Kreativität, Melancholie und Wahnsinn

Versuch eines Zusammenhangs anhand der Entstehung von Nietzsches Zarathustra


Essay, 2009

9 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Mit dieser Abhandlung möchte ich den Standpunkt deutlich machen, dass Kreativität viel weniger aus externalen Faktoren entspringt, sondern viel mehr Ausfluss eines inneren Widerspruchs ist, den es zu überwinden gilt. Betrachten wir hierzu zunächst, wieso der Mensch sich überhaupt progressiv verhält, wieso er also kreative Leistungen geradezu nötig
hat. Ich folge hierbei der Argumentationslinie Arnold Gehlens, der den Menschen als „Mängelwesen“ auffasst, welches sich nur durch seine kulturellen Leistungen überhaupt erhalten kann. Der Mensch, der geradezu gegensätzlich zur Struktur der Welt geformt ist, indem sein Körper an sich nicht ausreichend an die Witterungsbedingungen angepasst ist, sowie sein Geist, d.h., dessen Fähigkeit „Nein“ zum Leben zu sagen, sich dem vitalistischen Prinzip des Lebens durch das Prinzip des Geistes entgegenzustellen, wie es Max Scheler proklamiert, ist nichts anderes als gezwungen dazu, seine Umwelt zu verändern; - anders wäre es geradezu paradox, dass sich das „Mängelwesen“ derzeitig an sämtlichen Orten der Welt und sogar im Weltall zu erhalten vermag. Mit seinem Einfluss auf seine Umgebung geht natürlich eine Wechselwirkung einher: der Mensch erschafft sich selbst, er fungiert als „creatura creatrix“, wie es Michael Landmann bezeichnet. Entwicklungspsychologisch wurde dieser sich ergänzende Gegensatz bei Piaget, der damit eigentlich selbst
anthropologische Fragen beantworten wollte, unter dem Begriffspaar „Assimilation und Akkommodation“ behandelt. Mit diesen systematischen Gegenüberstellungen zwischen zwei primären menschlichen Gegenüberstellungsprinzipien gegen die Beschaffenheit der Welt, möchte der Essay deutlich machen, dass dieser Grundgegensatz auch tief in der menschlichen Psyche verankert sein muss, wenn dieser es schafft, die Welt und sich selbst zu seinen Gunsten zu verändern.

Details

Titel
Kreativität, Melancholie und Wahnsinn
Untertitel
Versuch eines Zusammenhangs anhand der Entstehung von Nietzsches Zarathustra
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg  (Lehrstuhl für Psychologie IV)
Veranstaltung
Persönlichkeitspsychologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
9
Katalognummer
V281994
ISBN (eBook)
9783656759157
ISBN (Buch)
9783656759140
Dateigröße
378 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kreativität, Melancholie, Wahnsinn, Nietzsche, Zarathustra, kreative Reibung, hot-groups, Rausch, Apollinisch, Dionysisch
Arbeit zitieren
Markus Uehleke (Autor:in), 2009, Kreativität, Melancholie und Wahnsinn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281994

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