Prävention von Studienabbrüchen

Eine Untersuchung mit fünf Fallstudien


Referat (Ausarbeitung), 2013

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Berufliche Objekttheorien in der Prävention gegen Studienabbrüche
2.1 Gründe für Studienabbrüche im Allgemeinen
2.2 Trait-and-Factor-Ansatz
2.3 Entwicklungsbezogene Ansätze
2.4 Informationsstrukturelle Methodik
2.5 Ansatz des „Life-designing“
2.6 Qualitätsmanagement zum Studienbeginn

3. Fallstudien

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Anhang

1. Einleitung

Alleine in Deutschland brechen ca. 22% aller Studenten ihr Studium ab. Innerhalb der OECD-Länder liegt diese Quote sogar bei 30% und bei manchen Studiengängen ist diese Zahl weitaus höher, im Bereich des MINT bspw. (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) liegt diese Quote gar bei 53 Prozent. Da jeder Student Kosten für die Hochschule und den Staat verursacht, ist dies ein wichtiges Feld in dem es guter Beratung zur Prävention eines Studienabbruchs bedarf. Diese Prävention muss bereits in der Schule beginnen und sollte darüber hinaus im Studium fortgesetzt werden, also dann, wenn die jungen Erwachsenen bereits immatrikuliert sind. (vgl. Völker, 2012) Bevor man sich darüber Gedanken machen kann, wie man diese hohen Werte an Abbrüchen senkt, muss zuerst danach gefragt werden, was die Gründe für einen gewählten Studiengang sind und was die Gründe für einen Abbruch sind. Diese Hausarbeit setzt sich mit der Thematik „Prävention von Studienabbrüchen“ auseinander. Hierbei soll zunächst ein Einblick in die häufigsten Gründe gegeben werden, warum Jugendliche bzw. junge Erwachsene eine akademische Ausbildung vorzeitig ohne Abschluss beenden. Anschließend folgt eine theoretische Fundierung, in der vier allgemeinere Theorien und ein Praxisbeispiel zur Prävention von Studienabbrüchen näher beschrieben werden. Hierzu zählen der Trait-and-Factor-Ansatz, Entwicklungsbezogene Ansätze, Informationsstrukturelle Methodik sowie der Ansatz des Life-designing. Abgeschlossen wird dieses Referat mit einer Zusammenfassung von fünf Fallstudien, die im Zuge der Erstellung dieser Hausarbeit durchgeführt wurden. Für diese Fallstudien wurden fünf Studienabbrecher zu ihren eigenen Beweggründen für einen Studienabbruch befragt und welche Präventivmaßnahmen von der einzelnen Hochschule vorgenommen wurden bzw. was für Maßnahmen sich die Befragten gewünscht hätten.

2. Berufliche Objekttheorien in der Prävention gegen Studienabbrüche

Bevor Strategien zur Prävention von Studienabbrüchen erörtert werden können, muss man zunächst nach den Gründen eines Studienabbruchs und zuvor schon der Wahl für einen Studiengang fragen, damit man zukünftig bessere Beratungen durchführen kann um die Zahl der Studienabbrüche zu senken. Daher erfolgt hier zunächst eine Erörterung der Gründe für einen Studienabbruch im Allgemeinen, welche von Daten einer Studie des Hochschulinformationssystems stammen. Anschließend erfolgt eine Sammlung von Ansätzen für die Wahl eines Berufes bzw. Studienganges.

2.1 Gründe für Studienabbrüche im Allgemeinen

Das Problem des Studienabbruchs beginnt oft schon mit der Wahl eines Studienganges. Abiturienten orientieren sich häufig an den Plänen und Wünschen anderer, wie bspw. Mitschülern oder den eigenen Eltern, anstatt eine Entscheidung zu treffen, die mit den eigenen Stärken und Interessen übereinstimmt. Dies alleine erklärt nicht die hohe Zahl der Studienabbrüche, das Wissen über die eigenen Talente würde aber die Chancen ein Studium erfolgreich abzuschließen deutlich erhöhen. (vgl. Stephan, 2009, S. 16)

Das tatsächliche Abbrechen eines Studiums ist in den meisten Fällen immer als ein Prozess zu sehen und nicht nur als eine spontane Entscheidung. Würde man sich bei einer Untersuchung der Gründe nur auf die Situation unmittelbar vor der Exmatrikulation beschränken, blieben viele Einflüsse unberücksichtigt. Daher sollte man bei Studienabbrüchen eher von einem Mix aus Bedingungsfaktoren sprechen und nicht nur von einzelnen Gründen (vgl. Meyer, Diem, Droz, Kiener, & Galley, 1999). Eine 2010 veröffentlichte Studie des Hochschulinformationssystems [HIS] ergab, dass sich die meisten Gründe unter den sieben folgenden befinden bzw. auf ihnen basieren:

- zu hohe Leistungsanforderungen
- finanzielle Probleme
- nicht bestehen von Klausuren bzw. Prüfungen
- fehlende Studienmotivation
- schlechte Studienbedingungen
- Wunsch einer beruflichen Neuorientierung
- familiäre bzw. persönliche Probleme
- gesundheitliche Gründe (vgl. Heublein, Hutzsch, Schreiber, Sommer, & Besuch, 2010, S. 16)

2.2 Trait-and-Factor-Ansatz

Der Trait-and-Factor-Ansatz wurde bereits 1909 von F. Parsons aufgestellt. In diesem Ansatz geht es darum eine bestmögliche Passung von Menschen und Berufstätigkeiten zu finden. Diese Passung bezeichnet man auch als matching. Das Ermitteln dieses matching ist dabei der Auftrag für die berufliche Beratung, der auf der Grundannahme einer vorbestimmten Harmonie zwischen Mensch und Arbeitswelt basiert und sich anhand folgender Merkmale charakterisieren lässt:

- Jeder Mensch ist durch psychische Eigenschaften für eine bestimmte Art von Beruf geeignet.
- Menschen in unterschiedlichen Berufen haben unterschiedliche psychische Eigenschaften.
- Beruflicher Erfolg und Zufriedenheit korrelieren direkt mit dem Grad an Übereinstimmung zwischen individuellen und beruflichen Merkmalen. (vgl. Ertelt & Frey, 2011, S. 2)

Die Ausprägungen der Traits, also der individuellen Fähigkeiten und die Ausprägung der Factors sind die Werte, die für eine erfolgreiche Arbeitsleistung benötigt werden. Diese lassen sich beide über standardisierte Tests ermitteln und versuchen dabei ein hohes matching zu finden. Dabei werden allerdings Dinge, wie Work-Life-Balance oder eine individuelle Karriereplanung, außer Acht gelassen, welche allerdings auch eher Phänomen der heutigen Zeit sind. (vgl. McMahon & Patton, 2002, S. 53f) Anzumerken ist allerdings, dass der Trait-and-Factor-Ansatz nicht als komplett überholt gilt, da bspw. neuere Ansätze, wie das ASVAB Career Exploration Program, auf der Grundidee des matchings aufbauen und es auch heute noch Vertreter dieses Ansatzes wie J. Holland gibt. (vgl. Baker, 2002, S. 360f) Eine weitere Schwäche dieses Ansatzes ist es, dass von konstanten Persönlichkeitsmerkmalen und beruflichen Anforderungen ausgegangen wird, was daher einen sich stetig wandelnden Arbeitsmarkt und die Entwicklung von Menschen völlig außer Acht lässt. Daher kann man sagen, dass der Trait-and-Factor-Ansatz zwar durchaus gute Ergebnisse liefert, die allerdings lediglich Momentaufnahmen wiedergeben. (vgl. Ertelt & Frey, 2011, S. 3) Im Bereich der Prävention von Studienabbrüchen kann der Trait-and-Factor-Ansatz sicher dazu verwendet werden um den Studieninteressierten aufzuzeigen welche Studiengänge oder Ausbildungsberufe zu ihren Fähigkeiten passen um bspw. zu verhindern, dass ein Studiengang gewählt wird, weil Freunde ihn gewählt haben.

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Prävention von Studienabbrüchen
Untertitel
Eine Untersuchung mit fünf Fallstudien
Hochschule
Universität Mannheim
Veranstaltung
Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung.
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
18
Katalognummer
V275879
ISBN (eBook)
9783656687405
ISBN (Buch)
9783656687399
Dateigröße
535 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dieses Referat wurde im Seminar Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung gehalten. Dieser schriftliche Ausarbeitung stellt den schriftlichen Teil des Leistungsnachweises dar.
Schlagworte
Studienabbruch, Prävention, Uni Mannheim, Ertelt, Wirtschaftspädagogik, Berufsberatung
Arbeit zitieren
Bachelor of Science Josua Flath (Autor:in), 2013, Prävention von Studienabbrüchen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275879

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