Facebook-Kommunikation und Interaktion mit dem Kunden

Eine Facebook-Marketing Analyse zu den Top 13 österreichischen Biermarken bezugnehmend auf die Interaktion und den Einfluss auf die Facebook-Welt


Bachelorarbeit, 2013

58 Seiten, Note: Upper second class honours


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Hypothesen
1.2 Forschungsfragen

2 Aktueller Stand des Wissens
2.1 Social Media
2.1.1 Was ist Social Media ?
2.1.2 Wie funktioniert Social Media ?
2.1.3 Was bewirkt Social Media für ein Unternehmen?
2.2 Social Netzwerke in Österreich
2.3 Facebook
2.3.1 Funktionen auf Facebook ( Unternehmensseite vs. Profilseite)
2.3.2 Das virtuelle zu Hause - Statistiken und Controlling
2.3.3 Die Vermarktung der Seite auf Facebook
2.3.4 Privatmärkte und Geschäftsmärkte
2.3.5 Kommerzielle Zwecke Facebook Ads Werben auf Facebook
2.3.6 Das Unternehmen für den Kunden
2.3.7 Acht Erfolgskriterien für das Facebook Page Marketing
2.3.8 Kundenbindung und Kundenzufriedenheit
2.4 Die österreichischen Bierunternehmen

3 Methodik

4 Durchführung

5 Ergebnisse

6 Zusammenfassung

7 Literaturverzeichnis
7.1 Linkverzeichnis
7.1.1 Biermarken

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die vertrauten Werbeformen

Abbildung 2: Die beliebtesten Sozialen Netzwerke in Österreich

Abbildung 3: Die prozentuelle Nutzung von LinkedIn in Europa

Abbildung 4: Die Mitglieder von LinkedIn vom Jahr 2009 bis 2013

Abbildung 5: Die Facebook Statistik

Abbildung 6: Die „Gefällt mir“ Statistik auf Facebook

Abbildung 7: Die Klassifikationen und das Zusammenspiel von Märkten

Abbildung 8: Die Werbeanzeigen auf Facebook

Abbildung 9: Die vier Schritte von Facebook für den Unternehmenserfolg

Abbildung 10: Die unternehmensexterne moderierenden Faktoren

Abbildung 11: Die Fan-Anzahl der Unternehmen im Zuwachs von 14 Tagen

Abbildung 12: Die Fan-Anzahl der Unternehmen im Vergleich zu einer Jahreshochrechnung.

Abbildung 13: Die Fans die über die Unternehmen sprechen

Abbildung 14: Die Verlinkungen der Unternehmen auf Facebook

Abbildung 15: Die Aufteilung der Geschlechter anhand gemessener Kommentare auf Facebook

Abbildung 16: Die Interaktion der Unternehmen

Abbildung 17: Die Anzahl der Interaktionen in Prozenten von den Unternehmen

Abbildung 18: Die Kategorisierung der Interaktionen von den Unternehmen

Abbildung 19: Die Aufteilung der Beiträge der Fans

Abbildung 20: Die Interaktionen der Fans auf den Unternehmens-Seiten

Abbildung 21: Der Interaktions-Vergleich von Unternehmen und Fans

Abbildung 22: Die Reaktionszeit auf beantwortete Beiträge

Abbildung 23: Die Aufteilung der beantworteten Beiträge

Abbildung 24: Die Darstellung der geteilten Beiträge und der kommentierten Beiträge

Abbildung 25: Die "Gefällt mir" Klicks der Pinnwand-Einträge der Unternehmen

Abbildung 26: Die Auflistung der gedrückten Likes und verfassten Kommentare der Unternehmen

Abbildung 27: Die Kategorisierung der Beiträge

Abbildung 28: Die Kategorisierung der Formulierung der Beiträge

Abbildung 29: Der Post eines Fans Unternehmen Murauer

Abbildung 30: Der Beitrag zum Chat des Unternehmens Villacher

Abbildung 31: Die Frage eine Fans an das Unternehmen Zillertal Bier

Abbildung 32: Die Fragen eines Fans an das Unternehmen Murauer

Abbildung 33: Die Beiträge von Fans an das Unternehmen Stiegl

Abbildung 34: Ausschnitt der Timeline des Test Benutzerkontos

Abbildung 35: Die getätigten Pinnwand-Eintrag der Unternehmen in den zwei Wochen

Abbildung 36: Die Wochen-Posts der einzelnen Unternehmen Widmung

Diese Bachelorarbeit widme ich meinem Vater Willi Pfeifer, der während meines Abschlussjahres an der SAE Wien plötzlich und unerwartet verstarb und den Abschluss meines Studiums leider nicht mehr erleben darf.

Ich möchte ihm mit dieser Arbeit ganz besonders danken, da er mich stets emotional und auch finanziell unterstützte und vieles für meinen bisherigen Lebensweg ermöglichte. Er hat bedingungslos an mich geglaubt und setzte zeitlebens große Hoffnungen auf mein Tun und Handeln.

Er lehrte mich zielstrebig, diszipliniert und ehrgeizig zu sein. Er gab mir das Selbstvertrauen daran zu glauben, dass Träume in die Realität umgewandelt werden können und dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen. Er brachte mir bei, dass ich selbst in schwierigen Lebenssituationen auf meine Stärken vertrauen kann, aus Niederlagen lernen und diese als Chance für einen Neuanfang nützen sollte. Für diese Lebensweisheiten werde ich ihm immer dankbar sein.

Zum Abschluss möchte ich einen Menschen, der mich seit Jahren begeistert, zitieren.

„ Der Gedanke, dass ich bald tot sein werde, ist die wichtigste Entscheidungshilfe für die großen Fragen des Lebens. Weil fast alles - alleäußeren Erwartungen, aller Stolz, alle Versagensangst - im Angesicht des Todes bedeutungslos wird, bleibt nur das wirklich Bedeutsameübrig. Sich vor Augen zu halten, dass man sterben wird, ist die beste Methode, die ich kenne, um nicht in die Falle zu tappen, sich selbst vorzumachen, man habe etwas zu verlieren. Wir alle sind bereits nackt. Es gibt keinen Grund, nicht seinem Herzen zu folgen. “ (Steve Jobs)

1 Einleitung

Der Social-Media-Bereich hat in den letzten Jahren immer mehr an Potential gewonnen. Der Fokus dieser Arbeit wird speziell auf Facebook gelegt. Diese Plattform gewinnt von Jahr zu Jahr mehr Fans und kann weltweit über 1 Milliarde registrierte Mitglieder verzeichnen. Facebook zählt zu den größten sozialen Netzwerken weltweit. In Österreich weist die Facebook-Gemeinde eine Anzahl von rund 2,8 Millionen registrierte Mitglieder auf. Die Funktionen und Verwendungsmöglichkeiten werden von Monat zu Monat erweitert. So bietet der Riese unter den Social-Media-Plattformen unter anderem die Möglichkeit, die Unternehmen mit Hilfe ihrer Unternehmens-Seiten in ein optimales Licht zu rücken. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt in der Analyse und Interpretation der kundenorientierten Interaktion. Da es nur sehr wenige Unternehmen gibt, die nicht mit ihren Unternehmens- Seiten auf Facebook vertreten sind, möchte ich mein Thema auf den österreichischen Getränkemarkt und im Detail auf den österreichischen Biermarkt einschränken und deren Unternehmens-Seiten über einen gewissen Zeitraum genau beobachten und analysieren. Da in Österreich, Bier noch immer zu den beliebtesten Getränken zählt, wurde diese interessante und hart umkämpfte Branche gewählt.

Die Unternehmen haben im Social-Media-Bereich die Möglichkeit, die allgemeine Kundenzufriedenheit und die Kundenkommunikation durch persönlichen Kontakt zu steigern. Der Social-Media-Bereich wurde bereits von vielen Unternehmen wahrgenommen. Es gibt einiges an Literatur zum Thema Facebook-Marketing, allerdings kein Rezept dafür was eine erfolgreiche Facebook-Seite ausmacht und wie die Unternehmen dies optimal nutzen können. Durch brancheninterne Vergleiche soll im Zuge dieser Arbeit eine Wertung erarbeitet werden, wodurch ein Rezept für die optimale Vorgehensweise unter anderem innerhalb der Interaktion der Unternehmens-Seiten, resultieren soll. Es werden rund 13 bekannte österreichische Biermarken und deren Unternehmens-Seiten auf Facebook beobachtet und analysiert.

Die Arbeit gliedert sich in zwei große Teile. Im ersten Teil werden unter anderem die theoretischen Grundlagen zum Themengebiet Social Media zusammengefasst und die beliebtesten sozialen Netzwerke der Österreicherinnen und Österreicher beschrieben und analysiert. Nachdem sich die Arbeit speziell auf den österreichischen Biermarkt und deren Unternehmens-Seiten konzentriert, wird anschließend die Geschichte und alle Funktionen dieses sozialen Netzwerkes zusammengefasst und analysiert. Die Untersuchungen und Analysen zu diesem Thema finden sich dann im zweiten Teil der Arbeit wieder. Im empirischen Teil werden unter anderem die stattgefunden Aktivitäten, Kommentare und „Gefällt mir“-Angaben auf den Pinnwänden der ausgewählten Facebook-Seiten ausführlich untersucht. Diese Untersuchungen und Auswertungen gliedern sich wiederum in zwei Teile.

Im ersten Abschnitt in eine qualitative Forschung, wo die Pinnwand-Einträge systematisch und intersubjektiv überprüft werden und im zweiten Abschnitt in eine quantitative Analyse, wo diese beantwortet werden. Im letzten Punkt werden die Ergebnisse präsentiert und detailliert erklärt und darauf eingegangen.

Das Ergebnis der Arbeit soll dem österreichischen Biermarkt als Unterstützung dienen und veranschaulichen was für die Betreibung von Unternehmens-Seiten auf Facebook speziell in dieser Branche von Nutzen ist oder welche Verbesserungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden könnten, um erfolgreicher zu sein.

1.1 Hypothesen

In dieser Arbeit werden zwei Hypothesen beantwortet und detailliert erklärt.

Durch gezielte wöchentliche Beitragsintervalle der österreichischen Bier-Unternehmen besteht die Möglichkeit, die Fan-Anzahl um 2 % pro Woche zu steigern. In dieser Hypothese wird beantwortet, ob es einem Unternehmen durch gezieltes Einsetzen diverser Methoden möglich ist, seine Fan-Anzahl zu steigern.

Die persönliche Kommunikation und Beantwortung von Fragen und Anliegen, welche innerhalb von 24 Stunden klar und freundlich getätigt werden, ermöglichen den österreichischen Bier-Unternehmen, die Fanbase um 1 % innerhalb von 14 Tagen zu steigern.

In dieser Hypothese wird beantwortet, ob durch schnelles Handeln seitens der Unternehmen die Anzahl der Fans einen Zuwachs bzw. einen Abgang der Fans herbeiführt.

1.2 Forschungsfragen

Das Ziel der Arbeit ist folgende Forschungsfragen zu beantworten und diese zu interpretieren. Ist das Unternehmen mit einer größeren Fangemeinde aktiver in der Interaktion mit ihren Fans oder nicht? Wie ist die Aufteilung der Geschlechter? Welche Informationen werden von dem Unternehmen geteilt? Können diese Informationen kategorisiert werden? Sind außergewöhnliche Methoden erkennbar, die ein Unternehmen nutzt, um den Zuwachs der Fan-Anzahl zu steigern? Wie verhalten sich die Unternehmen in der Interaktion mit deren Fans? In welchen Intervallen werden Informationen veröffentlicht? Kann die Reaktion der Fans auf die geteilten Beiträge kategorisiert werden? Werden die Beiträge der Marke gelobt oder kritisiert? Wie reagieren die Unternehmen auf Kritik? Sind die geschriebenen Beiträge persönlich oder eher anonym formuliert? Wie lange dauert die Reaktionszeit des Unternehmens auf einen Eintrag? Wie groß ist das Wachstum der Fan- Gemeinde innerhalb des beobachteten Zeitraumes? Wie viele Beiträge werden vom

Unternehmen und wie viele vom Fan gepostet? Wie reagieren die Unternehmen auf Kritik?

Wird auf der Webseite der Unternehmen auf eine eigene Facebook Unternehmens-Seite verlinkt?

2 Aktueller Stand des Wissens

2.1 Social Media

2.1.1 Was ist Social Media ?

Lon Safko sagt in seinem Buch „The Social Media Bibel“: „ Social Media sind die Medien, die wir heutzutage nutzen, um sozial zu sein “. (Safko 2010, S. 3) Klassische Medien wie Printmedien, Rundfunk und digitales Fernsehen sind statische Technologien - der Nutzer hat keine Möglichkeit zur Interaktion. Neue Technologien im Social-Media-Bereich haben es ermöglicht, dem Nutzer Interaktion zur Verbreitung seines eigenen Inhaltes zur Verfügung zu stellen. (Zarrella 2010, S. 1)

Der Begriff von Social Media wird wie folgt beschrieben: Social Media Plattformen stehen dem Nutzer zur Verfügung und dieser kann dadurch mit anderen Nutzern in Verbindung treten. Die Basis der Kommunikation bezieht sich nicht nur auf verbale Botschaften, sondern auch auf die multimediale Kommunikation. Hierbei liegt der Fokus der Kommunikation nicht nur auf textbasierten Beiträgen - der Austausch von Botschaften wird gerne mit Fotos, Videos, Musik und Links untermauert.

Die Communities auf Social-Media-Plattformen, die mitunter als Nutzergemeinde bezeichnet werden, sind Rezipienten (Empfänger) und Inhaltsproduzenten zugleich. (Reder 2011, S. 20)

Anne Grabs und Karim-Patrick Bannour behaupten in ihrem Buch „Follow Me!“, dass von vielen Seiten Social Media vor einiger Zeit noch als Hype bzw. Trend kritisiert wurde. Dies ist jedoch eine unkorrekte Aussage. Die Nutzerzahlen steigen stetig an und es braucht kein Fachwissen, um einen Facebook- oder Twitter-Account anzulegen. Die Kommunikation hat sich grundlegend verändert. Wo früher mittels Mailverkehr kommuniziert wurde wird heutzutage in Echtzeit in sozialen Netzwerken kommuniziert. Stattfindende Geschehnisse werden von den Nutzern beinahe zeitgleich in die Welt projiziert. Die Nutzer bestimmen den Inhalt des sozialen Web. Je einfacher die Handhabung der Tools in den sozialen Netzwerken werden, desto mehr Nutzer werden mit diesen arbeiten. (Grabs, 2011, S. 23)

2.1.2 Wie funktioniert Social Media ?

In erster Linie geht es im Social Media um Vertrauen. Ein Freund im Sozial Media vertraut einem Freund dreimal mehr als einer herkömmlichen Banner-Werbung. Dies ergab eine Studie der Firma Nielsen aus dem Jahr 2009, wie in der Abbildung veranschaulicht wird. (Grabs, 2011, S. 24)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die vertrauten Werbeformen.

Sozial-Media-Netzwerke basieren auf dem „Follower-Prinzip“. Nutzer, die sich für ein Unternehmen oder eine Person interessieren, können dieser folgen oder diese „liken“. Sie können Beiträge, Statusmeldungen, Fotos oder Tweets des jeweiligen Unternehmens oder der Person abonnieren. Um dies zu bewerkstelligen legen die Nutzer der Plattformen Profile in sozialen Netzwerken an. Auf manchen sozialen Plattformen reicht es sogar aus, sich lediglich mit einem Benutzernamen und einer E-Mail Adresse zu registrieren. Für Unternehmen wird es in weiterer Folge dann interessant, wenn Nutzer bzw. Mitglieder der jeweiligen Plattform mehr über sich preisgeben. Altersangaben, Geschlecht, Beziehungsstatus, Hobbys, Biographie und dergleichen sind für Unternehmen von großer Bedeutung, um genaue Marktforschungsanalysen auf diverse Zielgruppen anwenden zu können. (Reder, 2011, S. 22)

2.1.3 Was bewirkt Social Media für ein Unternehmen?

Durch das Interagieren auf Social-Media-Plattformen gelingt es den Unternehmen, Dienstleistern oder Organisationen meist ihren Bekanntheitsgrad signifikant zu erhöhen. Allerdings sind die Nutzerzahlen alleine nicht ausschlaggebend für den gewünschten Erfolg, beispielsweise dem Zielpublikum das Produkt oder die Marke näher zu bringen. Für ein Unternehmen ist es unabdingbar die richtige Plattform und Gruppe zu finden, die man mit dem Produkt oder der Marke umwirbt. Um ein Produkt oder eine Marke professionell zu vertreiben benötigt man die richtige Strategie, welche die meisten Unternehmen nur sehr schwer bewerkstelligen können (Reder 2011, S. 21). Nach der Studie „Social Media Governance 2010“ von Fink & Fuchs an der Universität Leipzig wurde 2010 Folgendes festgestellt: „ Die meisten Defizite bestehen bei technischem Know-How, Evaluation, Strategieentwicklung sowie dem Management von Web-Communities. “ (Fink, 2010)1

Die Bekanntheit der Marke und der Ruf des Unternehmens kann durch Reputationsmarketing und durch das versierte Auftreten eines Unternehmens in sozialen Netzwerken gestärkt werden. Weiters wird durch das Knüpfen wertvoller Kontakte das Standing des Unternehmens im sozialen Netzwerk gefördert. Ein weiteres Ziel ist es für ein Unternehmen qualifizierte Bewerber durch Recruiting-Verfahren im sozialen Netzwerk zu finden. Durch das Recruiting-Verfahren werden potenzielle Fachkräfte nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland gefunden. Durch Interaktion und den Support eines Unternehmens in sozialen Netzwerken besteht die Möglichkeit, eine gezielte Kundenbindung für das Unternehmen zu erreichen. Das Engagement des Unternehmens wird bei der Kundenbindung in zwei Kategorien unterteilt, in die Neukundenakquisition und in die Bestandskundenbindung. Für diese Art von Kundenbindung wird in den meisten Fällen das virale Marketing eingesetzt. Durch diese Art des Marketings wird die Aktivität des Unternehmens durch den Einsatz von gutem Content wie beispielsweise Videos, Fotos oder Beiträgen von der Community weiterempfohlen und in andere Netzwerke verstreut. Hier spricht man auch von Mundpropaganda, die durch die Informations-Verbreitung oder Empfehlungen der Community zustande kommt und es dem Unternehmen ermöglicht, neue Kunden zu gewinnen. Hierbei kann allerdings auch ein negatives Werben für ein Unternehmen entstehen. Um dieses zu vermeiden, spricht man des öfteren auch von Krisenkommunikation. Die schnelle Reaktion auf Kritik und das Einlenken mit gezieltem Krisenmanagement erlaubt es einem Unternehmen, Schlimmeres zu verhindern. (Wesley, 2011, S. 21)

2.2 Social Netzwerke in Österreich

Wie in der folgenden Abbildung ersichtlich ist Facebook das beliebteste, soziale Netzwerk in Österreich. Mit großem Abstand folgen die Plattformen Xing, myspace und Google+.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Die beliebtesten Sozialen Netzwerke in Österreich.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Plattform Facebook um das beliebteste, soziale Netzwerk in Österreich und es weist eine Nutzeranzahl von rund 3,2 Millionen auf. Verglichen mit den Zahlen im September 2012 zu 2013 handelt es sich hierbei um einen Zuwachs von rund 13,47 %. Die Verteilung der Geschlechter ist ziemlich ausgeglichen, da der Frauenanteil bei rund 48,39 % und der Männeranteil bei rund 51,61 % liegt. (Facebook Inc., 2013)2

Im Jahr 2013 konnte Facebook in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Nutzeranzahl von über 32 Millionen Mitglieder verzeichnen. Weltweit sind auf Facebook rund 1,06 Milliarden Nutzer registriert. Hier kann gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von rund 7,94 % verzeichnet werden. (Alfacebook, 2013)3

Facebook veröffentlichte im Mai 2013 unter dem Titel „This journey is 1 % finished“ einige Zahlen zum 1. Quartal 2013. Facebook kann ein monatliches Nutzeraufkommen von 751 Millionen aktiven Nutzern aufweisen. Es handelt sich hierbei um ein Plus von rund 54 % gegenüber dem Jahr 2013. Täglich sind rund 665 Millionen Nutzer auf Facebook aktiv. Es kann dadurch ein Plus von rund 26 % verzeichnet werden. Eine unglaubliche Entwicklung konnte auch der Zuwachs der Unternehmensseiten aufweisen, denn hierbei hat sich das Nutzeraufkommen mit insgesamt rund 16 Millionen verdoppelt gegenüber dem Jahr 2012.

Der Werbeumsatz auf Facebook beträgt im ersten Quartal 2013 rund 1,25 Milliarden Dollar.

Verglichen mit den Werbeeinnahmen aus dem Jahr 2012 wird ein Umsatzplus von rund 43 % verbucht. Zu guter Letzt noch eine erstaunliche Information: Facebook hat im Jahr 2013 an einem durchschnittlichen Tag rund 4,5 Milliarden Like-Klicks zu verzeichnen. (Facebook)4

Die Plattform Xing ist einer der größten und bekanntesten, geschäftlichen Netzwerke. Berufliche Kontakte, Jobvermittlung und Karriereplanung bilden den Schwerpunkt von Xing. Weltweit gesehen ist die Community im Vergleich zu den andern Plattformen mit 13 Millionen Nutzern relativ klein. (Xing)5

Mit dem Start 2003 in Hamburg, wo Xing noch unter dem Namen OpenBC lief, war in allernächster Zukunft kein Börsegang geplant. Mit der Börsennotation 2006 stand die Plattform in 16 verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Es handelt sich im Web 2.0 um eines der wenigen Unternehmen das konstant Gewinn verzeichnen kann. (Weinberg 2010, S. 183)

Das Unternehmen LinkedIn wurde 2003 von Reid Hoffman in Kalifornien gegründet. Mittlerweile beschäftigt das Business-Netzwerk weltweit rund 3800 Mitarbeiter. LinkedIn ist der amerikanische Konkurrent zur Plattform Xing. Zu deren wichtigsten Unternehmenszielen gehört die weltweite Verbindung von Fach- und Führungskräften. LinkedIn bietet der Nutzergruppe den Zugang zu registrierten Personen und deren Profilen, Stellenanzeigen, News und Insider-Informationen und ist somit als Plattform für erfolgreiche Personen im Berufsleben zu sehen. (Linkedin, 2013)6 Bereits im Jahr 2009 wurde das amerikanische Business-Netzwerk auch für den deutschsprachigen Raum veröffentlicht. (Reder, 2011, S. 193)

Die Nutzerzanzahl im 2. Quartal 2013 beträgt weltweit rund 238 Millionen. Der Durchbruch in Österreich und Deutschland gelingt nur schleppend, da die Konkurrenz durch die Plattform

Abbildung 4: Die Mitglieder von LinkedIn vom

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Die prozentuelle Nutzung von

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Jahr 2009 bis 2013. LinkedIn in Europa.

Xing groß ist. Folgende Statistik zeigt, dass Österreich und Deutschland tatsächlich die letzten Plätze ausgehend von den Nutzerzahlen belegen.

Als im Jahr 2006 Twitter an den Start ging war der Grundgedanke der Gründer eine Plattform zu entwickeln, auf der der Nutzer mit einer maximalen Zeichenanzahl von 140 Zeichen lediglich eine Antwort auf eine Frage posten konnte. Die Frage lautete: „Was tust du gerade?“ Anfangs wurde diese banale Frage noch von vielen belächelt, allerdings brach Twitter Mitte 2007 mit der Teilnahme an der SXSW-Konferenz alle Rekorde. Bei dieser Konferenz forderte Twitter die Teilnehmer der Konferenz auf Updates zu abonnieren und konnte damit den Grundstein für den ersten großen Auftritt in der Öffentlichkeit legen. Einige Unternehmen und Marketingexperten bemerkten rasch, wie wertvoll es war, mit Menschen in Kontakt zu treten, um ihre Ansichten und Informationen zu kommunizieren. Für Unternehmen wurde damit die Basis geschaffen gezielt mit den Kunden zu interagieren, Feedback zu bekommen und dem Kunden neue Produkte zu präsentieren. (Weinberg 2010, S. 142)

2.3 Facebook

Das Unternehmen Facebook ist derzeit das größte und vielseitigste soziale Netzwerk der Welt und hat sich zum wichtigsten Online-Medium für das virale Verbreiten von digitalen Inhalten entwickelt. Es werden nicht nur textbasierte Botschaften kommuniziert sondern auch Links, Fotos und Videos mit der Nutzergruppe geteilt. Facebook funktioniert wie ein großer Marktplatz auf dem sich Menschen und Unternehmen treffen und miteinander kommunizieren.

Der Marktplatz ist nicht nur für Konsumenten interessant, sondern Unternehmen wird, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit geboten, einen eigenen Marktstand einzurichten und zu besitzen. (Schwindt, 2012, S. 13-15)

Die Plattform Facebook hat in den letzten neun Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben. Facebook wurde im Februar 2004 von den Harvard-Studenten Mark Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin gegründet. Die grundlegende Idee dahinter war, ein internes College-Netzwerk zu gründen, damals noch unter dem Namen „thefacebook.com“. Das Netzwerk breitete sich rasant auf andere Universitäten aus und Ende 2004 konnte die Community bereits rund eine Million registrierte Nutzer verzeichnen. Im Jahr 2005 wurde der Firmensitz nach Kalifornien (Palo Alto) verlegt und das Unternehmen offiziell mit dem Namen Facebook versehen. Die Nutzerzahlen stiegen rasant an und bereits im Jahr 2007 konnte die Rekordmarke von 50 Millionen registrierten Nutzern gebrochen werden. Ein Jahr später fand die Community den Weg über den Atlantik und stand ab diesem Zeitpunkt auch für Europa zur Verfügung. (Schwindt, 2012, S. 21)

Im Oktober 2012 verkündete Mark Zuckerberg in einer Pressekonferenz, dass die Grenze von einer Milliarde registrierten Nutzern überschritten wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde klar, dass Facebook das größte soziale Netzwerk auf der Welt ist. Wenn dieser Wert auf die Weltbevölkerung mit rund 7,1 Milliarden Menschen hochgerechnet wird, handelt es sich um einen Prozentsatz von rund 14 % Facebook-Nutzern und dies kann als beachtlicher Anteil gesehen werden. (Roth, 2012)7

2.3.1 Funktionen auf Facebook ( Unternehmensseite vs. Profilseite)

Wenn man als Unternehmer eine eigene Fanseite betreiben will, sollte man sich die Frage stellen, was der Unterschied zu einer herkömmlichen Profilseite ist. Unternehmensseiten bieten dem Betreiber viele technische Möglichkeiten wie beispielsweise Statistiken und vorgefertigte Auswertungen, die eine Profilseite nicht unterstützt. Vom grundlegenden Aufbau und von der Handhabung der Seite ist kaum ein Unterschied erkennbar. (Giesen, 2012, S. 53)

Bevor man als Unternehmen eine Seite anlegt, sollte man eine angebotene Kategorie auswählen. Es stehen die Kategorien Unternehmen, Organisation oder Institution zur Verfügung. (Facebook Inc., 2013)8

Die Unternehmensseite soll nicht nur von persönlichen Freunden gefunden werden, sondern die definierte Zielgruppe ansprechen. Hierfür spielt die Suchoptimierung auf der Unternehmensseite eine große Rolle. Diese erlaubt es dem Unternehmen durch das Platzieren von Keywords und strukturierten Inhalten nicht nur innerhalb der Facebook- Suche, sondern auch via Suchmaschinen im Internet gefunden zu werden. (Giesen, 2012, S. 68)

Contentziele zu definieren ist für eine Unternehmensseite ein weiterer wichtiger Punkt. Das Unternehmen sollte hier drei Fragen beachten um das gewünschte Ziel zu erreichen.

- Soll durch einen Relaunch der Unternehmensseite mehr Ansehen verliehen werden?
- Oder soll mit der Steigerung von Produkten und Dienstleistungen der Absatz erhöht werden?
- Oder will das Unternehmen durch die Interaktion mit den Kunden mehr Fans gewinnen und dadurch Akzeptanz und Aufmerksamkeit erlangen? (Giesen, 2012, S. 78)

Um den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens zu steigern, wird die Möglichkeit geboten, Freunde durch passive Viralität auf die Unternehmensseite zu bringen. Um dieses zu bewerkstelligen, muss die Unternehmensseite originär und vom hohen Interesse für die Zielgruppe sein. Hier bildet sich der erste Vorteil gegenüber einer Profilseite, denn auf einer Profilseite steht die Anzahl der Freunde nur begrenzt zur Verfügung und endet bei 5000 Freunden. (Giesen, 2012, S. 53)

[...]


1 Url.: http://www.ffpr.de/newsroom/2010/08/25/social-media-governance-2010/ [Letzter Zugriff: 22.09.2013]

2 Url.: http://www.socialmediaradar.at/facebook [Letzter Zugriff 10.10.2013]

3 Url.: http://allfacebook.de/userdata/ [Letzter Zugriff 09.10.2013]

4 Url.: http://allfacebook.de/zahlen_fakten/1-000-000-000 [Letzer Zugriff 07.10.2013]

5 Url.: https://corporate.xing.com/no_cache/deutsch/unternehmen/xing-ag/ [Letzter Zugriff 10.10.2013]

6 Url.: http://at.linkedin.com/about-us [Letzter Zugriff 10.10.2013]

7 Url.: http://allfacebook.de/zahlen_fakten/1-000-000-000 [Letzter Zugriff 07.10.2013]

8 Url.: https://www.facebook.com/pages/create/ [Letzter Zugriff 08.10.2013]

Ende der Leseprobe aus 58 Seiten

Details

Titel
Facebook-Kommunikation und Interaktion mit dem Kunden
Untertitel
Eine Facebook-Marketing Analyse zu den Top 13 österreichischen Biermarken bezugnehmend auf die Interaktion und den Einfluss auf die Facebook-Welt
Veranstaltung
Web Development
Note
Upper second class honours
Autor
Jahr
2013
Seiten
58
Katalognummer
V278211
ISBN (eBook)
9783656734093
ISBN (Buch)
9783656734086
Dateigröße
4420 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
SAE, Wien, Facebook, Bier, Marketing, Österreich, Biermarken
Arbeit zitieren
Markus Pfeifer (Autor:in), 2013, Facebook-Kommunikation und Interaktion mit dem Kunden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278211

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