Dinornis

Der größte Vogel aller Zeiten


Fachbuch, 2014

82 Seiten


Leseprobe


Vorwort

Gefiederte Giganten

Wahre Riesen stehen im Mittelpunkt des Taschenbuches „Dinornis - Der größte Vogel aller Zeiten“. Dabei handelt es sich um bis zu 3,60 Meter hohe und fast 280 Kilogramm schwere Weibchen des Riesen- Moa Dinornis („Schreckensvogel“), der einst auf Neuseeland existier- te. Jene gefiederten Giganten waren ungefähr anderthalb mal so groß und fast drei Mal so schwer wie die merklich kleineren Männchen. Wie bei Straußen in der Gegenwart betreuten die Männchen der Riesen- Moa den Nachwuchs vom Brüten bis zum Aufziehen. Im Gegensatz dazu verteidigten die Weibchen der Riesen-Moa das Revier. Der „Schreckensvogel“ wurde bereits 1843 durch den Londoner Zoologen und Paläontologen Richard Owen (1804-1892) erstmals beschrieben, der im April 1842 den Begriff Dinosauria („Schreckensechsen“) für die Dinosaurier eingeführt hatte. In der Nacheiszeit haben auf Neusee- land neun zu den Moa gehörende Arten gelebt. Bevor gegen Ende des 13. Jahrhunderts erstmals Menschen in Neuseeland einwanderten, sol- len dort Hunderttausende oder über eine Million Moa heimisch gewe- sen sein. Zu starke Jagd auf diese Laufvögel führte bereits um 1450 zu deren Aussterben. Verfasser des Taschenbuches „Dinornis - Der größ- te Vogel aller Zeiten“ ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der zahlreiche Werke über urzeitliche Tiere geschrieben hat.

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Lebensbild von Riesen-Moa auf Neuseeland von

Benjamin Waterhouse Hawkins (1807 - 1894) aus dem Jahre 1894

Der größte Vogel aller Zeiten

Dinornis

Die Weibchen der in der Nacheiszeit (Holozän) auf Neuseeland vorkommenden Riesen-Moa Dinornis robustus und Dinornis novaezea landiae dürften die größten Vögel aller Zeiten gewesen sein. Sie waren ungefähr anderthalb Mal so groß und fast drei Mal so schwer wie die Männchen, erreichten bei aufrechter Haltung eine Höhe bis zu sage und schreibe 3,60 Metern und ein Lebendgewicht von schätzungsweise maximal knapp 280 Kilogramm.

Früher hielt man Dinornis giganteus für die größte Art der Moa auf Neuseeland. Erst 2003 stellte man fest, dass es sich hierbei um weibliche Tiere der Moa-Arten Dinornis robustus und Dinornis novaezealandiae handelt. Die Rekonstruktion der enormen Körperhöhe der großen Moa- Arten beruht auf der Annahme eines nach oben gestreckten Halses. Wegen der Form der Wirbelsäule geht man heute davon aus, dass der Kopf eher nach vorn gestreckt wurde. Demnach dürfte die Kopfhöhe der großen Moa wohl merklich niedriger gewesen sein als früher angenommen.

Ahnen der Moa existierten vermutlich bereits auf dem riesigen Urkontinent Gondwana, der zeitweise Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien, Arabien, Madagaskar, Neuguinea und Indien umfasste. Die genetischen Unterschiede zu anderen Vögeln sind so groß, dass sich die Moa wohl schon zu Zeiten der Dinosaurier von den Ent- wicklungslinien anderer Vögel getrennt haben. In der Kreidezeit vor etwa 80 Millionen Jahren brach Neuseeland von dieser gewaltigen Landmasse ab und driftete langsam in seine heutige Position. Manche Forscher bezeichnen Neuseeland deswegen gern als „Arche Moa“. Da dort so gut wie keine Säugetiere vorkamen, besetzten die Vögel deren Platz und übernahmen die Rolle der großen Pflanzenfresser. Weil sie keine vierbeinigen Feinde fürchten mussten, verloren viele Vögel auf

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Londoner Zoologe und Paläontologe Richard Owen (1804-1892) neben dem Skelett eines Riesen-Moa

der Art Dinornis novaezealandiae, die er 1843 beschrieb

Neuseeland ihr Flugvermögen. Noch nicht ganz geklärt ist die Frage, wer die nächsten heute noch lebenden Verwandten der Moa sind. Manche Forscher favorisieren Neuseelands Nationalvogel, den Kiwi. Im 19. Jahrhundert diskutierte man sogar ernsthaft darüber, ob Moa überhaupt Vögel sind.

Wer die ersten fossilen Knochen eines Moa entdeckte, ist heute nicht mehr genau bekannt. 1838 berichtete der in London geborene Händler Joel Samuel Polack (1807-1882) in seinem Buch „Manners and Customs of the New Zealanders“ von Knochenfunden, auf die ihn 1834 Maori im East Cape-Bezirk auf Neuseeland hingewiesen hatten. Aus diesen Funden folgerte er, einst seien auf Neuseeland Emus oder Strauße heimisch gewesen. Anderen Reisenden glückten fast gleichzeitig in Neuseeland ähnliche Entdeckungen. Polack war 1831 als einer der ersten jüdischen Siedler auf die Nordinsel von Neuseeland gekommen, hatte zunächst in Hokianga und von 1832 bis 1837 in Kororake (heute Russel) gelebt. 1835 gründet er die erste Brauerei in Neuseeland. 1837 kehrte er nach England und 1843 wieder nach Neuseeland zurück. 1850 ließ er sich in Kalifornien nieder.

In den frühen 1830-er Jahren erwarb der Flachshändler John William Harris (1808-1872) in Poverty Bay von einem Maori ein 15 Zentimeter langes fossiles Knochenfragment, das der Eingeborene an einem Flussufer gefunden hatte. Der Maori erzählte, dieser Fund stamme von einem riesigen Vogel namens „Movie“. Im Februar 1837 überließ Harris dieses Fossil seinem Onkel John Rule, der bei der Marine Schiffsarzt gewesen war und in der Gegend von Sydney lebte. Der Arzt brachte jenes Knochenfragment 1838 mit nach England und versuchte es zu verkaufen. Dieses Fragment gelangte 1939 auch in die Hände des

Londoner Zoologen und Paläontologen Richard Owen (1804-1892), der die Moa-Forschung einleitete. Owen identifizierte 1839 das aus Neuseeland stammende Knochenfragment als Rest eines flugunfähigen Laufvogels, der vermutlich größer als ein Strauß sei. Damals arbeitete Owen im „Hunterian Museum“ des „Royal College on Surgeons“ in London. Später wurde er erster Direktor des „British Museum of Natural

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Britischer Missionar

Richard Taylor (1805-1873)

History“ in London. Er galt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler seiner Zeit.

Ein früher Entdecker eines Moa war der britische Missionar Richard Taylor (1805-1873), der 1839 auf Neuseeland eintraf. Er unternahm Anfang 1839 zusammen mit dem Missionar William Williams auf der Nordinsel von Neuseeland eine Reise zur Bucht Poverty Bay an der Ostküste. Im Haus eines Maori in Waiapu fiel Taylor ein in der Decke steckendes ungewöhnlich großes Knochenfragment auf. Er vermutete, es könne sich um einen Vogelknochen handeln, wurde aber von seinem Begleiter deswegen ausgelacht. Denn von welchem Vogel könne ein so großer Knochen stammen. Befragte Maori dagegen erklärten, es handle sich um einen Knochen des Vogels „Tarepo“, der auf dem Gipfel des Hikurangi, des höchsten Berges an der Ostküste, lebe. Aus seinen Knochen würden sie Angelhaken anfertigen. Für ein wenig Tabak überließ der Häuptling dem Missionar Taylor diesen merkwürdigen Knochen. Taylor schickte kurz darauf den seltenen Fund zu Richard Owen nach London.

Richard Owen veröffentlichte 1840 die erste Publikation über die bis dahin unbekannten Großvögel. Sein Werk trug den Titel „On the bone of an unknown struthious bird from New Zealand“. Darin fällte er folgendes Urteil: „Ich bin willens, meine Reputation für die Folgerung aufs Spiel zu setzen, dass es in Neuseeland einst straußenartige Vögel gegeben hat oder noch gibt, die in der Größe einem heutigen Strauß nahe oder gar gleichkommen.“

Nach einem Aufruf in Neuseeland, man möge alle fossilen Reste solcher kolossalen Vögel sammeln und ihm nach London schicken, erhielt Owen bald kistenweise Moa-Knochen.

1843 beschrieb Owen fossile Knochen aus Neuseeland als Dinornis novaezealandiae (griechisch: „deinos“ = schrecklich, griechisch: „ornis“ = Vogel, also „neuseeländischer Schreckensvogel“). 1844 folgte seine Erstbeschreibung von Dinornis giganteus.

Owen hat die meisten der heute bekannten Moa-Arten als Erster wissenschaftlich beschrieben. 1846 beispielsweise beschrieb er

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Aus England stammender Missionar William Colenso (1811 - 1899)

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Protestantischer Missionar und späterer Bischof William Williams (1800 - 1878)

Dinornis - Der größte Vogel aller Zeiten 14

Aus Bonn stammender Geologe und Naturforscher Julius von Haast (1824 - 1887)

Dinornis robustus. Innerhalb eines halben Jahrhunderts veröffentlichte Owen fast 50 Artikel über Moa.

Als Erster setzte Owen ein Skelett von Dinornis zusammen. Bald wollten alle großen Naturkundemuseen der Welt einen eindrucksvollen „Schreckensvogel“ präsentieren, weswegen es zu einem regelrechten „Knochenrausch“ kam. Weil jedes Museum in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem höchsten Moa protzen wollte, wurden die Skelettrekonstruktionen immer größer und gewagter. In viele Rekonstruktionen fügte man mehr Halswirbel ein, als ein Moa zu Lebzeiten je besessen hatte. Den Vogel schoss eine vierbeinige Moa- Rekonstruktion ab.

In der Zeit der ersten Missionare auf Neuseeland von 1814 bis 1837 wurde der Begriff „Moa“ noch nicht verwendet. Erstmals sollen 1838 die protestantischen Missionare William Colenso (1811-1899) und William Williams (1800-1878) während eines Urlaubs in Waiapu, etwa

20 Meilen von der East Coast entfernt, von Maori das Wort „Moa“ gehört haben. Der Ausdruck Moa bedeutet in vielen polynesischen Sprachen schlichtweg „Henne“. Colenso schrieb hierüber einen Bericht und schickte diesen an das „Tasmanian Journal of Science“, wo er im August 1842 eintraf und am 6. Oktober 1843 veröffentlicht wurde. Maori hatten den beiden Missionaren von einem riesenhaften Huhn mit dem Gesicht eines Menschen erzählt, das von zwei riesigen Echsen bewacht würde und jeden Eindringling zu Tode trample. Jenes Lebe- wesen würde „Moa“ genannt. Wegen ähnlicher Legenden verwandte man zunächst auch die Maori-Wörter „Tarepo“ und „Te Kura“ für die Riesenvögel. Doch schließlich setzte sich der Name Moa durch.

Nicht allzu ernst sollte man den Verdacht nehmen, der große Vogel aus Neuseeland verdanke dem „Knochenrausch“ des 19. Jahrhunderts seinen Namen. Angeblich verlangten die Engländer von den Maori „more bones“ (zu deutsch: „mehr Knochen“) und die Eingeborenen glaubten deswegen, „more“ oder „moa“ sei der englische Name des Riesenvogels. Wichtige Beiträge zur Moa-Forschung leistete der aus Bonn stammende Geologe und Naturforscher Julius von Haast (1824-1887), der ab 21.

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Darmstädter Zoologe

Johann Jakob Kaup (1803 - 1873)

Dezember 1858 auf Neuseeland lebte und 1861 die britische Staatsbürgerschaft annahm. Er trug eine Sammlung von Moa-Fossilien zusammen, beschrieb weitere Arten und spekulierte über die Lebensweise der Moa. Unter anderem glaubte er, nicht die Maori hätten die Moa ausgerottet, sondern ein vorher auf Neuseeland lebendes Volk, das er als „Moa-Jäger“ bezeichnete.

Ab 1867 stand Haast mit dem Darmstädter Zoologen Johann Jakob Kaup (1803-1873) in Kontakt. Ein lebhafter Briefwechsel führte bald zu freundschaftlichen Beziehungen und einem regen Austausch zwischen dem „Großherzoglichen Museum“ in Darmstadt und dem „Canterbury Museum“ in Christchurch. Kaup sandte Haast präparierte Säugetiere und Vögel, Haast schickte Kaup einige Moa-Skelette, die noch heute im „Hessischen Landesmuseum“ in Darmstadt aufbewahrt werden.

1853 beschrieb der Naturforscher Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1803-1857), der Neffe von Kaiser Napoléon Bonaparte (1769-1821), die Ordnung Dinornithiformes. Zu dieser gehört die Familie Dinornithidae mit der Gattung Dinornis und deren zwei Arten Dinornis robustus und Dinornis novaezealandiae.

Heute geht man davon aus, dass in der Nacheiszeit auf Neuseeland neun zu den Moa gehörende Arten existiert haben. 1949 war man noch von 29 Moa-Arten ausgegangen. Der riesenhafte Dinornis robustus lebte auf der Nordinsel von Neuseeland, der nicht minder imposante Dinornis novaezealandiae dagegen auf der Südinsel. Von den insgesamt neun Moa-Arten kamen zwei nur auf der Nordinsel, fünf nur auf der Südinsel und zwei auf beiden Inseln vor. Von einer Dinornis -Art hat man auch spärliche Reste auf Stewart Island entdeckt.

Als ältester Fossilfund eines Moa gilt Anomalopteryx aus dem späten Pliozän vor etwa 2,5 Millionen Jahren. Während des Eiszeitalters (Pleistozän) sind offenbar keine Moa-Arten entstanden oder ausgestorben. Die meisten der bisher geborgenen Moa-Fossilien lassen sich den aus der Nacheiszeit bekannten Arten zuordnen. Diese Fossilien sollen von mehr als tausend Moa stammen.

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Naturforscher Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1803 - 1857), der Neffe von Kaiser Napol é on Bonaparte (1769 - 1821)

Von Moa sind zahlreiche Knochen, teilweise zusammen mit Resten von vertrocknetem Fleisch, Muskeln, Sehnen, Bändern, Haut und Federn, Eierschalen, sowie mehr oder minder vollständige Eier und Skelette gefunden worden. Moa-Knochen kamen in Flussablagerungen, Mooren und Höhlen zum Vorschein.

Allein im „Auckland-Museum“ auf Neuseeland werden drei Dutzend Moa-Eier aufbewahrt. Davon stammen aber nur wenige vom Riesen- Moa. Sechs Museen auf Neuseeland und mehr als ein Dutzend anderswo auf der Erde besitzen Moa-Skelette oder zumindest Nachbildungen davon.

Aus dem Bett oder vom Ufer von Flüssen und Bächen stammen die Moa-Knochen, die der protestantische Missionar William Williams von 1841 bis 1843 in Neuseeland zusammentrug. Seine bedeutende Moa-Knochen-Sammlung bestand aus insgesamt 47 Knochen, von denen 35 Beinknochen waren. Die meisten jener Fossilien sind am Wairoa River geborgen worden. Auch diese Sammlung gelangte nach England. Auf ihr beruhte die erste der zahlreichen Beschreibungen von Dinornis durch Richard Owen.

1846 glückte in einem verlandeten Mündungsarm des Waikouaiti River auf der Südinsel ein Moa-Fund. Dort sammelten zunächst Dr. MacKellar und nach ihm Percy Earl (1811-1846) sowie Walter Mantell (1820- 1895) Moa-Knochen und schickten sie nach England, wo sie Richard Owen zusammen mit anderen Knochen von der Nordinsel in seiner zweiten Arbeit über Dinornis beschrieb. David Teviotdale (1870-1958) erwähnte 1932, jemand habe am Waikouaiti River mehrere hundert Moa-Knochen geborgen, dann aber sein Interesse an diesen Fossilien verloren und sie in eine Müllgrube geworfen. Teviotdale hatte sich vom Fossiliensammler zum ernsthaften Forscher entwickelt, war Mitarbeiter des „Otago-Museums“ in Dunedin und der erste Feldarchäologe eines neuseeländischen Museums.

An Flussufern ist man auch auf Moa-Fußabdrücke gestoßen. Im August 1911 legte eine Überschwemmung des Manawatu River einen bläulichen Ton frei, der die gut erhaltenen Fußabdrücke eines großen Moa enthielt.

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Fuß knochen eines Moa.

Zeichnung in „ A History of the Birds of New Zealand “ (1888) von Walter Lawry Buller (1836 - 1906)

Nach einer Überschwemmung im März 1939 am Rangitikei River wurden Fußabdrücke einiger Moa sichtbar. Weitere Moa-Fußabdrücke kennt man vom Turanganui River. Bei Gisborne auf der Nordinsel von Neuseeland entdeckte man eine Reihe großer Fußabdrücke und daneben eine Reihe merklich kleinerer Fußabdrücke. Die Schrittweite des großen Moa betrug durchschnittlich 50 Zentimeter, die des kleinen Moa etwa 32 Zentimeter. Offenbar stammten diese Fußabdrücke von einem Altvogel und einem Jungtier, das neben ihm schritt.

Auffällig viele Moa-Knochen sind in Mooren auf Neuseeland entdeckt worden. Tausende von Moa-Knochen fand man, als 1868 bei Glenmark, etwa 50 Meilen nördlich von Christchurch auf der Südinsel, ein sumpfiges Gebiet entwässert wurde, um Weideland zu gewinnen. Die unter Leitung von Julius Haast ausgegrabenen Knochen stammten angeblich von sechs Moa-Arten.

Im Moor von Hamilton in der Provinz Otago auf der Südinsel hob 1870 der Goldgräber B. S. Booth eine Grube aus und stieß darin auf 56 Moa-Knochen. Zuvor hatte ihn ein Arbeiter darauf aufmerksam gemacht, er habe Moa-Knochen in jenem Moor gefunden. Booth war ein Abenteurer und Draufgänger, auf dessen Kopf wegen revolutionärer Umtriebe in Kanada eine Prämie ausgesetzt gewesen ist. Er hielt seine Entdeckung einige Jahre lang geheim, bis die Goldminen-Gesellschaft, zu deren Abbaugebiet auch das Moor gehörte, das Gebiet verließ. Daraufhin meldete er seinen Fund dem Otago-Museum, das unter Leitung von Frederick Wollaston Hutton (1836-1905) zahlreiche Knochen verschiedener Moa-Arten und des ausgestorbenen Haast- Adlers (Harpagornis moorei) barg. 1874 erschien in den „Transactions of the New Zealand Institute“ der Fundbericht von Booth. Im Folgejahr entdeckte man nahe des ersten Fundplatzes erneut viele Moa-Knochen, die aber alle bereits stark zerfallen waren. Insgesamt sollen im Moor von Hamilton fossile Reste von ungefähr 400 Moas eingebettet gewesen sein.

Ausgezeichnet erhaltene Moa-Knochen kamen 1888 bei Entwässe- rungsarbeiten in einem Moor bei Te Aute südwestlich von Napier auf

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Skelett eines Riesen-Moa (Dinornis) in der Dauerausstellung

des „ Hessischen Landesmuseums Darmstadt “

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Darstellung des Riesen-Moa (Dinornis)

in „ A History of the Birds of New Zealand “ (1888) von Walter Lawry Buller (1836 - 1906)

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Ende der Leseprobe aus 82 Seiten

Details

Titel
Dinornis
Untertitel
Der größte Vogel aller Zeiten
Autor
Jahr
2014
Seiten
82
Katalognummer
V281555
ISBN (eBook)
9783656755357
ISBN (Buch)
9783656755326
Dateigröße
11271 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Moa, Riesen-Moa, Riesenmoa, Dinornis, Laufvögel
Arbeit zitieren
Ernst Probst (Autor:in), 2014, Dinornis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281555

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