietet. Marken können sich natürlich dabei über ihre Unterscheidungskraft definieren, und diese Unterscheidungskraft kann durch die Verwechslungen mit ähnlichen Markennamen gefährdet sein.

[...]


[1] Eilika Fobbe: Forensische Linguistik. Eine Einführung. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2011

[2],,Forensisch" bedeutet so viel wie ,,gerichtsverwertbar" (Schall 2007: 566)

[3] http://xa.yimg.com/kq/groups/31750263/711829342/name/ForensischeLing_schriftlicheAusarb..pdf

[4] Sandig (2006:53)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Diskurs und Diskursanalyse in der forensischen Linguistik
Untertitel
Analyse des Markendiskurses anhand des Beispiels McDonalds
Hochschule
Universität Hamburg  (Department Sprache, Literatur, Medien I und II (SLM I und II))
Veranstaltung
Einführung in die Forensische Linguistik
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V282495
ISBN (eBook)
9783656769712
ISBN (Buch)
9783656856481
Dateigröße
1050 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf dem Vergleich und der Analyse des Diskurses bzw. der Diskursanalyse in der forensischen Linguistik. In dem theoretischen Teil der Arbeit werde ich mich mit den allgemeinen Grundlagen der forensischen Linguistik und der Diskursanalyse beschäftigen. Natürlich ist die forensische Linguistik aus der linguistischen Perspektive ein Bestandteil der Arbeit. Analysiert werden in der Arbeit Markendiskurse in der forensischen Linguistik anhand der Diskursanalyse und mit Hilfe des Experiments Pioneer 10. Alle Analysen, die in der Arbeit genannt werden, wer
Schlagworte
diskurs, diskursanalyse, linguistik, analyse, markendiskurses, beispiels, mcdonalds
Arbeit zitieren
Erhan Kaya (Autor:in), 2013, Diskurs und Diskursanalyse in der forensischen Linguistik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282495

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