Entwicklung einer internetbasierten Evaluationsplattform zur interaktiven Vorlesungsgestaltung

Development of a web-based platform for real-time evaluation and interactive lecture adaption


Bachelorarbeit, 2014

70 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Nomenklatur

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Lehrevaluation
2.1 Definition von Lehrevaluation
2.2 Evaluation an der Hochschule Bremen
2.2.1 Bremisches Hochschulgesetz
2.2.2 EvaSys an der Hochschule Bremen
2.3 Festlegung von Bewertungskriterien

3 Entwicklung
3.1 Vorüberlegungen
3.1.1 PhoneGap
3.1.2 Namensgebung
3.2 iOS Applikation
3.2.1 Anlegen des Projekts in Xcode
3.2.1.1 Node.js
3.2.1.2 Erstellen eines neuen Projekts mit PhoneGap
3.2.1.3 Einbindung von jquery Mobile
3.2.2 Strukturierung der Applikation
3.2.2.1 Navigation mit Header und Footer
3.2.2.2 Inhalt
3.2.3 Apple Developer Program
3.2.3.1 Apple-Entwickler-ID
3.2.3.2 iOS Entwicklerzertifikat
3.2.3.3 Provisioning Profile
3.2.4 Icon- und Splashscreen-Design
3.2.5 Konfiguration und Kompilation
3.3 Android Applikation
3.3.1 Android Private Key Signing
3.3.2 Erstellen der Applikation mit PhoneGap Build
3.4 serverseitige ASP.NET Webanwendung in Visual Studio
3.4.1 Programmstruktur und -design
3.4.1.1 aspx-Seite zur Auswahl einer Vorlesung
3.4.1.2 aspx-Seite zur Bewertung einer Vorlesung
3.4.2 Datenspeicherung in XML-Dokumenten
3.4.2.1 ASP.NET Webanwendung zur Eingabe von Hoch- schulen
3.4.2.2 hochschulen.xml
3.4.2.3 Beispiel xml-Dokument für eine Vorlesung

4 Anwendung und Überprüfung

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Nomenklatur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

3.1 Panel

3.2 Anleitung

3.3 Datenschutz

3.4 iOS Icons

3.5 Android Icons

3.6 Kompilieren der iOS App

3.7 keytool

3.8 PhoneGap Build

3.9 anlegen.aspx

3.10 bewerten.aspx

3.11 XML-Datei einer Vorlesung

3.12 GridView-Elemente

3.13 eingabe.aspx

4.1 Speicherauslastung

4.2 Prozessorauslastung

Kapitel 1 Einleitung

Das Smartphone erlangt eine immer größere Präsenz an deutschen Hochschu- len. Viele Bildungseinrichtungen bieten sogenannte Campus-Apps an, die Zu- griff auf Veranstaltungspläne, das Menü der Mensa oder die Online-Bibliothek ermöglichen. Es kommt jedoch vermehrt vor, dass Studierende im Hörsaal mit dem Smartphone online gehen. Die Benutzung des mobilen Endgeräts lenkt von der Vorlesung ab und es entsteht eine Konkurrenz zwischen dem Dozen- ten und der digitalen Welt. Darüber hinaus wird die direkte Kommunikation zwischen den Studierenden und dem Lehrenden weitergehend erschwert, wenn die Größe der Lehrveranstaltung zunimmt.

Dozenten könnten mehr Aufmerksamkeit von den Studierenden erzielen, indem sie die vorhandene Ressource Smartphone als Kommunikationskanal nutzten. Eine mobile Anwendung kann die Interaktion in Form von Feedback anregen und die Studierenden an der Vorlesung beteiligen. Durch die Anony- mität der Bewertung kann die Zurückhaltung überwunden und aktiv signali- siert werden, ob Verständlichkeit und Tempo der Vorlesung angemessen sind.

Im Rahmen der Bachelorarbeit soll mit Visual Studio eine Webseite erstellt werden, mit der die Studierenden Feedback zu Vorlesungen geben können. Die- se ist mittels jquery Mobile und PhoneGap an verschiedene Smartphone Be- triebssysteme anzupassen, um die einfache Bedienbarkeit auf diesen Geräten zu gewährleisten. Aus einer Liste von deutschen Hochschulen sollen Studenten ihre auswählen und selbst Vorlesungen anlegen können. Dabei werden Parame- ter wie Verständlichkeit, angemessenes Tempo, ausreichende Erklärungen und Lautstärke über Schieberegler bewertet. Der Dozent muss auf einen Blick er- kennen können, ob Parameter eine bestimmte Schwelle unter- oder überschritten haben und Handlungsbedarf besteht. Damit soll sich die Applikation klar von vorhandenen Onlinebewertungsportalen und papierbasierten Fragebögen ab- grenzen.

Zunächst wird der Begriff der Lehrevaluation definiert und deren Umset- zung am Beispiel der Hochschule Bremen aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund werden die Bewertungskriterien der Applikation festgelegt und deren Auswahl begründet.

Das Kapitel 3 stellt den größten Teil der Arbeit dar und beschreibt zunächst die Vorüberlegungen und nötigen Voraussetzungen für die Entwicklung. Im nächsten Schritt wird die Aufteilung der Anwendung in zwei hybride Apps und eine Webserveranwendung begründet. Darauf folgend wird die Erstellung der einzelnen Programme im Detail beschrieben. Anschließend erfolgt eine Überprüfung der Apps auf den entsprechenden Plattformen, bevor das letzte Kapitel mit einem Fazit abschließt.

Kapitel 2 Lehrevaluation

Die Aufgabenstellung sieht die Entwicklung einer Evaluationsplattform vor, die Studierenden die Bewertung von Lehrveranstaltungen in Echtzeit ermöglichen soll. Dazu ist zunächst eine allgemeine Definition des Begriffs notwendig.

2.1 Definition von Lehrevaluation

”Lehrevaluation“

Der Begriff Lehrevaluation beschreibt die Bewertung der Qualität der Leh- re insgesamt, welche von Studierenden, Lehrenden oder externen Evaluato- ren vorgenommen wird. Dabei ist zwischen Lehrevaluation als Bewertung der gesamten Hochschullehre und Studienbedingungen sowie der Lehrveranstal- tungsevaluation als Bewertung für die Veranstaltungen zu differenzieren1. Für die unterschiedlichen Verfahren der Lehrevaluation an Hochschulen werden überwiegend Fragebögen als geeignete Methode eingesetzt. Die Vorteile von standardisierten Fragebögen mit vorgegebenen Fragen liegt in der Vergleich- barkeit, der maschinellen Auswertbarkeit und der Überprüfung anhand der Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Gültigkeit2. Die Lehrevaluation ist ein wichtiges Instrument und dient gleichzeitig dem Ziel des Qualitätsmanagements der Lehre und des Studiums an deutschen Hochschulen. Darin integriert ist die Lehrveranstaltungsevaluation als lehrbezogenes Feed- back mit der Hauptaufgabe, die Veranstaltungen zu verbessern und die positive Weiterentwicklung des Lehrverhaltens sowie die didaktischen Kompetenzen der Dozenten zu fördern3. Mit der gezielten Identifikation der gemeinsamen Ge- staltungsmerkmale von insgesamt neunzehn an deutschen Hochschulen verwen- deten Fragebögen (online und papierbasiert) zur Bewertung von Vorlesungen ergibt sich eine State of the Art-Definition der Lehrveranstaltungsevaluation:

,,Die Lehrveranstaltungsevaluation ist eine spezifische, syste- matische Form des lehrbezogenen Feedbacks, bei der Studierende schriftlich [...] in überwiegend standardisierter [...] Form, anhand eines strukturierten, mehrheitlich geschlossene Items/Fragen um- fassenden und um einzelne offene Fragen ergänzten Erhebungsin- struments Einschätzungen zu ausgewählten Aspekten des Verlaufs und der Ergebnisse einer bestimmten Lehrveranstaltung oder eines Moduls abgeben“4

2.2 Evaluation an der Hochschule Bremen

Die zu entwickelnde Applikation soll von Studierenden an allen deutschen Hochschulen genutzt werden können. Jede Hochschule setzt andere Verfahren zur Evaluation der Lehrveranstaltungen ein, weshalb eine allgemeine Beschreibung der Ausgangssituation vor der Einführung der neuen Plattform schwierig wäre. Dieser Abschnitt beschreibt beispielhaft die Gestaltung und Umsetzung der Lehrevaluation an der Hochschule Bremen.

2.2.1 Bremisches Hochschulgesetz

Das Bremische Hochschulgesetz (BremHG) vom 09.05.2007 bildet die rechtliche Grundlage für die am 02.12.2008 in Kraft getretene Evaluationsordnung der Hochschule Bremen. In 69 Abs. 1 BremHG wird bestimmt:

”DieHochschulenhabenQualitätssicherungsinstrumenteimBereichvon Studium, Prüfungen und Lehre einschließlich der Betreuung und Beratung der Studierenden zu entwickeln. [...] Die Studierenden sollen am Aufbau, der Durchführung und der Weiterentwicklung eines solchen Qualitätsmanagements unter Einbeziehung externer Berater beteiligt werden.“

Die Evaluationsordnung der Hochschule Bremen beschreibt den Geltungs- bereich und die Merkmale sowie die Art und Weise der Durchführung der Evaluation der Lehre. In der Evaluationsordnung ist festgelegt, dass die Ziel- setzung durch die regelmäßig durchgeführte Evaluation der Qualität des Stu- diums erreicht wird. Diese umfasst gemäß 2 Abs. 2 EO die Bewertung von Studienangebot, Lehre, Verwaltungs- und Beratungsleistungen und der Infra- struktur durch die Studierenden. Die Bestandsaufnahme der Lehrevaluation erfolgt an der gesamten HS Bremen mit einheitlichen Verfahrensweisen und einer systematischen Auswertung.

Die Ergebnisse werden nach 4 Abs. 1 EO den Lehrenden in einem Bericht noch während des laufenden Semesters vorgelegt, um diese mit den Studieren- den zu erörtern. Der Studiendekan/die Studiendekanin erhält die erhobenen Bewertungsergebnisse der einzelnen Lehrveranstaltungen in Kopie. Die gesam- ten Befragungsergebnisse werden fakultätsintern veröffentlicht, wobei der Fa- kultätsrat über die Art und Weise entscheidet. Auf der Homepage der HS Bre- men veröffentlicht die Abteilung Maschinenbau der Fakultät 5 - ”Naturund Technik“ beispielsweise für jedes Semester die Evaluationsergebnisse nach Do- zenten und Studiengängen geordnet. Die Lehrveranstaltungsbewertung durch die Studierenden erfolgt dabei mit EvaSys, welches nachfolgend beschrieben wird.

2.2.2 EvaSys an der Hochschule Bremen

An der Hochschule Bremen wird die EvaSys Education Survey Automati- on Suite für die systematische Lehrevaluation der Veranstaltungen und Stu- diengänge der verschiedenen Fachbereiche verwendet. Mit dem EvaSys System werden standardisierte Fragebögen erstellt und die Datenerhebung mittels pa- pierbasierter Befragungsform durchgeführt. Die Befragungsbögen werden mit einem Dokumentenscanner erfasst und zu automatisierten Reports in Form von PDF Dateien verarbeitet5. Das EvaSys-Büro, welches von Prof. Dr. Bodo Schaab betreut wird, stellt den Dozenten die ausgewerteten Be- richte noch während der Vorlesungszeit des jeweiligen Semesters zu Verfügung. Diese beinhalten folgende Angaben der Studierenden:

1. allgemeine Daten,
2. die Auswertung der geschlossenen Fragen:
(a) zur Organisation,
(b) zu den Lernzielen sowie der Didaktik und Methodik,
(c) zum eigenen Lernverhalten und der Arbeitsbelastung, sowie
3. die studentischen Antworten auf offene Fragen und
4. die Profillinie der geschlossenen Fragen.

2.3 Festlegung von Bewertungskriterien

Für das erste Entwicklungsstadium der Applikation werden folgende Bewertungsparameter festgelegt:

1. Verständlichkeit,
2. Geschwindigkeit,
3. Erklärungen und
4. Lautstärke.

Die Bedienung der Anwendung ist sehr einfach gehalten und minimiert so die Zeit, in der die Studierenden während der Vorlesung durch die App ab- gelenkt sind. Die Ein- und Ausgabe der Bewertungen erfolgt über dieselben Schieberegler, wodurch auf einen Blick zu erkennen ist, ob ein Parameter vom positiven in den negativen Bereich läuft. Der Dozent kann selbst entscheiden, ab welcher Abweichung er beispielsweise seine Geschwindigkeit anpasst oder den Studierenden Raum für Nachfragen gibt. Dadurch wird eine Möglichkeit zur Interaktion zwischen Studierenden und Dozenten geschaffen, welche die etablierte Lehrevaluation weder ersetzen kann noch muss. Vielmehr wird da- durch Kommunikation gefördert, die gerade bei großen Veranstaltungen nicht mehr ohne weiteres möglich ist.

Kapitel 3 Entwicklung

3.1 Vorüberlegungen

Für die Erstellung von mobiler Anwendungssoftware gibt es viele verschie- dene Programme und vor allem auch Programmiersprachen. Laut Aufgaben- stellung sollen zwei Plattformen bedient werden: zum einen Apple iOS und zum anderen Android. Jedes Betriebssystem stellt eigene, ganz spezielle An- forderungen an den Programmierer. So können Applikationen für iPhones und iPads beispielsweise nur auf einem Apple Rechner programmiert und erstellt werden. Der Zeit- und Arbeitsaufwand ist also entsprechend groß, wenn die Applikation für jedes Betriebssystem einzeln geschrieben und gestestet werden muss. Für diesen Fall gibt es eine Lösung: die sogenannte Hybrid-App. Diese wird plattformunabhängig entwickelt und kann für jeden Browser und jedes Smartphone-Betriebssystem implementiert werden 1.

3.1.1 PhoneGap

Für die Erstellung einer solchen hybriden Applikation eignet sich PhoneGap hervorragend. PhoneGap ist ein Framework, welches die Schnittstelle zwischen der auf HTML5 und CSS3 basierenden Anwendung und den verschiedenen mobilen Betriebssystemen herstellt. Mit PhoneGap erstellte Anwendungen ru- fen den Browser des jeweiligen Smartphones auf und blenden dabei Rahmen und Bedienelemente aus, sodass dieser Vorgang für den Benutzer nicht sicht- bar ist. Der Browser zeigt die mobile Web-App an und ist in Sachen Bedie- nung und Funktionalität nicht mehr von einer nativen App zu unterscheiden. Der Quelltext für die Anwendung kann mit einem beliebigen Programm ge- schrieben werden und auf verschiedene Arten von PhoneGap für die Erstel- lung von Applikationen verwendet werden. Zum einen kann der Onlineservice

”PhoneGapBuild“genutztwerden,beidemdieDateienhochgeladenwerden müssen, zum anderen kann PhoneGap auch auf einem Rechner installiert wer- den und dort die Apps erstellen. Um beide Möglichkeiten aufzuzeigen wurde die iPhone App auf einem Apple Rechner erstellt und die Android App mit Hilfe der ”PhoneGapBuild“-Seiteerstellt. Zusätzlich zu den beiden Applikationen wird noch eine Webserveranwen- dung benötigt, die Bewertungsdaten der einzelnen Benutzer speichert und aus- wertet, sodass diese Daten in Echtzeit für alle Benutzer sichtbar sind. Da der Server der Hochschule Bremen hierfür verwendet werden soll, wird eine ASP.NET Webanwendung mit Hilfe von Visual Studio 2012 erstellt.

3.1.2 Namensgebung

Am Anfang der Vorüberlegungen zur Umsetzung der Aufgabenstellung stand die Suche nach einem geeigneten Namen für die zu entwickelnde App. Das Projekt grenzt sich von bereits bestehenden Anwendungen ab und dies spie- gelt sich auch in der Namensgebung wider. Dafür wurde das lateinische Verb ”aestimare[7,Vgl.Stowasser,J.etal.(1994),Stichwort:aestimare.]ausgewählt, welches mit bewerten und beurteilen übersetzt werden kann. Da die Bewer- tung von den Studierenden ausgeht, wurde die erste Person Singular ausgewählt, was so viel bedeutet wie ”aestimo“ ”ichbewerte“oder ”meineMeinungist“. Dies kann sowohl eine negative, als auch eine positive Bewertung beschreiben und greift so die Bewertungsskala der Anwendung auf. Die meisten Studie- renden werden den Namen mit dem englischen Verb ”estimate“assoziieren, welches in seiner Bedeutung ähnlich auszulegen ist.

Die lateinische Bezeichnung sticht heraus, fasst prägnant die Funktionen der App zusammen und positioniert gleichzeitig die Anwendung in das wissenschaftliche Umfeld der Hochschulen.

3.2 iOS Applikation

Applikationen für das Betriebssystem von iPhone und iPad können nur auf einem Apple Rechner lokal erstellt werden. Dazu wird das Software Development Kit - kurz SDK - benötigt, welches mit Hilfe einer Apple ID auf der Development Seite von Apple kostenlos heruntergeladen werden kann. Das SDK beinhaltet neben XCode auch einen iPhone Simulator, auf dem die eigenen Apps direkt getestet werden können.

3.2.1 Anlegen des Projekts in Xcode

XCode ist eine von Apple angebotene Software, mit der Applikationen für Apple Endgeräte erstellt werden können. Das Programm steht nur für Mac Nutzer zur Verfügung und ist kostenlos. Die besonderen Vorteile liegen in der Möglichkeit der kontinuierlichen Integration, also darin während der Program- mierung fortlaufend die Software testen und analysieren zu können.

Mit Hilfe von XCode allein kann nur eine leere Applikation erstellt werden, bei der die Integration von PhoneGap mühselig wäre. Einfacher ist es, Pho- neGap eine iOS App erstellen zu lassen, die schon alle notwendigen Dateien enthält und in XCode bearbeitet werden kann. Dazu ist jedoch etwas Vorarbeit nötig.

3.2.1.1 Node.js

Node.js ist ein JavaScript-Framework, das auf der V8 JavaScript Engine von Google basiert, die beispielsweise auch vom Browser Google Chrome be- nutzt wird2. PhoneGap benötigt dieses Framework um Projekte erstellen zu können. Die Node.js Bibliothek beinhaltet ein Paketverwaltungs-System na- mens npm, das über das Command Line Interface angesprochen werden kann. Wenn node.js auf einem Rechner vorhanden ist, kann PhoneGap installiert werden.

3.2.1.2 Erstellen eines neuen Projekts mit PhoneGap

Zur Installation von PhoneGap wird das Command Line Interface ”Terminal“von Apple benutzt und folgender Code ausgeführt:

-1 sudo npm install -g phonegap
-2 phonegap create my-app

PhoneGap wird so mit Administratorrechten installiert und kann über das ”Terminal“angesprochenwerden,umeineApplikationzuerstellen.Dabei entsteht ein neuer Projektordner namens my-app, der folgende vier Ordner enthält:

- merges
- platforms
- plugins
- www

Die beiden ersten Ordner sind noch leer und werden von PhoneGap später erst mit Dateien befüllt, wenn die Applikationen für die entsprechenden Plattfor- men erstellt werden. Der plugins Ordner bietet die Möglichkeit, Plugins von PhoneGap zu benutzen um auf bestimmte Funktionen des Geräts wie zum Bei- spiel die Kamera oder den GPS-Sensor zugreifen zu können. Da dies im Falle der aestimo-App nicht notwendig ist, bleibt dieser Ordner ebenfalls leer. Der letzte und wichtigste Ordner in der Programmstruktur ist der www-Ordner. Die- ser enthält zunächst eine Beispielanwendung von PhoneGap, die beim Starten ein Logo und die Worte ”deviceisready“anzeigt.IndiesemOrdnerbefindet sich unter anderem die index.html Datei, die den Quelltext der Anwendung enthält und damit die Struktur vorgibt.

3.2.1.3 Einbindung von jquery Mobile

jQuery Mobile ist eine JavaScript Bibliothek, die Webseiten oder Anwendun- gen für die Benutzung auf mobilen Endgeräten optimiert. Eine html-Seite kann so auch durch Eingaben wie Tippen zum Anklicken und Wischen zum Scrollen bedient werden und die Darstellung der Seite passt sich dem jeweiligen Be- triebssystem an. Befindet sich auf der Seite beispielsweise eine Dropdownliste, so wird diese auf einem iPhone als Apple-typisches ”Drehrad“angezeigt.Die Einbindung von jQuery Mobile Dateien auf einer Seite kann auf zwei unter- schiedliche Arten erfolgen. Zum einen können die Dateien direkt von der Web- seite von jQuery heruntergeladen und in den www-Ordner abgelegt werden, zum anderen kann die Integration auch über ein CDN, ein Content Delivery Network erfolgen. Diese Lösung ist besonders elegant, weil die Dateien nicht manuell eingefügt werden müssen und immer die aktuellste Version der Datei geladen werden kann. In diesem Fall wurden die Dateien per CDN eingefügt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Insgesamt werden im Kopf der Seite drei JavaScript Dateien eingefügt: jQuery, jQuery Mobile und PhoneGap, da die Benutzung von jQuery Mobile die Einbindung von jQuery voraussetzt. Die phonegap.js Datei wird auto- matisch beim Erstellen der Apps von PhoneGap eingefügt, muss aber hier integriert werden, damit die Datei auch angesprochen werden kann. Für das Design der Seite wird noch die Cascading Style Sheet - kurz CSS - Datei von jQuery Mobile benötigt.

Des Weiteren können im Kopf der Seite einige Einstellungen vorgenom- men werden, die für die Benutzung auf dem Smartphone wichtig sind. Wird auf einer Seite eine Reihe von Zahlen angezeigt, so kann es sein, dass diese vom Gerät als Telefonnummer interpretiert werden und die Zahlen mit einem Hyperlink unterlegt sind. Klickt man auf diesen Link, versucht das Smart- phone automatisch diese Nummer anzurufen. Dies wurde in Zeile 5 mit dem Befehl content=“telephone=no“ unterbunden. Auch wird eine Zeile darunter die Zoom-Funktion der Seite deaktiviert, damit diese nicht aus Versehen beim Anklicken der Schieberegler einsetzt.

3.2.2 Strukturierung der Applikation

Die index.html-Datei beinhaltet mehrere div-Tags, die jeweils eine Seite ent- halten. Der Vorteil hiervon liegt darin, dass nur eine Datei für die gesamte Applikation notwendig ist und die Navigation zwischen den Seiten einfach zu gestalten ist. Bevor die Seiten der Anwendung betrachtet werden, wird zunächst der Inhalt beschrieben, der auf jeder Seite zu finden ist: die Kopf- und die Fußzeile.

3.2.2.1 Navigation mit Header und Footer

Das Navigieren zwischen den verschiedenen Seiten der Applikation ist durch den Einsatz eines Headers und eines Footers gelöst. Diese sind auf allen Seiten zu finden und geben der Anwendung so ein homogenes und konstantes Erschei- nungsbild. Im Header befindet sich eine Schaltfläche, mit der sich das Menü öffnen lässt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Schaltfläche öffnet ein Panel, das eine Reihe von Links enthält, aus de- nen der Benutzer die gewünschte Seite auswählen kann. Die Links sind in einer controlgroup angeordnet, sodass jQuery Mobile diese zusammhängend dar- stellt. Das Panel kann durch Klicken auf den Menü-Button im Header geöffnet und auf drei verschiedene Arten wieder geschlossen werden:

1. mit einem Klick auf den ”Menüschließen“-Button
2. durch Wischen mit dem Finger (durch das data-swipe-close Attribut)
3. indem der Benutzer außerhalb des Panels auf die Seite tippt (dazu wurde data-dismissible auf true gesetzt)

Der Vorteil bei der Verwendung eines Panels liegt darin, dass es jederzeit aufrufbar ist, aber nicht dauerhaft Platz auf dem Bildschirm einnimmt, was gerade auf kleinen Displays sehr benutzerfreundlich ist. In der folgenden Abbildung ist auf der linken Seite der Header mit dem Menü-Button zu sehen und auf der rechten Seite das geöffnete Panel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3.1: Panel

In der Abbildung lässt sich auch der Footer erkennen, der es dem Nutzer ermöglicht, entweder auf die vorherige oder die Startseite zurückzukehren und die ausgewählte Seite neu zu laden. Dies ist über eine Navigationsleiste mit zwei Schaltflächen gelöst, deren Funktion durch Icons gekennzeichnet sind. Diese sind an die jeweilige Seite angepasst. Hier ist exemplarisch der Quelltext des Footers von der Startseite aufgeführt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2.2.2 Inhalt

Die aestimo-App umfasst insgesamt vier Seiten. Der Aufbau des div-Tags ist für jede Seite gleich und beinhaltet den Header, den Footer und dazwischen den Inhalt. Dieser wird für jede Seite kurz beschrieben.

#home Diese Seite ist die Startseite und enthält eine Schaltfläche, durch die der Nutzer auf die Webserverseite umgeleitet wird. Dies ist in der Abbil- dung 3.1 zu erkennen und wird hier nicht noch einmal aufgeführt. Zu Testzwe- cken wurde die index.html Seite der mobilen Anwendung in das Visual Studio Projekt der Webserveranwendung geladen. Der Link, auf den die Schaltfläche verweist, muss natürlich später angepasst werden, wenn die Anwendung auf dem Server der Hochschule Bremen läuft. Zum Zeitpunkt der Abgabe ist die Weiterleitung wie folgt gelöst:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Schaltfläche mit dem Text ”JetztDeineVorlesungbewerten!“befindet sich in einem Webform, bei dessen Ausführung die aspx-Seite zur Auswahl einer Vorlesung aufgerufen wird.

#impressum Laut 5 des Telemediengesetzes muss für jedes Telemedi- um, unter dessen Kategorie auch mobile Anwendungen fallen, ein Impress- um vorhanden sein, das leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar ist. Bevor die Apps im App Store und Google Play Store veröffentlicht werden können, muss der Name und die Anschrift der verantwortlichen Person sowie eine Emailadresse zur schnellen, elektronischen Erreichbarkeit auf dieser Seite vermerkt werden.

#anleitung Trotz der einfachen und übersichtlichen Gestaltung der Applikation wurde eine kurze Anleitung geschrieben, bei der vor allem die Bewertungskriterien und die Auswahl der Vorlesungen beschrieben wurden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3.2: Anleitung

[...]


1 [14, Vgl. Rindermann, H. (2009), S. 25.]

2 [14, Vgl. Rindermann, H. (2009), S. 59-62]oder[10, Landwehr, N. (2005), S. 234f.]

3 [3, Vgl. Schmidt, B. et al. (2010), S. 69.]

4 [3, Schmidt, B. et al. (2010), S. 66.]

5 [4, Vgl. evasys.de (2014).]

1 [2, Vgl. Bergmann, M. (2014).]

2 [8, Vgl. o.V. (2014)]

Ende der Leseprobe aus 70 Seiten

Details

Titel
Entwicklung einer internetbasierten Evaluationsplattform zur interaktiven Vorlesungsgestaltung
Untertitel
Development of a web-based platform for real-time evaluation and interactive lecture adaption
Hochschule
Hochschule Bremen
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
70
Katalognummer
V279430
ISBN (eBook)
9783656724414
ISBN (Buch)
9783656724407
Dateigröße
2018 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Evaluation, App, Software, Smartphone, Vorlesung, Feedback, iOS, Android, Visual Studio
Arbeit zitieren
Malte Fuhrmann (Autor:in), 2014, Entwicklung einer internetbasierten Evaluationsplattform zur interaktiven Vorlesungsgestaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279430

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