Zum Begriff Evaluation - Exkurs: Qualität und Evaluation im System Hochschule


Referat (Ausarbeitung), 2001

17 Seiten, Note: 1,0

Sara Messing (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung.
2.1 Herkunft und Bedeutung
2.2 Zum Begriff Evaluation / Evaluationsforschung
2.2.1 Formative und summative Evaluation, bzw. prozess- oder produktorientierte Forschung
2.2.2 Fremd- und Selbstevaluation bzw. externe und interne Evaluation

3. Zur Geschichte der Evaluation / Evaluationsforschung.

4. Funktionen der Evaluation
4.1 Steuerungs- und Optimierungsfunktion
4.2 Bewertungs- und Beurteilungsfunktion
4.3 Entscheidungsfunktion
4.4 Kontroll- und Disziplinierungsfunktion
4.5 Legitimationsfunktion
4.6 Integrationsfunktion
4.7 Intensivierung des Lernens

5. Exkurs: Evaluation in der Hochschule

6. Resümee

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Veranstaltung 4.3 Praxisforschung II befasst sich in diesem Semester mit der Evaluation Sozialer Arbeit als einem Teilbereich sozialwissenschaftlicher Forschung. Im Rahmen dieser Veranstaltung habe ich mir das Thema „Evaluation, Innovation und Qualitätsmanagement“ zum Erstellen eines Kurzreferates ausgesucht.

Beim Kopieren der angegebenen Literatur entdeckte ich einen Artikel von Helmut Kromrey, der sich mit der Thematik von Qualität und Evaluation im System Hochschule beschäftigt und den ich mir aus Interesse ebenfalls kopierte.

Mein Kurzreferat beginnt damit, den Begriff der Evaluation näher zu erläutern und seine Herkunft zu klären. Im Anschluss daran möchte ich einige Schlagworte näher erläutern, die mit dem Begriff der Evaluation im Zusammenhang stehen und ihn des öfteren begleiten.

Es folgt im dritten Kapitel ein kurzer geschichtlicher Rückblick auf die Evaluationsforschung. Im Anschluß daran stelle ich Funktionen vor, die die Evaluation haben kann. Diese Aufzählung beruht nicht auf Vollständigkeit und drückt nicht aus, dass jede Evaluation alle genannten Funktionen erfüllen muss.

Im fünften Kapitel möchte ich mich dem bereits o.g. Artikel widmen und werde Kromreys Vorschlag zur Evaluation im System Hochschule vorstellen.

2. Begriffsklärung

2.1 Herkunft und Bedeutung

Das Substantiv Evaluation bzw. Evaluierung oder auch Evaluationsforschung ist aus dem Lateinischen hergeleitet und wird mit „Bewertung“ übersetzt. Es ist zusammengesetzt aus den beiden Wörtern ex „aus“ und valeur „Wert“, aus dem Mittellateinischen valor „Wert, Preis“. Das französische Verb évaluer wird übersetzt mit „berechnen, schätzen“ (vgl. Knaurs Herkunftswörterbuch 1982, S. 145).

Da der Begriff aus den USA eingeführt wurde und die Evaluierungsforschung dort ihre Anfänge nahm, möchte ich hier noch die Übersetzung von evaluation nennen: „(Ein)schätzung; Festsetzung; Einschätzung, Beurteilung,; Auswertung; Abwägung; Bewertung.“ (vgl. Pons 1996, S. 382).

Die Protagonisten dieser Forschungsrichtung waren u.a. E.A. Suchmann (1967), C.H. Weiss (1972, dt. 1975), P.H. Rossi, H.E. Freeman (1979) und L.J. Cronbach, um nur einige Namen zu nennen (vgl. Hellstern / Wollmann 1984, S. 17f.).

In der Fachliteratur der Erziehungswissenschaft, Sozialpolitik, Entwicklungspolitik und Sozialpädagogik wird unter dem Begriff der Evaluation „die akkurate Einschätzung des Wertes einer Einrichtung oder Maßnahme mit Methoden und Instrumente der empirischen Sozialforschung“ verstanden (vgl. Müller, C.W. in: Wörterbuch Soziale Arbeit 1996, S. 189).

In den Sozialwissenschaften (Soziologie, Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit) versteht man laut Haupert allgemein unter Evaluation „die Einschätzung und Bewertung der Wirkung von Einrichtungen, Massnahmen oder Verfahrensweisen, der mit den jeweiligen Fachrichtungen verbundenen Praxis, mit den Methoden und dem Instrumentarium der empirischen Sozialforschung..., mit dem Ziel, Entscheidungen über den Fortgang und / oder Fortbestand auf der Grundlage empirische gesicherter Ergebnisse zu treffen.“ (vgl. Haupert 1989, S. 4).

2.2 Zum Begriff Evaluation / Evaluationsforschung

In der Evaluationsforschung trifft man häufig auf Begriffe wie formative oder summative Evaluation bzw. prozess- oder produktorientierte Forschung und diese drücken aus ob entweder schon während des Prozesses oder im Anschluss daran Bilanz gezogen wird. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeiten der Fremd- und Selbstevaluation bzw. der externen und internen Evaluation. Diese Betrachtungen möchte ich im folgenden näher erläutern.

2.2.1 Formative und summative Evaluation, bzw. prozess- oder produktorientierte Forschung

Das lateinische Wort formare bedeutet „ bilden, formen, gestalten“ und daraus kann man auch die Bedeutung für den Forschungstypus der formativen Evaluationsforschung herleiten. Diese Bezeichnung drückt aus, dass „die Forschung noch an der Formung des Programms beteiligt ist“ (vgl. Müller 1998, S.160). Dadurch wird gewährleistet, dass schon während des Programmablaufes Veränderungen vorgenommen werden können.

Die prozessorientierte Forschung ist im Grunde genommen nichts anderes, denn schon während einer Maßnahme o.ä. finden Entwicklungs- und Lernprozesse statt. Stockmann schreibt der formativen Evaluationen folgende Eigenschaften zu: „aktiv-gestaltend, prozeßorientiert, konstruktiv und kommunikationsfördernd“ (vgl. Stockmann 2000, S.14).

Die summative oder auch produktorientierte Forschung drückt wie der Name schon aus, das man am Ende eines Programmes fragt, was „summa summarum“ dabei heraus gekommen ist. Es interessiert vor allen Dingen, ob der angestrebte Soll-Zustand erreicht worden ist (a.a.O.). Stockmann umschreibt die summative Evaluation wie folgt: „zusammenfassend, bilanzierend und ergebnisorientiert“ (vgl. Stockmann 2000, S. 14).

An dieser Stelle möchte ich kurz die Begriffe Effizienz und Effektivität erwähnen, die bei dieser Forschungsmethode doch sehr im Vordergrund stehen. Auf den ersten Blick erscheint es sinnvoll eine soziale Einrichtung oder Dienstleistung danach zu beurteilen, ob sie ihre vorgegebenen Ziele erreicht hat. Doch wenn man genauer hinsieht wird man feststellen müssen, dass diese Betrachtungsweise zu kurz greift (vgl. Heiner 1986 S. 72). Heiner kritisiert die produktorientierte Evaluation in folgenden drei Punkten:

- Nebeneffekte und Folgekosten werden nicht beachtet
- Soziale Dienste und Einrichtungen sind nicht für das Beseitigen von Problemen zuständig
- Fachliche Qualität ist ein wichtiges Beurteilungskriterium

Heiner schlägt deshalb vor den produktorientierten Begriff von Effektivität weiter zu fassen, um vier Dimensionen der Effektivität sozialer Arbeit zu erfassen:

1. Effektivitätsanalyse, zur Überprüfung, ob gewisse Ziele erreicht worden sind;
2. Effizienzanalyse, zum Kosten-Nutzen Vergleich
3. Verträglichkeitsanalyse, zur Untersuchung möglicher Nebeneffekte und Spätfolgen auf das ökologische Gleichgewicht verschiedener sozialer Systeme (Klient, Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft...)
4. Qualitätsanalyse, zur Überprüfung der fachlichen Qualität

(vgl. Heiner 1986, S. 72f.)

Die beiden Formen schließen sich allerdings nicht aus, letztendlich können während der Durchführungsphase sowohl die formative als auch die summative Evaluation möglich sein (vgl. Stockmann 2000, S. 14).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Zum Begriff Evaluation - Exkurs: Qualität und Evaluation im System Hochschule
Hochschule
Katholische Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken
Veranstaltung
Praxisforschung II
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
17
Katalognummer
V27627
ISBN (eBook)
9783638296267
ISBN (Buch)
9783638921282
Dateigröße
485 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Begriff, Evaluation, Exkurs, Qualität, Evaluation, System, Hochschule, Praxisforschung
Arbeit zitieren
Sara Messing (Autor:in), 2001, Zum Begriff Evaluation - Exkurs: Qualität und Evaluation im System Hochschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27627

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