Die Geschichte des Metall-Schrotthandels. Ein Faktor der Industrie und des Umweltschutzes


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2014

113 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I Abbildungsverzeichnis

II Tabellenverzeichnis

III Anlagenverzeichnis

IV Abkürzungsverzeichnis

V Literaturverzeichnis

VI Verzeichnis der Internet- Bildquellen

1 Einleitung

2 Entwicklung des Deutschen Metall-Schrotthandels
2.1 Geschichtliche Entwicklung
2.2. Metallschrott
2.3 FE- Schrott und NE- Metalle
2.4 Seltene Erden
2.5 Kritische Metalle und Industrieminerale
2.6 Edelmetalle

3 Rechtliche Grundlagen

4 Strukturen im Deutschen Metall-Schrotthandel
4.1 Inländische Verbraucher/ Abnehmer
4.2 Export des Metallschrott

5 Logistische Ströme des Metall- Schrotthandels

6 Markt- Betriebs- und Volkswirtschaftliche Aspekte des Metall- Schrotthandels
6.1 Markt- Aspekte
6.2 Betriebswirtschaftliche Aspekte
6.3 Volkswirtschaftliche Aspekte

7 Beitrag des Deutschen Metall-Schrotthandels zum Umweltschutz

8 Zusammenfassung und Aussicht auf zukünftige mögliche Entwicklungen

I Abbildungsverzeichnis

Abb.: 1: Vermutlich älteste Darstellung eines Alteisenhändlers, Holzschnitt um 1500

Abb. 2: Stahlschrottverbrauch in Deutschland 2001 – 2009

Abb. 3: Regionale Mengenverteilung der derzeit bekanntesten Goldvorräte in Lagerstätten (6.000T = 60-fache Jahresproduktion)

Abb. 4: Hierarchiehaus des Rechts

Abb. 5: Vereinfachte Darstellung Struktur und Kernbereiche des Umweltrechts

Abb. 6: Struktur der Wertschöpfungs- und Handelskette für Metall-Schrottströme

Abb. 7: Die bedeutendsten Standorte der Stahlerzeugung in Deutschland

Abb. 8: Die größten Stahlerzeuger in Deutschland 2013 (Anteil an der Gesamterzeugung von 42,6 Mio. t: 97%)

Abb. 9: Stahlerzeugung in Deutschland 1980,1990, 2000,2013

Abb. 10: Handelsströme von Stahlschrott 2013 in Mio. Tonnen

Abb. 11: Weltweite Stahlschrott- Handelsströme

Abb. 12: Deutsche Seehäfen

Abb. 13: „Der Schrott-Rohstoff-Tornado

Abb.14: Preisbildungsmechanismus im Schrottmarkt

Abb. 15: Blick auf den „Ring“ der LME London Metals Exchange

Abb. 16: Welterzeugung 1970/2013 (Mio.t/a)

Abb. 17: Erzeugung, Beschäftigung und Produktivität der Stahlindustrie in Deutschland

Abb. 18: Ressourcenschonung durch Schrotteinsatz (Schrottanteil der Gesamtrohstahlerzeugung in Deutschland

II Tabellenverzeichnis

Tab.: 1: Recyclinganteil Stahlschrott und Mengeneinsatz

Tab. 2: Deutsche Stahlschrottbilanz, Menge in 1000 Tonnen

Tab. 3: Seltene Erden und ihre Häufigkeit in der Erdkruste

Tab. 4: Weltweiteverteilung Seltener Erden

Tab. 5. Offizielle Goldbestände

Tab. 6: Klassifikation der Recycling- und Entsorgungswirtschaft für Stahl und NE- Metalle gemäß statistischer Wirtschaftsklassifikation (WZ 2003)

Tab. 7: Anzahl der Betriebe, Beschäftigten und Umsatz nach Beschäftigtengrößenklassen für die Klassen 37.10 „Metallrecycling für September 2006

Tab. 8: Anzahl der Unternehmen, beschäftigten und Umsatz in den Klassen 37.10 und 51.572

Tab. 9: Beschäftigte und Umsatz für den Stoffstrom FE-Metalle für das Jahr 2006

Tab. 10: Beschäftigte und Umsatz für den Stoffstrom NE- Metalle für das Jahr 2006

III Anlagenverzeichnis

Anlage 1 Europäische Stahlsortenliste

Anlage 2 Usancen und Klassifizierungen des Metallhandels

Anlage 3 Index der Großhandelsverkaufspreise- Altpapier und Altmetall

IV Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

V Literaturverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

VI Verzeichnis der Internet- Bildquellen

http://www.umweltschutz-bw.de, abgerufen am 28.07.2014, 10:30 Uhr.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.abfallberatung- unterfranken.de, abgerufen am 27.07.2014, 10.00 Uhr.

http://www.dortmunder-hafen.de/image.php?AID=73&VID=0, abgerufen am 02.08.2014, 07:46 Uhr

http://www.bullionstreet.com/uploads/new/2012/1327312472.jpg, abgerufen am 03.08.2014, 13:37 Uhr.

Vorwort

„Alteisen, Lumpen, Knochen und Papier, das alles sammeln wir“,

wer erinnert sich nicht an das Schrillen der Glocke und den Gesang, der die Straße entlang schallte und bei den meisten Anwohnern die Assoziation mit Asozialen, Bettlern und Herumtreibern hervor rief. Die Nachfolgende Arbeit zeichnet sowohl die geschichtliche Entwicklung des Metall- Schrotthandels, seine wirtschaftliche Bedeutung, die wichtige Dienstleistung im Umweltschutz und bei der Ressourcenschonung- und Rückgewinnung nach. Der Metall- Schrotthandel hat sich längst aus der, im fälschlich zugewiesenen Schmuddel Ecke, in einen gut organisierten und für die deutsche Wirtschaft wichtigen industriellen Faktor entwickelt. Moderne Methoden des Rohstoffsammelns, des Recycelns und der Wiederaufbereitung bieten tausenden Menschen Beschäftigung. Die Kommunen haben entdeckt, dass das Einsammeln von Wertstoffen nicht nur ein städtisches Reinhaltungsgebot sondern auch eine erträgliche Einnahmequelle für die Kommunalhaushalte ist. Metallhandels- und Recyclingbetriebe haben sich industrialisiert und sind weltweit niedergelassen und vernetzt. Einige wenige sind bereits an der Exploration von Erzen und Metallen beteiligt. Beschäftigungszahlen von über fünftausend Mitarbeitern pro Betrieb sind keine Seltenheit mehr. In der Zukunft wird der Metall- Schrotthandel weiter für die Rohstoffsicherheit und Ressourcenschonung an Bedeutung gewinnen aber auch durch den weltweiten Handel an den Metallbörsen der Gefahr der Spekulation ausgesetzt sein.

1 Einleitung

Altstoffsammeln war bereits in der vorindustriellen Zeit eine übliche meist auch mit Tauschgeschäft verbundene Tätigkeit, die von ambulanten Händlern durchgeführt wurde.

Knochen- und Lumpenhändler entsorgten zunächst vorwiegend bei der ländlichen Bevölkerung die von dieser nicht weiter verwertbaren Alt-und Reststoffe und tauschten dies gegen Tonwaren und Kurzwaren ein.

Für das Sammelgut erhielten sie von Papier- und Knochenmühlen Geld mit dem sie wiederum bei ihren Lieferanten das auf Kommission erhaltene Tauschgut bezahlen konnten.

Es bildete sich so einerseits ein Recyclingkreislauf und andererseits entstand eine Nischenwirtschaft. Mit Beginn der Industrialisierung entstand zunehmend noch der Bedarf an der Wiederverwendung von Altstoffen. Den älteren Generationen ist sicherlich noch aus den Jahren vor dem zweiten Weltkriege und auch danach das Lied der Altstoffsammler (auch Lumpensammler, Hader Lump oder Klüngeslskerl genannt) bekannt:

„Lumpen, Eisen, Silber, und Papier,

ausgeschlagene Zähne und Knochen,

sammeln wir „1

Mit diesem oder ähnlichen Liedern und Rufen zogen die Altstoffsammler mit ihren Handkarren durch die Dörfer und Straßen der Städte. Speziell in den Notzeiten der Vorkriegs- und Kriegsjahre und der folgenden Wiederaufbauzeiten war diese Form der Altstoffsammlung noch stark ausgeprägt.

Die fortschreitende Wirtschaftserholung und die damit einhergehende Modernisierung der Wirtschaft führten zwangsläufig auch zu einer Weiterentwicklung und Spezialisierung der Sammel- und Wiederverwertungsmethoden. Einhergehend mit der Motorisierung entstand schon sehr schnell die Dienstleistung des Altautoentsorgungsbetriebes.

Diese Dienstleistung diente nicht nur der Schrottgewinnung und Weiterverwertung sondern ermöglichte den Entsorgern auch den Aufbau eines Gebrauchtteile -Geschäftes.

Im Rahmen der kommunalen Versorgung und des Umweltschutzes endeckten die Kommunen das in einer geordneten Entsorgung liegende Geschäft. Damit einhergehend wurde auch die Technik des Einsammelns weiterentwickelt und den heutigen Erfordernissen angepasst.

Im Teil 2 dieser Arbeit wird die Entwicklung des Deutschen Metall-Schrotthandels bis zum heutigen modernen industriellen Dienstleister mit seinen Beiträgen zur Nachhaltigkeit und den Erfordernissen des Umweltschutzes aufgezeichnet werden. Der Teil 3 behandelt rechtliche Grundlagen und zeigt wichtige Gesetze und Bestimmungen auf

Die Strukturen dieses Altmetallhandels und die Zusammenhänge sind im Teil 4 dargestellt.

Im Kapitel 5 werden bei der Bearbeitung der logistischen Ströme des Metall- Schrotthandels, die nicht zuletzt auf die Globalisierung im Metallhandel sondern auch auf das immense Anwachsen des Rohmaterialbedarfs in China und anderen sich stark entwickelnden Länder wie Indien zurück zu führen sind, eingegangen. Im Teil 6 soll auf die marktwirtschaftlichen-, betriebs- und volkswirtschaftlichen- Aspekte des Deutschen Metall-Schrotthandels hingewiesen und im Kapitel 7 der Beitrag zum Umweltschutz aufgezeigt werden.

In der Zusammenfassung werden Entwicklungstendenzen und absehbare Möglichkeiten des Metall- Schrotthandels aufgezeigt und auf Gefahren hingewiesen.

2 Entwicklung des Deutschen Metall-Schrotthandels

Bei der Betrachtung zur Entwicklung des Deutschen Metall-Schrotthandels ist es notwendig an die bereits in der Einleitung dargestellten Sachverhalte an zu schließen bzw. sie noch etwas zu vertiefen und den Begriff Metall- Schrott zu spezifizieren.

2.1 Geschichtliche Entwicklung

Bei der geschichtlichen Entwicklung des Metall- Schrotthandels ist in vier Zeitabschnitte zu unterteilen:

- Mittelalter bis 19. Jahrhundert
- Mitte 19.Jahrhundert bis Ende 2. Weltkrieg
- 50er und 60er Jahre Wirtschaftswunderzeit
- Heute

Aus der Zeit des Mittelalters bis zum 19. Jahrhundert ist über den Schrottmetallhandel wenig überliefert. In den mittelalterlichen Abfallgruben soweit es diese geschichtlich überliefert überhaupt gab finden sich nur selten Metallabfälle. Dies erklärt sich wohl auch daraus, dass die Abfälle unmittelbar bei den Bearbeitern (Schmieden) bereits zur Weiterverarbeitung gesammelt wurden.

Das Wenige an Metallgegenständen aus Eisen, Bronze, Kupfer und Zinn das gefunden wurde, wurde dann auch von den Alteisenhändlern zurück an die Schmiede geliefert. Über den Handelswert liegen aus dieser Zeit keine Angaben vor. Es darf aus der Darstellung (Abbildung 1, Seite 4) jedoch geschlossen werden, dass der Metall- Schrotthandel bereits in dieser Zeit, wenn auch sicherlich noch von geringer Bedeutung, im Handel seinen Platz im ambulanten Gewerbe, fand.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.: 1: Vermutlich älteste Darstellung eines Alteisenhändlers, Holzschnitt um 1500

Quelle: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.abfallberatung- unterfranken.de, abgerufen am 27.07.2014, 10.00 Uhr

Mitte 19.Jahrhundert bis Ende 2. Weltkrieg

Der mit der beginnenden Industrialisierung explodierende Bedarf an Metallen für den aufkommenden Maschinenbau konnte durch die Erzgewinnung nicht gedeckt werden. Metallschrott wurde so zu einem begehrten Rohstoff und das ambulante Gewerbe war vielzählig vertreten. In der Mehrzahl wie in der Einleitung beschrieben mit dem Handkarren durch die Straßen ziehend, war der Schrotthandel geprägt von Familienstrukturen. Auch die Sammelstellen waren in der Hand von Familien.

Die Organisation passte sich den Erfordernissen an. War der Handel anfangs noch geprägt von der Gewitztheit und Schläue der einzelnen Händler erfolgt mehr und mehr die Tagespreisangabe nun bei den Sammelstellen durch Anschreiben an Kreidetafeln.

So war in den 20er Jahren beispielsweise der Preis/Kg für Metallschrott bei etwa

- 0,06 Reichsmark.

Wurde er rein das heißt z.B. ohne irgendwelche Isolationsrückstände angeliefert konnte auch schon mal pro Kg

- 0,20 Reichsmark

erzielt werden.

Ein fleißiger Altmetallsammler konnte so ggfls. Bei einem 16h- Tag auf einen Erlös von:

- ca. 10 Kg oder 20,00 Reichsmark

kommen.

Zum Vergleich:

1 Kg Brot kostete 0,24 Reichsmark

1 Ltr. Milch 0,18 Reichsmark

In den Kriegsjahren ging der Metallbedarf durch Waffen- und Munitionsfertigung so in die Höhe, dass selbst Kirchenglocken eingeschmolzen wurden und die Bevölkerung zur Abgabe des Familienschmuckes animiert wurde.

In der Zeit des zweiten Weltkrieges, der Zeit der Naziherrschaft wurden die familiären Strukturen des Altmetallhandels, er lag weitgehend in der Hand jüdischer Familien, zerschlagen und Parteiorganisationen (Organisation Todt) unterstellt.

Schulkinder und die Hitlerjugend wurden zum Sammeln von Altmetall (Splitter von Bomben und Granaten) angehalten und eingesetzt.

Nach dem Krieg wurden die Kriegsrückstände, soweit sie für die Sieger keine Reparationsleistungen darstellten, zerstörte Stahlbrücken, Eisenbahnwagen, nicht mehr gebrauchsfähige Bahngleise, Fabrikanlagen und Rüstungsgüter -wem ist der zum Haushaltgerät umfunktionierte Stahlhelm, nicht in Erinnerung-, zu begehrten Altmetallwaren. Die von den Besatzungssoldaten achtlos weggeworfenen Aluminium- Bierdosen hatten damals einen beachtlichen Altmetallwert.

50er und 60er Jahre Wirtschaftswunderzeit,

mit dem enormen Nachholbedarf an Gütern des täglichen Bedarfs waren gekennzeichnet von sinkenden Metallerlösen und steigenden Kosten für die nun stark aufkommende Motorisierung. Stahl, Blech und Gusseisen wurden von Plastik verdrängt. Die steigende Motorisierung, der Ersatz an Haushaltgeräten, der Ersatz der alten, nicht mehr den Anforderungen moderner Produktion entsprechenden Fertigungsmaschinen und Landmaschinen, überfluteten den Altmetallmarkt. Der traditionelle Altmetallhändler der mit seinem Handkarren oder dem Pferdewagen über Land und durch die Straßen zog hatte in den 50er Jahren ausgedient. Die motorisierten Altmetallsammler zogen mit ihren LKW’s über die Dörfer und größere Altmetallhändler etablierten sich. Autofriedhöfe entstanden, schlachteten die alten Auto’s zur Ersatzteilgewinnung aus und pressten die Karossen zu quadratischen Ballen die den auf vollen Touren laufenden Hochöfen zu geführt wurden. Die Wiederverwertungsmöglichkeit wurde durch dem Marktwert der Metalle bestimmt.

Heute,

hat sich der Metallschrotthandel grundsätzlich gewandelt. Der über Land ziehende Altmetallhändler ist äußerst selten geworden. Meist sind es noch osteuropäische Sammler mit ihren kleinen LKW’s. Die Kommunen haben die Sammlung weitgehend mit Wertstofftonnen und Sammelhöfen geordnet organisiert, Die Sammelbetriebe sind industrielle Weiterverarbeiter des Metall Schrotts. Sie sind hochmodern mit der neuesten Technologie ausgerüstet. Anknüpfend an die vorgenannten Beispiele der der Autowrackverwertung findet die Rückgewinnung von Metallteilen in Shredder-Anlagen bei gleichzeitiger Trennung von Verunreinigungen und anderen Wertstoffen statt. Die Shredder-Anlage zerkleinert das Autowrack zunächst in faustgroße Stücke. Diese werden anschließend über Elektromagneten, Windsichter, Wirbelstromerzeuger nach Art

Eisenmetalle

Aluminium

Kupfer

Zink

Abfälle wie Kunststoff, Gummi, Dreck,

separiert.

Metallrecycling bedeutet Ressourcenschonung, Energieeinsparung und damit ein erheblicher Beitrag zum Umweltschutz.

Der private Metall- Schrotthändler der heutigen Zeit ist in der Regel ein gut organisierter und gut verdienender Unternehmer.

Durch die starke Nachfrage aus China und Indien sind die Preise weltweit gestiegen. Nur wenige der modernen Metall- Schrotthändler sind heute noch Familienbetriebe von denen allerdings die verbliebenen in der dritten Generation und auf eine über fünfzigjährige Tradition blicken. Bei einigen hat sich auch eine Spezialisierung in bestimmte Metallbereiche durchgesetzt.

Der Wandel im Metallhandel wird sehr deutlich am Beispiel der Cronimet- Gruppe. Cronimet wurde im Jahr 1980 gegründet, das Geschäftsfeld des Metall- Handelsspezialisten ist

- Edelstahlschrott
- Ferrolegierungen
- Primärmetalle

Vertrieb, Recycling, Produktion, Service, Betreiben von Molybdän- und Kupferkonzentrat-Minen.

Weitere bedeutende Unternehmen der Metall Schrotthandels Branche sind:

- Scholz AG Umsatz 4,7 Mrd. €

- TSR Recycling Umsatz 2 Mrd. €

- Interseroh Umsatz 899 Mio. €

- DEUMU GmbH Umsatz 813 Mio. €

- Schrott Wetzel Umsatz 300 Mio. €

2.2. Metallschrott

Der Begriff Schrott kommt aus dem niederrheinischen und hatte ursprünglich die Bedeutung:“ abgeschnittenes Stück“.

Im heutigen Sprachgebrauch wird Schrott als metallischer Wertstoff, der als Sekundärrohstoff gilt und durch Verschrottung (Zerkleinerung) metallhaltiger Erzeugnisse gewonnen wird definiert.

Diese Art von Schrott wird als Altschrott bezeichnet während der in der verarbeitenden Metallindustrie bei der Verarbeitung entstehende Abfallschrott (Späne beim Drehen, Fräsen, Hobeln) als Neuschrott bezeichnet wird. Die Verwertung von nicht mehr gebrauchs-und verwendungsfähigen metallischen Gegenständen und Industriegütern bezeichnet man als Kreislaufschrott.

Eine weitere Differenzierung wird durch die Sorteneinteilung vorgenommen. Die verschiedenen Sorten die auf die spätere Verwendung abgestellt sind unterscheiden sich im Allgemeinen durch

Die Teilgröße des Schrottes

(z.B. Schrottsorte 3, Stückgröße 150cm x 50cm x 50cm )

Die Ausgangsmaterialen

(z.B. Blechschrott, Trägerschrott, Kupferschrott etc.)

Chemische Eigenschaften und Anhaftungen von Fremdstoffen

(z.B. Kunststoff, Schmutz etc.)

Im europäischen Schrottsortenverzeichnis für FE-Schrotte, sind die Kriterien für Eisenhaltigen Schrott (FE- Schrott) festgelegt.

Ein weiteres Kriterium ist die Unterscheidung nach Schrottarten z.B. –

- Elektronikschrott
- Kabelschrott
- Stahlschrott

und weitere.

Elektronikschrott besteht aus ausgesonderten elektronischen Baugruppen und elektronischen Geräten. Er enthält organische und anorganische Isolierstoffe, Stahl, Kupfer, Aluminium, Zinn, Blei, Silber, Gold und weitere Edelmetalle. Die Umweltschonende Verwertung ist aufwendig, da wegen einiger problematischer Stoffe die enthalten sind sowohl beim Deponieren als auch beim Verbrennen besondere Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden müssen. In Deutschland besteht deshalb die Pflicht zur getrennten Rücknahme und Erfassung. In der Praxis bedeutet dies, dass der Elektronikschrott von Hand zerlegt, vorsortiert, geshreddert werden muss. Darüber hinaus muss eine Dichtetrennung durch Windsichter sowie die Eisenabtrennung durch Magnetscheider vorgenommen werden, dass auch die Nichteisen- und Edelmetalle gewonnen werden können. Ein weiteres Verfahren das zur Anwendung kommt ist die Kupfer- Raffination (Elektrolyse) bei der die Edelmetalle im Elektrolyseschlamm zurück bleiben und nachfolgend getrennt werden können.

Kabelschrott besteht aus ausgesonderten alten Elektrokabeln. Dieser Schrott enthält neben Isolierstoffen im wesentlichen Stahl, Kupfer, Aluminium. Das über Jahre praktizierte Verschwelen, das hohe Mengen Dioxine freisetzt, ist in Deutschland verboten und darf nur mit entsprechenden Verschwelungsanlagen die mit notwendigen Rauchgas-Reinigungs-Vorrichtungen versehen sind durchgeführt werden. Bedauerlicherweise wird heute noch in Ländern der Drittenwelt diese Methode durchgeführt. Ein weiteres früher angewandtes Verfahren war die kyrotechnische Verarbeitung, d.h. zur Abtrennung der Isolierstoffe wurde dies durch Kälte versprödet und im Weiteren abgeschlagen. Heute erfolgt die Zerkleinerung des Kabelschrottes in Schneidmühlen und dann wird durch Windsichtung in Fraktion von Kupfer- und Kunststoffgranulat durchgeführt.

Stahlschrott stellt nach Tonnagen den größten Anteil am Metall- Schrotthandel dar. Bei der Gewinnung von Stahl unter Verwendung von Stahlschrott wird etwas mehr als die die Hälfte an Energie gegenüber der Gewinnung aus Erz eingespart. Resultierend aus dieser sehr hohen Wirtschaftlichkeit wird das weltweite Stahl- Schrottaufkommen mit etwa 530 Mio. Tonnen, das der Wiederverwertung zugeführt wird beziffert.

In Deutschland rechnet man mit etwa 45% der Stahlproduktion die durch Stahl-Schrott abgedeckt wird. Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt für die Jahre 2001 bis 2009 den Stahlschrottverbrauch in Deutschland auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Stahlschrottverbrauch in Deutschland 2001 – 2009

Quell: DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union, Hand-out, S.9, Rohstoffproduktion und –versorgung für die Stahlindustrie, Vortrags-Campus Bauforum Stahl, München, 16.01.2012

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab.: 1: Recyclinganteil Stahlschrott und Mengeneinsatz

Quelle: Ott, F., Von wegen Schrott, in der Zeitschrift Euro, Ausgabe 8, S. 9,2007.

Der Recyclinganteil des Stahlschrotts für verschiedene Länder und der jeweilige Mengeneisatz ist in o.a. Tabelle 1 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle 2, Seite 12 zeigt in einer Bilanz die Entwicklung des Stahlschrottaufkommens der Jahre 2012 und 2013 auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Deutsche Stahlschrottbilanz, Menge in 1000 Tonnen

Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn ,14.03.2014

Die Rohstahlproduktion war im Jahr 2013 um etwa 16.000 Tonnen geringer als im Jahr 2012. Diese etwas gesunkene Produktionsmenge führte im gleichen Zeitraum beim Deutschen Metall- Schrotthandel zu einer Einbuße von 462.000 Tonnen bei Lieferungen an die Elektrostahlwerke.

Der Schrottversand aus dem Inlandsaufkommen war um knapp 1,1 Mio. Tonnen geringer als im Jahr 2012. Der Hauptgrund lag in dem um ca. 900.000 Tonnen verminderten Export. Hauptgrund für diesen Einbruch war die nahezu fehlende Nachfrage aus der Türkei. Aus den o.a. Zahlen ist der nicht unwesentliche Beitrag des Deutschen Metall- Schrotthandels zur Deutschen Wirtschaft zu erkennen. Auf den Markt und die betriebswirtschaftlichen- und volkswirtschaftlichen Zusammenhänge wird im Kapitel 6 Seite 36 ff. dieser Arbeit näher eingegangen.

2.3 FE- Schrott und NE- Metalle

Seit Generationen ist der Ersatz primärer Rohstoffe durch sekundäre Rohstoffe gerade im Bereich der FE- Metalle von höchster Bedeutung. Der Erfassung und der Aufbereitung von Stahl-, und Guss Schrott und nicht mehr verwendungsfähigen Gütern aus diesen Materialien, sie können bei Stahlwerken und Gießereien dem direkten Einsatz zu geführt werden, kommt deshalb ein hoher Stellenwert im Metall- Schrotthandel zu. Der weltweite Verbrauch an FE- Schrott wird zurzeit. Mit ca. 500 Mio. Tonnen/p.a. beziffert. Die Wiedereinführung der FE- und NE- Metalle in den Wirtschaftskreislauf ist ohne Qualitätsverlust und unbegrenzt möglich. Durch die Wiederzuführung in den Wirtschaftskreislauf dieser Materialen werden die natürlichen Vorkommen geschont, Energie eingespart und die CO2- Belastung der Umwelt verringert. Die vom Metall-Schrotthandel recycelten und gehandelten NE- Metalle in alphabetischer Reihenfolge: Aluminium

Blei

Chrom

Kupfer

Mangan

Nickel

Silizium

Titan

Zink

Zinn

[...]


1 Unbekannter Autor und unbekannte Quelle, aus Erinnerungen überliefert

Ende der Leseprobe aus 113 Seiten

Details

Titel
Die Geschichte des Metall-Schrotthandels. Ein Faktor der Industrie und des Umweltschutzes
Autor
Jahr
2014
Seiten
113
Katalognummer
V279348
ISBN (eBook)
9783656732143
ISBN (Buch)
9783656732136
Dateigröße
15818 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
geschichte, metall-schrotthandels, faktor, industrie, umweltschutzes
Arbeit zitieren
Herbert F. Berg (Autor:in), 2014, Die Geschichte des Metall-Schrotthandels. Ein Faktor der Industrie und des Umweltschutzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279348

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