Die Lernmotivation unter dem sonderpädagogischen Aspekt


Seminararbeit, 2014

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ziel- und Fragestellung der Arbeit

3. Begriffsklärung
3.1. Motiv und Motivation
3.2. Intrinsische und extrinsische Motivation

4.4 Motivationstheorien

5. Einflussfaktoren auf die Lernmotivation
5.1. Schaffung von Rahmenbedingungen
5.2. Entwicklung von Kompetenzen
5.3. Lehrer-Schüler Verhältnis

6. Diskussion über die Lernmotivation für die Sonderpädagogik
6.1. Differenzierung der Lernmotivation
6.2. Schlussfolgerung für den Unterricht

7. Fazit

8. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

In der Lernmotivationsforschung sind Bedingungen wichtig, die das Lernen sowie die Lernleistung durch Lernmotivation fördern können. Gegenwärtig existieren in der Fachliteratur eine Fülle von Motivationstheorien und neue pädagogische Ansätze, die eine Erweiterung der Motivationstheorien darstellen.

Diese Hausarbeit mit dem Titel die Lernmotivation unter dem sonderpädagogischen Aspekt handelt von den grundlegenden Theorien zur Lernmotivation unter besonderer Berücksichtigung der sonderpädagogischen Wissenschaft.

Im Vordergrund stehen dabei die motivationalen Bedingungen, die das Lernen fördern sollen, um optimale Lernergebnisse zu erzielen. Die Lernmotivationsforschung ist somit ein aktuelles Thema. Gerade unter dem Aspekt der Sonderpädagogik ist Lernmotivation eine entscheidende Komponente, die nicht vernachlässigt werden darf.

Die zentrale Fragestellung setzt sich mit Faktoren auseinander, die notwendig sind, um die Lernenden oder den Schüler konstant zum Lernen zu motivieren, da die Lernmotivation aufgrund bestimmter Ursachen nachlassen kann. Somit werden in dieser Arbeit Motivationstheorien dargestellt und erläutert, deren Anwendung auf das Lernen bezogen wird.

Des Weiteren erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit Faktoren, durch die die Lernmotivation positiv beeinflusst werden kann. Der letzte Schwerpunkt dieser Arbeit sind neuere Ansätze in der Lernmotivationsforschung, die vorgestellt werden sollen.

An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die vorliegende Hausarbeit sich auf einen kleinen Teil der Lernmotivation aus sonderpädagogischer Sicht bezieht, da eine umfangreichere Darstellung den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würde.

Die Begründung der Themenwahl in Bezug auf die Lernmotivation liegt in der aktuellen Relevanz der pädagogischen Diskussionen über die Motivation beim Lernen, zumal es zu beobachten ist, dass das Interesse der Schüler am Lernen schwindet und dies ein ernst zu nehmendes Problem in der Pädagogik darstellt. Die

Die Hausarbeit gliedert sich folgendermaßen.

Nach der Einleitung folgt die Ziel- und Fragestellung der Arbeit in Kapitel 2.

Nach Klärung von Begriffen wie Motiv und Motivation, intrinsische und extrinsische Motivation in Kapitel 3 werden einige klassische Motivationstheorien in Kapitel 4 aufgezeigt und erläutert. Anschließend wird ein Bezug zum Lernen hergestellt.

Im vorletzten Kapitel 5 dieser Arbeit werden motivierenden Einflussfaktoren bezüglich des Lernens und neueren Ansätzen in der Lernmotivationsforschung dargestellt.

Im Kapitel 6 wird Bezug genommen auf die Lernmotivation unter besonderer Berücksichtigung des sonderpädagogischen Aspekts.

Das Fazit in Kapitel 7 nimmt Bezug auf die in Kapitel 2 dargestellten Fragestellungen.

In dieser Arbeit wird die weibliche Form für Schülerinnen und die männliche Form für Schüler, durch die Pluralform „Schüler“ ersetzt.

2. Ziel- und Fragestellung der Arbeit

In diesem Kapitel wird die zentrale Ziel- und Fragestellung explizit erläutert. Warum sich die Verfasserin mit dem Thema der Lernmotivation beschäftigt und warum diese gerade in der Sonderpädagogik eine bedeutsame Rolle spielt, wurde bereits in der Einleitung angerissen. Folglich wird in dieser Hausarbeit untersucht, welche Bedeutung die Lernmotivation in der Sonderpädagogik hat. Dazu wird die Verfasserin auf der einen Seite die lehrende Seite, des Lehrers und auf der anderen Seite die lernende Seite, des Schülers darstellen. Die Lernmotivation ist ein wichtiger Aspekt, welcher sich mit dem Lernen beschäftigt. Die Beantwortung der zentralen Fragestellung wird anhand mehrerer Teilfragestellungen gegliedert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anhand dieser Fragestellungen wird die Verfasserin die zentrale Fragestellung beantworten. Das Motivation schon immer beim Lernen eine Rolle spielt ist unumstritten, was besonders bei der Sonderpädagogik zu berücksichtigen ist, wird in der Hausarbeit untersucht.

3. Begriffsklärung

In diesem Kapitel geht es um die allgemeinen Begriffsklärungen von Motiv und Motivation und es werden die Motivationsarten differenziert.

3.1. Motiv und Motivation

Unter dem Begriff „Motiv“ wird in der Umgangssprache meist der bewusste Beweggrundes Handels verstanden. Zwischen den einzelnen Begriffen „Motiv“ und„Motivation“ wird in älteren Literaturen jedoch kaum unterschieden, beide werden weitgehend im Sinne von „Absicht“ verwendet[1].

In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer veränderten Anschauung des Motivationsbegriffes; weg von den ursprünglich gemeinten körpernahen Prozessen in Richtung höhere kognitive Inhalte.[2] [3]

Heckhausen meint hierzu:

„Die Motivierung des Handelns durch ein bestimmtes Motiv wird als Motivation bezeichnet. Motivation wird als ein Prozess gedacht, der zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten auswählt, das Handeln steuert, auf die Erreichung motivspezifischer Zielzustände richtet und auf dem Weg dahin in Gang hält. Kurz: Motivation soll die Zielgerichtetheit des Handelns erklären.“[4]

Die oben aufgeführte Definition ist sehr einfach zu verstehen, nun folgt eine Definition über Lernmotivation von Knörzer:

„Unter Lernmotivation soll im Anschluss an Heckhausen die momentane Bereitschaft eines Individuums verstanden werden, sensorische, kognitive und motorische Funktionen in einer durch schulische Anforderungen vorstrukturierten Lernsituation darauf zu richten und derart zu koordinieren, dass ein vorgegebenes Lernziel erreicht wird.“[5]

Eine etwas aktuellere Definition von Bernd Ott bezeichnet unter dem Begriff„Motivation“ folgendes:

„Motivation dient zur Erklärung der gesteuerten Dynamik des zielgerichteten Verhaltens, der Erwartung von Handlungsfolgen und der gefühlsmäßigen Besetzung von Absichten, wenn ein Motiv durch eine Situation angeregt wird. Ist ein Motiv bei einer Person stark ausgeprägt, so reagiert sie in einer äußeren (das Motiv betreffend) Situation so, dass sie eine Spannung aufbaut, die durch bestimmte Handlungen verringert werden kann.“[6]

Julius Kuhl bezeichnet den verallgemeinerten Begriff der „Motivation“ als„gesamtes Prozessgeschehen, dass die Entstehung und Umsetzung zielgerichteten Verhaltens vermittelt, also auch die höheren kognitiven Funktionen (also auch die entsprechende Persönlichkeitsdisposition).“[7]

An der oben genannten Definition wird die Entwicklung der Anschauung von Motivation deutlich sowie das zielgerichtete Handeln, dass stark in den Vordergrund rückt.

Mittlerweile ist das Wort Motivation ein Schlüsselbegriff und ein Synonym für den Begriff Führung. Wenn Führen aber heißen soll, Schüler zielbezogen zu bewegen, so ist die Verbindung mit Motivieren auch sprachgeschichtlich: motivieren kommt ursprünglich aus dem Lateinischen „movere“ und bedeutet soviel wie „bewegen“. Wird der Ursprung des Wortes Motivation noch weiter betrachtet, wird man wieder auf einen lateinischen Begriff stoßen: „in movitum ire“, dass bedeutet soviel wie „in das einsteigen, was den Menschen bewegt“.

In der dritten und jüngsten Auflage von Heinz Heckhausen betrachtet er den Begriff wie folgt:

„Der Begriff der Motivation bezieht sich auf Prozesse und Phänomene, die mit dem Setzen von Zielen aufgrund deren Wünschbarkeit und Realisierbarkeit zu tun haben.“[8]

Es ist festzustellen, dass in der Literatur je nach Forschungsgebiet unterschiedliche Definitionen und Erklärungen zu finden sind, wie Motivation aufgefasst wird. Besonders umfangreich befasst sich die Psychologie mit der Motivation, warum ein Mensch motiviert ist und was seine Motivation begünstigt. Wie bereits erwähnt wird in dieser Arbeit nur ein Teil der Lernmotivation aus pädagogischer Sicht in der Schulpädagogik betrachtet werden.

3.2. Intrinsische und extrinsische Motivation

Um das Thema der Lernmotivation besser verstehen zu können, ist es an dieser Stelle notwendig, die Begriffe intrinsische und extrinsische Motivation näher zu erläutern. Diese Unterscheidung ist relevant für das Verständnis von Motivation.

Auf den ersten Blick erscheint die Erklärung beider Wörter nicht unbedingt sonderlich schwierig.„Intrinsic“ kommt aus dem Englischen und meint soviel wie „innerlich dazugehörend, eigentlich, wahr oder immanent“.„Extrinsic“ auch aus dem Englischen übersetzt, meint dagegen „äußerlich, nicht dazugehörend, unwesentlich.“ Heckhausens Auffassung nach, erfolgt intrinsisches Verhalten um seiner selbst willen, es ist also nicht bloß ein Mittel für einen anderweitigen Zweck.

Extrinsisch bedeutet dagegen, eine Sache um anderer Zwecke willen zu betreiben, zum Beispiel auf Grund äußerer Bedingungen[9].

Eine weitere Definition nach Herber erklärt die beiden Begriffe wie folgt:„Von intrinsischer Motivation können wir dann sprechen, wenn zwischen einem Subjekt(z. B. einem Lernenden) und einem Objekt (z. B. dem zu lernenden Stoff oder einer anderen Person) eine Wechselwirkung besteht, ohne dass damit weiterführende Ziele angestrebt werden (oder dem Beobachter bekannt sind). Von extrinsischer Motivation sprechen wir dann, wenn ein Subjekt sich mit einem Objekt beschäftigt, d. h. ein Wechselwirkungsverhältnis mit einem anderen Objekt eingeht, das einerseits in einem Wechselwirkungsverhältnis mit einer angestrebten, erwünschten Situation oder mit einergefürchteten Situation steht, deren Eintreten man vermeidet bzw. zur Vermeidung eines möchte. Das Objekt dient somit dem Instrument oder Mittel zur Erreichung eines positiven bzw. zur Vermeidung eines negativen Ziels.“[10]

Es kann gesagt werden: die Motivation, die von innen herauskommt, nennt man „intrinsische Motivation“, die von außen her „extrinsische Motivation“.[11] Nach Heckhausen kann folgendes ergänzt werden:

„Innen“, also intrinsisch, wären demnach Anreize, die im Vollzug der Tätigkeit liegen,„extrinsisch“ wären die anreizbesetzten Ereignisse oder Veränderungen, die sich einstellen, wenn diese Tätigkeit erfolgreich erledigt ist. Bei dieser Bestimmung von intrinsisch vs. extrinsisch orientiert man sich an der Abfolgestruktur von Aktivitäten: Intrinsisch betrifft den Vollzug der Tätigkeit, extrinsisch das, was der Tätigkeit als beabsichtigter Effekt nachfolgt.“[12]

Auch wenn gelegentlich aus fachkundiger Seite bezweifelt wird, ob es so etwas wie intrinsische Motivation überhaupt gibt, lassen doch zahlreiche Erfahrungen aus dem Alltag darauf schließen: ich will..., ich will herausfinden, weil mich eine Sache interessiert, weil ich sie spannend finde.

Die beiden Formen der Motivation müssen sich nicht ausschließen, sie können auch ineinander übergehen und sich gegenseitig verstärken. Aus vorerst extrinsischer Motivation kann intrinsische Motivation werden. In neuen pädagogischen Lernansätzen wird der intrinsischen sowie der extrinsischen Motivation eine hohe und eigene Bedeutung zugemessen, obwohl die intrinsische Lernmotivation als tragfähiger für die Lerneffizienz gilt.[13]

[...]


[1] vgl. Knörzer 1976, S.14.

[2] Atkinson,1964; Mc Clelland, Clark& Lowell, 1953

[3] Heckhausen 1977, 1980, 1989, 2006; Weiner, 1974, 1991

[4] Heckhausen, 1980, S. 25.

[5] Knörzer, 1976, S. 139.

[6] Bernd Ott, 2000, S. 69.

[7] Julius Kuhl, 2001, S. 52.

[8] Heinz Heckhausen, 2006, S. 281.

[9] vgl. Bischoff- Wanner 2003, 153 in Falk/ Kerres 2003.

[10] Herber, 1979, S. 100- 101.

[11] Heckhausen, 2006, S. 333.

[12] Ebenda.

[13] vgl. Götz/ Häfner, 1994, S. 124 in Arnold 2005, S.97.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Lernmotivation unter dem sonderpädagogischen Aspekt
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Sonderpädagogik)
Veranstaltung
Pädagogische und Psychologische Grundlagen der Sonderpädagogik
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
20
Katalognummer
V278897
ISBN (eBook)
9783656718710
ISBN (Buch)
9783656718673
Dateigröße
503 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
lernmotivation, aspekt
Arbeit zitieren
M. Ed. Julia Steblau (Autor:in), 2014, Die Lernmotivation unter dem sonderpädagogischen Aspekt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278897

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