Erlebnispädagogik - Chancen und Grenzen in der Jugendarbeit mit Hilfe des Outward-Bound-Konzeptes


Seminararbeit, 2004

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist Erlebnispädagogik?

3. Der Begründer der Erlebnispädagogik: Kurt Hahn
3.1 Die vier Elemente der Hahnschen Erlebnistherapie

4. Methoden und Ziele der Erlebnispädagogik
4.1 Elemente und Merkmale von Erlebnispädagogik und Outward Bound
4.2 Warum nur Jugendliche?

5. Chancen und Grenzen von Erlebnispädagogik

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Erlebnispädagogik ist ein weit verbreitetes Projekt bzw. eine weltweite Wissenschaft. Es wäre also wichtiger zu sagen, dass die Erlebnispädagogik boomt, denn überall wird Erlebnispädagogik angeboten und genutzt, sei es zur Freizeitgestaltung oder zur Erziehung. Jugendliche werden hier in die richtige Richtung gelenkt, und zwar fast ohne die Hilfe von Erwachsenen. Durch unserer Konsumgesellschaft wird der Druck immer höher, der Nervenkitzel wird mehr und mehr herausgefordert und der Zwang, etwas zu erleben, wächst automatisch mit.

Die Erlebnispädagogik bietet alles für jedermann, kleinen Nervenkitzel mit großer Wirkung oder auch umgekehrt. Sie ist eine pädagogische Maßnahme, um genau diesem Boom entgegenzutreten und das Feld abzudecken.

In meiner Hausarbeit dreht sich das Thema der Erlebnispädagogik vorrangig um die Begriffsklärung und die Ziele, Methoden und Wirkungen der Erlebnispädagogik, speziell des Projektes Outward Bound. Ich möchte versuchen, eine hilfreiche Definition aufzustellen und zu zeigen, dass die Erlebnispädagogik sowohl Chancen als auch Grenzen hat.

2. Was ist Erlebnispädagogik?

Erlebnispädagogik ist ein sehr weitläufiger Begriff und wird am ehesten durch den Begriff „Erfahrungslernen“ verdeutlicht.

Es ist keine Extremsportart, in der man lernen soll, an seine eigenen körperlichen Grenzen zu stoßen. Sie bezeichnet viel mehr eine Art Schulung von Jugendlichen (und auch Erwachsenen) mit Hilfe von Naturprojekten, in denen Jugendlichen ihre eigenen körperlichen und psychischen Grenzen erfahren sollen, ihnen Wege und Möglichkeiten zur Resozialisierung auferlegt werden, Konfliktlösestrategien vermittelt und angewandt werden und sie dabei pädagogisch betreut werden.

Erlebnispädagogik wird oft auch als „learning by doing“[1] oder als „Erleben und lernen“[2] beschrieben, damit die Jugendlichen, welche oftmals kriminell und drogenabhängig waren, wieder normale Umgangsformen lernen, lernen, den Bezug zum eigenen Körper wieder herzustellen, im Team zu arbeiten, für andere da zu sein, praktische Fähigkeiten ausbauen zu können, statt immer nur theoretische Belehrungen zu erfahren und sich mit ihrer Umwelt und ihrem Umfeld auseinander zu setzen, alles das, was sie vorher nicht erlernt oder durch ihre Kriminalität oder Drogenabhängigkeit wieder verlernt haben und Erlebnispädagogik die einzig wirkende Maßnahme für die Resozialisierung der Jugendlichen scheint.

Das gilt auch für weniger problematische Jugendliche, denn mit Hilfe von Erlebnispädagogik, also mit Hilfe von Outward- Bound Projekten beispielsweise, soll die Langeweile von den Strassen geholt werden, es soll Jugendlichen möglich sein, ihren Trieben nach Risiko und Abenteuer nachzugehen, und genau an diesen Stellen tritt Erlebnispädagogik in Kraft.

Erlebnispädagogik findet in der freien Natur statt, wobei sie folgende Kriterien erfüllen sollte.[3]

- Sie soll die Teilnehmer zu verantwortlichen Menschen erziehen – sie sollen Verantwortung für das eigenen Handeln und für den Rest der Gruppe übernehmen lernen,
- sie soll soziale Beziehungen festigen,
- sie soll die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die einzelnen Projekte benötigt werden, vermitteln und dazu auch geeignetes Personal, also Leute, die sich mit den einzelnen Abenteuern auskennen, zur Verfügung stellen,
- sie soll auch ein kleines Risiko versprechen, welches allerdings überschaubar sein muss, aber die Jugendlichen dennoch anlockt, um eigene Grenzen zu erfahren, etc.,
- und schließlich sollte sie vorrangig auf die Erziehung der Jugendlichen ausgerichtet sein.

Erziehung und lernen soll Spaß machen und einen Zusammenhang zwischen der Innen- und der Außenwelt schaffen.[4]

Erlebnispädagogik schafft ebenfalls neue Werte. Franz Pöggelers Aussage über Erlebnisse trifft dabei die Absicht, die Erlebnispädagogik hat neue Erkenntnisse und neue Werte durch Erlebnisse.

„ Erlebnisse sind [...] nicht nur Vorgänge mit Anfang und Ende und mit starker psychischer Aufwühlbarkeit, sondern sie bleiben ein innerer Erkenntnisgewinn, der jederzeit reaktiviert werden kann. Viele Erkenntnisse, die man auf rational- diskursivem Weg gewonnen hat, vergisst und verliert man wieder. Erlebnisse in der Regel nicht.“[5]

[...]


[1] Reiners, Anette: Erlebnis und Pädagogik. Verlag Prof. Dr. Jürgen Sandmann, München 1995, S. 17

[2] Reiners, Anette: Erlebnis und Pädagogik. Verlag Prof. Dr. Jürgen Sandmann, München 1995, S. 17

[3] Reiners, Anette: Erlebnis und Pädagogik. Verlag Prof. Dr. Jürgen Sandmann, München 1995, S. 18

[4] vgl. Heckmair, Bernd/ Michl, Werner: Erleben und lernen- Einstieg in die Erlebnispädagogik, 4. Auflage, Luchterhand Verlag, Neuwied, Kriftel 2002, S. 42

[5] Pöggeler, Franz: Erzeihen als Erleben – Die Pädagogik Giovanni Boscos. Klaus Neubauer Verlag, Lüneburg 1987, S. 20

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Erlebnispädagogik - Chancen und Grenzen in der Jugendarbeit mit Hilfe des Outward-Bound-Konzeptes
Hochschule
Universität Erfurt  (Erziehungswissenschaft)
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V28064
ISBN (eBook)
9783638299541
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erlebnispädagogik, Chancen, Grenzen, Jugendarbeit, Hilfe, Outward-Bound-Konzeptes
Arbeit zitieren
Diane Schmidt (Autor:in), 2004, Erlebnispädagogik - Chancen und Grenzen in der Jugendarbeit mit Hilfe des Outward-Bound-Konzeptes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28064

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