Depression. Ursachen und Behandlung


Seminararbeit, 2014

20 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist eine Depression
2.1 Unterschied zwischen depressiv und traurig
2.2 Ursachen für eine Depression
2.2.1 Biochemische Faktoren
2.2.2 Soziales Umfeld
2.2.3 Stressoren

3. Geschlechtsspezifischer Umgang mit Depression

4. Behandlung der Depression
4.1 Die Psychotherapie
4.2 Medikamentöse Behandlung
4.2.1 Antidepressiva
4.2.2 Placebo
4.3 Elektrokrampftherapie

5. Depression, Krankheit oder andauernde Traurigkeit
5.1 Persönliches Statement

6. Literaturverzeichnis:

1. Einleitung

Henry wurde in Italien geboren. Als er 4 Jahre alt war, brachten seine Eltern ihn zu Freunden, die in einer entfernten Stadt lebten. Seine Eltern wurden aus politischen Gründen verfolgt und hatten Angst um ihren Sohn. Henry konnte die Zusammenhänge noch nicht verstehen, fühlte sich aber bestraft und fortgeschickt weil er böse war. Später lebte die Familie wieder zusammen und Henry tat, was in seinen Kräften stand, damit Mutter und Vater ihn niemals wieder zurückweisen. Der Fallbericht geht 40 Jahre später weiter, als Henry bereits promoviert hatte. (Vgl. Arieti, Silvano; Bemporad, Jules 1998: S. 328f) Der Arzt Dr. Henry Tusdori war 47 Jahre alt, als er um Behandlung wegen einer Depression bat, die bereits seit 7 Jahren bestand. Als Mediziner hatte er sich natürlich selbst alle möglichen Antidepressiva beschaffen können, aber sie hatten keine Besserung seines Zustandes gebracht. Vor kurzem war die Krankheit sogar schlimmer geworden und er hatte sich überlegt, ob er nicht lieber ins Krankenhaus gehen sollte. Die Verschlechterung war nach seiner Scheidung eingetreten. Er fühlte sich einsam und ungeliebt. Auch eine Liebesbeziehung zu einer anderen Frau, welche ihn liebte konnte ihn nicht aus seiner depressiven Phase befreien. (Ebd.)

Warum habe ich dieses Fallbeispiel als meine einleitenden Worte in meine Seminararbeit gewählt? Ich habe viel Literatur und viele Fallberichte zum Thema Depression gelesen, aber dieser hier schien mir für meine Einleitung am treffendsten. Es hat viele interessante Fallbeispiele[1] gegeben, jedoch hatte dieser Arzt Zugang zu jeder medizinischen Versorgung, welche ihm hätte verschrieben werden können. Und dennoch hat er es in 7 Jahren nicht geschafft, das richtige Medikament zu finden. Stellt sich da nicht die Frage: Gibt es überhaupt das richtige Medikament gegen Depression? Und das war nicht die einzige Frage, welche mich im Laufe meiner Seminararbeit beschäftigt hat. Ist Depression eine Krankheit oder eine langanhaltende Traurigkeit? Wie viele Menschen sind davon betroffen? Liegt die Ursache von Depressionen in Schicksalsschlägen, wie z.B bei dem Tod eines geliebten Menschen oder trägt man die Krankheit in sich? Bedeutet Depression einer ständigen Traurigkeit verfallen zu sein? Im weiteren Verlauf der Seminararbeit werden diese Fragen beantwortet. Vor allem aber dreht es sich um eine gesellschaftlich interessante Frage. Doch zuvor ein Überblick.

Auf den ersten Seiten meiner Ausarbeitung möchte ich den Lesern das Thema Depression näherbringen, sodass eine Vorstellung entsteht, was Depression überhaupt ist. Um dies zu erreichen, beginne ich mit den Ursachen, welche ich in drei Themengebiete unterteilt habe und werde anschließend genauer auf den geschlechtsspezifischen Umgang mit Depression eingehen. Bevor ich auf die Themenfrage eingehen werde, stelle ich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von einer Depression vor. Mein Schlusswort wird meine persönliche Meinung sein, welche ich mir im Laufe der Ausarbeitung gebildet habe.

Die Frage was Depression eigentlich ist, scheint sehr banal zu sein, doch befragt man Google erscheinen 10 unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Antworten darauf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (Abb.1) Um die Bandbreite von Meinungen, selbst derer von Fachleuten aufzuzeigen, möchte ich einen kurzen Zeitungsausschnitt zitieren: "Depressive Menschen sind nicht krank, behauptet der Buchautor Josef Giger-Bütler und suggeriert, nur der eigene Wille helfe aus dem Tief. Depressive Menschen sind nicht krank! Wie ein Mantra wiederholt der Autor diesen Satz immer wieder. Depression sei ein Leiden, das auf einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur fuße. Und jeder könne sich aus eigener Kraft befreien.

So lautet die Essenz des Buches, das der Schweizer Psychotherapeut Josef Giger-Bütler jetzt veröffentlicht hat." (http://www.fr-online.de/wissenschaft/autor-josef-giger-buetler---depression-ist-keine-krankheit-,1472788,11775030.html Zugriff 08.03.14)

Auf den kommenden Seiten werden immer wieder Kästen zu sehen sein, welche die wichtigsten Punkte der jeweiligen Seite zusammenfassen.

Dieser Aussage möchte ich Frau Ursula Numbers einleitenden Worte zu ihrem Buch „Depression Die verkannte Krankheit“ gegenüberstellen: "Einem depressiven Menschen auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: ›Es wird schon wieder, reiß dich ein bisschen zusammen‹, ist vergleichbar widersinnig wie die Aufforderung an einen Diabetiker, sein Körper solle mehr Insulin produzieren.« Depression ist eben nicht, wie gemeinhin immer noch angenommen wird, eine Charakterschwäche, sondern eine handfeste Krankheit, an der fast jede/r Zehnte leidet, Frauen häufiger als Männer." (Number, Ursula 2006; S. 2) Wie man sehen kann liegen also selbst die Meinungen von Experten weit auseinander. Darum ist die Themenfrage meiner Seminararbeit: Ist Depression ein Leiden, welches man aus eigener Kraft wieder in den Griff bekommt oder eine ernst zu nehmende Krankheit?

Gerade weil die Meinungen so weit auseinander liegen, ist es mein Ziel Ihnen mit dieser Seminararbeit einen vorurteilsfreien Überblick zum Thema Depression zu verschaffen. Nach dem Lesen, sollte, könnte, bzw. müsste sich jeder Leser ein Bild darüber machen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb. 2)

2. Was ist eine Depression

Depression ist ein Gefühl der Betrübtheit, das im Laufe der Zeit eben nicht nachlässt. Dieses Gefühl scheint im Verhältnis zum auslösenden Ereignis übertrieben oder unangemessen zu sein. Die Art der Betrübtheit verzögert oder unterbricht die Handlung eines Menschen oder macht sie zunichte. Begleitet wird dies von einem Gefühl der qualvollen Beunruhigung, was sich nur schwer im Zaum halten lässt (Vgl. Arieti, Silvano; Bemporad, Jules 1998: S.15)

"Depressionen sind seit Beginn der Menschheitsgeschichte bekannt und wurden bereits vor mehr als 2000 Jahren wissenschaftlich beschrieben. Die Melancholie, eine der frühesten Bezeichnungen für eine Depression, geht auf Hippokrates zurück."(Andrea M. Hesse 2006: S. 32)

Damit geht jedoch keine akute körperliche Gefährdung einher und die Krankheit ist auch nicht ansteckend[2]. Dennoch ist sie eine schwerwiegende Erkrankung, sogar eine Volkskrankheit. Das bedeutet sie trifft jeden, ob arm oder reich, jung oder alt, Manager, Schüler, Lehrer oder Hausfrau. Man schätzt, dass es allein in Deutschland vier Millionen akut Betroffene gibt. Depressionen haben unglaublich viele unterschiedliche Gesichter. Sie kann sich hinter Rückenschmerzen oder einem enormen Maß an Müdigkeit verstecken. Oft tritt sie in einer Kombination aus Angst und Unruhe auf. Jeder erlebt Depression anders, d.h. andere Symptome sind möglich, Stärke und Dauer sind individuell. Das macht es sehr schwer die Krankheit diagnostizieren zu können. (Vgl. Hesse, Andrea 2006: S. 15)

"Und noch ein weiterer Grund verhindert oft, dass der behandelnde Arzt die Depression eines Patienten erkennt: Ein großer Teil der Betroffenen, schätzungsweise 30 Prozent, zeigen nicht die typischen Depressionssymptome. Diese Erkrankten sind nicht antriebsgehemmt, freudlos, passiv, wie gelähmt und verlangsamt in ihren Handlungen und ihrem Denken, sondern zeigen ein depressionsuntypisches Bild: Sie sind rastlos, treten selbstbewusst auf, sind leistungsorientiert und bemüht, einen guten Eindruck zu hinterlassen." (Nuber, Ursula 2006: S. 8f)

Je nachdem wie schwer die Depression ist, unterscheidet der Arzt in sogenannte depressive Episoden. Diese können leicht, mittelschwer und schwer sein . Um dies einordnen zu können, müssen Indikatoren dafür geschaffen werden. Die Internationale Diagnoseklassifikation der WHO[3] legt für eine Diagnosestellung Haupt- und Nebensymptome fest: (ICD10[4] )

Hauptsymptome: - Depressive Stimmung die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag. - Verlust von Interesse und Freude an Aktivitäten, welche normalerweise als angenehm erlebt werden. - Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit

Nebensymptome - Vermindertes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl - Schuldgefühle - Selbstmordgedanken und Absichten - Konzentrationsschwierigkeiten - Schlafstörungen - Appetitverlust oder gesteigerter Appetit

[...]


[1] Fallbeispiele: Lisette S., Matie C., Paul R. (Arieti, Silvano; Jules Bemporad 1998: S. 337-369)

[2] Depression ist nicht ansteckend doch kann ein depressiver Mensch „unabsichtlich, aber mühelos die anderen dahin bringen, dass sie nichts mit ihm zu tun haben“(Yapko, Michael 2001: S. 92) wollen. Auch können sie nicht betroffene Personen dahingehend beeinflussen, dass diese nur noch pessimistische Menschen um sich haben wollen, um sich gegenseitig zu entmutigen. (Vgl. Ebd.)

[3] World Health Organisation

[4] Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (eng. International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Depression. Ursachen und Behandlung
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim, früher: Berufsakademie Heidenheim
Note
1,5
Autor
Jahr
2014
Seiten
20
Katalognummer
V276229
ISBN (eBook)
9783656692218
ISBN (Buch)
9783656692232
Dateigröße
781 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Majors Depression
Arbeit zitieren
Manuel Lemke (Autor:in), 2014, Depression. Ursachen und Behandlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276229

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