Wie oder was ist Politik? Wie ist ein idealer Politiker? - Einstellungen und Aufmerksamkeit von Jugendlichen gegenüber Politik


Seminararbeit, 2004

36 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hintergrund und Vorstellung des Miniprojektes

3. Das Polaritätsprofil oder auch Das semantische Differential

4. Aufbau und Durchführung der Befragung
4.1. Operationalisierung des Konzeptes
4.2. Praktische Durchführung

5. Die Ausgangshypothesen

6. Ergebnisse der Untersuchung
6.1. Allgemeine Mittelwerte
6.2. Unterschiede zwischen den Geschlechtern
6.3. Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen
6.4. Unterschiede in der Häufigkeit des Nachrichtenkonsum
6.5. Unterschiede in der Art der konsumierten Nachrichten
6.6. Unterschiede in der Häufigkeit der familiären Gespräche
6.7. Eingeschätzte Politik versus Der ideale Politiker

7. Auswertung der Ergebnisse

8. Anhang
8.1. Der Fragebogen
8.2. Häufigkeitsdaten der verschiedenen Auswertungskriterien
8.2.1 numerisch
8.2.1.1 Wie oder was ist Politik? – Allgemeine Häufigkeiten
8.2.1.2 Wie ist ein idealer Politiker? – Allgemeine Häufigkeiten
8.2.1.3 Häufigkeitsresultate der geschlossenen Fragen
8.2.1.3.1 Geschlecht
8.2.1.3.2 Alter
8.2.1.3.3 Häufigkeit der Nachrichten
8.2.1.3.4 Fernsehsender
8.2.1.3.5 Häufigkeit der Unterhaltung
8.2.2 graphisch
8.2.2.1 Wie oder was ist Politik? – Allgemeine Häufigkeiten
8.2.2.2 Wie ist ein idealer Politiker? – Allgemeine Häufigkeiten
8.3 Mittelwerte
8.3.1 Wie ist ein idealer Politiker?
8.3.2 Mittelwerte – Geschlecht
8.3.2.1 Wie oder was ist Politik?
8.3.2.2 Wie ist ein idealer Politiker?
8.3.3 Mittelwerte – Alter
8.3.3.1 Wie oder was ist Politik?
8.3.3.2 Wie ist ein idealer Politiker?
8.3.4 Mittelwerte – Häufigkeit der Nachrichten
8.3.4.1 Wie oder was ist Politik?
8.3.4.2 Wie ist ein idealer Politiker?
8.3.5 Mittelwerte – Fernsehsender
8.3.5.1 Wie oder was ist Politik?
8.3.5.2 Wie ist ein idealer Politiker?
8.3.6 Mittelwerte – Häufigkeit der Unterhaltung
8.3.6.1 Wie oder was ist Politik?
8.3.6.2 Wie ist ein idealer Politiker?

Literaturverzeichnis

Wie oder was ist Politik?

Wie ist ein idealer Politiker?

-

Einstellungen und Aufmerksamkeit gegenüber Politik ein Miniprojekt mit dem Polaritätsprofil

1 Einleitung

Wie oder was ist Politik? Wie erfahren Jugendliche die gegenwärtige Politik? Welche Vorurteile belasten das Verhältnis zu diesem wichtigen Thema und wie gestalten sich die Idealvorstellungen von Politikern.

Zu diesem Zweck wurde eine eigene Analyse realisiert. Im folgenden soll über eine recht detaillierte Erklärung des Messinstruments, die Aufstellung von Hypothesen und die Auswertung der erhobenen Daten eine kleine Interpretation stattfinden. Dies geschieht ausdrücklich unter dem Vorbehalt, dass die Autorin keine psychologische Ausbildung besitzt und demnach nur rein intuitive Vermutungen äußern kann.

2 Hintergrund und Vorstellung des Miniprojektes

Das Miniprojekt stellt den Hintergrund für ein Referat im Seminar „Modelle und Methoden der Datenerhebung“ an der Universität Potsdam dar.

Das Projekt soll sich auch auf den gewählten Studiengang beziehen. Da die Verwaltungs-wissenschaften aber nicht spontane Ansatzpunkte für die Messung von Einstellungen und Vorteilen offenbarten, wich die Autorin auf das Nachbarfach Politikwissenschaften aus.

Die Frage „Wie oder was ist Politik?“ bot sich also an. Eine Erweiterung um das Konzept „Wie ist ein idealer Politiker?“ wurde angeschlossen. Beide Fragen wurden durch geschlossene Eigenschaftsfragen, wie Geschlecht und Alter, aber auch z.B. Häufigkeit des Nachrichtenkonsums, verbunden.

Da die eigene Schulzeit nicht allzu lang vergangen war und schnell relativ große Datenmengen erzeugt werden können, fiel bald die Entscheidung, die Befragung im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Berlin-Spandau durchzuführen. Ausschließlich die siebten bis dreizehnten Klassen wurden in diese Befragung eingebunden, da die Vermutung bestand, dass die fünften bis sechsten Klassen starke Probleme haben würden, die abstrakten Stimulus-Konzepte unter Zeitdruck in angemessener Weise zu bewerten.

3 Das Polaritätsprofil oder auch Das semantische Differential

Das Polaritätsprofil ist von Charles E. Osgood, ein amerikanischer Psychologe und Kommunikationswissenschaftler, im Jahre 1957 entwickelt. Das Konzept wurde von Hofstätter auf den deutschen Sprachraum übertragen (1963, 1964, 1986).

Es wird auch semantisches Differential, Eindrucksdifferential oder „semantic differential“ genannt. Ursprünglich wurde es zur Untersuchung der sprachlichen Bedeutung (daher semantisch) verschiedenster Objekte benutzt. Heute wird es hauptsächlich zur Messung von Reaktionen auf Stimulus-Wörter oder –Konzepte gebraucht. Es können Einstellungen, Vorstellungen und Vorurteile leicht erfasst werden.

Der Aufbau besteht aus einem Untersuchungsgegenstand (concept), der mit Hilfe von gegensätzlichen Eigenschaftspaaren (bipolar scales) auf einer meist 7stufigen Skala beurteilt wird.

Die scales sollten sich hauptsächlich auf das zu bewertende concept beziehen. Es sollten keine zu extremen Gegensätze gewählt werden, da sonst zwangsläufig die Mitte der Skala gewählt wird. Die Gegensatzpaare sollten außerdem gemischt angeboten werden, d.h. nicht nur negative Aspekte auf eine Seite etc.

Vor dem Testen müssen zudem die scale relevance und die factorial composition geprüft werden.

Die scale relevance wird überprüft indem in Gesprächen mit Versuchspersonen Konzeptpaare vorgestellt werden, die mit dem eigentlichen Konzept verwandt sind. Die häufigsten Unterscheidungen werden dann in Skalenpaare umgewandelt.

Factorial composition wird meistens durch Auswählen von scales aus bereits bestehenden Studien erreicht.

Im Allgemeinen sollte der Test nicht länger als eine Stunde einnehmen und nicht mehr als 400 Entscheidungen beinhalten. Durchschnittlich sieben Antworten pro Minute bilden also das Maximum. Jüngere Menschen sind jedoch in der Lage schneller die Antworten zu geben.

Hinzu kommt, dass die ganze Untersuchung unter Zeitdruck stattfinden muss. Der Befragte muss konstant an den Zeitdruck erinnert werden, damit die Antworten spontan bleiben, also auch ein guter Teil vom Unterbewusstsein beantwortet wird.

Die Auswertung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Hier sollen drei kurz erläutert werden.

Die einfachste Methode besteht darin, dass Mittelwerte graphisch in das Profil eingezeichnet werden und mit anderen Einstufungen verglichen werden. Eine weitere Methode besteht in der quantitativen Verarbeitung, z.B. Beschreibung durch statistische Kennwerte. Eine etwas kompliziertere Methode ist die Faktoranalyse nach Osgood. Hier werden die Gegensatzpaare auf die Entscheidungsdimensionen Bewertung (evaluation), Potenz (potency) und Aktivität (activity) reduziert; eine EPA-Analyse wird durchgeführt. Im folgenden werden die geordneten Skalenwerte zu Dimensions- oder Faktorenwerten addiert und wiederum miteinander verglichen.

Die Vorteile des Polaritätsprofils sind vielfältig. Zunächst können die unterschiedlichsten Objekte miteinander verglichen werden. Begriffe und Personen können ebenso beurteilt werden wie z.B. Gegenstände und Kunstwerke. Des weiteren sind bipolar scales ein einfaches Mittel um menschliche Reaktionen zu messen und können von jedem benutzt werden. Was vor allem für die Datenerhebung wichtig ist, ist die Tatsache, dass Polaritätsprofile einfach ausgewertet werden können.

Nachteile bestehen vor allem darin, dass die Methode an sich davon ausgeht, dass bestimmte Wörter (die concepts) unterschiedlich bewertet werden. Dennoch wird erwartet, dass die Semantik der scales übereinstimmt. Außerdem können Probanden ein response set entwickeln, d.h. es findet eine Festlegung, z.B. auf den mittleren Skalenwert statt.

4 Aufbau und Durchführung der Befragung

4.1 Operationalisierung des Konzeptes

Zunächst wurden zwei Kategorien bezüglich des Konzeptes „Wie oder was ist Politik?“ gebildet.

Das subjektive Empfinden (1) soll dem objektiven Empfinden (2) gegenübergestellt werden. Subjektives Empfinden soll hier die individuellen Eindrücke der Befragten repräsentieren. Also die persönliche, innerliche Reaktion auf das Stimulus-Konzept.

Objektives Empfinden repräsentiert demnach die außerhalb des Befragten liegenden Eindrücke.

Des weiteren wurden zwei Gegensatzpaare in das Polaritätsprofil eingebaut, die keine eigenständige Bedeutung bezüglich des Stimulus-Konzeptes besitzen. Sie haben lediglich die Funktion, die Befragten von einem möglicherweise entwickelten response-set abzulenken.

(1) langweilig – interessant
(1) für mich wichtig – für mich unwichtig
(2) seriös – unseriös
(2) emotional – gefühlskalt
(2) einzelne Personen – Gruppen/Parteien

flüssig – fest

(2) für ein Land unwichtig – für ein Land wichtig
(1) ehrlich – unehrlich
(2) schnell – langsam
(2) national – international

weich – hart

(1) eckig – rund
(2) von gestern – aktuell
(1) glänzend – matt
(1) bunt – einfarbig
(1) verständlich – schwierig
(1) lösbar – unlösbar
(2) passiv – aktiv

Diese Gegensatzpaare wurden ebenfalls, mit Ausnahme von „einzelne Personen – Gruppen/Parteien“, für das zweite Konzept „Wie ist ein idealer Politiker?“ genutzt.

Zusätzlich zum Polaritätsprofil wurden einige geschlossene Fragen gestellt. Diese dienen zur Verfeinerung der Analyse. Die verschiedenartigen Einstellungen können somit erfasst werden. Sie wurden zwischen den beiden Stimulus-Konzepten positioniert, damit die Befragten beim zweiten Profil nicht „abschreiben“.

Geschlecht

männlich – weiblich

Alter

< oder = 13

14 oder 15

16 oder 17

> oder = 18

Häufigkeit des Nachrichtenkonsum

nie

wöchentlich

2x bis 6x pro Woche

täglich

Art der konsumierten Nachrichten

öffentlich-rechtliche Fernsehsender

private Fernsehsender

beide Arten von Sendeanstalten

Häufigkeit der familiären, auf die Nachrichten bezogenen Gespräche

nie

selten

häufig

4.2 Praktische Durchführung

Die Durchführung begann mit dem Austeilen der Fragebögen. Dieses musste verdeckt geschehen, damit die Spontaneität erhalten blieb. Es folgte eine Erklärung des Frageverfahrens durch die den Test durchführende Person:

Auf dem Fragebogen werdet ihr eine Frage finden.

Zu dieser Frage gibt es einige Wortpaare, die jeweils Gegenteile voneinander bilden.

Auf einer Skala könnt ihr abstufen, wie eurer Meinung nach, ein Wort auf die Frage zutrifft.

Stimmt ihr einem Wort zu, kreuzt ihr je nach Stärke 3, 2 oder 1 an.

0 bedeutet, dass ihr keinem der beiden Wörter zustimmt.

Lasst bitte keine Zeile aus und macht nur ein Kreuz pro Zeile.

Vermeidet, wenn möglich, den Punkt 0.

Danach antwortet ihr bitte auf die fünf kurzen Fragen.

Die zweite Seite ist wie die erste Frage zu behandeln.

Ihr habt 6 Minuten Zeit um den Bogen auszufüllen.

Nachdem die Fragebögen ausgefüllt und wieder eingesammelt worden waren, schloss sich die Auswertung mit dem Statistik-Programm SPSS an.

5 Die Ausgangshypothesen

Dem Polaritätsprofil lagen folgende Hypothesen zugrunde:

Männliche Personen empfinden Politik als interessanter und einfacher.

Je höher das Alter,

je höher der Nachrichtenkonsum,

je öfter öffentlich-rechtliche Nachrichten gesehen werden,

je mehr Gespräche über Nachrichten statt finden,

desto mehr bildet sich ein Interesse an der Politik (1.Kategorie) und umso negativer wird die Politik eingeschätzt (1. und 2. Kategorie).

Es besteht ein starker Unterschied zwischen der eingeschätzten Politik und dem „Wunsch-Politiker“.

6 Ergebnisse der Untersuchung

6.1 Allgemeine Mittelwerte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hier kann man deutlich die Tendenzen der eingeschätzten Politik ablesen.

Jugendliche empfinden Politik also doch als interessant und für sie individuell wichtig. Am herausstechendsten ist jedoch die Tatsache, als wie wichtig Politik für ein Land angesehen wird. Die Verbindung zur Ausprägung „international“ ist hier offensichtlich. Der Blick ist also nicht nur auf Deutschland beschränkt.

Des weiteren wird Politik doch eher als gefühlskalt und unehrlich eingeschätzt, wobei dem gegenüber die Tendenz zur Seriosität steht. In Bezug auf die Schwierigkeit bzw. Verworrenheit, lässt sich hier ablesen, dass Politik als eher langsam, hart und vor allem auch schwierig bezeichnet wird. Dass daran anschließend aber die Tendenz „lösbar“ angegeben wird, macht ein wenig stutzig.

6.2 Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei dem Vergleich der beiden Geschlechtergruppen lassen sich noch nicht sehr große Unterschiede feststellen.

Die einzigen Abweichungen betreffen hier meist die erste Kategorie, also das subjektive Empfinden. Mädchen empfinden Politik als weniger interessant als Jungen und als weniger persönlich wichtig. Des weiteren sehen sie Politik als weniger langsam an, was auf eine leichte Überforderung in Bezug auf die Geschwindigkeit der Themen hindeuten könnte. Ein weiterer Unterschied besteht in der Ausprägung verständlich-schwierig. Jungen tendieren hier eher zur verständlichen, Mädchen eher zur schwierigen Seite.

Die Vermutung, dass Jungen und Mädchen derartig unterschiedliche Sichtweisen bezüglich des Themas Politik aufweisen, lässt sich hier also nicht bestätigen.

6.3 Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei den unterschiedlichen Altersgruppen lässt sich feststellen, dass vor allem die jüngste und die älteste Gruppe einige signifikante Ausprägungen aufweisen. Die Gruppen der 14- bis 17-jährigen verhalten sich eher gleich.

Bei den jüngsten fällt auf, dass Politik als bedeutend weniger interessant und weniger persönlich wichtig eingeschätzt wird, als in den anderen Gruppen. Dem gegenüber steht die Abhebung von den anderen Gruppen bezüglich der Werte bunt, verständlich und lösbar. Hier kann nur davon ausgegangen werden, dass die Reichweite der Politik noch nicht ganz erfasst wird. Was nur als vereinfachtes Bild wahrgenommen wird, erzeugt natürlich auch nicht das Gefühl eines extrem schwierigen und unlösbaren Problems.

Die ältesten wiederum zeichnen sich durch das größte Interesse an Politik aus. Außerdem scheint ein stärkeres Problembewusstsein entwickelt worden zu sein, da die einzelnen Akteure in den Vordergrund rücken, zugleich aber auch unseriöser und emotionaler empfunden werden. Hinzu kommt eine starke Tendenz zum Langsamen, Eckigen, Matten und Schwierigen.

6.4 Unterschiede in der Häufigkeit des Nachrichtenkonsum

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Bezug auf die Häufigkeit des Nachrichtenkonsums hebt sich hier der Graph der Gruppe, die angibt, nie Nachrichten im Fernsehen zu sehen, ab.

Als relativ seltsam fällt auf, dass diese Gruppe keine Meinung zu besitzen scheint, was ihr Interesse und ihren persönlichen Rangwert für Politik betrifft. Des weiteren fällt auf, dass immer die negativsten Werte bei dieser Gruppe entstehen. Unseriös, gefühlskalt, für ein Land nicht allzu wichtig, langweilig, eher national und vor allem von gestern, scheint sich die Politik darzustellen. Sie wird als matte, einfarbige, schwierige und nahezu unlösbare Masse wahrgenommen. Nicht außer Acht gelassen werden, darf der Zusammenhang, dass durch den mangelnden Konsum natürlich auch die Informationen fehlen, um zu einer ausreichend fundierten Meinung bezüglich eines ganzen Feldes von Politik zu kommen.

Die Gruppe wöchentlichen Konsums weicht im Großen und Ganzen kaum von den Mittelwerten ab. Dies geschieht nur signifikant bei der starken Tendenz zur Schwierigkeit und Unlösbarkeit.

Die Gruppe „Täglich“ sticht vor allem durch das Interesse und das Empfinden, dass Politik für einen individuell wichtig ist heraus. Mit dieser Einstellung tritt auch eine erhöhte Tendenz zu „lösbar“ und „verständlich“ auf.

6.5 Unterschiede in der Art der konsumierten Nachrichten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hier scheint sich der Konsum öffentlich-rechtlicher Nachrichten sehr positiv auf das subjektive Empfinden auszuwirken. Eine starke Ausprägung Richtung „interessant“ und „für mich wichtig“ wird abgerundet mit dem Empfinden von Seriosität, Ehrlichkeit und Emotionalität. Wohingegen der Konsum ausschließlich privater Nachrichten zu einer langweiligen, unwichtigen und vor allem gefühlskalten Ansicht zu führen scheint.

Was stark verwundert ist die Tatsache, dass öffentlich-rechtlicher Konsum zu einem glänzenderen, bunteren, verständlicheren und lösbareren Bild der Politik führt, da ja eigentlich die Nachrichten von privaten Sendeanstalten von bunter, effektvoller und vereinfachter Darstellung größeren Gebrauch machen als öffentlich-rechtliche.

Der Graph der Konsumenten beider Sendearten bewegt sich erwartungsgemäß zwischen den beiden Extremen.

6.6 Unterschiede in der Häufigkeit der familiären Gespräche

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei der Auswertung nach der Häufigkeit der familiären, nachrichtenbezogenen Gespräche fielen die größten Unterschiede auf.

Häufige Gespräche führen zu starkem Interesse an Politik und steigern die Bedeutung. Wiederum werden immer die positivsten Ausprägungen gewählt. Dies gilt insbesondere für Seriosität, Aktualität, Lösbarkeit und Aktivität.

Keine Unterhaltung führt also zu Desinteresse und Fokus auf die negativen Eigenschaften wie Gefühlskälte, Unehrlichkeit, langsame Prozesse. Das Geschehen wird als kaum aktuell, matt, einfarbig, schwierig und vor allem unlösbar betrachtet. Die Tendenz zur Passivität verfolgt ebenso diese Sichtweise.

Die Frage ist nun, welcher Faktor welchen bedingt. Erzeugt das Desinteresse den Mangel an Unterhaltung oder umgekehrt?

[...]

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Wie oder was ist Politik? Wie ist ein idealer Politiker? - Einstellungen und Aufmerksamkeit von Jugendlichen gegenüber Politik
Hochschule
Universität Potsdam  (Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Modelle und Methoden der empirischen Sozialforschung
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
36
Katalognummer
V27745
ISBN (eBook)
9783638297097
Dateigröße
757 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein Miniprojekt mit dem Polaritätsprofil. Als Referat vorgestellt, dann ausgearbeitet.
Schlagworte
Politik, Politiker, Einstellungen, Aufmerksamkeit, Jugendlichen, Politik, Modelle, Methoden, Sozialforschung
Arbeit zitieren
Sabrina Daudert (Autor:in), 2004, Wie oder was ist Politik? Wie ist ein idealer Politiker? - Einstellungen und Aufmerksamkeit von Jugendlichen gegenüber Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27745

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