Vorverständnis von wissenschaftlichen Texten

Aufgabe 1 der Online-Vorphase im Modul 13 – Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten


Prüfungsvorbereitung, 2014

21 Seiten, Note: 1,00


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Arbeitsauftrag 1 - Aktivierung des Vorverständnisses
1.1 Wie kann ein wissenschaftlicher Text/Beitrag charakterisiert werden bzw. was sind Ausschließungsgründe?
1.1.1 Prof. Dr. Axel Hoppe, MD.H München, erklärte uns wissenschaftliches Arbeiten anhand der vier Kriterien für wissenschaftliche Arbeiten nach Eco (1977):
1.1.2 Im Buch, das mir beim Fachhochschulseminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ empfohlen wurde, beschreibt Peterßen (1996) wissenschaftliche(s) Arbeiten anhand dreier verschiedener Ansprüche
1.1.3 AUFBAU von verschiedenen wissenschaftlichen ARBEITEN
1.2 Woran können wissenschaftlich relevante/vertrauenswürdige Quellen erkannt werden bzw. was sind Ausschließungsgründe?
1.2.1 Bei den Veröffentlichungen, die ich für meine Arbeiten verwende, überprüfe ich immer Folgendes:
1.2.2 Ein dazu, meiner Meinung nach, sehr guter Online-Artikel von Karall und Weikert (2009), Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, zur Beurteilung von Quellen:
1.3 Weitere Fragestellungen
1.3.1 Oswin Kleinhans: Angenommen, eine Textpassage besteht aus 10 Sätzen mit etwa 100 Wörtern. Jemand kopiert diese Textpassage aus dem Internet und verändert in den meisten Sätzen die Wortstellung und in jedem Satz einige Wörter. Jedoch der Inhalt bleibt gleich. Weiters wird nicht auf die ursprüngliche Textpassage verwiesen. Spricht man jetzt von einem Plagiat? Könnte man einen Text so verändern, dass man nicht mehr auf die ursprüngliche Quelle verweisen braucht
1.3.2 Mag. Edith Blaschitz: Quellen bzw. relevante Literatur nach gewissen Kategorien beurteilen. Welche Parameter könnten hier notwendig sein?
1.3.3 Mag. Edith Blaschitz: Was tun, wenn mir ein Text begegnet, der Querverweise nicht erlaubt: Ein unbekannter Autor, unbekannter Verlag, etc. - muss ich ihn gleich zur Seite legen?
1.3.4 Carsten Freundl: Ich arbeite bei T3. Wir sind ein Dienstleister für it-gestütztes Wissensmanagment und beschäftigen uns unter anderem auch mit der Erstellung von Technischer Dokumentation (=Gebrauchsanweisungen). Meine Frage ist nun: Handelt es sich bei hoch-komplexen Technischen Dokumentaitonen und deren Zusatzdokumenten, nicht auch um wissenschaftliche Texte? Mich würde Euere Meinung zu diesem Thema interessieren

Anhang

Literaturverzeichnis

1 Arbeitsauftrag 1 - Aktivierung des Vorverständnisses

Die erste Diskussion dient der Aktivierung des Vorverständnisses von wissenschaftlichen Texten. Beantworten bzw. diskutieren Sie bitte folgende Fragen:

- Wie würden Sie einen wissenschaftlichen Text/Beitrag charakterisieren - welche Kriterien sollte er erfüllen, welchen Anspruch sollte er haben bzw. was sind Ausschließungsgründe (wenn Sie wissenschaftliche Quellen zitieren, nennen Sie die im Falle verwendeten Quellen)?
- Woran erkennen Sie wissenschaftlich relevante/vertrauenswürdige Quellen bzw. was sind Ausschließungsgründe?

Bei fehlenden Vorerfahrungen recherchieren Sie bitte die genannten Fragestellungen..

1.1 Wie kann ein wissenschaftlicher Text/Beitrag charakterisiert werden bzw. was sind Ausschließungsgründe?

Mein Beitrag:

Mein Vorverständnis von wissenschaftlichen Texten habe ich in meinem Bachelorstudium durch die Teilnahme eines Fachhochschulseminars „Wissenschaftliches Arbeiten“ und durch das Erarbeiten der abschließenden Bachelorarbeit erhalten.

Aus eigener Erfahrung (Fachhochschulseminar und Bachelorarbeit fanden an zwei verschiedenen Fachhochschulen statt) möchte ich hier anführen, dass es sehr wohl bestimmte Regeln für wissenschaftliches Arbeiten gibt, es aber sehr wichtig ist, dass man die Konventionen der jeweiligen Universität oder Hochschule bzw. der jeweiligen DozentInnen erfragt, um unnötige Probleme von vorneherein auszuschließen.

1.1.1 Ein Professor an der MD.H München erklärte uns wissenschaftliches Arbeiten anhand der vier Kriterien für wissenschaftliche Arbeiten nach Eco (1977):

1. „Die Untersuchung behandelt einen erkennbaren Gegenstand, der so genau umrissen ist, dass er auch für Dritte erkennbar ist.“

Eine wissenschaftliche Arbeit sollte also den behandelten Gegenstand so exakt beschreiben, dass auch andere, die die Arbeit nicht ohnehin schon vom Diskutieren, vom Korrekturlesen, oder andren Beschäftigungen kennen, nachvollziehen können, worum es geht. korrekter Titel und ein gut gegliederte Verzeichnisse sind dabei sehr hilfreich

2. „Die Untersuchung muss über diesen Gegenstand Dinge sagen, die noch nicht ge- sagt worden sind, oder sie muss Dinge, die schon gesagt worden sind, aus einem neuen Blickwinkel sehen.

- “ Innovation heißt nicht „noch nie da gewesen“
- kann auch in der Form der Aufarbeitung liegen, etwa bei Referaten
- wichtig: Der Zuhörer/Leser darf nie die Sinnfrage stellen

3. „Die Untersuchung muss für andere von Nutzen sein.“

- Wiedergabe von ausschließlich Bekanntem ist niemandem von Nutzen
- ebenso Arbeiten, die nichts zum eigentlichen Thema beitragen

4. „Die Untersuchung muss jene Angaben enthalten, die es ermöglichen nachzuprüfen, ob ihre Hypothesen falsch oder richtig sind, sie muss also die Angaben enthalten, die es ermöglichen, die Auseinandersetzung in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit fortzusetzen.“

- korrektes Zitieren und Nachweisen von Quellen
- Also: Was sich der Autor nicht selbst zusammengereimt hat, muss er mit einem Quellen- nachweis versehen und so kenntlich machen, dass andere sofort sehen, woher diese Aus- sagen stammen

1.1.2 Im Buch, das mir beim Fachhochschulseminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ empfohlen wurde, beschreibt Peterßen (1996) wissenschaftliche(s) Arbeiten an- hand dreier verschiedener Ansprüche

1. moralischer Anspruch

- „intellektuelle Redlichkeit“
- Wahrheit ist oberste Tugend
- von anderen übernommene Ideen immer als solche kennzeichnen
- Vorsätzliche Fälschungen und Plagiate werden erkannt

2. technischer Anspruch ergibt sich aus

- Objektivität

- Objektivität ist nach Peterßen (1996) „Intersubjektivität“:
- die gemachte Aussage muss für jeden überprüfbar sein
- Nachvollziehbarkeit hinsichtlich ihrer Ausgangslage sowie ihres Zustandekommens in allen Schritten
- jeder, der, von derselben Ausgangslage ausgehend, denselben Weg in derselben Weise beschreitet, auch das selbe Ergebnis ergibt
- das verlangt korrekten Umgang mit den in der Arbeit verwendeten Quellen, also exakte Angaben zu Herkunft, Art und Qualität

- Reliabilität (Zuverlässigkeit)
- Verwendete Verfahren müssen bei Wiederholung genau dieselben Ergebnisse liefern
- es muss klar erkennbar sein, wo es sich um zuverlässige Tatsachen oder nicht unbedingt nachprüfbare Meinungen und Vermutungen handelt

- Validität (Gültigkeit)
- bezieht sich auf das Thema der Arbeit
- Es muss in der Arbeit auch tatsächlich das behandelt werden, was der Titel und das Thema vorgeben
- Die Arbeit soll nur Antworten auf die sich aus dem Thema ergebenden Fragen geben

3. stilistischer Anspruch

- Anforderungen an den sprachlichen Stil und die schriftliche Gestaltung des Textes
- es gibt zwar gewisse Freiräume für die individuelle Gestaltung, aber immer gemäß der Grundsätze: Übersichtlichkeit und Verständlichkeit - hochtrabender Fachjargon ist genauso fehl am Platz wie Dialekt oder Szeneslang
- klarer sachlicher Stil
- typographische Gestaltung der Arbeit bezüglich Sachlichkeit und Übersichtlichkeit

1.1.3 AUFBAU von verschiedenen wissenschaftlichen ARBEITEN AUFBAU BACHELORARBEIT ODER DISSERTATION

Titelblatt

- exakter, vollständiger Titel
- vollständiger Name des Autors
- Name des Betreuers
- Angaben zum Fachbereich/Institut
- Abgabetermin

Zusammenfassung

- fünf bis zehn Sätze über den grundlegenden Inhalt bzw.
- die Kernproblematik der vorliegenden Arbeit

Eidesstattliche Erklärung

- dokumentiert mit der persönlichen Unterschrift die Redlichkeit der Arbeit
- handschriftlich zu unterzeichnen
- In der Erklärung wird versichert, dass die Arbeit eigenständig und ohne fremde Hilfe angefertigt wurde.

Vorwort (optional)

- Platz für „persönliche Note“
- Danksagungen

Inhaltsverzeichnis

- gibt den Aufbau der Arbeit wieder
- wichtigster Bestandteil ist die systematische Gliederung des Hauptteiles
- ist die Gliederungsform nicht vorgeschrieben, kann der Stil selbst gewählt werden
- gängig - wohl wegen der übersichtlichen Struktur - ist die Dezimalklassifikation

Textteil

- alle Punkte des Hauptteils sind auch Teil der Gliederung; eine gute Gliederung ist niemals tiefer verschachtelt als bis zur 3. Ebene
- Einleitung (Worum geht es? Was sind die Hauptprobleme, was sind die Knackpunkte der Lösung?)
- Beschreibung des Gegenstandsbereichs (Wo ist das Problem einzuordnen? Und in diesem Zusammenhang: Was ist das Problem - warum ist es eines, das gelöst werden muss?
- Theoretisches Konzept der Problemlösung
- Praktische Aspekte der Problemlösung, Umsetzung
- Kritische Diskussion der Ergebnisse und Ausblick

Verzeichnisse

-Literaturverzeichnis

- alle Medien aufführen, die für die Erstellung der Arbeit verwendet wurden
- schlecht: Aufbauschen der Arbeit mit langer Literaturliste, die Werke enthält, die gar nicht zur Hand genommen wurden
- schlecht: Weglassen von Titeln, um Plagiate zu vertuschen

- Abbildungsverzeichnis

- Tabellenverzeichnis

Anhänge

- ergänzendes Bildmaterial,

- textuelles Material, das den Rahmen der Ausarbeitung sprengen würde

- als separate Ausarbeitung, etwa in einem eigenen Buch oder als CD beilegen, z. B. Quelltext

AUFBAU REFERAT, DOKUMENTATION, STUDIENARBEIT

- Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis Textteil
- Zusammenfassung/Überblick Schilderung der Sachverhalte Resümee
- Literatur-Verzeichnis oder Quellverzeichnis

Mein Beitrag:

Ich denke, dass Ecos Vorgaben auch für den Bereich Bildungswissenschaften gelten, da es sich, meiner Meinung nach, bei seinen Vorgaben um generelle Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten unabhängig vom Bereich handelt.

Hier möchte ich noch einen Auszug aus einem Studienskriptum der Pädagogischen Hochschule Steiermark (Bildungs- und Erziehungswissenschaften) anführen (vgl. Hultsch, 2007):

In seinem Buch „Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt“ gibt Umberto Eco vier Faustregeln:

1. „Das Thema soll den Interessen des Kandidaten entsprechen (sei es, dass es mit seinen Prü- fungsfächern zusammenhängt, sei es mit der Literatur, die er gelesen hat, sei es mit der politischen, kulturellen oder religiösen Umgebung, in der er lebt);
2. Die Quellen, die herangezogen werden müssen, sollen für den Kandidaten auffindbar sein, d.h. sie müssen ihm tatsächlich zugänglich sein;
3. Der Kandidat soll mit den Quellen, die herangezogen werden müssen, umgehen können; d.h. sie müssen seinem kulturellen Horizont entsprechen;
4. Die methodischen Ansprüche des Forschungsvorhabens müssen dem Erfahrungsbereich des Kandidaten entsprechen.

So formuliert scheinen die vier Regeln banal und nicht mehr zu enthalten als die Aussage, dass‚ „wer eine Abschlussarbeit schreiben will, eine schreiben soll, die er schreiben kann“. Genauso aber ist es, und es gibt Arbeiten, die auf dramatische Weise misslingen, weil es nicht gelungen ist, sich die Probleme schon am Anfang anhand dieser so offensichtlichen Kriterien klar zu machen.

Auch die Wirtschaftsuniversität Wien, Abteilung Bildungswissenschaft, gibt bei den Richtlinien zum wissenschaftlichen Arbeiten Umberto Ecos Buch als Quelle an (siehe http://www.wu.ac.at/bildungswissenschaft/studinfo/masterarbeiten_und_diplomarbeiten/richtl inien).

Die Ruhr-Universität Bochum, Vergleichende Erziehungswissenschaft, gibt bei den Literatur- empfehlungen ebenfalls Umberto Ecos Buch an (siehe http://www.ruhr-uni- bochum.de/ve/literatur.htm)

Die Technische Universität Chemnitz, Allgemeine Erziehungswissenschaft, zitiert bei „Einleitung und Konventionen wissenschaftlichen Arbeitens“ ebenfalls Umberto Eco (siehe http://www.tu- chemnitz.de/phil/ipp/erzwiss/dokumente/Gestaltungshinweise.pdf)

Dies sind nur einige Beispiele, bei denen Universitäten und Hochschulen im Bereich Bildungsund Erziehungswissenschaften, Umberto Eco zitieren bzw. als Literaturempfehlung zum wissenschaftlichen Arbeiten angeben.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Vorverständnis von wissenschaftlichen Texten
Untertitel
Aufgabe 1 der Online-Vorphase im Modul 13 – Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Hochschule
Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung
Veranstaltung
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Note
1,00
Autor
Jahr
2014
Seiten
21
Katalognummer
V278263
ISBN (eBook)
9783656714262
ISBN (Buch)
9783656714255
Dateigröße
523 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
vorverständnis, texten, aufgabe, online-vorphase, modul, einführung, arbeiten
Arbeit zitieren
BSc, MA Tamara Rachbauer (Autor:in), 2014, Vorverständnis von wissenschaftlichen Texten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278263

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Vorverständnis von wissenschaftlichen Texten



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden