Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten

Anpassungsmöglichkeiten durch Feedback


Hausarbeit, 2014

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Klärung der Begrifflichkeiten
2.1 Selbstwahrnehmung
2.2 Fremdwahrnehmung
2.3 Sich selbst erfüllende Prophezeihungen
2.4 Menschenbilder
2.5 Feedbacksysteme

3. Ausgewählte Menschenbilder und Führungstheorien
3.1 Führungstheorien nach McGregor
3.2 Menschenbilder nach Schein
3.3 Reifegradtheorie nach Hersey und Blanchard

4. Praxisbeispiel
4.1 Beschreibung des Praxisfalls
4.2 Analyse nach McGregor und Schein bei Selbstwahrnehmung
4.3 Analyse nach McGregor und Schein bei Fremdwahrnehmung
4.4 Führungsverhalten nach dem Reifegradmodell
4.5 Lösungsmöglichkeiten durch Feedback
4.6 Mitarbeiterbeurteilung / Mitarbeitergespräch als Feedback

5. Resümee

Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Der Erfolg eines Unternehmens zeichnet sich heutzutage nicht nur dadurch aus, dass ein Produkt möglichst gewinnbringend verkauft wird. Es zeigt sich vielmehr, dass die Personalwirtschaft bzw. das Personalmanagement entscheidend sind, da hier auf personeller Ebene Möglichkeiten zur Gestaltung und zur Durchsetzung der Unternehmensziele liegen. Bleiben die Bedürfnisse der Mitarbeiter unbefriedigt, wirkt sich dies negativ auf den Unternehmenserfolg aus (vgl. Wöhe, Döring 2013: 122). Erfolgreich ist ein Unternehmen also besonders auch dann, wenn sowohl Vorgesetzte als auch Mitarbeiter zufrieden sind.

Um dies zu erreichen bietet die Personalbestandsanalyse, als Bestandteil des Personalmanagements, mit ihren Werkzeugen einen wichtigen Ansatzpunkt für die Erstellung eines Fähigkeitsprofils der Mitarbeiter. Zur Ermittlung des Leistungspotenzials werden u.a. auf Basis von Verhaltensbeobachtungen Eigenschaftsmerkmale eines Mitarbeiters erfasst (vgl. Scholz 2014: 395). Diese Eindrücke sind von Bedeutung, da sie von der Personalentwicklung bis zur Nutzung als Entlohnungsgrundlage eines Mitarbeiters Einsatz finden können.

Für den Arbeitnehmer ist es daher von großem Interesse zu wissen, wie und weshalb er von seiner Umwelt, hier insbesondere dem Vorgesetzten, wahrgenommen wird.

Im Zuge dieser Hausarbeit soll nicht weiter auf die beobachtbaren Fähigkeitsmerkmale im Einzelnen eingegangen werden. Stattdessen steht die mögliche Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung im Vordergrund, also wie und weshalb der Mitarbeiter seine Eigenschaften und Fähigkeiten in einer bestimmten Art und Weise wahrnimmt und wie diese von fremden Personen eingeschätzt werden.

Im folgenden Kapitel werden die hierzu notwendigen Begrifflichkeiten kurz erläutert. Anschließend werden die polaren Menschenbilder von McGregor und die pluralistischen Menschenbilder von Schein in ihrer Funktion zur Klassifizierung von Individuen vorgestellt. Basierend auf diesen Modellen empfehlen Hersey und Blanchard mit ihrer Reifegradtheorie mögliche Führungsstile. Im vierten Kapitel folgt die Schilderung eines Praxisfalls, dessen Abweichung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung anhand dieser Menschenbilder erläutert werden soll. Auf Basis dieser Analyse wird geprüft, ob die Situation durch den Einsatz von Feedbacksystemen positiv beeinflusst werden kann. Im letzten Kapitel folgt eine Zusammenfassung dieser Arbeit in einem Resümee.

2. Klärung der Begrifflichkeiten

Um das Verständnis für das vorliegende Problem zu fördern, werden die verwendeten Begriffe nun kurz erläutert.

2.1 Selbstwahrnehmung

Die Wahrnehmung des eigenen Ichs kann über mehrere Wege definiert werden. Der unmittelbarste verläuft über die innere Erkenntnis eigener Emotionen, Motive, Meinungen oder Gedanken. Da aber in vielen Situationen meist keine Zeit für eine logische Selbstreflexion gegeben ist, kann das Selbstbild über attributionstheoretische Prinzipien erstellt werden. Dabei wird eine modellhafte Zuschreibung der Ursachen vorgenommen, beispielsweise durch einen Vergleich seiner Selbst mit anderen Individuen, die in ähnlichen Situationen genau so gehandelt haben. Ebenso spielt die Reflexion eigener Verhaltensweisen aus vergangenen, ähnlichen Situationen eine Rolle oder der Vergleich der eigenen Leistungserbringung mit der anderer. Somit kann die Selbstwahrnehmung durch attributionstheoretische Prozesse ähnlich der eines außenstehenden Beobachters gesehen werden. Auch alle bisher erfahrenen Bewertungen durch andere Personen, direkt oder indirekt an die eigene Person weitergegeben, beeinflussen unsere Selbstwahrnehmung (vgl. Kanning 1999: 231).

2.2 Fremdwahrnehmung

Fremdwahrnehmung oder auch allgemein Personenwahrnehmung ist ein Vorgang, bei dem sich ein Eindruck über eine andere Person formt (vgl. Bierhoff 2002: 164). Der Prozess der Eindrucksbildung ist weitestgehend von der impliziten Persönlichkeitstheorie, also den bisher gemachten Erfahrungen und dem Wissen über verschiedene Personentypen, die dem Beobachter bekannt sind, abhängig. Mittels dieser Persönlichkeitstheorien kann nun das Gegenüber einer bestimmten Kategorie von Person zugeordnet werden (vgl. Forgas 1999: 69).

Eine Fremdwahrnehmung kann niemals völlig objektiv erfolgen, da wir zum einen die Selbstwahrnehmung unseres Gegenübers nicht kennen, zum anderen diese Person nur in einer Momentaufnahme erleben.

2.3 Sich selbst erfüllende Prophezeihungen

Negative Erwartungen können einen Kreislauf initiieren, der die wahrgenommene Realität mittelbar beeinflusst, wodurch das Eintreten dieser negativen Erwartungen begünstigt wird und sie sich dadurch selbst bestätigen (vgl. Kanning 1999: 140). Als Beispiel sei hier auf einen Fahrlehrer verwiesen, der seinem Schüler nur über mögliche Unfallgefahren für Anfänger und über Unfälle seiner anderen Fahrschüler berichtet, bis der Schüler selbst einen Unfall verschuldet. Der Fahrlehrer fühlt sich damit erneut in seiner Vermutung bestätigt, dass Fahrschüler generell Unfallverursacher sind. Obwohl er den Unfall durch die vorangegangene Verunsicherung seines Fahrschüles mittelbar selbst herbeigeführt haben könnte.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten
Untertitel
Anpassungsmöglichkeiten durch Feedback
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V280227
ISBN (eBook)
9783656744122
ISBN (Buch)
9783656744108
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
McGregor, Schein, Hersey und Blanchard, Menschenbilder, Reifegradmodell, Führungstheorie, Feedback
Arbeit zitieren
Andreas Buchta (Autor:in), 2014, Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280227

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