Das Fidschianische Personenkonzept


Hausarbeit, 2011

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Personenkonzept

3. Fidschi und Ozeanien

4. Das fidschianische Personenkonzept
4.1. Hierarchie und Egalität
4.2. Nicht essen: „yalo“ und „mate“
4.3. Kava-Konsum: „yaqona“ und „mana“
4.4. Kannibalismus: „veikanikani“

5. Christianisierung, Kolonialismus und Veränderung des Personenkonzeptes
5.1. Europäer auf Fidschi: Kolonialismus und „lotu“
5.2. Tradition und Kolonisation: „yaqona“ trinken
5.3. Kannibalismus und Christentum: „veikanikani“ oder „veilomani“?

6. Schlussfolgerung

7. Literaturangaben

1. Einleitung

Die Begegnungen zwischen Europäern und den Bewohnern der Neuen Welt und die Entdeckung kannibalischer Praktiken in Amerika und im Pazifik lösen in der Kolonialzeit einen Diskurs über Kannibalismus aus. Das Klischee des Kannibalen wird zum Symbol der primitiven Barbarei, der unzivilisierten Wilden und des kulturell Fremden. Er repräsentiert das Gegenteil der westlichen, modernen Zivilisation und Kultur (Lindenbaum 2004: 477). Ich möchte in dieser Arbeit über das stereotypische Bild des „Menschenfressers“ hinausgehen und mich mit den indigenen Erklärungsmodellen und Vorstellungen auseinandersetzen. Dieses spezifische Thema werde ich in die allgemeine Fragestellung einbetten. Meine Hausarbeit handelt vom fidschianischen Personenkonzept in Bezug auf den Konsum und dessen Wandel unter dem Einfluss der Christianisierung und des Kolonialismus.

Zunächst möchte ich einige grundlegende Begriffe und Konzepte abklären und beginne meine Arbeit aus diesem Grund mit der Definition des Personenkonzeptes und einigen ethnographischen Daten über Fidschi und Ozeanien. Anschließend werde ich zum fidschianischen Personenkonzept, dem Kern meiner Hausarbeit, übergehen und anhand verschiedener wissenschaftlicher Quellen zum Thema Konsum auf Fidschi einige zentrale Aspekte der fidschianischen Wahrnehmung der Person aufzeigen. Dabei orientiere ich mich vor allem an Christina Torens Buchbeitrag „Cannibalism and Compassion: Transformation in Fidjian Concepts of the Person“ aus dem von Verena Keck herausgegebenen Sammelband „Common Worlds and Single Lives: Constituting Knowledge in Pacific Societies“. Die Darstellung dieser Forschungsarbeit ergänze ich durch zahlreiche andere wissenschaftliche Forschungsergebnisse, um einen differenzierten Überblick über das Thema zu geben. Im Anschluss daran gehe ich zum Wandel des Personenkonzeptes unter dem Einfluss des Christentums und der Kolonisation über, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des vorkolonialen und des gegenwärtigen Personenkonzeptes aufzuzeigen. Zum Schluss werde ich die Arbeit mit einem kurzen Fazit abschließen.

2. Personenkonzept

Um den Personenbegriff zu definieren beziehe ich mich auf den 1989 in der Zeitschrift „American Anthropologist“ erschienenen Artikel „Concept of Individual, Self, and Person in Description and Analysis“ von Grace G. Harris.

Die Autorin grenzt in diesem Beitrag drei grundlegende Konzepte voneinander ab: Individuum, Selbst und Person. Das Individuum ist der biologische Mensch als einzelne Einheit in der Gesamtheit der Menschheit. Die psychologische Dimension des Menschen bildet das Selbst, welches als „locus of experience, including experience of that human’s own someoneness“ (Harris 1989: 601) definiert wird. Das Selbst ist dual und in das innere, impulsiv handelnde Selbst als individuelles Subjekt und das öffentliche, gesellschaftliche Selbst als trennbares Objekt unterteilt. Das Erste entspricht im Englischen dem Pronomen „I“ und das Zweite dem Pronomen „me“. Die Person ist das menschliche Wesen als soziologistisches, interaktiv agierendes Mitglied der Gesellschaft. (Harris 1989: 600-601). Harris schreibt zum Personenbegriff Folgendes (1989: 602):

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Das Fidschianische Personenkonzept
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
14
Katalognummer
V275761
ISBN (eBook)
9783656687481
ISBN (Buch)
9783656687504
Dateigröße
442 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Personenkonzept, Ozeanien, Fidschi, Kolonialismus, Christianisierung
Arbeit zitieren
Véronique Becker (Autor:in), 2011, Das Fidschianische Personenkonzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275761

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