Untersuchung über die Unterschiede in den Einstellungen zwischen Eltern und Menschen ohne Kinder


Hausarbeit, 2014

19 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1 Einführung

2 Methoden
2.1 Erstellung der Items
2.2 Durchführung der Befragung
2.3 Berechnungen der Ergebnisse

3 Ergebnisse
3.1 Werte der Einstellungen
3.2 Effektstärken
3.3 Überprüfungen der Unterschiedshypothesen
Verantwortungsbewusstsein
Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation
Zukunftsangst
Hygienebewusstsein

3.4 Überprüfungen der Zusammenhanghypothesen
Zusammenhang zwischen Gruppenzugehörigkeit und Geschlecht
Zusammenhang zwischen Gruppenzugehörigkeit und Alter

4 Diskussion
4.1 Ergebnisse
4.2 Erklärung und Einordnung der Ergebnisse
4.3 Methodische Schwierigkeiten
4.4 Ausblick

5 Quellen:

6 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 3.1 Grafische Darstellung der Werte zum Verantwortungsbewusstsein

Abbildung 3.2 Grafische Darstellung der Werte zur Lebenszufriedenheit

Abbildung 3.3 Grafische Darstellung der Werte zur Zukunftsangst

Abbildung 3.4 Grafische Darstellung der Werte zum Hygienebewusstsein

Tabellenverzeichnis

Tabelle 3.1 Statistische Werte der Gruppe Eltern

Tabelle 3.2 Statistische Werte der Gruppe Menschen ohne Kinder

Tabelle 3.3 Mittelwertsunterschiede und Effektstärke

Zusammenfassung / Abstract

Die folgende Studie untersucht die Unterschiede zwischen den Gruppen Eltern und Menschen ohne Kinder in Bezug die Einstellungen: Verantwortungsbewusstsein, Zukunftsangst, Lebenszufriedenheit und Hygienebewusstsein.

Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe neben den Daten zu Alter, Ge- schlecht und Gruppenzugehörigkeit zu jeder Einstellung 5 Antworten erhoben wurden. Die Beantwor- tung erfolgt mittels einer fünfstufigen Likert-Skala. An der Befragung nahmen aus jeder Gruppe (Eltern und Nicht-Eltern) jeweils 20 Personen teil. Die erhobenen Daten wurden aufbereitet und mit Mitteln der deskriptiven Statistik ausgewertet. Die Teilnahme an der Studie erfolge online. Die Probanden nahmen freiwillig teil und rekrutierten sich hauptsächlich aus dem Bekannten - und Kommilitonenkreis des Au- tors.

Die Studie stellte für jede der 4 Einstellungen einen Unterschied zwischen Eltern und Menschen ohne Kinder fest. Die befragten Eltern hatten ein höheres Verantwortungsbewusstsein, größere Lebenszufriedenheit, mehr Hygienebewusstsein aber auch mehr Zukunftsangst als Menschen ohne Kinder. Zwischen der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und dem Geschlecht konnte kein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden. Zwischen der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und dem Alter konnte ein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden.

Diese Arbeit erfolgte in einem engen zeitlichen Rahmen und enthält daher einige methodischen Schwä- chen. Unter anderem die geringe Anzahl Teilnehmer und nicht durchgeführte Signifikanztests entspre- chen nicht den Gütekriterien für diese Art von Untersuchungen. Daher ist nicht auszuschließen, dass ei- ne Wiederholung der Studie unter Berücksichtigung Gütekriterien zu anderen Ergebnissen führen wür- de.

Einführung und Hypothesen

Die Beschäftigung mit den Einstellungen von Menschen lässt sich dem Bereich der Sozialpsychologie zuordnen. Diese wiederum beschäftigt sich mit den Mechanismen des Zusammenlebens und der Interaktion und gegenseitigen Beeinflussung von Menschen untereinander. Eine Einstellung ist laut Myers „Psychologie“ (Myers 2008) ein(e):

„[…] Überzeugung oder Gefühl, das Menschen prädisponiert, in einer bestimmten Art und Weise auf Dinge, Menschen und Ereignisse zu reagieren.“

Wissenschaftler befassen sich bei den Forschungen zu Einstellungen vor allen mit dem wechselseitigen Einfluss von Handlungen und Einstellungen. Dabei geht es auch um die Frage, ob unsere Handlungen durch Einstellungen beeinflusst werden können und falls ja, welche Bedingungen dafür erfüllt sein müs- sen. Laut der Theorie des geplanten Verhaltens nach Icek Ajzen ist die Absicht ein Verhalten zu zeigen abhängig von 3 Faktoren (Wikipedia.de nach Ajzen, I. (1985)). Nur einer dieser Faktoren bezieht sich auf die Einstellung gegenüber dem Verhalten, die anderen Faktoren sind soziale Normen, also wie unser Umfeld das Verhalten möglicherweise beurteilen wird, und die eingeschätzte Schwierigkeit der Ausfüh-

rung des Verhaltens. Es ist also nicht ohne weiteres möglich von unseren Einstellungen auf unser Verhalten zu schließen, da dieses durch mehrere Faktoren beeinflusst wird.

Eine weitere Frage ist, wieweit unser Verhalten unsere Einstellungen beeinflusst. Laut Myers (Myers 2008) gibt es dafür mehrere Möglichkeiten. Die Foot-in-the-Door-Technik besagt, dass Menschen eher bereit sind einer Forderung zuzustimmen (die eventuell gegenläufig zur eigenen Einstellung ist), wenn sie vorher einer weniger bedeutsamen Forderung zugestimmt haben (Myers 2008). Dieses Phänomen zeigt, dass Handeln durchaus einen Einfluss auf die Einstellungen hat. Schließlich wirkt sich die vorherige Handlung, das Zustimmen einer weniger bedeutsamen Forderung, auf die Einstellung gegenüber der bedeutsameren Forderung aus.

Als kognitive Dissonanz beschreibt man einen Zustand, in dem sich Menschen befinden bei denen mehrere Kognitionen gegensätzlich zueinander stehen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man eine Entscheidung getroffen hat, die sich als falsch herausstellt. Die Theorie der kognitiven Dissonanz besagt laut Festinger (Wikipedia.de nach Festinger 1978) dass der Mensch bestrebt ist, diesen Zustand der Dissonanz aufzulösen. Dies kann durch eine Änderung oder Anpassung der Einstellung geschehen. So behauptet der Fuchs in Äsops Fabel, nachdem seine Bemühungen die Trauben zu erreichen erfolglos sind, dass er die Trauben gar nicht mochte und sie im sowieso zu sauer seien.

Als dritte Möglichkeit, wie Verhalten die Einstellungen eines Menschen beeinflussen kann ist das Rollen- verhalten. Laut Myers ist man bestrebt, sich an die mit der jeweiligen Rolle verbundenen gesellschaftli- chen Vorgaben zu halten. So kann man zum Beispiel beim „Stanford Prison Experiment“ von Zimbardo sehen, dass Probanden nach Zuweisung Ihrer Rolle sich auch entsprechend der sozialen Erwartungen an diese Rolle verhielten. So zeigten zum Beispiel die „Gefängniswärter“ ein Verhalten in dem Sie die „Häft- linge“ herabwürdigend behandelten. Die Gefangenen entwickelten daraufhin einerseits ein unterwürfi- ges Verhalten bzw. versuchten Sie sich aufzulehnen (Wikipedia.de).

Die Theorie, dass das Rollenverhalten die Einstellungen eines Menschen beeinflusst, ist auch Gegenstand dieser Untersuchung als Abschluss meiner Statistikausbildung an der EuroFH Hamburg. Auf Basis des beschriebenen Forschungsstandes soll diese Arbeit untersuchen, ob sich Eltern in Ihren Einstellungen zu verschiedenen Themen von Menschen ohne Kinder unterscheiden.

Zu folgenden Einstellungen sollen Daten erhoben werden:

1. Verantwortungsbewusstsein
2. Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation
3. Zukunftsangst
4. Hygienebewusstsein

Diese Frage nach den geänderten Einstellungen könnte in vielen Bereichen der Wirtschaft oder des täg- lichen Lebens von Bedeutung sein. So könnte die Industrie in der Lage sein, auf Basis der Untersu- chungsergebnisse Rückschlüsse auf Verbraucherverhalten von Eltern ziehen. So ließen sich beispielswei- se Hygieneprodukte und die entsprechenden Werbebotschaften noch genauer an die Bedürfnisse der Zielgruppe anpassen. Auch die Versicherungswirtschaft dürfte nicht uninteressiert an Informationen sein, die Aufschluss darüber geben, ob Menschen Ihre Einstellungen zu Themen wie Zukunftsangst und Verantwortungsbewusstsein ändern wenn sie Eltern werden. Ebenso ist es sicher für viele junge Eltern interessant zu erfahren, wie ein geändertes Rollenverhalten die eigenen Einstellungen verändern kann. Da ich selbst vor kurzer Zeit zum ersten Mal Vater wurde, sind die Ergebnisse einer solchen Untersu- chung auch für mich selbst von großem Interesse.

Hypothesen

Da Menschen laut Myers Standardwerk zur Psychologie (Myers 2008) bestrebt sind, sich bei der Ein- nahme von neuen Rollen an gesellschaftliche Vorgaben zu halten, gehe ich davon aus, dass die Ausprägung der Eigenschaften Verantwortungsbewusstsein, Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation, Zukunftsangst und Hygienebewusstsein bei Menschen mit Kindern zunimmt. Dementsprechend lauten die Hypothesen im Einzelnen:

Alternativhypothesen

1. Das Verantwortungsbewusstsein von Eltern ist stärker ausgeprägt als das von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern größer ist als der bei Menschen ohne Kinder.
2. Die Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation von Eltern ist höher als die von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern größer ist als der bei Menschen ohne Kinder.
3. Die Zukunftsangst von Eltern ist höher als die von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich da- rin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern größer ist als der bei Menschen ohne Kinder.
4. Das Hygienebewusstsein von Eltern ist stärker als das von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern größer ist als der bei Menschen ohne Kinder.

Nullhypothesen

1. Das Verantwortungsbewusstsein von Eltern ist nicht stärker ausgeprägt bzw. unterscheidet sich nicht in dem von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern niedriger ist als der bei Menschen ohne Kinder bzw. gleich groß.
2. Die Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation von Eltern ist niedriger bzw. unterscheidet sich nicht von der von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern niedriger ist als der bei Menschen ohne Kinder bzw. gleich groß.
3. Die Zukunftsangst von Eltern ist geringer bzw. unterscheidet sich nicht von der von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern niedriger ist als der bei Menschen ohne Kinder bzw. gleich groß.
4. Das Hygienebewusstsein von Eltern ist weniger stark ausgeprägt bzw. unterscheidet sich nicht von dem von Menschen ohne Kinder. Das drückt sich darin aus, dass der Mittelwert für diese Eigenschaft bei Eltern niedriger ist als der bei Menschen ohne Kinder bzw. gleich groß.

Methoden

Diese Untersuchung erfolgt in Form einer standardisierten Befragung im „Between-Subjects-Design“. Das heißt, dass Fragen und Antwortmöglichkeiten für alle Teilnehmer der Untersuchung vorher festgelegt waren, und 2 Gruppen von Menschen jeweils einmal wurden. Es handelt sich um eine Querschnittbefragung, es wurden keine veränderten Bedingungen erzeugt.

1.1 Erstellung der Items

Um die Befragung durchzuführen wurde zu jeder der zu betrachtenden Eigenschaften fünf Aussagen entwickelt die die jeweilige Einstellung am besten abbilden. Dabei wurde vor allem Wert auf einfache und eindeutige Begriffe gelegt. Suggestive Fragen und Verneinungen wurden vermieden. Um Antwort- tendenzen zu vermeiden wurden 2-3 Items zu jeder Einstellung umgepolt (siehe Excel Datei im Anhang). Diese Items mussten bei der Erstellung der Summenscores für die Auswertung wieder umgepolt werden. Um eine zu große Nähe der Items zu einer Einstellung untereinander zu vermeiden wurde die Reihenfolge aller Items zufällig festgelegt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Untersuchung über die Unterschiede in den Einstellungen zwischen Eltern und Menschen ohne Kinder
Hochschule
( Europäische Fernhochschule Hamburg )
Autor
Jahr
2014
Seiten
19
Katalognummer
V278133
ISBN (eBook)
9783656719908
Dateigröße
607 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
untersuchung, unterschiede, einstellungen, eltern, menschen, kinder
Arbeit zitieren
Markus Hübenthal (Autor:in), 2014, Untersuchung über die Unterschiede in den Einstellungen zwischen Eltern und Menschen ohne Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278133

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