Gestalten einer Text-Bild-Komposition in Anlehnung an Paul Klee

Stunde aus der laufenden Unterrichtseinheit "Schrift"


Unterrichtsentwurf, 2010

28 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1 Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[1]

2 Kompetenzen und Standards

2.1 Standardbezug zum Rahmenlehrplan

Produktion

Die Schüler

… nutzen gestalterische Möglichkeiten, um sich auszudrücken und ihre Erfahrungen zu vermitteln ➔
… verfolgen auf einen Arbeitsimpuls hin künstlerische Strategien (Bildhaft gestalten und
ausdrücken) ➔

Reflexion

Die Schüler

… lassen sich durch Kunstwerke zu eigenem Arbeiten anregen. ➔
… suchen in diesen Kunstwerken und gestalterischen Prozessen Antworten auf Fragen und
Probleme beim eigenen Gestalten. ➔ ➔

Rezeption

Die Schüler

… achten Bilder und Gestaltfigurationen anderer als Ausdruck von deren individueller
Auseinandersetzung mit Welt. ➔ , ➔ ➔ , ➔ ➔ ➔
… entdecken Bezüge zwischen der Lebensgeschichte des Künstlers und dessen Arbeiten. ➔ ➔
… nähern sich Arbeiten ihrer Mitschüler/innen und Kunstwerken über Bildvergleiche an und finden
Antworten durch eigene Erfahrungen. ➔

2.2 Konkretisierung der Kompetenzen im Bezug auf die Stunde

Die Schüler gestalten den zeichnerischen Teil einer Text-Bild-Komposition nach dem Vorbild eines Schriftbildes von Paul Klee, indem sie ein selbstgewähltes Weihnachtsgedicht, mit Schrift innerhalb eines geometrischen Kompositionsrasters unter Berücksichtigung der zuvor erarbeiteten Kriterien umsetzen.

2.3 Differenzierung der Kompetenzen der Stunde nach Niveaustufen

Mindeststandard ➔

Die Schüler können auf der Grundlage ihrer eigenen Vorlieben eines der angebotenen Gedichte auswählen.

Bei der kriterienbezogenen Übersetzung des Gedichtes in die Schrift nutzen sie das in Großbuchstaben gestaltete Kompositionsbeispiel auf ihrem Arbeitsblatt - welches ihnen zugleich beim Finden einer sinnvollen Wort-Anordnung im geometrischen Raster hilft - sowie das Alphabet von Paul Klee an der Tafel.

Den Schülern gelingt es, ihrem eigenen Leistungsniveaus entsprechend, eines der vorgegebenen Raster auszuwählen. Den Zusammenhang zwischen dem lyrischen Aufbau des Gedichtes und der kompositorischen Gestaltung des Textes im Rasterfeld durchschauen sie im Nachvollzug nur ansatzweise. Bei der Anordnung der Worte und der Gestaltung einzelner Buchstaben benötigen sie eventuell Hilfestellungen und Bestätigung von Seiten der Lehrkraft.

Regelstandard ➔ ➔

Die Schüler können auf der Grundlage ihrer eigenen Vorlieben eines der angebotenen Gedichte auswählen.

Bei der kriterienbezogenen Übersetzung des Gedichtes in die Schrift nutzen sie das Kompositionsbeispiel auf ihrem Arbeitsblatt, welches ihnen zugleich beim Finden einer sinnvollen Wort-Anordnung im geometrischen Raster hilft, sowie in Auszügen das Alphabet von Paul Klee an der Tafel. Mitunter erfinden sie eigene kriterienerfüllende Buchstabenformen, welche sie in ihre Gestaltung einbinden.

Den Schülern gelingt es, ihrem eigenen Leistungsniveau entsprechend, eines der vorgegebenen Raster auszuwählen. Den Zusammenhang zwischen dem lyrischen Aufbau des Gedichtes und der kompositorischen Gestaltung des Textes im Rasterfeld durchschauen sie mitunter bereits während der Ausführung, weswegen sie diese Erkenntnisse in der weiteren Gestaltung des Schriftbildes überlegt anwenden. Bei der Anordnung der Worte und der Gestaltung individueller Buchstabenformen benötigen sie eventuell Hilfestellungen und Bestätigung von Seiten der Lehrkraft.

Erweiterter Standard ➔ ➔ ➔

Die Schüler können auf der Grundlage ihrer eigenen Vorlieben eines der angebotenen Gedichte auswählen.

Bei der kriterienbezogenen Übersetzung des Gedichtes in die Schrift nutzen sie nur das Alphabet von Paul Klee an der Tafel. Zusätzlich erfinden sie eigene kriterienerfüllende Buchstabenformen, welche sie in ihre Gestaltung einbinden.

Das Finden einer sinnvollen Wort-Anordnung im geometrischen Raster gelingt den Schülern selbstständig, da sie aufgrund ihrer Erkenntnisse bezüglich des Bildbeispiels von Paul Klee den Zusammenhang zwischen dem lyrischen Aufbau des Gedichtes und der kompositorischen Gestaltung des Textes im Rasterfeld bereits im Vorfeld ihrer produktiven Umsetzung durchschauen. Die Schüler können das gestalterische Mittel der Linie somit überlegt form- und bedeutungssetzend verwenden.

Es gelingt ihnen, ihrem eigenen Leistungsniveau entsprechend, eines der vorgegebenen Raster auszuwählen. Bei der Anordnung der Worte und der Gestaltung individueller Buchstabenformen benötigen sie nur vereinzelt Hilfestellungen und Bestätigung von Seiten der Lehrkraft.

Aufgrund des schnellen Arbeitstempos können die Schüler mitunter noch die Zusatzaufgabe bearbeiten, bei welcher die Jugendlichen mit Bezug auf die Emotionen, welche sie mit ihrem Gedicht verbinden, passende Farbgestaltungen finden und beschreiben.

3 Stand der Kompetenzentwicklung der Lerngruppe

3.1 Zur Situation in der Lerngruppe

Allgemeines:

Ich unterrichte diese 8.Klasse im Fach Bildende Kunst seit März 2010. Im ersten Halbjahr der achten Jahrgangsstufe findet der Kunstunterricht in dieser Klasse jede Woche einmal als Doppelstunde statt. Im Vergleich zum letzten Halbjahr ist die Klasse insgesamt unruhiger, was durch altersbedingte Veränderungen und den Zuwachs auf 30 Schüler (6 sind neu dazugekommen) begründet werden kann.

Sozialverhalten:

Das Klassenklima ist insgesamt positiv einzuschätzen, hat sich jedoch im Vergleich zum siebten Schuljahr etwas verschlechtert. Vereinzelte Schüler stören wiederholt den Unterricht. Untereinander pflegen einige einen rüden Umgangston. Viele müssen oftmals daran erinnert werden, auf ihre Klassenkameraden Rücksicht zu nehmen. Vereinzelt verweigern Schüler ihren Mitschülern sogar die benötigte Hilfestellung, auch wenn sie direkt danach gefragt werden.

Arbeitsverhalten:

Das Arbeitsverhalten- und tempo der Schüler ist sehr heterogen. Während einige kontinuierlich selbstständig arbeiten können, benötigen andere wiederholt Unterstützungen. Weiterhin versuchen einige Schüler - teilweise sporadisch, manche aber auch kontinuierlich - die Arbeit zu verweigern.

Lernvoraussetzungen der Schüler bezüglich dieser Unterrichtsstunde:

Im bisherigen Kunstunterricht wurden Kunstwerke mit Textanteil noch nicht thematisiert. Trotzdem können einige bedeutungsverwandte Erfahrungen vorausgesetzt werden.

Zum einen haben die Jugendlichen bereits die Schrift als künstlerisches Medium kennengelernt. In der siebten Klassenstufe wurde die Schriftfamilie der Groteskschriften besprochen. Die Schüler gestalteten im Anschluss daran ein Blockschrift-Alphabet in extra(leichter) Schriftstärke, wobei sie sich bei der Schreibung der Buchstaben an einem geometrischen Kompositionsraster orientierten.

Weiterhin wählten die Jugendlichen aus einer Auswahl von Herbstgedichten eines aus, welches sie in Blockschrift darstellten und mit zum jahreszeitlichen Sujet passenden Objekten, wie Laub und Abdrücken von Blättern kombinierten.

Die Schüler haben im Kunstunterricht bereits mehrfach Plakate gestaltet. Die sinnvolle Anordnung der Schrift im Hinblick auf die Gesamtkomposition bereitete vielen dabei Probleme. Weiterhin gelingt einigen Jugendlichen die Anwendung von Groteskschriften wie der Blockschrift noch nicht sicher, weswegen sie oft auf die Schreibschrift ausweichen. Besonders ungegliederte Arbeitsuntergründe wie Plakate oder weißes Zeichenpapier stellen an sie hohe Anforderungen. Aus diesem Grund biete ich meinen Schülern gerasterten Zeichenuntergründen mit klaren Begrenzungen an. Diese geben ihnen mehr Orientierung und Sicherheit und führen zu zufrieden stellenderen Ergebnissen, welche wiederum motivierend wirken.

Zusätzlich zu diesen unterrichtlichen Erfahrungen haben sich den Jugendlichen bereits in ihrer Lebenswelt einige Gelegenheiten geboten, verschiedene Schriften im Zusammenhang mit Bildern kennenzulernen, zum Beispiel auf Werbeplakaten, in Comics, im Fernsehen oder im PC. Sogar für die Anordnung von Schriften in Rasterfeldern gibt es mit dem Kreuzworträtsel ein verwandtes Beispiel aus dem Alltag.

Mit der vorliegenden Unterrichtseinheit soll die Verknüpfung zwischen diesen Alltagserfahrungen und der Kunst geschaffen werden. Zugleich sollen Schwierigkeiten im Umgang mit formalen Gestaltungskriterien von Schrift durch die produktive Anwendung verringert werden.

In der vorangegangenen Unterrichtsstunde haben sich die Schüler mit wichtige biografischen Daten und ausgewählten Bildern von Paul Klee beschäftigt und dazu einen Zeit-Werk-Strahl ausgestaltet, der in den weiterführenden Stunden eine kontextbezogene Orientierung gewährleisten soll. In dieser Unterrichtsstunde sollen die Schüler durch jene Vorarbeit in die Lage versetzt werden, ein Beispiel von Paul Klees berühmten Schriftbildern thematisch und damit auch zeitlich einzuordnen. Auf dieser Grundlage kann die Erarbeitung der Gestaltungskriterien für das Schriftbild für alle Schüler nachvollziehbar erfolgen und eine Transparenz ist damit gewährleistet.

3.2 Darstellung des individuellen Kompetenzstandes exemplarisch ausgewählter Schüler

Der Schüler Florian R. muss oft zur Weiterarbeit motiviert werden. Er ist zeitweilig unkonzentriert und stört den Unterricht durch Zwischenrufe. Weiterhin lenkt er seine Mitschüler von der Arbeit ab. Es fällt ihm schwer, eigene künstlerische Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Zudem fordert er selten von sich aus Hilfestellungen an. Ihm gegebene Ratschläge befolgt er aufgrund seiner unkonzentrierten Arbeitsweise nur bedingt. Florian gibt sich Mühe sauber zu arbeiten. Gleichzeitig begünstigt dieses zusätzlich sein oft langsames Arbeitstempo. Bei der Umsetzung der Blockschrift hatte Florian technische und formalgestalterische Probleme. Bei der Gestaltung von Plakaten ist bei ihm kaum ein einheitliches Schriftbild zu erkennen. Weiterhin wirken seine Text-Bild-Kompositionen nur wenig durchdacht.

Aufgrund dieser Lernvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass Florian ein Arbeitsblatt der Stufe 1 (Gedicht + Kompositionsbeispiel in Großbuchstaben) sowie das einfache Rasterfeld für die Stundenarbeit wählen wird.

Die Schülerin Jasmin A. hat ein sehr schnelles Arbeitstempo und eine gute Auffassungsgabe. Sie arbeitet ruhig und konzentriert, sowie sauber und exakt. Problemstellungen durchschaut Jasmin A. in kurzer Zeit. Die verbale Begründung ihrer richtigen Überlegungen gelingt ihr nicht immer. Bei der künstlerischen Ausführung ihrer Ideen sowie der erarbeiteten Kriterien/Techniken ist Jasmin sehr gewissenhaft. Während der Arbeitsphasen verlangt sie oftmals nach Bestätigung von Seiten der Lehrkraft. Jasmin hat originelle Ideen, ist bei deren Umsetzung aber noch unsicher. Die Anwendung der Blockschrift gelingt Jasmin mit kleinen formalgestalterischen Problemen. Bei der Gestaltung von Plakaten bemüht sie sich um ein einheitliches Schriftbild und die Einbindung ihrer Kenntnisse zur Blockschrift. Ihre Text-Bild-Kompositionen sind in Ansätzen durchdacht, jedoch braucht Jasmin dazu oft Rückmeldung von der Lehrerin.

Aufgrund dieser Lernvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass Jasmin ein Arbeitsblatt der Stufe 2 (Gedicht + Kompositionsbeispiel) sowie das einfache oder schwierige Rasterfeld wählen wird.

Der Schüler Markus S. verfügt bereits über mehrere gut ausgeprägte künstlerische Kompetenzen. Er hat eine sehr gute Auffassungsgabe und erkennt schnell bestehende Zusammenhänge, was er treffend verbalisieren kann. Markus hat viele originelle Ideen und arbeitet fast immer vollkommen selbstständig. Er hat ein hohes Arbeitstempo und entwickelt gut durchdachte Arbeiten, welche er auch reflektieren kann. Seine Gestaltungsabsichten erklärt Markus gerne und ohne Scheu. Ihm gelingen schlüssige Begründungen. Er ist hilfsbereit und ehrgeizig. Den Unterricht stört er selten. Bei der Umsetzung der Blockschrift hat Markus nahezu keine Probleme. Bei der Gestaltung von Plakaten bemüht er sich um ein einheitliches Schriftbild. Seine Text-Bild-Kompositionen sind vor ihrer Ausführung gut durchdacht und Markus kann diese Überlegungen zudem plausibel begründen.

Aufgrund dieser Lernvoraussetzungen ist davon auszugehen, dass Markus ein Arbeitsblatt der Stufe 3 (Gedicht) sowie das schwierige Rasterfeld wählen wird. Eventuell hat er noch Zeit, die Zusatzaufgabe zu bearbeiten.

[...]


[1] Gemeint ist hiermit sowohl die weibliche als auch die männliche Form.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Gestalten einer Text-Bild-Komposition in Anlehnung an Paul Klee
Untertitel
Stunde aus der laufenden Unterrichtseinheit "Schrift"
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
28
Katalognummer
V278309
ISBN (eBook)
9783656720553
ISBN (Buch)
9783656721987
Dateigröße
812 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Stundenentwurf für den unterrichtspraktischen Teil der Zweiten Staatsprüfung für das Amt des Lehrers mit fachwissenschaftlicher Ausbildung in zwei Fächern
Schlagworte
Gedicht/Klee/Paul/Schrift/Weihnachten/Schreiben, Tusche
Arbeit zitieren
Anabell Gold (Autor:in), 2010, Gestalten einer Text-Bild-Komposition in Anlehnung an Paul Klee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278309

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