Das Empowerment von Frauen in Entwicklungsländern aufgrund von Entwicklungsprojekten

Die Vergabe von Mikrokrediten sowie deren Wirkungen auf die Lebensqualität von Frauen in Kenia


Bachelorarbeit, 2014

124 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG
1.1. F RAGESTELLUNG UND Z IELSETZUNG
1.2.üBERBLICKüBER DIE A RBEIT

2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
2.1. M IKROKREDITE
2.1.1. Geschichte der Mikrokredite
2.1.2. Mikrofinanzinstitute
2.1.3. Mikrokredite weltweit
2.1.4. Gestaltung von Mikrokrediten hinsichtlich ihrer Organisationsform
2.1.5. Gestaltung von Mikrokrediten hinsichtlich des Verwendungszwecks
2.1.6. Finanzielle Ausgestaltung von Mikrokrediten
2.1.7. Kritik an den Mikrokrediten
2.2. E MPOWERMENT , F RAUEN UND M IKROKREDITE
2.2.1. Erklärung
2.2.2. Empowerment Ansätze
2.2.3. Frauen und Mikrokredite
2.3. Z USAMMENHANG ZWISCHEN E MPOWERMENT UND M IKROKREDITEN

3. MIKROKREDITE IN KENIA / OSTAFRIKA
3.1. W IRTSCHAFTLICHE S ITUATION IN K ENIA
3.2. M IKROFINANZINSTITUTE IN K ENIA
3.3. E MPOWERMENT VON F RAUEN IN K ENIA

4. A USWIRKUNG VON M IKROFINANZIERUNG AUF DIE GESELLSCHAFTLICHE S TELLUNG VON F RAUEN

5. LITERATURVERZEICHNIS

6. TABELLENVERZEICHNIS

7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGEN

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

DIE VERBESSERUNG DER LEBENSQUALITÄT VON FRAUEN IN KENIA AUFGRUND VON MIKROKREDITEN

1. Einleitung

„Armut ist weiblich1.“ Frauen sind die weltweit am stärksten betroffene Gruppe von Armut. Insgesamt sind 70 Prozent der Frauen der Welt davon betroffen, so Jurass- zovich (2011, S. 46). 100 bis 140 Millionen junge Frauen und Mädchen werden pro Jahr beschnitten. Viele werden Opfer von Gewalt. Der Zugang zu finanziellen Ser- vices oder Bildung bleibt vielen verwehrt. Zwei Drittel der 960 Millionen Erwachsenen weltweit, die weder lesen noch schreiben können, sind ausnahmslos Frauen (vgl. Kamp, 2008, S. 1 ff).

Kenia zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Human Development Index gibt an, dass Kenia von insgesamt 187 Ländern nur auf Platz 145 und somit dem unteren Drittel der Welt liegt2. Frauen sind in Kenia besonders benachteiligt. Die Müttersterb- lichkeit betrug im Jahr 2005 900 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten. In Kenia sind bezüglich dieser Werte Rückschritte anstatt Verbesserungen zu verzeichnen (vgl. Kamp, 2008, S.5 f). Es sind vor allem die Armen und Mädchen, die keine Schule besuchen können3. Da es jungen Frauen an Ausbildung und damit verbundenem Grundwissen fehlt, sind sie auch ungenügend über den HI-Virus aufgeklärt. Nur 28 Prozent der jungen Frauen in Subsahara-Afrika wissen über den Virus Bescheid4. Die Coalition on Violence against Women geht außerdem in dem Zeitraum Dezem- ber 2007 bis Juni 2008 von 40.500 Vergewaltigungen an Frauen in Kenia aus5. Dass Frauen in Kenia eine geringere Stellung und weniger Rechte als Männer haben, zeigte der Fall einer 16-jährigen Kenianerin, der im Juni weltweit für Aufregung sorg- te. Die junge Frau wurde von sechs Männern überfallen, geschlagen und vergewal- tigt. Die von der Polizei als gerecht empfundene Strafe war das Rasenmähen vor der Polizeistation. Die Frau sitzt seither im Rollstuhl. Erst nach weltweitem Protest und Druck durch die Öffentlichkeit wurde eine Verhaftung der Männer angeordnet6. Von Ehemännern werden viele Frauen unterdrückt, verlassene oder verwitwete „ sin- gle mothers “ werden von der Gesellschaft in ihren aussichtslosen Situationen zu- rückgelassen. Als Bürgerinnen der zweiten Klasse leiden sie unter Diskriminierung, wirtschaftlicher Not, seelischem und physischem Leid und vor allem leben viele in Abhängigkeit von ihren Männern (vgl. Schwabeneder, 2001, S. 67; Rodenberg, o.J., S. 61). Finanzielle Services und Kredite wurden ihnen lange Zeit verwehrt. Man fürchtete, sie wären nicht in der Lage einen Kredit zurückzubezahlen. Die Kreditge- berInnen gingen davon aus, Frauen wären auf die Hilfe eines Mannes angewiesen. Dank der Millennium Development Ziele und den damit verbundenen Veränderun- gen, wurden weltweit Maßnahmen zum Empowerment von Frauen getroffen. 2006 wurden Kredite an insgesamt 79,1 Millionen Frauen in Entwicklungsländern verge- ben (vgl. Daley-Harris, 2007, S. 24; Bauer, 2009, S. 72). Eines der größten Mikrofi- nanzinstitute Kenias, die K-Rep, vergab im Jahr 2005 Mikrokredite an 69.000 Klien- tinnen7.

1.1. Fragestellung und Zielsetzung

Die im ersten Kapitel genannten Gründe liefern die passende Grundlange für eine Arbeit, die sich auf das Entwicklungsland Kenia spezialisiert. Diese Arbeit beschäftigt sich vorranging mit folgender Frage

„ Wie tragen Mikrokredite und das Empowerment von Frauen zur Verbesserung der Lebensqualität von Frauen in Kenia bei? “

Eine Literaturanalyse hat gezeigt, dass es zu der Thematik Empowerment von Frau- en aufgrund von Mikrofinanzservices bislang nur wenig relevante Studien für den Raum Kenia gibt. Ziel dieser Arbeit ist es, aus den verfügbaren Studien wesentliche Ergebnisse zu entnehmen und aufzuzeigen, welchen Einfluss Mikrokredite auf das Leben von Frauen und ihren Familien haben und ebenso, ob Mikrokredite zu einem Empowerment von Frauen führen. Ebenso Ziel dieser Arbeit ist es, die kritischen Meinungen zu hinterfragen und ebenso negative Aspekte, die in Studien angeführt werden, aufzugreifen.

1.2.überblicküber die Arbeit

Aus der bereits angeführten Fragestellung ergibt sich die Notwendigkeit der Abklärung, was man überhaupt unter den Bezeichnungen Mikrokredit und Empowerment versteht. Darauf aufbauend ist zu klären, welcher Zusammenhang zwischen den beiden Variablen und welcher Zusammenhang zwischen den Variablen Frauen und Mikrokrediten bestehen. Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, ist es möglich, die theoretischen Aspekte auf die Praxis umzulegen.

Diese Arbeit ist in zwei weitere große Kapitel unterteilt. Im zweiten Kapitel sind die theoretischen Grundlagen der praktischen Arbeit angeführt. Im dritten Kapitel wird die wirtschaftliche Situation in Ostafrika näher erklärt, bevor auf die Mikrofinanzierung und das Empowerment, sowie die gesellschaftliche Stellung der Frau in Ostafrika näher eingegangen wird. Im vierten Kapitel wird versucht, auf all diese Fragen eine möglichst zufriedenstellende Antwort zu finden und Rückschlüsse der theoretischen Grundlagen auf die Praxis zu ziehen.

2. Theoretische Grundlagen

Mikrokredite sind ein entwicklungspolitisches Instrument. Sie werden aus unterschiedlichen Gründen mit unterschiedlichen Zielvorgaben und unterschiedlichen Möglichkeiten an unterschiedliche KreditnehmerInnen vergeben und im Hinblick auf die Abwicklungs- und Rückzahlungsmodalitäten unterschiedlich organisiert (vgl. Hanappi-Egger/Hermann/Hofmann, 2010, S.2).

2.1. Mikrokredite

Ein Mikrokredit, auch Klein- bzw. Kleinstkredit genannt, ist ein kleiner Geldbetrag der von einer Bank, einer Privatperson oder Mikrofinanzinstitutionen an KreditnehmerIn- nen vergeben wird. Die Organisationen vergeben die kleinen Beträge an Menschen, denen der Zugang zu regulären Finanzservices nicht ermöglicht wird, da sie auf- grund mangelnder oder fehlender Sicherheiten keinen Bankkredit aufnehmen kön- nen. Auch gibt es KreditinteressentInnen, die in abgelegenen Dörfern wohnen, in denen keine Banken verfügbar sind oder andere, die in Ländern wohnen, in denen nur staatliche Banken ansässig sind, die keine flächendeckenden Finanzservices anbieten können oder teilweise arme Menschen nicht als Kunden wollen, so Loh- mann. (2009, S. 111).

Mikrokredite werden in den meisten Fällen ohne jegliche Sicherheiten an die Kredit- nehmerInnen vergeben. Oft wird anstelle von materiellen Sicherheiten ein Sicherheitenersatz verlangt. Darunter versteht man beispielsweise die Garantie eines Bekannten/einer Bekannten der KreditnehmerInnen, der/die bei Zahlungsausfall oder vorrübergehender Zahlungsunfähigkeit die Kreditrate zurückbezahlt. Die Grundlage von Kreditentscheidungen sind häufig die erwarteten Erträge der KreditnehmerInnen. Die Erträge sollen eine pünktliche Rückzahlung der Kreditsummen ermöglichen. Wird die Verbindlichkeit zuverlässig abbezahlt, wird den KreditnehmerInnen oftmals ein Folgekredit in Aussicht gestellt. Dieses Angebot stellt in den meisten Fällen einen Anreiz zur vertragsmäßigen Rückzahlung dar (vgl. Maeser, 2008, S. 5).

Grundsätzlich ist zwischen den Begriffen Mikrokredit und Mikrofinanzierung zu unter- scheiden. „ Microcredit is a small amount of money loaned to a client by a bank or other institution. [..] Mikrofinance refers to loans, savings, insurance, transfer services microcredit loans and other financial products targeted at low-income clients. 8 “ Eine andere Definition lautet: „ One of the most important departures has involved the shift from „ microcredit “ - which refers specifically to small loans - to „ microfinance “ . The broader term embraces efforts to collect savings from low-income households, to provide insurance ( „ microinsurance “ ) and, in some places ([...]), to also help in dis- tributing and marketing clients ’ output. (vgl. Armendáriz de Aghion und Morduch, 2005, S. 14)“. Diese Arbeit konzentriert sich auf Mikrokredite, nähere Ausführungen zu den anderen Angeboten der Mikrofinanzinstitute werden hier nicht weiter ange- führt.

2.1.1. Geschichte der Mikrokredite

Mikrokredite in vereinfachter Form gibt es seit Menschengedenken. Menschen haben sich gegenseitig Geld geliehen, gemeinsam gespart oder investiert. Die Ursprünge der Mikrofinanzierung in vereinfachter Form liegen direkt bei den Armen. Aufgrund der Nachfrage und begrenzten Wahlmöglichkeiten gerieten viele Menschen an in- formelle GeldverleiherInnen, die korrupt und teilweise kriminell handelten, in dem sie lebenslange Abhängigkeitsverhältnisse forderten und Druck auf Familien und deren soziales Umfeld ausübten. Die Notwendigkeit von institutionellen Formen der Mikro- kreditvergabe war deutlich erkennbar. In den siebziger und achtziger Jahren wurde weiter an Projekten und Programmen gearbeitet, die Mikrofinanzbewegung wuchs rasch, doch konnte keine nachhaltige Struktur an Finanzdienstleistern entstehen. Die Ausnahme war die von Muhammad Yunus gegründete Grameen Bank, die sich aus einem Pilotprojekt entwickelte. (vgl. Lohmann, 2009, S. 89ff)

Die Grameen Bank

Muhammad Yunus wurde 1940 in Bangladesch geboren, studierte Volkswirtschaft, promovierte anschließend an der Vanderbilt-Universität in Nashville und wurde zum Professor an der Universität in seiner Heimatstadt Chittagong ernannt (vgl. Spiegel, 2012, S.17). 1974 wurde ihm bewusst, dass die traditionelle Volkswirtschaft, die er studierte, wenig mit der Realität und den tatsächlichen Bedingungen seines Landes zu tun hatte. Die Menschen litten sehr lange unter den verschiedensten Problemen:

Hunger, Durst, Krankheiten, medizinische Grundversorgung, Obdachlosigkeit und das Leben in ständiger Ungewissheit spielten eine wesentliche Rolle im Leben der Bevölkerung (vgl. Yunus, 2010, S. 1). Die Bevölkerung befand sich in mehreren Teu- felskreisen der Armut, unter anderem verursacht durch Fehlernährung, geringe Pro- duktivität oder geringes Einkommen und der damit verbundenen Abhängigkeit von GeldverleiherInnen (vgl. Münkner, 2007, S.2). Spiegel (2012, S.21) nennt ein Bei- spiel, das die Abhängigkeit von GeldverleiherInnen besser veranschaulicht:

Eine Frau kauft für 5 Taka9 Bambus, um daraus Bambushocker zu flechten. Die 5 Taka borgt sie von einem Zwischenhändler/einer Zwischenhändlerin. Am Ende des Tages muss sie den Hocker an den Zwischenhändler/die Zwischenhändlerin verkau- fen, um das Darlehen zurückzahlen zu können. Von 5 Taka und 50 Poisha, die ein Hocker wert sind, muss sie 5 Taka zurückbezahlen. Sie macht also 50 Poisha Ge- winn.

Die informellen Zwischenhändler beuteten die Bevölkerung aus. Yunus eruierte wie viele BewohnerInnen in einer ähnlichen Lage feststeckten, wie die Frau im oben ge- nannten Beispiel und fand auf seiner Liste 42 Namen und insgesamt 856 Taka wie- der - je nach Kurs entspricht das heute in etwa 8,5 Euro (vgl. Spiegel, 2012, S. 21f). Yunus legte den fälligen Betrag aus und gewährte den KreditnehmerInnen den Be- trag dann zurückzubezahlen, wenn diese in der Lage dazu wären. Der Grundstein für die Grameen Bank war gelegt.

1983 gründete Yunus schließlich die Grameen Bank. Grameen bedeutet so viel wie dörflich. Die Grameen Bank wird deshalb oft Dorfbank genannt (vgl. Münkner, 2007, S. 3) Yunus zufolge ist die Grameen Bank ein Social Business. „ Ein Social Business ist ein Unternehmen, mit dem ein Investor anderen Menschen zu helfen versucht, ohne selbst einen finanziellen Nutzen daraus zu ziehen. Das Social Business ist zu gleich auch ein echtes Unternehmen, weil es kostendeckend arbeiten muss. (...) Das Social Business könnte deshalb auch als „ nicht defizitäres, keine Dividende abwer fendes Unternehmen “ definiert werden, dass sich ausschlie ß lich einem sozialen Ziel verschrieben hat. (Yunus, 2010, S. 13)“

Yunus sieht seine vielfältige und damit robuste und wesentlich gesündere Marktwirt- schaf im Rahmen der Grameen Bank als äußerst vorteilhaft an. David Ricardos Wirt- schaftstheorie hat Yunus zufolge viele Entwicklungsländer in die Falle der äußerst anfälligen Ein-Produkt-Ökonomie getrieben (vgl. Spiegel, 2012, S. 52). David Ricardo wird als Pessimist beschrieben. Er hatte sich damit abgefunden, dass eine Massen- armut ein natürliches Phänomen ist. „ Armut ist die Voraussetzung für das Bestehen wohlhabender Bevölkerungsschichten, die Staats- und Kulturträger sind. (Borits, o.J., S. 2)“ Ricardo ist außerdem uneingeschränkter Vertreter des Sayschen Gesetzes. Dieses kann folgendermaßen definiert werden: „ Allgemeineüberproduktion ist un- möglich, jedes Angebot schafft sich seine eigene Nachfrage; Geld ist nur ein Schleier (Einkommen werden entweder konsumiert oder gespart und investiert; niemand hält Geld, weil dies keinen Ertrag abwirft). (Borits, o.J, S.12)“ Unter dem dadurch bekannt gewordenen Begriff „Ein-Produkt-Ökonomie“ versteht man die Tatsache, dass sich viele Organisationen nur auf eine Art von Geschäft spezialisieren, z.B. Verkaufsstän- de mit Gewürzen. Durch das einseitige Angebot an Produkten ist der Markt übersät- tigt. Die Geschäfte laufen dementsprechend schlecht. Yunus und seine Grameen Bank unterstützen jedoch eine Wirtschaft der unternehmerischen Vielfalt. Es gibt mittlerweile über 1700 unterschiedliche Arten von Dienstleistungen und Unterneh- mungen, die von Grameen-KreditnehmerInnen angeboten werden - beispielsweise der Vertrieb von Obst, Gemüse, Schuhen, Brot oder Senföl, aber auch die Reifenre- paratur für Fahrräder (vgl. Spiegel, 2012, S. 52). Im Gegensatz zu kommerziellen Banken existieren bei der Grameen Bank keine schriftlichen Verträge. Yunus zufolge spiegelt sich in Verträgen und Formularen Misstrauen wider, während die mündli- chen Unterredungen für eine außergewöhnliche Vertrauensbasis sorgen (ebd., S. 36).

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum manche Menschen im Teufelskreis der Ar- mut gefangen sind. Viele aber haben noch nicht versucht, einen Kredit bei einer Bank zu beantragen. Arme Menschen fühlen sich in Banken, unter anderem wegen des Verhaltens der Angestellten, unwohl. Auch fehlt es armen Menschen oft an der Möglichkeit, eine Bank überhaupt aufzusuchen. Eine große räumliche Distanz und eine fehlende Infrastruktur erschweren den Weg der DorfbewohnerInnen zu den Banken zusätzlich (vgl. Lohmann, 2009, S. 87). Yunus wirkt diesem entgegen: „ Wenn die Armen nicht zur Bank kommen können, muss die Bank zu den Armen ge- hen (Spiegel, 2012, S. 48).“

Während kommerzielle Banken in Bankenhäusern arbeiten, mit denen sie Bedeutung und Macht ausstrahlen, besuchen Angestellte der Grameen Bank die Dorfbewohne- rInnen im Dorf und besprechen dort die Bankgeschäfte. Auf Bankenhäuser mit Schreibtischen, Schaltern und Tischen wird verzichtet. Die Grameen Bankmitarbeite- rInnen kommen ebenso aus dem Dorf wie die KreditnehmerInnen. Yunus legt Wert darauf, dass seine MitarbeiterInnen noch keine Erfahrungen im Bankgeschäft ge- macht haben. Die Funktionsweise der Grameen Bank unterscheidet sich von der Funktionsweise kommerzieller Banken. Yunus zufolge ist es einfacher MitarbeiterIn- nen neu anzulernen, anstatt diese zu kompliziertem Umlernen zu bewegen (vgl. Spiegel, 2012, S. 47f).

Üblicherweise haben Mikrofinanzinstitute eine ausgeprägte Gewinnorientierung als Ziel. Arme werde nicht direkt ausgegrenzt, da die Unternehmen keine potenziellen KundInnen ausschließen wollen. Die von Mikrofinanzinstituten angebotenen Finanz- produkte konzentrieren sich auf die Mittel- und Oberklasse. Bereits aufgrund der ma- teriellen Sicherheiten, die gefordert werden, um einen Kredit beantragen zu können, scheiden die Armen aus. Angebote für arme und sehr arme Menschen, die keine Sicherheiten vorlegen können, gibt es keine (vgl. Lohmann, 2009, S. 87). Yunus hin- gegen konzentriert sich mit dem Projekt der Grameen-Bank bewusst auf die Aller- ärmsten (vgl. Spiegel, 2012, S. 27).

Statistiken zeigen, dass Muhammad Yunus Bank erfolgreich wirtschaftet. Ein Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Lage der Grameen Bank zeigt:

Die Grameen Bank hat derzeit in etwa 8 Millionen KreditnehmerInnen. Der Frauenanteil liegt zwischen 94 und 97 Prozent (vgl. Spiegel, 2012, S. 29; vgl. Yunus, 2010, S. 4).

Die Dorfbank ist in mehr als 72.000 Dörfern als Bank tätig. In Krisenzeiten ist sie zusätzlich als Hilfsorganisation beschäftigt und unterstützt die Menschen (vgl. Spiegel, 2012, S. 71).

Während viele konventionelle Großbanken im Verlauf der Finanzkrise, die im Jahr 2008 begann, trotz all den Sicherheiten, die sie üblicherweise von ihren KreditnehmerInnen einfordern, zusammenbrachen, erweisen sich Mikrofinanzinstitute bisher als äußerst krisenfest (vgl. Yunus, 2010, S. 8).

2.1.2. Mikrofinanzinstitute

Mikrofinanzinstitute können unter anderem als zeitlich begrenzte Projekte, Genossenschaften, Dorfbanken, Solidaritätsgruppen, Entwicklungsbanken oder staatliche bzw. private, profitorientierte Banken geführt werden. Ein Modell von Lapenu und Zeller (2000, S. 310 ff) unterscheidet hinsichtlich der Organisationsform fünf Typen von Mikrofinanzinstituten, die Potenzial für zukünftiges Wachstum zeigen:

1. Spar- bzw. Darlehensgenossenschaften: Dieses Modell war das erste, das in Ent- wicklungsländern eingeführt wurde. Mitglieder der Genossenschaft sind Eigentüme- rInnen, die zum Stammkapital mittels Anteilscheinen beitragen. Darlehen können nur an Mitglieder der Genossenschaft vergeben werden. Die Gelder stammen überwie- gend aus Einlagen von Mitgliedern. Überschüsse bleiben entweder bei der Genos- senschaft oder werden an Mitglieder verteilt. Die Absicherung von Darlehen sind persönliche Ersparnisse. Entscheidungen werden von den Mitgliedern selbst getrof- fen. Genossenschaften sind üblicherweise geographisch beschränkt, können aber Unionen oder Verbänden beitreten, die Unterstützung und Refinanzierung bereitstel- len.

2. Solidaritätsgruppen: Drei bis zehn Mitglieder bilden eine Gruppe. Diese muss ge- bildet werden, um Zugang zu einem Kredit zu erhalten. Neben Krediten werden oft auch andere Dienstleistungen wie Fortbildung, landwirtschaftliche Beratung oder Marktinformationen angeboten. Die Kreditbeträge stammen von Banken oder Hilfs- organisationen. Überschüsse werden oft als Notreserve behalten. Alle Gruppenmit- glieder übernehmen eine Garantie für die Rückzahlung der Kreditrate anderer Mit- glieder. Erst wenn der Kreditbetrag vollständig abbezahlt wurde, werden neue Kredi- te vergeben. Entscheidungen werden von kreditgebenden Organisationen getroffen (Top-Down-Ansatz, siehe Kapitel 2.1.7.).

3. Dorfbanken: Diese werden oft als Zwischenform der Genossenschaft und Solidari- tätsgruppe gesehen. Dorfbanken werden oft von Hilfsorganisationen gefördert. Dabei schließen sich BewohnerInnen eines Dorfes zusammen, um ein gemeinsames Spar- und Kreditvergabesystem aufzubauen. Rückzahlungen werden ähnlich wie bei Solidaritätsgruppen über soziale Kontrolle gesichert. Die Kreditbeträge stammen aus Ersparnissen von Mitgliedern oder anderen Banken und Geberorganisationen. Über- schüsse werden unter den Mitgliedern aufgeteilt oder werden dem Stammkapital beigelegt. Dorfbanken gibt es oft auch in abgelegenen Regionen, da sie unabhängig von anderen Organisationen arbeiten. Die Mitglieder der Dorfbank entscheiden selbst.

4. Das „ Linkage “ Modell: Dieses Modell baut auf Selbsthilfegruppen auf. Bei diesem Modell sollen Vorteile des informellen und formellen Systems verbunden werden. Zu Vorteilen des informellen Systems zählen die Kundennähe, Sozialkapital, Flexibilität oder die Erreichbarkeit der Armen. Zu den Vorteilen des formalen Systems zählen Risikoausgleich, Vermittlung von Kapital innerhalb bestimmter Regionen und Sekto- ren sowie die Ermöglichung längerfristiger Investitionskredite. Bei diesem Modell schließt die Gruppe einen Vertrag mit einer Bank. Oft wird eine Hilfsorganisation da- zwischen geschaltet, die Beratung und Fortbildung anbietet. Die Selbsthilfegruppe organisiert sich intern selbst, teilweise richtet sie auch separate Konten für ihre Mit- glieder ein. Die finanziellen Mittel stammen von der Bank. Es bestehen jedoch keine individuellen Verbindungen der Mitglieder zur Bank, sondern diese finden nur über die Selbsthilfegruppe statt.

5. Mikrofinanzbanken: Während bei allen anderen Organisationsformen die Mitglie- der in einem unterschiedlichen Ausmaß an Kontrolle, Management oder Eigentum beteiligt sind, arbeitet eine Mikrofinanzbank mit individuellen Verträgen zwischen KreditnehmerInnen und Banken. Dieses Modell kommt einer klassischen Bank sehr nahe. Lediglich ein Unterschied zwischen Kreditsicherheiten kann bestehen. Mikrofi- nanzbanken verlangen Bürgschaften, Ersparnisse oder die Kenntnis der Kreditwür- digkeit. Wenn KreditinteressentInnen einen individuellen Kredit zu gleichen Konditio- nen wie einen Gruppenkredit bekommen können, bevorzugen diese natürlich einen individuellen Kredit. Mikrofinanzbanken sind vor allem in nicht sehr armen Entwick- lungsländern oder Schwellenländern erfolgreich. KundInnen dieser Banken befinden sich oft an oder knapp über der Armutsgrenze, sind dennoch aber aufgrund der nicht vorhandenen Sicherheiten nicht in der Lage, einen klassischen Kredit zu beantragen. Bei Mikrofinanzbanken ist jeder Kunde/jede Kundin für die Rückzahlung seiner/ihrer Kredite verantwortlich. Außerdem sind die KundInnen nicht am Eigentum oder Ge- winn der Bank beteiligt (vgl. Lapenu und Zeller, 2000, S. 310 ff)

Mikrofinanzinstitute verfolgen drei Ziele in unterschiedlichem Ausmaß: finanzielle Nachhaltigkeit, Einkommenssteigerung der KundInnen sowie die Erreichung der Ar- men. Das Wissen über die Wirkung der unterschiedlichen Mikrofinanzinstitute ist be- schränkt. Lapenu und Zeller zufolge ist es naheliegend, dass Mikrofinanzinstitute, die zusätzliche Dienstleistungen, wie Fortbildung oder landwirtschaftliche Beratung an- bieten, einen größeren Erfolg haben und der Effekt auf die Einkommenssteigerung der Zielgruppe eher vorhanden ist (ebd.).

2.1.3. Mikrokredite weltweit

Als Grund für die rasante Weiterentwicklung und Verbreitung der Mikrokredite wird unter anderem der 1. Weltgipfel für Mikrokredite genannt. Dieser fand im Februar 1997 in Washington statt und wurde von Hillary Clinton, der spanischen Königen So- phia oder dem japanischen Ministerpräsidenten Dr. Tsutomo Hata unterstützt. Im Jahr 2009 betreuten die 3.552 berichtenden Mikrofinanzinstitute 154.825.825 Kun- dInnen, so eine Angabe des State of Microcredit Summit Campaign Report 2009. Laut Angaben der Mikrofinanzinstitute zählen 107 Millionen dieser KundInnen zu den „poorest clients“. Unter „poorest clients“ versteht man die untere Hälfte derjenigen, die unter der nationalen Armutsgrenze leben und all diejenigen, die weniger als einen US-Dollar am Tag zur Verfügung haben. Mikrofinanzierung wird deshalb heute welt- weit im Kampf gegen die Armut eingesetzt. Vor allem in Süd- und Ostasien, Latein- amerika und Afrika sind Mikrofinanzinstitute und andere Organisationen, die eine Unterstützung armer und sehr armer Menschen anbieten, verbreitet (vgl. Lohmann, 2009, S. 94f). Mikrofinanzierung ist mittlerweile zu einem Angebot geworden, das man an beinahe jede individuelle Situation anpassen und adaptieren kann. Mikrofi- nanzprodukte können auf die unterschiedlichen lokalen Bedürfnisse, sowie die öko- nomischen und finanziellen Situationen der Bevölkerung abgestimmt werden. (vgl. Opondo, 2011, S. 8)

Mosley und Steel (zitiert in Lohmann, 2009, S. 96) zufolge nimmt die Bedeutung von Mikrokrediten in Europa zu. Im Gegensatz zu der Mikrofinanzierung in südlichen Ländern werden in Europa hauptsächlich Individualkredite an Männer vergeben. In Deutschland dürfen Mikrokredite bislang nur von registrierten Finanzinstituten verge- ben werden. Dort gelten die kleinvolumigen Mikrokredite als essentiell für die Umset- zung von Investitionsvorhaben. Auffällig ist, dass ein großer Teil der Kreditinteres- sentInnen eine Unternehmensgründung ohne jegliche Finanzmittel in Betracht zieht. Lediglich 10% aller Gründungen starten ohne Sach- oder Finanzmittelzuschüsse, 28% hatten bereits einige Sachmittel zur Verfügung, wie zum Beispiel ein Firmenauto oder eine Computerausstattung. 62% benötigen entweder nur Finanzmittel oder so- wohl Finanzmittel als auch Sachmittel. Kohn und Mark (2009, S. 84) bestätigen die Annahme von Mosley und Steel. Es sind tendenziell häufiger Männer, die ein Unter- nehmen gründen und auf Mikrokredite angewiesen sind. Sie sind häufig im Alter von 35 bis 44 Jahren und haben oftmals eine Meister- oder Technikerqualifikation. Au- ßerdem waren sie deutlich häufiger vor ihrer Gründung arbeitslos gemeldet. Mit 26% ist der Anteil an Frauen, die eine Unternehmensgründung mit Mikrofinanzbedarf an- streben, eher gering. Frauen benötigen oft keine Finanzzuschüsse von außen, da sie eher kleinere Vorhaben im Nebenerwerb umsetzen (vgl. Kohn und Mark, 2009, S. 73,S. 76, S. 84). In Finnland oder Frankreich gilt der Mikrofinanz-Sektor als beson- ders etabliert. Wohlstand kann auch in West- oder Nordeuropa nur mehr bedingt ge- währleistet werden. Die Mikrofinanzierung dient in diesen Ländern hauptsächlich als Instrument zur Armutsbekämpfung, zur Wirtschaftsförderung oder zur Integration von Randgruppen wie ImmigrantInnen, religiösen oder ethnischen Minderheiten oder Langzeitarbeitslosen. Im Gegensatz zu West- und Nordeuropa gilt Osteuropa als erfahrener und professioneller was die Abwicklung von Mikrokrediten anbelangt. Der Mikrofinanzsektor hat sich seit 1992 schnell entwickelt. In Osteuropa zählt man jähr- lich eine Expansionsrate des Marktes von 67 Prozent, die Anzahl der KundInnen ist dennoch gering (vgl. Lohmann, 2009, S. 96f). In Österreich werden Mikrokredite vom Sozialministerium gefördert. KooperationspartnerInnen des Sozialministeriums sind unter anderem die Erste Bank, die Sparkasse oder die Wiener Städtische. Diese un- terstützen die KreditinteressentInnen bei deren Vorhaben. Die Kredithöhe für die umworbenen Kleinkredite des Projektes „Der Mikrokredit“ beträgt maximal 12.500 Euro für Einzelpersonen oder 25.000 Euro für Personengesellschaften. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre, die Zinsen sind auf den 3-Monats-Euribor plus 3 Prozent fixiert. Die Rückzahlung kann monatlich oder quartalsweise erfolgen. Der Mikrokredit darf nur für Investitionen und Betriebsmittel verwendet werden, ein Nachweis der Investition oder Ausgaben ist erforderlich10. Die Mikrokredite werden hauptsächlich mit dem Ziel vergeben, Unternehmensgründungen zu vereinfachen. Dennoch ist der Mikrokredit- markt in Österreich noch relativ unerschlossen, so Fitzinger (2008, S. 86, S. 116).

Weltweit am besten entwickelt sind Mikrofinanzsysteme jedoch in Lateinamerika oder Asien. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl steigt die Nachfrage nach Mikrokredi- ten in Asien besonders stark, was durch die schnelle Verbreitung von Mikrofinanzin- stituten begünstigt wird. In Lateinamerika wird die Einbindung von Mikrofinanzierung in den Kapitalmarkt durch die vermehrte Aufmerksamkeit von nordamerikanischen Stiftungen und NGOs gefördert. Alleine im Jahr 2006 gewann der Mikrofinanzsektor in Lateinamerika bis zu 53 Prozent an NeukundInnen (vgl. Lohmann, 2009, S.99f). Auch die Grameen Bank ist mittlerweile international tätig. In New York City gibt es das Projekt Grameen America. Die erste Filiale eröffnete im Jänner 2008 in Queens und vergibt ebenso wie das Originalprojekt in Bangladesch kleine Kredite ohne Si- cherheiten. Der Kreditbetrag beträgt dort jedoch im Durchschnitt 1.500 Dollar. In New York sind es auch hauptsächlich Frauen, die einen Kredit bei der Grameen America beantragen (vgl. Yunus, 2010, S. 6). Seit ihrem Beginn hat die Grameen America über 100 Millionen US-Dollar an über 18.000 Frauen vergeben - ein signifikanter Meilenstein in der Geschichte des Mikrokredits, so der CEO der Grameen America Stephen A. Vogel11.

2.1.4. Gestaltung von Mikrokrediten hinsichtlich ihrer Organisationsform

Im Folgenden sollen zwei Kategorien von Mikrokrediten näher erläutert werden.

Abbildung 1: Mikrokredite hinsichtlich ihrer Organisationsform

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Abbildung in Anlehnung an Maeser, 2008, S.7

Wie man in der oben ersichtlichen Abbildung erkennt, unterscheidet man zwischen Individual- und Gruppenkrediten. Ein Individualkredit wird an einen einzelnen Kredit- nehmer/eine einzelne Kreditnehmerin vergeben. Er kann nach dem konventionellen Ansatz oder nicht-konventionellen Ansatz vergeben werden. Beim konventionellen Ansatz erfolgt die Kreditentscheidung auf Basis von Kreditunterlagen sowie der Ver- mögenslage der AntragstellerInnen. Der konventionelle Ansatz hat sich in Entwick- lungsländern aufgrund der Komplexität des Prozesses als nicht praktikabel erwiesen. Häufig sind hohe Analphabetisierungsraten und Rechenunfähigkeiten zu beobach- ten. Auch sind die von AntragstellerInnen verfügbaren Sicherheiten schwer oder gar nicht bewertbar. Der nicht-konventionelle Ansatz wurde entwickelt, um trotz Fehlen dieser Eigenschaften und Sicherheiten agieren zu können. Bei diesem Ansatz stehen nicht die potentiellen Sicherheiten, sondern die Charaktereigenschaften und Persön- lichkeiten der KreditinteressentInnen im Vordergund. Informationen über die Antrag- stellerInnen können direkt im Gespräch mit diesen erfragt werden oder aber durch Auskunft einer als vertrauenswürdig angesehenen Person, wie beispielsweise eines Dorfvorstehers/einer Dorfvorsteherin, gesammelt werden. Wird ein Kredit ohne Zwi- schenfälle, wie Zahlungsausfall, zurückbezahlt, sind die Chancen hoch, dass die KreditnehmerInnen einen Anschlusskredit gewährt bekommen. Verläuft auch dieser erfolgreich, dient diese Kredithistorie als zentrale Entscheidungshilfe für zukünftige Kredite. (vgl. Maeser, 2009, S.7)

Ein Gruppenkredit wird dann vergeben, wenn ein Individualkredit nicht in Frage kommt, weil weder materielle Sicherheiten noch eine positive Kredithistorie oder Ver- trauenspersonen verfügbar sind. Selbsthilfegruppen bestehen oft aus 15 bis 20 gleichartigen KreditinteressentInnen. Die Gruppe nimmt im ersten Schritt einen Kredit auf, verteilt diesen im nächsten Schritt unter den Mitgliedern. Der Kreditbetrag wird durch die Gruppe auf verschiedene Weise angelegt, was eine hohe Diversifikation hervorruft. Aus Sicht der KreditgeberInnen werden durch die Vergabe eines großen Kredits die Transaktionskosten gesenkt, die bei vielen kleinen Individualkrediten hö- her sind. Auch die Bearbeitungskosten sind bei einem größeren Betrag niedriger als bei vielen, kleinen Kreditbeträgen. Die Selbsthilfegruppe überwacht sich innerhalb der Gruppe gegenseitig. Da alle Gruppenmitglieder ein großes Interesse an einer sorgfältigen Abwicklung haben, um zukünftig einen Folgekredit beantragen zu kön- nen, liegt es in deren Interesse, die Kreditraten pünktlich zurückzubezahlen. Durch die selbständige Überwachung können auch die Kosten dafür gesenkt werden. Wird die Gruppe als Garantie eingesetzt, wird der Kreditbetrag an die einzelnen Grup- penmitglieder vergeben. Die Gruppen sind üblicherweise kleiner als Selbsthilfegrup- pen und bestehen aus fünf bis zehn Mitgliedern. Wird der Kredit nicht ordnungsge- mäß zurückbezahlt, hat die gesamte Gruppe keinen Anspruch auf weitere finanzielle Mittel. Es besteht eine Abhängigkeit zwischen den Mitgliedern (ebd.).

Die Gruppenmitglieder sollen sich gegenseitig unterstützen, wenn ein Mitglied in wirtschaftlich schwierige Situationen gerät. Auch wird davon ausgegangen, dass KreditinteressentInnen sich nur mit anderen zusammenschließen, wenn sie selbst von deren Bonität überzeugt sind. Für KreditgeberInnen bedeutet dies eine Verringe- rung des unternehmerischen Risikos sowie eine Senkung der Transaktionskosten. Bei dem Modell „Gruppe als soziales Netzwerk“ lehnt man sich an die Vorgehens- weise der Grameen Bank an. Es werden keine Gruppengarantien angeboten, aller- dings legen die Gruppenmitglieder einen geringen Betrag zu Seite. Der Kreditbetrag wird zunächst nur an ein bis zwei Gruppenmitglieder vergeben. Werden die Kreditbe- träge nicht ordnungsgemäß zurückbezahlt, bekommen die anderen Mitglieder keine Kredite ausbezahlt. Es entsteht ähnlich wie bei der „Gruppe als Garantie“ eine Ab- hängigkeit zwischen den Mitgliedern. Die Risiken können durch die Kreditvergabe, die Schritt-für-Schritt durchgeführt wird, minimiert werden (vgl. Maeser, 2009, S. 7ff, S. 19).

2.1.5. Gestaltung von Mikrokrediten hinsichtlich des Verwendungszwecks

Ein Modell der Gestaltung von Mikrokrediten unterscheidet hinsichtlich des Verwen- dungszwecks von Mikrokrediten zwischen einem Verbrauchskredit- dieser wird auch Consumer Credit genannt - und dem Geschäftskredit - auch Investment Capital ge- nannt. Der Verbrauchskredit ist für den allgemeinen Konsum gedacht. Das Geld wird meistens für dringend notwendige Ausgaben wie Schulgebühren, Schuluniformen oder Schulmaterialien, medizinische Versorgung und Medikamente, Nahrungsmittel, Kleidung und Schuhe, Matratzen, Decken oder Moskitonetze verwendet. Im Gegen- satz dazu ist der Geschäftskredit für die Gründung eines Unternehmens, die Produk- tion oder eine andere geschäftliche Investition zu verwenden. Von den Mikrokredit- nehmerInnen werden hauptsächlich Geschäftskredite nachgefragt. Viele Mikrofinanz- institute konzentrieren sich deshalb bei der Vergabe von Krediten nur auf Geschäfts- kredite, da Verbrauchskredite in Kritik stehen. Lohmann nimmt an, diese würden die Verschuldungen der KundInnen fördern, da die KreditnehmerInnen das Geld schnell ausgeben und die Rückzahlungen nicht bedenken. Neben diesem Modell gibt es noch weitere Modelle, die sich auf spezifische Kreditformen spezialisieren. Bei- spielsweise gibt es Banken in ländlichen Gebieten, die Kredite explizit für den Kauf von Saatgut vergeben. (vgl. Lohmann, 2009, S. 112) Auf die Thematik weiterer Mo- delle hinsichtlich des Verwendungszwecks wird an dieser Stelle nicht näher einge- gangen.

2.1.6. Finanzielle Ausgestaltung von Mikrokrediten

Der Name Mikro- bzw. Kleinstkredit verrät bereits, dass es sich um einen sehr klei- nen Betrag handelt. Oft bewegt sich der Kreditrahmen zwischen 50 und 100 Euro. Selten liegt eine höhere Kreditsumme vor. An Einzelpersonen in Schwellenländern oder Industriestaaten kann unter Umständen ein höherer Kredit vergeben werden. Weltweit liegt die durchschnittliche Höhe eines Mikrokredits bei 1.026 US-Dollar (vgl. Lohmann, 2009, S. 117). In Europa sind die Dimensionen anders, ein Kredit zählt hier bis zu einer Höhe von 25.000 Euro als Mikrokredit (vgl. Hinterseer, 2011, S.8)

Die Zinsen von Mikrokrediten sind durchaus hoch angesetzt, verglichen mit den Zin- sen von kommerziellen Banken. 2006 lag der Durchschnitt bei 28 Prozent12. Durch- schnittlich bewegt sich der Zinssatz zwischen 15 und 35 Prozent. In Einzelfällen sind auch weitaus höhere Zinssätze möglich. Die vielfach umstrittene Comparatamos Banco in Mexiko verlangt in Einzelfällen bis zu 94 Prozent an Zinsen (siehe Kapitel 2.1.7.). Der hohe Zinssatz ist einer der Kritikpunkte, der immer wieder im Zusam- menhang mit Mikrokrediten genannt wird. Viele KreditgeberInnen beziehen das Geld selbst von Banken mit Zinssätzen von etwa 20 Prozent. Die GeldgeberInnen geben diese Mittel an KreditinteressentInnen mit Zinsen von bis zu 60 Prozent weiter, über- prüfen jedoch nicht, wofür die Kreditbeträge verwendet werden und sind dadurch mitschuldig an der Tatsache, dass viele KreditnehmerInnen in die Schuldenfalle ge- raten. Wie im Kapitel 2.1.7. näher erläutert wird, führte die Zahlungsunfähigkeit der KreditnehmerInnen unter anderem in Indien zu Selbstmorden. Die Problematik ist, dass viele AkteurInnen den Fokus nicht bzw. nicht mehr auf Armutsbekämpfung, sondern auf finanzielle Rentabilität und Profit ausrichten (vgl. Hinterseer, 2011, S. 17f). Mikrofinanzinstitute rechtfertigen die doch sehr hohen und immer wieder stei- genden Zinssätze mit den hohen Transaktionskosten, die durch die vielen und vor allem sehr kleinen Kreditbeträge entstehen, aber auch durch den großen administra- tiven Aufwand, der mit den vielen KreditnehmerInnen verbunden ist. Die Kosten einer kommerziellen Geschäftsbank sind keinesfalls mit den Kosten der Mikrofinanzinstitu- te zu vergleichen, so Lohmann (2009, S. 119).

Einem Modell zufolge finden Rückzahlungen von Mikrokrediten wöchentlich statt. Oft wird angeführt, dass der wöchentliche Rückzahlungsrhythmus den Vorteil bringt, dass BankmitarbeiterInnen schneller bemerken, wenn ein Kunde nicht regelmäßig bezahlen kann oder Probleme auftreten und dann können durch die schnelle Reakti- on der MitarbeiterInnen geeignete Maßnahmen getroffen werden, um einen komplet- ten Rückzahlungsausfall zu verhindern und unterstützend zu helfen (vgl. Lohmann, 2009, S. 125). Der wöchentliche Rückzahlmodus hat jedoch den Nachteil, dass viele unternehmerische Projekte nicht von Beginn an Gewinn abwerfen. Als Beispiel nennt er landwirtschaftliche Projekte. Bei Landwirtschaftsprojekten müssen zuerst Samen gekauft und gesät werden. Danach dauert es eine bestimmte Zeit bis sich aus die- sem Samen die verkaufsfertige Frucht entwickelt und erst dann können die Kredit- nehmerInnen unternehmerische Tätigkeiten starten und eventuell einen Gewinn ver- zeichnen. (vgl. Lohmann, S. 125f)

Rückzahlungen sind dennoch fällig. Anfangs können für KreditnehmerInnen Mehr- kosten entstehen, bevor diese Erlöse erwirtschaften können (ebd., S. 127). Während in Entwicklungsländern oft auf das Modell der wöchentlichen Rückzahlung zurückge- griffen wird, wird in Europa, beispielsweise Österreich, auch monatlich oder quar- talsweise zurückbezahlt. Hier hängt die tatsächlich fällige Rückzahlung hängt von der auszahlenden Bank ab13.

Lapenu (2000) führte zum Thema institutionelle Diversität im Mikrofinanzbereich eine Post-Umfrage durch, um zu zeigen, in welchen Bereichen die Unterschiede zwischen den einzelnen Institutionen liegen. Es wurden 1.468 Mikrofinanzinstitute in 85 Ent- wicklungsländern mit zirka 43 Millionen SparerInnen und in etwa 17 Millionen Kredit- nehmerInnen befragt.

Wie man in Tabelle 1 erkennt, befindet sich die Rückzahlungsrate zwischen 93 und 99 Prozent. In Solidaritätsgruppen sind 87 Prozent der Gruppenmitglieder weiblich, die Rückzahlungsrate beträgt 99 Prozent. Bei einer Mikrobank sind 76 Prozent der KreditnehmerInnen weiblich, die Rückzahlungsrate bei Mikrobanken beträgt 96 Pro- zent.

Tabelle 1 - Indikatoren für Nachhaltigkeit und Armutsbezug nach MFI-Typ

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Lapenu und Zeller (2000)

Für die Rückzahlungsmodalitäten gibt es verschiedene Modelle. Bei der Grameen Bank ist die Laufzeit eines Darlehens üblicherweise auf ein Jahr festgelegt. Die Til- gung beginnt eine Woche nach Darlehenszuteilung und erfolgt dann einmal pro Wo- che mit einem Festbetrag. Die Zinsen betragen bei einem Betrag von 1.000 Taka 4 Taka wöchentlich - also vier Promille -, was einem Zinssatz von 20 Prozent ent- spricht. Die Grameen Bank übertrifft mit der Rückzahlungsquote alle Geschäftsban- ken. Sie kommt auf 97 bis 99 Prozent (vgl. Spiegel, 2012, S. 28, S. 38, Grameen Bank14 ). Die bekannte Comparatamos Banco aus Mexiko arbeitet mit einem anderen Modell. Die Laufzeit ist variabel und kann auf sechs bis 24 Monate fixiert werden. Die Rückzahlung findet entweder monatlich oder alle zwei Monate statt.15 Eine hohe Rückzahlungsquote bedeutet nicht, dass das Einkommen der Mikrokreditempfänge- rInnen gestiegen ist. MikrokreditgeberInnen interessieren sich nicht dafür, woher das Geld stammt, solange die Rückzahlungen pünktlich erfolgen. Quoten geben darüber auch keinen Aufschluss und zeigen außerdem nicht, wo der Kredit investiert wurde. „ You ’ re getting a large number of people borrowing from Peter to pay Paul. 16 ” (Dichter in Miller Cain, 2006)

2.1.7. Kritik an den Mikrokrediten

Obwohl das Pilotprojekt von Yunus eine Schlüsselrolle im Bereich der Mikrofinanzie- rung spielt, wird auch Kritik über Mikrokredite geäußert. Die Grameen Bank wird un- ter anderem von Rahman (1999, S. 76f) kritisiert. Rahman nimmt an, der Erfolg der Dorfbank wäre auf die Ausnutzung von bestehenden patriarchalischen Strukturen zurückzuführen. Er befragte 120 KreditnehmerInnen und 12 MitarbeiterInnen der Bank mittels teilstandardisierten Fragebögen, lies aber ebenso Beobachtungen ein- fließen, was den großen Vorteil hat, dass auch Wirkungen und Emotionen in die Stu- die miteinfließen konnten, die nur bedingt messbar wären. Rahman kritisiert, die Grameen Bank versuche einerseits die Frauen zu empowern, fördert und festigt aber andererseits patriarchalische Strukturen. Frauen werden von Ehemännern nun nicht mehr als Arbeitskraft, sondern als Kapitalressource angesehen. Männer beanspru- chen den Kredit oder die Erträge für sich, während die Frauen das Haushaltsgeld opfern, um die Kreditraten zurückbezahlen zu können (vgl. Rahmann, 1999, S. 76f, S. 149ff).

Auch machten Mikrokredite negative Schlagzeilen unter dem Titel „Mikrokreditmafia“. Die Mikrofinanzbranche boomt seit dem Muhammad Yunus im Jahr 2006 den Frie- densnobelpreis dafür erhielt. eBay Gründer Omidyar, Stiftungen von Bill Gates oder Finanzriesen wie Morgan Stanley und die Deutsche Bank investierten. Indische Großbanken führten die Investitionen an und erschufen den größten Mikrokredit- markt der Welt. Der Entwicklungschef des indischen Branchenführers sprach von einem Wachstum von 162 Prozent über 5 Jahre. Im Jahr 2006 hatte die SKS Microfinance Limited, der Marktführer in Indien, 80.000 KreditnehmerInnen, im Jahr 2010 waren es bereits 7,3 Millionen. Die Banken, die angaben nach dem Prinzip von Yunus zu arbeiten, wollten Profit17. Doch vermehrten sich Meldungen von Selbst- morden in Indien. Schlechte Ernten und Arbeitslosigkeit führten zu Einkommensver- lusten und das hatte zur Folge, dass die MikrokreditempfängerInnen nicht mehr in der Lage waren, die Kreditraten zu begleichen. Die Vorgehensweise bei Zahlungs- ausfall wurde als sehr brutal beschrieben, weshalb MikrokreditempfängerInnen den Freitod wählten (vgl. Koch, 2012, S. 28). Die Zeit berichtete von einer jungen Frau aus Indien, die sich mit Kerosin überschüttete und anzündete. 30 weitere Selbst- mordfälle folgten innerhalb von 45 Tagen. Eine Regel im Mikrofinanzwesen besagt, dass der Kredit im Todesfall als getilgt gilt18. Dafür verantwortlich sind unter anderem die hohen Zinsen. Mikrofinanzinstitute vergeben Kredite mit bis zu 60 Prozent Zinsen ohne zu prüfen, ob der Mikrokredit als Startkapital für ein Unternehmen oder anderweitig genutzt wird (siehe Kapitel 2.1.6.). Oft wurden Kredite als Folgekredit oder für den Kauf von Lebensmitteln verwendet, was die MikrokreditempfängerInnen in die Schuldenfalle stürzte (vgl. Hinterseer, 2011, S.17).

Berg weist darauf hin, dass Mikrokredite viel leisten, allerdings nur dann effizient zur Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern eingesetzt werden können, wenn auch andere Infrastruktur fördernde Maßnahmen implementiert werden. Neben Mik- rokrediten muss bei verschmutztem Wasser, den unbefahrbaren Straßen, dem nicht- vorhandenen Kanalisationssystem, dem unterentwickelten Bildungssystem und bei teurer bis nicht leistbarer medizinischer Versorgung angesetzt werden. Werden Mik- rokredite mit anderen entwicklungspolitischen Maßnahmen eingesetzt, können sie durchaus zu einem tragfähigen Instrument im Kampf gegen Armut eingesetzt werden (vgl. Berg, o.J., S.1f).

Als Kritik wird auch genannt, dass viele Institutionen von außen versuchen, Entwick- lungsprozesse zu verordnen. Dieser Prozess wird auch als Top-Down Ansatz be- zeichnet. Als Lösungsvorschlag nennt Easterly (2006, zitiert in Knüppel und Groß, 2011) einen Bottom Up Ansatz, der bereits von Yunus in Bangladesch angewandt wurde. Die Entwicklungszusammenarbeit soll sich auf die Bevölkerung fokussieren und nicht etwa auf Regierungen. „ Wenn man den Armen Zugang zu Krediten ver- schafft, wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich durch die Gründung eines Kleinun- ternehmens selbst aus der Armut zu befreien. Dabei sind meist schon kleine Beträge (50 bis 250 Euro) von gro ß em Nutzen, [...]. (Knüppel und Groß, 2011)“. Das zeigt sich als wesentlich effektiver als eine Orientierung an teilweise unzuverlässigen Re- gierungen. (vgl. Knüppel und Groß, 2011).

2.2. Empowerment, Frauen und Mikrokredite

Das Geschlecht und Geschlechtsdifferenzen spielen im Zusammenhang mit Entwick- lung eine bedeutende Rolle. Dadurch wurde auch der Begriff Empowerment geprägt.

2.2.1. Erklärung

Diese Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Empowerment von Frauen, den- noch darf der Begriff nicht nur im Zusammenhang mit Frauen verstanden werden.

„ [ … ] empowerment entails a process of change. People who exercise a great deal of choice in their life may be very powerful, but they are not empowered in the sense in which I am using the word, because they were never disempowered in the first place.

(Kabeer, 1999, S. 437 in Jurasszovich, 2011, S. 47)”. Empowerment kann nicht als Macht oder besonderes Können verstanden werden, sondern wird eher als ein Zu- stand der Veränderung bzw. ein Veränderungsprozess, der mit Machtlosigkeit be- ginnt, verstanden (vgl. Jurasszovich, 2011, S. 47f). Nicht der Fortschritt der Gesell- schaft, sondern vielmehr der bedürftige Mensch ist in den Mittelpunkt der Entwick- lungspolitik geraten (vgl. Off, 2008, S. 54) Viele Mikrofinanzinstitute und NGOs legen den Fokus ihrer Entwicklungsarbeit auf Frauen. Frauen sind deshalb in den Mittel- punkt gelangt, weil sie die von Armut am stärksten betroffene Gruppe sind. Das wird unter anderem dadurch belegt, dass weltweit 70 Prozent der Frauen in Armut leben. Auch haben sie einen beschränkten Zugang bzw. eine beschränkte Kontrolle über Ressourcen, geringe Möglichkeiten, Entscheidungen zu treffen, weisen eine höhere Analphabetisierungsrate auf als Männer und werden öfter Opfer von Gewalt (vgl. Ju- rasszovich, 2011, S. 46).

Armut und Gewalt treffen Frauen oft gleichzeitig. Das kennzeichnet Rodenberg zufolge das „weibliche Gesicht der Armut“ (vgl. Rodenberg, o.J., S. 63). Dass Frauen leichte Opfer sind, zeigte schon die in Punkt 2.1.7. gekannte Kritik an Mikrokrediten und die Tatsache, dass sich viele indische BewohnerInnen selbst töteten, um den Kreditschulden zu entfliehen. Indische Landbewohnerinnen werden als leichte Opfer gesehen für diejenigen, die ihnen Böses wünschen. „ Sie sind die unterste Schicht der Gesellschaft, ihnen fehlt das Gefühl, dass ihr Tod für andere ein Verlust ist. Des halb erleben wir so viele Selbstmorde 19.

Innerhalb der Entwicklungsforschung gibt es viele verschiedene Auffassungen, Erklä- rungen und Messmethoden von Empowerment. Eine weitere Definition lautet: Em- powerment von Frauen wird beschrieben als das Geben einer Möglichkeit innerhalb eines Entwicklungsprogramms sowohl ökonomisch, als auch sozial und mit allen ver- fügbaren Möglichkeiten aktiv handeln zu können (vgl. Opondo, 2011, S. 6).

Auch die Millennium Development Goals MDG beinhalten als Ziel, das Empower- ment von Frauen zu fördern. Die MDGs wurden am Millennium Gipfel ins Leben gerufen, um extreme Armut innerhalb eines zeitgebundenen Rahmens zu verringern. Mit der Bestimmung der MDGs haben sich Mitgliedsstaaten der United Nations dazu verpflichtet, die soziale und ökonomische Ungerechtigkeit nun global zu bekämpfen (vgl. Rodenberg, o.J., S. 64).

Die Armut bezieht sich auf verschiedene Dimensionen wie Einkommen, Hunger, Bildung, Umwelt oder Geschlechtergleichstellung. Die Ziele sollen nicht nur zeitgebunden, sondern auch messbar sein. Die acht Millennium Development Goals, die bis 2015 erreicht werden sollen, lauten20:

1. Hunger und Armut beseitigen
2. Primärausbildung für Kinder sichern
3. Geschlechtergleichstellung fördern und Frauen empowern
4. Kindersterblichkeit verringern
5. Mütterliche Gesundheit verbessern
6. AIDS/HIV, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen
7. Umweltnachhaltigkeit sicherstellen
8. Weltweite Partnerschaft für Entwicklung erzielen

Trotz Festlegen der Millennium Development Goals sind die Frauen nach wie vor benachteiligt. Zwei Drittel der 960 Millionen Erwachsenen weltweit, die weder lesen noch schreiben können, sind Frauen. Drei Viertel der Kinder, die weltweit keine Schule besuchen, sind Mädchen. Pro Jahr werden in etwa drei Millionen Mädchen beschnitten. Weltweit sind das in etwa 100 bis 140 Millionen Frauen und Mädchen aus 28 Ländern Afrikas und manchen Ländern Asiens oder des mittleren Ostens. In Kenia sind es vor allem ethnische Gruppen wie die Somali und Massai, die eine Ge- nitalverstümmelung bei jungen Mädchen noch vor dem Erreichen des 14. Lebensjah- res durchführen, um Reinheit vor dem Erwachsenenalter zu garantieren. Dieser Ein- griff stellt ein enormes, gesundheitliches Risiko und psychische Belastungen für die Mädchen dar (vgl. Kamp, 2008, S. 1ff). Eine Studie von Hanappi-Egger, Hermann und Hofmann (2010, S. 9f) wurde in Minia (Ägypten) zu der Frage „ welche Rolle die- ses Entwicklungsprojekt [Anmerkung der Autorin: Mikrokredite] im Bezug auf nach- haltigen genderspezifischen sozialen Wandel spielt bzw. spielen kann “ durchgeführt.

Die Geschlechtsunterschiede gehen deutlich hervor, so erfolgt beispielsweise die Identitätsbildung ausschließlich über den Ehemann, die Gewalt gegenüber Frauen ist begünstigt durch strukturelle Benachteiligungen zum Beispiel aus dem Bereich der Gesundheit und Bildung. Ebenso spielt symbolische Gewalt eine Rolle, in dem Frau- en kulturelles und soziales Kapital verweigert oder nur sehr eingeschränkt ermöglicht wird. Der Mann hat das Recht auf Ausübung physischer Gewalt und da Frauen keine Identitätskarten haben, können sie weder Konten eröffnen noch verreisen. Oft fehlt Frauen und Mädchen die Schulbildung, da aufgrund finanzieller Schwierigkeiten eher der Sohn zur Schule geschickt wird. Auch die frühe Verheiratung und Versorgungs- pflichten der Schwiegereltern führt zu zusätzlichem Druck auf die Frauen in Minia. Beschneidungen werden nach wie vor vollzogen. Zusammenfassend stellten die Au- torinnen der Studie fest, dass die Grundbedürfnisse der Frauen nicht befriedigt sind, ihnen jegliches Selbstwertgefühl sowie Sicherheit fehlen, sie nur einen geringen Grad der Kontrolle über ihr eigenes Leben haben, über kein Eigentum verfügen und durch die Gemeinde nicht anerkannt werden (vgl. Hanappi-Egger et al., 2010, S. 10). Lohmann (2009, S. 285) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. In Entwicklungslän- dern ist es meist so, dass der Mann als Familienoberhaupt Land besitzt. Frauen kön- nen nur in seltenen Fällen auf Land oder andere wirtschaftliche Ressourcen zurück- greifen. Rechtlich sowie gesellschaftlich sind Frauen nicht gleich gestellt mit einem Mann, was sie zusätzlich in ihrem Handeln einschränkt (ebd.). Weltweit sind es vor allem Frauen, die für den Großteil der unbezahlten Pflege- und Fürsorgearbeit ver- antwortlich sind, sowie das Führen der Haushalte und Kindererziehung zählen zu Ihren Aufgaben. Frauen leisten bis zu 66 Prozent an nicht bezahlter Reproduktions- arbeit. Da sie zusätzlich zu ihrer Arbeit im Haus, in der Familie oder in der familiären Landwirtschaft Einkommen schaffende Tätigkeiten verrichten müssen, arbeiten sie am Land täglich bis zu drei Stunden länger als Männer. Die Doppelbelastung für Frauen ist enorm (vgl. Rodenberg, o.J., S. 60).

2.2.2. Empowerment Ansätze

Reed (2011, zitiert in Hammler, 2011, S. 10) zeigte Ende des Jahres 2009 auf, dass ungefähr drei Viertel der MikrokreditnehmerInnen und zirka 80 Prozent der allerärms- ten KlientInnen weiblich sind. Um das Empowerment von Frauen zu verstärken und die Armut von Frauen zu senken, setzt man auf verschiedenen Ebenen an. Man un- terscheidet zwischen vier Ebenen. Bei persönlichem Empowerment steht die Person selbst im Vordergrund. Durch das Vorleben der westlichen Welt und das mediale Auftreten von Frauen aus westlichen Ländern entwickeln Frauen neue Werte, Mei- nungen und Einstellungen. Frauen gewinnen außerdem durch die Eigenverantwor- tung und persönliche Weiterentwicklung in Entwicklungsprojekten an Selbstbewusst- sein. Soziales Empowerment konzentriert sich auf die Interaktionen von Frauen und Mädchen. Ein soziales Miteinander in einem Netzwerk mit anderen Gruppenmitglie- dern soll das Selbstbewusstsein der Frauen steigern. Wirtschaftliches Empowerment beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Lage von Frauen und Mädchen. Zu wirt- schaftlichem Empowerment zählen beispielsweise die Mikrokredite. Durch die finan- zielle Unterstützung können Frauen kleine Investitionen tätigen und sogar nachhaltig ein fixes Einkommen sichern. Politisches Empowerment konzentriert sich hingegen auf den Einstieg von Frauen in die Politik. Frauen in der Politik, Mitwirken in Ent- scheidungsprozessen oder die Neugestaltung und Veränderung klassischer Rollen- modelle gewinnen hier an Bedeutung (vgl. Hanappi-Egger et al., 2008, S. 31).

2.2.3. Frauen und Mikrokredite

Lange Zeit hatte man Frauen den Zugang zu Krediten verwehrt, da man davon aus- ging, Frauen wären nicht in der Lage einen Mikrokredit selbständig zurück zu bezah- len. Es fehlte an Vertrauen den Frauen gegenüber. Man ging davon aus, dass sie auf die Hilfe eines Mannes angewiesen sind. Doch hat sich diese Meinung in den letzten Jahren geändert. 2006 waren es 79,1 Millionen Frauen, die einen Kredit erhielten, verglichen mit 1999 ist das ein Anstieg um 668 Prozent (vgl. Daley-Harris, 2007, S. 24; Bauer, 2009, S. 72).

Ein Mikrokredit ist für Frauen oft die einzige Möglichkeit, erfolgreich eine eigene Exis- tenz aufbauen zu können und unabhängig zu leben. Frauen haben oft kaum Sicher- heiten zu bieten, weshalb es für sie wesentlich schwieriger ist, ein noch so kleines Unternehmen zu gründen. Sind finanzielle Mittel vorhanden, fehlt es an Bildung, so- zialen Netzwerken oder fehlendem Selbstbewusstsein, um nach einem Kredit zu fra- gen. Viele Mikrokreditprogramme setzen an dieser Schwierigkeit an und sind an an- dere soziale Maßnahmen oder Qualifizierungsprogramme gebunden. So werden un- ter anderem Kurse angeboten, die den Frauen Wissen in Bezug auf Aufklärung und medizinische Versorgung oder ihre Rechte vermitteln sollen. Durch die dadurch ge- wonnenen Erkenntnisse erlangen sie höheres Selbstvertrauen und lernen, wie sie Behörden kontaktieren müssen und besuchen öffentliche Einrichtungen. Frauen verwenden die Mikrokredite aber nicht nur in ihrem eigenen Interesse, beispielsweise für ihr Projekt oder für das von ihnen gegründete Unternehmen. In Notsituationen verwenden sie das Geld, um medizinische Versorgung und Medikamente, ein Begräbnis oder dringend notwendige Renovierungsarbeiten finanzieren zu können (vgl. Hanappi-Egger et al., 2008, S. 36 ff).

Frauen denken in schwierigen Situationen vor allem an die Kinder. Sind die Nah- rungsmittel knapp, ist es meistens die Mutter, die sich für die Familie aufopfert und dann weniger trinkt und isst. Für eine Mutter ist es ein äußerst belastendes und traumatisches Erlebnis, wenn ihre Kinder hungern. Yunus zufolge sind Väter auf die Abdeckung ihrer eigenen Bedürfnisse fixiert. Frauen aber würden zusätzliches Ein- kommen verwenden, um den Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen oder Ver- besserungen an Haus und Wohnbereich durchzuführen (vgl. Yunus und Jolis, 1998, S. 117f in Bauer, 2009, S. 73). Der erzielte Gewinn kommt auch anderen Familien- mitgliedern zu gute (vgl. Mayoux, 2002, S. 251; Spiegel, 2012, S. 30). Das Verhalten von Frauen und Männern während der Kreditprogramme ist unter- schiedlich. Frauen erweisen sich zuverlässiger als Männer. Männer und Frauen wei- sen bei gleichen Rahmenbedingungen unterschiedliche Rückzahlungsquoten auf. Frauen kommen auf 100 Prozent, während Männer nur zu 85 Prozent ihre Kredite zurückzahlen (vgl. Spiegel, 2012, S. 29). Knüppel und Groß untersuchten die Mikro- finanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit und spezialisierten sich in ihrer Ar- beit auf die Opportunity Microschools in Ghana. Die Opportunity International bietet soziale Mikrokredite unter dem Prinzip christlicher Nächstenliebe. Arme sollen OID zufolge die Chance bekommen, selbständig aus der Armut zu entkommen. Dazu richten sie für die Mikrokreditvergabe soziale Gruppen ein und unterstützen die Gruppenmitglieder durch Schulungen zu Themen aus dem beruflichen und gesund- heitlichen Bereich21. 85 Prozent der KreditnehmerInnen der Opportunity International sind Frauen. Das rechtfertigt OID mit zwei Gründen. Einerseits weisen Frauen histo- risch gesehen bessere Rückzahlungsquoten auf, gelten also als zuverlässiger. Knüppel und Groß verweisen auf Armendariz und Morduch (2005, S. 138f), die fest- stellten, dass die Grameen Bank Mikrokredite an Männer und Frauen im selben Ausmaß vergab, jedoch männliche Kreditnehmer eine schlechtere Zahlungsmoral aufwiesen und somit Frauen verstärkt unterstützt wurden. Der zweite Grund ist, dass Frauen das Geld sinnvoller verwenden als Männer, sodass die gesamte Familie von den Krediterträgen profitiert. Als bedeutende Rolle für den Erfolg der Mikrokredite werden die Schulungen genannt. Dadurch sollen nicht nur unternehmerische Fähigkeiten verbessert werden, sondern auch Alltägliches wie Gesundheit, Kindererziehung oder Ernährung (vgl. Groß und Knüppel, o.J., S. 7).

2.3. Zusammenhang zwischen Empowerment und Mikrokrediten

Mikrokredite führen nicht durch ihr bloßes Bestehen zu einem Empowerment von Frauen. Sie sollen ein Anstoß auf ökonomischer Ebene sein, jedoch muss die Akzep- tanz und Unterstützung auch auf sozialer oder politischer Ebene ergänzt werden. Andernfalls werden Frauen etwa als billige aber auch verlässliche Verbindung zwi- schen den GeldgeberInnen und den Männern innerhalb der Familie gesehen22. Ein Mikrokredit muss nicht unbedingt auch einen Empowerment-Effekt haben. Es kommt auf die gesamte Projektgestaltung an. Viele Organisationen oder Mikrofinanz- institute vergeben einen Mikrokredit zur Unternehmensgründung, ohne jedoch zu bedenken, dass die MikrokreditempfängerInnen meist ahnungslos und komplette Neulinge auf dem Gebiet der Unternehmensführung sind. Anstatt den Mikrokredit- empfängerInnen eine Schulung anzubieten oder sie bei ihren anfänglichen Proble- men zu unterstützen, sind diese oft auf sich alleine gestellt, was den möglichen Er- folg des Unternehmens und die Qualität der Empowerment-Effekte in Frage stellt (vgl. Mayoux, 2002, zitiert in Hammler, 2011, S. 10).

In der Studie von Hanappi-Egger et al., die bereits in Kapitel 2.2. erwähnt wurde, wurden einige Zusammenhänge zwischen Mikrokrediten und dem Empowerment von Frauen gefunden. Werden Mikrokredite in einem Paket mit Maßnahmen, welches beispielsweise Wissensvermittlung und Bildungsförderung enthält, eingebettet und erhalten die MikrokreditnehmerInnen Unterstützung bei ihrer Unternehmensgrün- dung, kommt es auf individueller Ebene zu persönlichem Empowerment. Als Be- gründung wird das Haushalts-Wellbeing angeführt, was eine Verbesserung in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung bedeutet. Zu Empowerment und so- zialem Wandel kommt es jedoch nur, wenn es zu einer Veränderung der Wahrneh- mung und Denkstrukturen innerhalb der Gesellschaft kommt.

[...]


1 CARE. Online: www.care.at/alle-news/15089-Das%20Woman-CARE-statement- %20Armut%ist%20weiblich, Abruf am 01.01.2014

2 UNDP. Online: http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/KEN.htm, Abruf am 01.01.2014

3 UNESCO. Education for All Global Monitoring Report. Online: http://www.unesco.org/new/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/ED/pdf/EDUCATION_IN_KENYA_A_FACT_S HEET.pdf, Abruf am 20.12.2013

4 Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Online: http://menschliche-entwicklung- staerken.dgvn.de/index.php?id=672, Abruf am 01.01.2014

5 Coalition on Violence against Women. Online: http://covaw.or.ke/wp-content/uploads/2013/12/Rape- Statistics-in-Kenya_CSI-08.pdf, Abruf am 28.12.2013

6 Spiegel. Online: www.spiegel.de/panorama/justiz/rasenmaehen-als-strafe-protest-nach- vergewaltigungsfall-in-kenia-a-931080.html, Abruf am 01.01.2014

7 Online: http://growinginclusivemarkets.org/media/cases/Kenya_KREP_Summary.pdf, Abruf am 07.11.2013

8 Year of Microcredit. Online: www.yearofmicrocredit.org/pages/whyayear/whyayear_aboutmicrofinance.asp, Abruf am 29.12.2013

9 Währung in Bangladesch: Taka. Ein Taka wird in 100 Poisha unterteilt. Ein Taka ist in etwa 0,01 Euro. 100 Taka entsprechen zirka 0,92 Cent.

10 Der Mikrokredit. Online: www.dermikrokredit.at/konditionen.html, Abruf am 19.12.2013 12

11 PR Newswire, Online: www.prnewswire.com/news-releases/grameen-america-disburses-over- 100m-in-microloans-225350811.html, Abruf am 17.10.2013

12 CGAP. Online: http://www.cgap.org/publications/new-moneylenders-are-microcredit-interest-rates- too-high, Abruf am 17.10.2013

13 Der Mikrokredit. Online: www.dermikrokredit.at/konditionen, Abruf am 16.12.2013 17

14 Grameen. Online: www.grameen.com/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=175, Abruf am 21.01.2014

15 Comparatamos. Online: www.comparatamos.com.mx/wps/portal/Banco/Credits/TuCreditoIndividual, Abruf am 15.12.2013

16 Dichter in Miller, 2006, Online: www.forbes.com/forbes/2006/1127/134.html, Abruf am 08.06.2008

17 Die Zeit. Online: www.zeit.de/2010/47/Mikrokredite-Indien/komplettansicht, Abruf am 23.12.2013 19

18 Die Zeit. Online: http://fbkfinanzwirtschaft.files.wordpress.com/2010/11/die-zeit-2010-47.pdf, Abruf am 20.12.2013

19 Die Zeit. Online: http://fbkfinanzwirtschaft.files.wordpress.com/2010/11/die-zeit-2010-47.pdf, Abruf am 22.12.2013

20 UN Millennium Projekt. Online: www.unmillenniumproject.org/goals/index.htm, Abruf am 16.12.2013 22

21 Opportunity International Deutschland. Online: http://oid.org/ueber-uns/, Abruf am 18.12.2013 25

22 Unique. Ausgabe 11/12. Online: www.univie.ac.at/unique/uniquecms/?p=2744. Abruf am 20.12.2013

Ende der Leseprobe aus 124 Seiten

Details

Titel
Das Empowerment von Frauen in Entwicklungsländern aufgrund von Entwicklungsprojekten
Untertitel
Die Vergabe von Mikrokrediten sowie deren Wirkungen auf die Lebensqualität von Frauen in Kenia
Hochschule
Ferdinand Porsche FernFH
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
124
Katalognummer
V279230
ISBN (eBook)
9783656723431
ISBN (Buch)
9783656723424
Dateigröße
2221 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mikrokredite, Empowerment, Gender, Kenia, Armut, Unternehmensgründung, Afrika, Mikrofinanzierung, NGO, MFI, Ostafrika, Yunus, Grameen
Arbeit zitieren
Birgit Eibl (Autor:in), 2014, Das Empowerment von Frauen in Entwicklungsländern aufgrund von Entwicklungsprojekten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279230

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