Bodentypen und ihre Verbreitung in Deutschland


Studienarbeit, 2010

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1 Einleitung

Im Proseminar „Physische Geographie Deutschlands“ im Wintersemester 2009/2010 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sollen alle Grundlagen, Eigenschaften und Probleme der physischen Geographie Deutschlands aufgezeigt, erklärt und besprochen werden. So wird in dieser Hausarbeit das Thema „Bodentypen und Verbreitung“ behandelt. Doch vorerst folgen ein paar einleitende Worte und Definitionen.

Bevor man sich mit den spezifischen Bodentypen befasst, muss zuerst einmal geklärt werden, wobei es sich bei dem Begriff „Boden“ überhaupt handelt. Hier liefert Schachtschabel et al. (1984: 1) diese Definition über den Begriff und das Wesen des Bodens: „Ein Boden Ist Teil der belebten obersten Erdkruste; er ist nach unten durch festes oder lockeres Gestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre begrenzt, während er zur Seite gleitend in benachbarte Böden übergeht.“ Desweiteren besteht ein Boden aus Mineralien und organischem Humus, welche durch ihre Anordnung ein Bodengefüge bilden, dessen Hohlräume mit Bodenlösung und Bodenluft gefüllt sind. Entwickelnde Einflüsse auf den Boden sind das Klima und die Vegetation, die die bodenbildenden Prozesse liefern (z.B.: Verwitterung, Zersetzung, etc.), welche den Boden umwandelten und weiter umwandeln. Der Einfluss des Menschen führt außerdem zu einer Entwicklung von Kulturböden (vgl. Schachtschabel et al. 1984: 1). Mit diesen Aspekten und noch weitaus ausführlicher beschäftigt sich die Wissenschaft der Bodenkunde.

Boden bietet neben Luft und Wasser eine entscheidende Voraussetzung für die Entstehung von Leben in unserer Umwelt. Böden bilden Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen. Außerdem sichert er den Großteil der Nahrung der Lebewesen auf der Erde, indem er das Wachstum der Pflanzen ermöglicht und durch die Filtrierung des Niederschlags sorgt der Boden für eine Sicherung und Qualität des Guts Wasser (vgl. Schilling/Hammerl 2002: 5).

Als einen Bodentyp bezeichnet man die „Böden, die den gleichen Entwicklungsszustand, der durch eine bestimmte Horizontkombination ausgedrückt wird, aufweisen“ (Schachtschabel et al. 1984: 352). Diese Bodentypen werden in Deutschland hauptsächlich durch ihre Farbe (z.B.: Braunerde) oder durch ausländische Begriffe, die eine Eigenschaft darstellen (z.B.: Rendzina, polnisch: „rauschen“). Die Klassifizierung als Bodentyp findet sich in der Bodensystematik wieder, in der die Böden in die oberste Kategorie, die Abteilungen, darunter in die Bodenklassen, dann in Bodentypen und in weitere Unterkategorien Subtypen, Varietäten und Subvarietäten unterteilt werden. Diese genetische und mittlerweile am weitesten Verbreitete Systematik geht größtenteils auf den Russen W.W. Dokutschajew zurück und in Deutschland entstand daraus durch das von E. Mückenhausen modifierzerte „natürliche“ System L. Kubienas das oben beschriebene Klassifikationssystem Deutschlands, das weiterhin durch die Systematik-Kommission der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft ergänzt wird (vgl. Schachtschabel et al. 1984: 352-353; Mückenhausen 1977: 1).

Die Darstellung der Bodentypen erfolgt zumeist in farbigen Bodenprofilen, welche die wesentlichen Merkmale der Bodentypen aufzeigen und erkennbar machen. Hier wird ein zweidimensionaler Vertikalschnitt durch die Erdoberfläche von der Streuauflage bis zum unverwitterten Ausgangsgestein dargestellt. Dies geschieht entweder graphisch dargestellt oder anhand eines Fotos des Profils.

Die Verbreitung der Böden wird in Bodenkarten (Bspl. Abb.1) dargelegt, deren Anfertigung in Deutschland den geologischen Landesämtern obliegt. „Die Bodenaufnahme erfolgt dabei weitgehend nach vereinheitlichen Kartierschlüsseln“ (Schachtschabel et al. 1984: 402).

Im Folgenden Hauptteil dieser Hausarbeit wird nun auf der Grundlage der deutschen Bodensystematik nach Mückenhausen, die wichtigsten Bodentypen Deutschlands in ihren Eigenschaften, ihrer Entstehung und ihrer Verbreitung beschrieben und dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bodenübersichtskarte 1: 5.000.000

Quelle: Umweltbundesamt.de, 2009

2 Hauptteil

2.1 Terrestrische Böden

Bei den terrestrischen Böden handelt es sich um auch sog. Landböden, die außerhalb des Grundwassereinflusses zu finden sind (vgl. Schachtschabel et al. 1984: 360; Mückenhausen 1977: 51).

2.1.1 Terrestrische Rohböden

Die terrestrischen Böden unterliegen kaum der chemischen Verwitterung und weisen dadurch keinen bis fast keinen Humus-Horizont auf, was die Horizontfolge auf ein (A)-C-Profil beschränkt, wobei der C-Horizont noch in C1 und C2 unterteilt sein kann. In dieser Bodenklasse ist vor allem der Syrosem (russ: rohe Erde)/Lithosol vorherrschend, der, wie der Name schon sagt, Gesteinsrohböden oder auch sog. Schutt- oder Skelettböden bezeichnet. Als Beispiel wir im Folgenden ein Karbonat-Syrosem beschrieben (vgl. Schachtschabel et al. 1984: 361; Mückenhausen 1977: 56).

Beispiel:

Bodentyp: Karbonatrohboden (Abb.2)

Profil: Der sehr geringmächtige A-Horizont (<2cm; auch Nano-A-Horizont) liegt direkt auf festem Gestein auf, dem C-Horizont

Entstehung: Dieser Bodentyp befindet sich ganz am Anfang der Bodenbildungsphase. Das unverwitterte Ausgangsgestein unterliegt der physikalischen Verwitterung die durch Temperaturunterschiede oder Frostsprengung zur Lockerung des Gesteins führt. Nun kann auch stärker die chemische Verwitterung einsetzen, da selbst an unverwitterten Gesteinen sich Flechten und Moose ansiedeln und dem Gestein Nährstoffe entziehen. Durch diese Prozesse wird nun zumindest ansatzweise Humus an der Oberfläche gebildet und man kann von einem Gesteinsrohboden sprechen. Die Bezeichnung Karbonat-Rohboden kommt daher, dass er hauptsächlich aus Karbonaten besteht, was auf das junge Alter des Bodens schließt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 2: Karbonatrohboden

Quelle: Mückenhausen 1959: 24

Verbreitung: Der Syrosem ist in Deutschland vor allem in Erosionslagen zu finden wo ein kompletter Bodenabtrag stattgefunden hat oder Gestein anderweitig freigelegt wurde. So findet man diesen Bodentyp an steilen Lagen in den Alpen und kleinflächig in den Mittelgebirgen und auf jungen Dünen(vgl. Schachtschabel et al. 1984: 361; Mückenhausen 1959: 24).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Bodentypen und ihre Verbreitung in Deutschland
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Note
2,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
14
Katalognummer
V275675
ISBN (eBook)
9783656681618
ISBN (Buch)
9783656681601
Dateigröße
1530 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
physische geographie, bodengeographie, böden, deutschland, verbreitung
Arbeit zitieren
Johannes Dentler (Autor:in), 2010, Bodentypen und ihre Verbreitung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275675

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