Konzeption einer Projektarbeit zum Thema "Natur selbst gestalten! Denn du bist der Künstler!"

Ferien-Workshop für Jugendliche mit Benachteiligungen


Seminararbeit, 2011

15 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Zielgruppe/Personenorientierung

3. Problemlage/Bedarfsanalyse

4. Ziele des Angebotes

5. Didaktik/Methodik

6. Organisation
6.1Personal
6.2 Finanzierung
6.3. Qualitätssicherung
6.4Vernetzung
6.5 Öffentlichkeitsarbeit
6.6 Perspektiven/Nachhaltigkeit

Einleitung

Im Rahmen unserer museumspädagogischen Konzeption focussieren wir eine kunstpädagogische Projektarbeit im öffentlichen Raum/Naturraum unter dem Thema „Landart und Naturkunst“. Die Idee entsprang einerseits aus unserer Naturverbundenheit heraus, andererseits motiviert uns die Realisierung gemeinsam mit einer bekannten Kunstpädagogin im Frühjahr 2014.

Zu Beginn möchten wir die Hintergründe der beiden Kunstströmungen näher beleuchten.

Die Ursprünge der Landart wurden in den 1960-er Jahren in den USA geprägt. Künstler, wie Michael Heizer und Robert Smithson installierten in den Wüstenregionen an der Westküste gigantische Erdbauten, die sogenannten „Earthworks“.

Es handelte sich dabei um gewaltvolle Eingriffe in die Natur und ihre Zyklen, Erde, die mit Hilfe von Dynamit gesprengt oder auch mit Bulldozern ausgehoben wurde, um Skulpturen und Kreaturen aus Stein, Metall oder Algen zu installieren.

Bekannte Werke sind die „Spiral Jetty“ (Smithson,1969), aber auch die Verhüllung des Berliner Reichstages (1995) durch das Ehepaar Christo und Jeanne Claude gehören dieser Strömung an.

Sie zielten auf eine Verschmelzung dieser vergänglichen Bauwerke mit der Umgebung, die sie mit Fotografien dokumentierten und in den Galerien der USA und Europa ausstellten.

Die monumentalen Kunstwerke sollten vorrangig Kritik an der fortschreitenden Urbanisierung und der damit verbundenen Umweltzerstörung üben.

Darüber hinaus bestand die Absicht auch darin, dem Besitzbürgertum keine weiteren Anreize für Konsumgüter zu bieten. (vgl. wikipedia: Landart [25.12.10])

Die Naturkunst entsprang der nordamerikanischen Landart in den 1970-er, etablierte sich jedoch hauptsächlich im europäischen Raum. Die Künstler Nils Udo, Thierry Godet und Andy Goldworthy galten als die Wegbereiter einer Kunstform, die sich ausschließlich der Abbildung jahreszeitlich bedingter Naturzyklen widmet und keine gesellschaftskritische Komponenten beinhaltet.

Hierbei spielen die Beobachtung und die Erkenntnis der präsenten Umgebung eine entscheidende Rolle, deren Ästhetik ausschließlich mittels natürlicher Materialien, wie Steine, Muscheln, Blüten hervorgehoben werden soll. Goldworthy unterstreicht ebenso, wie die Landart Künstler, die Vergänglichkeit der Naturmaterialien durch das Medium der Fotografie. Auch seine Kunstwerke stehen im harmonischen Einklang mit ihrem einverleibten Naturraum. (Jörg Riedel: Kunst Artikel: Landart und Naturkunst)

Ähnlich empfindet auch Grafiker T. Godet die Rhythmen der unmittelbaren Umgebung als Inspiration für seine Kreationen; aus seinem Analyseprozess heraus trifft er eine Auswahl derer Naturmaterialien, die die Stimmungen und Strukturen der Landschaft in den jeweiligen Jahreszeiten widerspiegeln. Da Godet in seinen Schaffensprozessen zwischen den Kulturen ähnliche Anregungen verspürt, bezeichnet er seine Werke als kunstethnografisch. (vgl. www.natur-kunst.de/_de/vita_d1.html, [25.12.10]

Wir trafen die Entscheidung, den Fokus auf eine Gruppenarbeit im Stil der Naturkunst zu lenken. Im folgenden Abschnitt werden wir Details zur Entwicklung und dem Verlauf des Seminares/Workshops näher erläutern.

Zielgruppe/ Personenorientierung

Der von uns geplante Ferien-Workshop unter dem Motto „Natur begreifbar machen“ adressiert Jugendliche in einer Altersspanne von 13 bis 15 Jahren. Über einen Zeitraum von fünf Tagen gestalten wir gemeinsam mit maximal 15 Teilnehmern ein erlebnispädagogisches Projekt, dessen Setting hauptsächlich der Naturraum darstellen soll.

Unser Angebot spricht insbesondere junge Menschen an, die in ihrer Lebenswelt Benachteiligungen, entweder im Hinblick auf die Förderung ihrer Bildung oder aufgrund sozialer Ausgrenzung erfahren; wobei wir auch Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, wie zum Beispiel mit einem ADH-Syndrom und Kommunikationsbarrieren integrieren möchten. Im Rahmen dieses Adressaten-Kreises streben wir eine geschlechtsheterogene Gruppenstruktur an.

Im Bezug auf die Zielstellung, Heranwachsenden den Weg in die Natur zu ebnen,

ihnen eine „Brücke“ zu den vier Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer „zu bauen“, die sie mit allen Sinnen erleben und schließlich künstlerisch nachempfinden dürfen, gewinnt der Faktor Niedrigschwelligkeit eine primäre Bedeutung.

Die nachstehende Übersicht stellt eine Gegenüberstellung möglicher Präventions- und Interventionsstrategien als Reaktion z.B auf zielgruppenspezifische Besonderheiten oder Gruppendynamische Prozesse dar.

Besonderheiten/Auffälligkeiten Prävention/Intervention

Allgemeine De-Motivation Kennenlernprozess:

(evtl. Unterforderung) Befragung zum individuellen Umgang mit dem Thema „Umwelt“ und zum Kenntnisstand zu den Naturkreisläufen (kognitive) Überforderung anschauliche/plastische Vermittlung; Einsatz spielerischer Lernstrategien Ermüdung, Nachlassen der Konzentration der Lern-u. Konzentration Arbeitseinheiten; flexible Pausengestaltung Affektiver Kontrollverlust „Raum“ und Zeit zur Entspannung geben; (Wutausbrüche, Weinen) Isolierung von Gefahrenquellen; Empathie der Teamleiter (Genderkompetenz) Starre Gruppenstrukturen Vorschlag zur Partnerarbeit (Soziale Rollenmuster) bzw. Kleingruppenarbeit (Re) Integration von Außenseitern Sprachliche Barrieren eventuell Einsatz von unterstützter Kommunikation (Kommunik. über Symbole, Mimik und Gestik)

Problemlage/Bedarfsanalyse

Wir sehen die Kernprobleme der gesellschaftlichen Entwicklung des 21.Jahrhunderts einerseits in der voranschreitenden Technisierung, die forciert durch die Medien, bzw. die Werbung, einen dominanten Einfluss auf die Bevölkerung genommen hat.

Kommunikations- und Unterhaltungselektronik bewirken einen hohen Absatz, besonders im Weihnachtsgeschäft der Elektronikmärkte. (vgl www.statista.com)

Andererseits leistet die zunehmende Destruktion des ökologischen Raumes, zum Beispiel zugunsten modernerer Bauwerke (vgl. Projekt „Stuttgart 21“) einen entscheidenden Beitrag zur Vermittlung der Nachrangigkeit unserer Umwelt.

Unserer Meinung nach kommt Eltern und Bildungseinrichtungen in diesen Kontext eine wichtige Schlüsselrolle zu. Ihre Aufgabe bestehe darin, bereits Kinder im Vorschulalter in der Kompetenz im Umgang mit Medien zu stärken, um den sichtbar werdenden Erziehungscharakter z.B. der Werbung als Einflussgröße zu steuern.

Unsere Projektarbeit knüpft daher an dem individuell bestehenden Förderbedarf an, den wir zu Beginn in Form einer Befragung zu ihrer Beziehung zur Natur analysieren möchten.

Darüber hinaus integrieren wir interaktive Spiele, die sowohl die Selbsterfahrung, als auch die Wahrnehmung für verschiedene ökologische Materialien sensibilisieren sollen.

Ziele des Angebotes

Wir möchten den Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten verschiedene Dinge spielerisch vermitteln. Zum einen wollen wir, dass sie ihre Kreativität erkennen und sich trauen sie in einen konstruktiven Arbeitsprozess ausleben. Dadurch sollen die Jugendlichen das zielgerichtete freiwillige Arbeiten für sich selbst lernen, aber auch ihre Individualität erkennen. Dies wird ihr Selbstbewusstsein stärken und ihnen helfen auch andere Probleme in ihrem Alltag anzugehen und zielgerichtet zu lösen.

Ein weiteres Ziel ist das erlernen von Basiswissen über Naturkreisläufe und Naturphänomene. Dadurch sollen die Teilnehmenden die Natur nahegebracht werden, was wiederum zu einen respektvolleren Umgang mit der gesamten Natur zur folge hat.

Durch die Gruppenbildung sollen die Teilnehmenden lernen auf einander Rücksicht zu nehmen, ihre individuellen Stärken und Schwächen zu erkennen und damit umzugehen. Sehr wichtig ist uns dabei der faire Umgang der Teilnehmenden mit einander und das konstruktive Lösen von Konflikten und Problemen. Dies wird ihre sozialen Kompetenzen auch über das Seminar hinaus verbessern.

Ein wesentliches Ziel ist es bei all den einzelnen Zielen den Spaß nicht aus den Augen zu verlieren. Dadurch soll den Teilnehmenden eine positive Lebenseinstellung erfahren und auch die einzelnen Ziele in den Alltag mitnehmen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Konzeption einer Projektarbeit zum Thema "Natur selbst gestalten! Denn du bist der Künstler!"
Untertitel
Ferien-Workshop für Jugendliche mit Benachteiligungen
Hochschule
Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Stendal
Autoren
Jahr
2011
Seiten
15
Katalognummer
V278377
ISBN (eBook)
9783668000742
ISBN (Buch)
9783668000759
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
konzeption, projektarbeit, thema, natur, denn, künstler, ferien-workshop, jugendliche, benachteiligungen
Arbeit zitieren
Franziska Haas (Autor:in)Ingrid Sprung (Autor:in), 2011, Konzeption einer Projektarbeit zum Thema "Natur selbst gestalten! Denn du bist der Künstler!", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278377

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