Der demokratische Gedanke in der Erziehung Deweys


Hausarbeit, 2002

24 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Vorwort

II. Deweys Leben
1. Kurzbiographie
2. Was prägte Deweys Schaffen?

III. Der demokratische Gedanke in der Erziehung Deweys
1. Deweys Erziehungsbegriff
a) Der handelnde Mensch
b) Gleichsetzung von Erziehung und Ergebnis
c) Die Wirkung der sozialen Umgebung
d) Wachstum
2. Absichtsvolle Erziehung
a) Folgerungen aus der Gleichsetzung von
Entwicklung und Erziehung
b) Der demokratische Gedanke in der Erziehung

IV. Schlussbetrachtung

V. Literaturverzeichnis
1. Buchquellen
2. Internetquellen

I. Vorwort

In dieser Hausarbeit soll der demokratische Aspekt in Deweys Verständnis von Erziehung dargestellt und erläutert werden. Diese Wahl traf ich vor allem deshalb, da dieser Aspekt als solcher den wenigsten meiner Kommilitonen ein Begriff sein dürfte, und sie, wenn sie den Namen John Dewey überhaupt schon einmal gehört haben, genau wie ich, eher an den von ihm mitentwickelten modernen Projektunterricht denken dürften.

Gerade dieser Projektunterricht war es jedoch auch bei mir, der mir zu meiner Themenauswahl ungeplant mit verhalf. Denn erst während der Beschäftigung mit eben diesem Projektunterricht – im Verlaufe der Referatsausarbeitung – stieß ich darauf, dass Deweys Projektunterricht ja eigentlich nur Mittel zum Zweck für etwas Größeres gewesen ist: Der fortgesetzten Demokratisierung in der Gesellschaft zum Zwecke der Friedensschaffung und sozialer Gleichheit.

Doch wie wollte er die Gesellschaft demokratisieren? Um dies darzustellen soll im Folgenden zunächst auf das Leben Deweys eingegangen werden, um dann über seinen Begriff von Erziehung den Bogen zur ›Absichtsvollen Erziehung‹ zu spannen. Hier wird dann näher auf den demokratischen Aspekt in seiner Arbeit eingegangen und die Umsetzbarkeit dessen betrachtet.

Um Deweys Schaffen gerecht werden soll in dieser Hausarbeit vorrangig auf sein Buch „Demokratie und Erziehung“, aus welchem am deutlichsten sein demokratisches Verständnis von Erziehung herausgelesen werden kann, Bezug genommen werden.

II. Deweys Leben

1. Kurzbiographie

Um auf den hier behandelten demokratischen Aspekt in Deweys Erziehung eingehen zu können, bedarf es zunächst einer kurzen Biographie seines Lebens. Nur durch ein Basiswissen über seine jeweiligen Lebensumstände ist es möglich Zugang zu den Dingen zu bekommen, die ihn im Laufe seines Lebens geprägt haben[1].

John Dewey wurde am 20. Oktober 1859 in Burlington im US-Bundesstaat Vermont als dritter Sohn der Familie geboren und wuchs in normalen Mittelstandsverhältnissen auf. Hierbei muss man anmerken, dass die Nachbarschaft sowohl aus Alteingesessenen als auch aus Einwanderern bestand. Obwohl es für seine Eltern finanziell nicht immer einfach war, eröffneten die Eltern ihren Kindern aussichtsreiche Schullaufbahnen. Dies zeigte sich unter anderem daran, dass Dewey als bester seines Jahrgangs die High School verließ.

Dies führte dazu, dass Dewey im Alter von 16 Jahren sein Studium an der Universität von Vermont beginnen konnte und in den folgenden vier Jahren auch erfolgreich durchlief. Nach seiner Graduierung im Jahre 1879 kehrte Dewey seiner Heimat den Rücken und unterrichtete zwei Jahre in einer Highschool in South Oil City (Pennsylvania). Bereits 1881 kehrte er in die Nähe seiner Heimat, genauer gesagt nach Charlotte in Vermont, zurück, um auch hier an einer High School zu unterrichten. Gleichzeitig begann er privat und aus reinem persönlichem Interesse das Studium der Philosophie.

Nach der Publikation seiner ersten beiden Aufsätze „Metaphysische Annahmen des Materialismus“ und „Pantheismus Spinzonas“ (beide 1882) begann Dewey im Herbst 1882 sein Philosophie- und Psychologiestudium an der John Hopkins Universität in Baltimore (Maryland). In dieser Zeit befasste er sich intensiv mit Georg Friedrich Hegel, Imanuel Kant und weiteren deutschen Philosophen; auch daran zu erkennen, dass Dewey mit einer Studie über die „Psychologie Kants“ dissertierte, wobei anzumerken ist, dass gerade die psychologische Thematik stets mit Deweys Interesse an der Philosophie untrennbar verbunden war. Eine Berufung als Dozent für Philosophie an die Universität von Michigan in Ann Arbor folgte.

1886 heiratete Dewey Alice Chapman, die ihn bis zu ihrem Tode bei all seinen Unternehmungen tatkräftig unterstützte. Aus der Ehe gingen drei Mädchen und drei Jungen hervor, wobei zwei der Jungen bereits in jungen Jahren verstarben.

Nachdem Dewey zum Associate Professor ernannte wurde, veröffentlichte er 1887 sein erstes Buch „Psychologie“. In der Folgezeit wurde er zu einer Gastprofessur an die Universität von Minnesota berufen, die er bis 1889 innehatte, um dann nach Michigan zurückzukehren.

Im Jahre 1894 kam es zu einer enormen beruflichen Weiterentwicklung, da Dewey an die erst vier Jahre zuvor gegründete Universität von Chicago gerufen wurde, wo er der Abteilung für Philosophie, Psychologie und Pädagogik vorstand. Der Schritt von Ann Arbor nach Chicago bedeutete den Schritt aus einer ruhigen Lebensführung hinein in den ›Aktionskomplex‹ Chicago, das schon damals eine Million Einwohner hatte und eine Stadt voller sozialer Probleme, Kriminalität und Korruption war.

Diese Atmosphäre prägte Dewey in einem neuen Sinne und veranlasste ihn unter anderem die praktische Seite seiner Philosophie zu entwickeln. Unter diesem Gesichtspunkt gründete Dewey 1896 seine Laborschule, die „University Elementary School“ oder „Dewey School ‘, wie sie später genannt wurde. Diese Schule stellte ein didaktisches Experiment dar, welches frei von amtliche Vorschriften und Einflüssen seitens der vorherrschenden Pädagogik sein sollte. Die Schulwirklichkeit war mit der Entwicklung seiner Erziehungsphilosophie wechselseitig verbunden, je nach gegebener Situation befruchteten sich Theorie und Praxis, wie in seinen Theorien gewünscht, gegenseitig. Doch warum tat Dewey dies? Einer der Beweggründe war sicherlich, dass Dewey hier sein Ziel verwirklichen wollte, die Philosophie, Psychologie und Pädagogik zu vereinen.

Da die Laborschule eine unabhängige Schule war und daher nicht vom Staat gefördert wurde, mangelte es immer wieder am Geld. Um dies zu beschaffen nahm Dewey an vielen öffentlichen Auftritten und Auseinandersetzungen teil und hielt Vorträge um Gelder von Mätzen aufzubringen. In diesem Zusammenhang entstanden seine frühen Hauptwerke sowie zahlreiche Aufsätze, die seine Arbeit in der Schule und die Essenz der Vorträge zum Thema hatten, wie etwa „The school and Society" (1899) und „The child and the curriculum" (1902). Ein weiteres Arbeitsfeld während seiner Zeit in Chicago war das Engagement in den Diskussionsgruppen und den Hilfszentren der radikalen Sozialreformer[2].

[...]


[1] Bei dieser Kurzbiographie verwendete ich Daten aus folgenden Quellen: Gudjons, Herbert: Pädagogisches Grundwissen. 7. Auflage. Bad Heilbrunn / Obb. 2001. Knoop, Karl und Schwab, Martin: Einführung in die Geschichte der Pädagogik. 3. Auflage. Wiesbaden 1994. Oelkers, Jürgen / Rhyn, Heinz: Dewey and European Education. General Problems and Case Studies. Dordrecht 2000. Potthoff, Willy: Einführung in die Reformpädagogik. Von der klassischen zur aktuellen Reformpädagogik. 2. Auflage. Freiburg 1992. Kemmerlin, Garth: John Dewey. In: Philosophypages. http://www.philosophypages.com/ph/dewe.htm (03.06.2002) Webmaster: John Dewey. In: The Centre for Dewey Studies. Southern Illinois University. http://www.siu.edu/~deweyctr/ (05.06.2002)

[2] Vgl.: II.2. Was prägte Deweys Schaffen?

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Der demokratische Gedanke in der Erziehung Deweys
Hochschule
Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau  (Institut für Erziehungswissenschaften II)
Veranstaltung
Einführung in die Geschichte der (allgemeinen) Pädagogik
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
24
Katalognummer
V27873
ISBN (eBook)
9783638297998
ISBN (Buch)
9783638702652
Dateigröße
630 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Hausarbeite beschäftigt sich mit dem demokratischen Gedanken im Erziehungsbegriff von John Dewey. Hierbei wird sowohl der Erziehungsbegriff nach Dewey an sich, als auch die absichtsvolle Erziehung nach Dewey besonders herausgearbeitet. Ich denke, die Arbeit ist vor allem für diejenigen interessant, die im Grundstudium (EW) etwas über diesen Teil in der Lehre Deweys erfahren wollen. Anmerkung: Das 3-seitige Handout des Referats ist mit enthalten.
Schlagworte
Gedanke, Erziehung, Deweys, Einführung, Geschichte, Pädagogik
Arbeit zitieren
Phillipp Zürcher (Autor:in), 2002, Der demokratische Gedanke in der Erziehung Deweys, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27873

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