Ein Lehrbuchvergleich von "Go ahead 9" und "Learning English - Red Line New 5"

Lehrwerkanalyse und Lehrwerkkritik


Seminararbeit, 2011

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1. Einleitung

In der vorliegenden Arbeit werden zwei Lehrbücher[1] der Realschule für die neunte Jahrgansstufe anhand ihrer Vermittlung des Themenkomplexes South Africa didaktisch-methodisch analysiert ist anschließend verglichen.

Ziel ist es herauszuarbeiten, inwiefern die Anforderungen des bayerischen Lehrplans für die Jahrgangsstufe neun der Realschule, persönliche und didaktisch-methodische Faktoren erfüllt werden und die Präsentation und Wissensvermittlung die Standards der Landeskunde und des interkulturellen Lernens erfüllen.

Zunächst wird in der Sachanalyse eine Definition des Themas South Africa gegeben und anschließend, die damit verknüpfte Erwartungshaltung erläutert. In der quantitativen Analyse erfolgt dann die Bestandaufnahme, der das Thema betreffenden Daten in Verbindung mit der Erwartungshaltung daran.

Den Hauptteil dieser Arbeit bildet die qualitative Analyse, in der jedes der beiden Lehrwerke anhand von ausgewählten Texten, Bildern und Übungen zum Thema South Africa näher beleuchtet wird und unter Einbeziehung von konkreten Fragestellungen didaktisch-methodisch aufgearbeitet werden soll.

Den Abschluss der Arbeit bildet das Fazit, in dem die beiden Werke einander gegenübergestellt und anhand der vorhergegangen Analyse persönlich bewertet werden.

2. Sachanalyse

Südafrika (Republic of South Africa (englisch), Zuid Afrikaansche Republiek (afrikaans)) ist das geographisch südlichste Land in Afrika. Die Fläche beträgt 1.220.000 km². Im Norden grenzt Südafrika an Namibia, Botswana, Simbabwe und Mosambik. Die Hauptstadt ist Pretoria mit ca. 1,1 Million Einwohner. Insgesamt hat Südafrika ca. 50 Millionen Einwohner, davon ca. 40 Millionen Afrikaner, 4,5 Millionen Weiße und 1,3 Millionen Asiaten.[2] Aufgrund der englischen und holländischen Einflüsse in der frühen Geschichte Südafrikas, sind Englisch und Afrikaans die beiden geläufigsten Sprachen im Land. Insgesamt gibt es jedoch elf offizielle Amtssprachen: Afrikaans, Englisch, Ndebele, Xhosa, Zulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda und Xitsonga.[3]

Die jüngere Geschichte Südafrikas ist geprägt von den europäischen Kolonialherren. Niederländer und Briten gründen im 17. und 18. Jahrhundert zunächst nur Kolonien an den Küsten. Diese wurden zum Ausgangspunkt einer sich kontinuierlich ausweitenden Siedlungstätigkeit. Auf die ursprünglichen Bewohner wurde wenig Rücksicht genommen. Es gab ständige Kämpfe der Engländer gegen die Buren, die Nachkommen der ersten niederländischen Siedler, um Land, Macht und wertvolle Ressourcen wie Gold und Diamanten. Bereits die Buren verfolgen eine strikte Rassentrennung (Apartheid) und im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden diskriminierende Gesetze zur „getrennten Entwicklung“ von Schwarzen und Weißen immer zahlreicher.[4] Erst seit der Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes im Jahr 1994 sind Schwarze und Weiße zumindest vor dem Gesetz gleichgestellt, jedoch kämpft Südafrika bis heute mit den Folgen der Apartheid und die immer noch hohe Anzahl von Menschen, die an der Armutsgrenze in einer der zahlreichen Townships wohnen, bremst diese Entwicklung erheblich.[5]

Der Lehrplan für die Jahrgangstufe neun an bayerischen Realschulen sieht vor, dass Schüler die Möglichkeit bekommen

„durch den Einblick in die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten von […] ausgewählten Commonwealth-Ländern den eigenen Horizont erweitern [und] Vergleiche mit dem eigenen Land anstellen und Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Systeme kritisch abwägen“[6]

Im Bezug auf Südafrika im Speziellen sollen besonders Varianten der englischen Sprache, Unabhängigkeit, Rassenprobleme und politische Konflikte thematisiert werden.[7]

Zusätzlich erwarte ich von dieser Lehreinheit, dass den Schülern die Möglichkeit gegeben wird, einen Einblick in das Familienleben und den Alltag von Südafrikanern, am besten von Gleichaltrigen, zu erhalten. Desweiteren sollten Informationen über die dortigen Lebensbedingungen, wichtige Fakten und auch Einblicke in die Natur und Tierwelt vermittelt werden.

Die didaktische Zielvorstellung des interkulturellen Unterrichts ist es, den Schüler sowohl in der Fähigkeit auch als der Bereitschaft zum Verstehen fremder Kulturen anzuleiten und zu fördern. Er soll die soziale Kompetenz erlangen sich in Menschen einer anderen Kultur hineinversetzen zu können und Situationen aus dessen Sicht betrachten können.[8] Der Schüler soll, neben dem kognitiven Wissen einer anderen Kultur, durch die Arbeit mit interkulturellen und landeskundlichen Aspekten Einstellungen und Fertigkeiten entwickeln, und dadurch eine kritisches kulturelles Bewusstsein entfalten.[9] Weiterhin soll der Lernende mit der interkulturellen Kompetenz die Fähigkeit besitzen „Differenzen zwischen der eigenen und der Zielkultur“ zu kennen, „diese in konkreten Situationen zu erkennen und Strategien zu entwickeln, einfühlsam auf die Gepflogenheiten der anderen Kultur einzugehen.“[10]

[...]


[1] Go Ahead 9 für die Jahrgangsstufe 9 an sechsstufigen bayerischen Realschulen (2009). Berlin. Cornelsen Verlag, 2003.

Learning English - Red Line New 5. Bayern. Unterrichtswerk für Realschulen (2008). Stuttgart. Klett, 2008.

[2] Vgl. http://www.internship-in-southafrica.de/suedafrika/informationen-suedafrika.html

[3] Vgl. Quirll, Rosemarie u.a.: dtv Lexikon in 24 Bänden. Bd. 21. München. Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, 2006. S. 186-190. Im folgenden: dtv Lexikon.

[4] Schwarzafrikaner erhielten eine eng begrenzte Autonomie in sog. Homelands (13% der Fläche Südafrikas) im übrigen Land hatten sie keine Recht und durften dort nur als Arbeitskräfte leben.

[5] dtv Lexikon S. 186.

[6] Vgl. http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=7e384f014cff76b2361ec075cf895bfd

[7] Ibid.

[8] Vgl. Nünning, Vera und Ansgar Nünning: British Cultural Studies konkret. in: FSU Englisch. Erhard Friedrich Verlag, 2000. S. 5. Im folgenden: Nünning: British Cultural Studies.

[9] Vgl. Haß, Frank (Hrsg): Fachdidaktik Englisch. Tradition Innovation Praxis. Stuttgart. Ernst Klett Verlag, 2006. S.142.

[10] Volkmann, Laurenz: Aspekte und Dimensionen interkultureller Kompetenz. in: Laurenz Volkmann u.a. (Hrsg): Interkulturelle Kompetenz. Tübingen. Narr, 2002. S. 12.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Ein Lehrbuchvergleich von "Go ahead 9" und "Learning English - Red Line New 5"
Untertitel
Lehrwerkanalyse und Lehrwerkkritik
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
12
Katalognummer
V280977
ISBN (eBook)
9783656750710
ISBN (Buch)
9783656750680
Dateigröße
540 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Go ahead, Red Line, Lehrwerkanalyse, Lehrbuchkritik, Englischunterricht, Englische Didaktik
Arbeit zitieren
Verena Schmidt (Autor:in), 2011, Ein Lehrbuchvergleich von "Go ahead 9" und "Learning English - Red Line New 5", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280977

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