Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Pralinen
2.1.1 Definition
2.1.2 Besonderheiten
2.1.3. Funktionen der Pralinen
2.2 Verpackung
2.2.1 Grundfunktion
2.2.2 Zusatzfunktionen
2.2.3 Verpackungsdesign
3. Lindt Pralinés Hochfein
3.1. Zweidimensionale Gestaltungsfaktoren
3.1.1. Farbe
3.1.2 Typografie
3.1.3 Bilder
3.2 Dreidimensionale Gestaltungsfaktoren
3.2.1 Material
3.2.2 Form
4. Fazit
Quellenverzeichnis
Anhang
Anhang 1: Statistik: Kaufhäufigkeit von Pralinen für den Haushalt
Anhang 2: Statistik: Verwendung von Pralinen als Geschenk
Anhang 3: Vorderseite der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Pralinenverpackung
Anhang 4: Lindt – Schriftzug & Logo
Anhang 5: Seitenansicht der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Verpackung
Anhang 6: Rückseite der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Verpackung
Anhang 7: Statistik: Anteil der Verpackungsmittel auf dem Weltmarkt
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kaufhäufigkeit von Pralinen für den Haushalt
Abbildung 2: Verwendung von Pralinen als Geschenk
Abbildung 3: Vorderseite der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Verpackung
Abbildung 4: Lindt-Schriftzug & Wappen
Abbildung 5: Seitenansicht der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Verpackung
Abbildung 6: Rückseite der "Lindt-Pralinés-Hochfein"-Verpackung
Abbildung 7: Anteil der Verpackungsmittel auf dem Weltmarkt
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die Verpackung ist zentraler Bestandteil der Kontaktaufnahme zwischen dem Konsumenten und dem Produkt am Point-of-Sale (POS) (vgl. Littel, 2010, S. 1). Die Vermarktung von Produkten über die Verpackungsgestaltung gewann Ende der 50er Jahre an Bedeutung, als die Produktvermarktung über kommerzielle Fernsehprogramme und Selbstbedienungsläden zunahm (vgl. Stewart, 2008, S. 11). Das Verpackungsdesign ist insbesondere auf gesättigten Märkten sehr wichtig (vgl. Underwood und Klein 2002, zit. In: Littel, 2010, S. 1), da sich verschiedene Produkte gleicher Kategorien immer ähnlicher werden und sie ohne ihre Verpackung nicht voneinander unterscheidbar wären (vgl. Schröder, 2010, S. 2; Funke, 2012, S. 18). Deshalb ist das Verpackungsdesign ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskommunikation, denn „eine vorrangige Quelle innerer Markenbilder sind die visuellen Eindrücke von Design und Verpackung“ (Kroeber-Riel, 1993, S. 254).
Das „Point of Purchase Advertising“ - Institut hat 1995 in einer Studie belegt, dass mehr als Zweidrittel aller Kaufentscheidungen am POS getroffen werden (vgl. Littel, 2010, S. 32). Einer weiteren Studie der BBDO-Gruppe (2009) zufolge, erleben 64 % der Konsumenten Marken bzw. Dienstleistungen in verschiedenen Produktkategorien als austauschbar (vgl. Esch, 2012, S. 34). Diese Austauschbarkeit schränkt die Wiedererkennung und den Aufbau eines klaren Images stark ein (vgl. Sonders, 2012, S. 6) und behindert somit die Bildung einer positiven Markeneinstellung (vgl. Esch, 2012, S. 258). Die Wichtigkeit des Verpackungsdesigns in der Unternehmenskommunikation wird oftmals unterschätzt, da es meist nicht als eigenständiges Instrument, sondern als Bestandteil der allgemeinen Produktgestaltung gesehen wird. Das kann zur Folge haben, dass die vielfältigen Möglichkeiten der Verpackungsgestaltung oftmals nicht genutzt werden (vgl. Schröder, 2010, S. 2) und die Wirkung einzelner Gestaltungsfaktoren auf den Konsumenten unbekannt bleibt.
In dieser Arbeit wird untersucht, wie einzelne Gestaltungselemente der „Lindt Pralinés Hochfein“-Verpackung auf den Konsumenten wirken. Aufgrund des Umfangs dieser Ausarbeitung werden nur die, für diese Pralinenverpackung relevanten Gestaltungsfaktoren untersucht und keine Lebensstiltypologien mit einbezogen. Zu Beginn der Ausarbeitung geht der Autor auf die Grundlagen der Pralinen, der Verpackung und des Verpackungsdesigns ein. Anschließend werden die zweidimensionalen Gestaltungsfaktoren (Farbe, Typografie, Bilder) und die dreidimensionalen Gestaltungsfaktoren (Material, Form) betrachtet und in Relation zu der zu untersuchenden Lindt-Verpackung gesetzt. Am Schluss zieht der Autor sein Fazit.
2. Grundlagen
2.1 Pralinen
2.1.1 Definition
Eine Praline ist ein Konfekt, welches mit Sahne, Schokolade, Nougat, Likör o. Ä. gefüllt ist und einen Mindestschokoladenanteil von 25 % aufweist (vgl. Schindler, Schermer, 2009, S. 181). Pralinen zählen unter den Konsumgütern zu den sog. Verbrauchsgütern und werden nach der psychologischen Klassifikation den Low-Involvement-Produkten zugeteilt, da dem Konsumenten bei deren Kauf ein geringes Risiko sowie begrenzte Entscheidungsprozesse zugrunde liegen (vgl. Mayer, Illmann, 2000, S. 55).
2.1.2 Besonderheiten
Pralinen heben sich durch den elitären Code von anderen Milchschokoladen ab.
Produkte des elitären Codes werden in kleinen Portionen angeboten und schön präsentiert. Sie sind in ihren Kreationen individuell und werden in aufwendigen Verfahren hergestellt. Sie bestehen meist aus mehreren Schichten, besonderen Zutaten und einzigartigen Formen. Pralinenverpackungen sind kunstvoll verziert und vermitteln dem Konsumenten die Botschaft des Besonderen (Karmasin, 1993, S. 317 – 318). Durch die ausgewählten und seltenen Zutaten der Pralinen und dem damit verbundenen, höheren Preis, entsteht für den Konsumenten die Botschaft des nicht Alltäglichen, Elitären (vgl. Karmasin, 1993, S. 222). Im Gegensatz zu Milchschokoladen werden Pralinen weniger häufig gekauft um sie selbst zu konsumieren, dies zeigt die Abbildung 1 im Anhang auf der Seite A.1. Vielmehr werden sie verschenkt, das hat eine Umfrage (2008) ergeben. Diese zeigt, dass 67 % der Befragten Pralinen als Geschenk verwenden, wie die Abbildung 2 im Anhang auf Seite A.1 veranschaulicht.
2.1.3. Funktionen der Pralinen
Geschenke, die sich von dem Alltäglichen zu dem Besonderen abheben, können die Wertschätzung für eine andere Person ausdrücken. Geht man davon aus, dass Pralinen gekauft werden um sie anschließend zu verschenken, dann steigt das finanzielle Investment des Konsumenten in das Produkt proportional zu der Wertschätzung des Empfängers (vgl. Karmasin, 1993, S. 222). Pralinen besitzen wie alle anderen Produkte Funktionen für den Konsumenten (vgl. Karmasin, 1993, S. 223). Die soziale Funktion ermöglicht es dem Konsumenten, dem Beschenkten seine Zuwendung durch einen höheren Preis, einer eleganten Verpackung und den besonderen Zutaten auszudrücken. Ihre expressive Funktion erlaubt es dem Käufer, etwas über sich auszusagen, beispielsweise kann er seinen Status ausdrücken indem er die teuren und edlen Pralinen wählt. Die distinktive Funktion grenzt den Käufer von anderen Schenkern ab, da diese eventuell nur Milchschokolade geschenkt haben. Die normative Funktion drückt aus, dass Pralinen für einen rituellen Anlass wie einen Geburtstag ein geeignetes Geschenk sind und sich der Käufer mit diesem Geschenk in einem kulturell akzeptierten Rahmen befindet. Die ästhetische Funktion von Pralinenverpackungen unterstützt durch ihre edle Anmut die Funktion der Pralinen als Geschenk (vgl. Karmasin, 1993, S. 223).
2.2 Verpackung
2.2.1 Grundfunktion
Die Grundfunktionen einer Verpackung umfassen den Schutz, die Transportfähigkeit sowie die Lagerung eines Produkts. Eine robuste Verpackung schützt das Produkt vor Außeneinwirkungen wie Kälte, Hitze, Nässe, Stößen, Erschütterungen oder Verschmutzungen. Zudem verhindert sie, dass bestimmte Produkteigenschaften wie z.B. Gerüche oder Flüssigkeiten austreten und andere Produkte oder die Umwelt schädigen (Seeger, 2009, S. 100). Die Verpackung als Behältnis dient der Transportfähigkeit, der Lager- und Stapelbarkeit sowie der Mengenabgrenzung eines Produkts. Hierfür muss die Verpackung Stabilität, Greifbarkeit und Kippsicherheit aufweisen. Zudem kann durch eine effektive Verpackung die Haltbarkeit leicht verderblicher Produkte gesteigert werden (vgl. Seeger, 2009, S. 100 - 101).
2.2.2 Zusatzfunktionen
Zu den Zusatzfunktionen einer Verpackung gehören die Werbe-, Image-, Informations-, Identifikations- sowie die Conveniencefunktion (vgl. Buchner, 1999, S. 5-6). Die Werbewirksamkeit einer Verpackung ist eine der wichtigsten Funktionen, denn die Kommunikations- und Aufmerksamkeitsleistung einer Verpackung beeinflussen die Kaufentscheidung des Konsumenten am POS, wo das Involvement des Konsumenten am höchsten ist (Orth/Malkewitz, 2008, S. 64). Die Imagefunktion differenziert die Verpackung von anderen Produkten und lässt erkennen, welche Zielgruppe durch das Produkt angesprochen werden soll (vgl. Roos, 2006, S. 22). Durch die Imagefunktion können sich Konsumenten durch Produkte in ihrem sozialen Umfeld positionieren (vgl. Schäppi et al., 2005, S. 709). Die Informationsfunktion vermittelt dem Konsumenten die Eigenschaften und Vorteile eines Produkts, sowie eine Anleitung zu dessen Verwendung. Diese Funktion ist vor allem bei Selbstbedienungsprodukten entscheidend, da sie die einzige Informationsquelle für den Konsumenten darstellt (vgl. Seeger, 2009, S. 101). Die Identifikationsfunktion bietet vor allem Markenherstellern die Möglichkeit, die eigenen Produkte durch ein effektives Verpackungsdesign zu differenzieren und diese so von Konkurrenzprodukten abzuheben (vgl. Seeger, 2009, S. 101). Die Conveniencefunktion ermöglicht dem Konsumenten eine einfache Handhabung der Verpackung und gestaltet deren Nutzung so bequem wie möglich. So sollte die Verpackung einen leicht zu öffnenden und zu schließenden Verschluss aufweisen und eine einfache und umweltbewusste Entsorgung gewährleisten (vgl. Mayer, Illmann, 2000, S.58). Die genannten Leistungsaspekte einer Verpackung können die Qualitätswahrnehmung eines Produktes steigern, indem sie die Ge- oder Verbrauchseignung verbessern. Im Gegenzug kann eine minderwertige Verpackung auf eine verminderte Produktqualität schließen lassen (vgl. Seeger, 2009, S. 102).
2.2.3 Verpackungsdesign
Das Wort „Design“ stammt von dem lateinischen Wort „designare“ und bedeutet so viel wie erläutern, beschreiben, markieren oder bezeichnen (vgl. Erlhoff und Marshall 2008, zit. In: Littel, 2010, S. 7). Heute wird dieses Wort modisch-inflationär in vielen Bereichen verwendet (vgl. Schneider, 2005, S. 195). Im Produktbereich wird zwischen dem Produkt- und dem Verpackungsdesign differenziert, wobei eine genaue Abgrenzung nicht möglich ist. Der Konsument kann am POS meistens nur die Verpackung, jedoch nicht das Produkt sehen. Deshalb überschneiden sich diese Begriffe häufig und weisen oft auf den gleichen Sachverhalt hin (vgl. Bloch, 1995, S. 16). Allgemein lässt sich das Verpackungsdesign als „the various elements chosen and blended into a holistic design to achieve a particular sensory effect” (Orth/Malkewitz, 2008, S. 64) definieren. „A good design attracts consumers to a product, communicates to them, and adds value to the product by increasing the quality of the usage experiences associated with it” (Bloch, 1995, S. 16). Das Verpackungsdesign hat für den Konsumenten mehrere Funktionen. Es erzeugt Attraktion und soll die Aufmerksamkeit des Konsumenten am POS erregen. Zudem trägt es maßgeblich zur Kommunikation des Produkts mit dem Konsumenten bei. Außerdem können Produktverpackungen das Produkt überdauern und sich so in die nähere Umwelt des Konsumenten einfügen. Dieser kann durch eine effizient gestaltete Verpackung einen Zusatznutzen erlangen (vgl. Bloch, 1995, S. 16 – 17). Für die Unternehmen trägt das Verpackungsdesign maßgeblich zu dem Aufbau einer starken Marke bei (vgl. Orth/Malkewitz, 2008, S. 64). Durch ein ästhetisches Design werden zuerst unkonkrete Emotionen in dem Betrachter ausgelöst, die durch Sympathie und Gefallen eine Annäherung an die Marke und letztendlich zur Markenakzeptanz führen können (vgl. Langner/Esch, 2004a;2006; zit. In: Esch, 2012, S. 258).
3. Lindt Pralinés Hochfein
3.1. Zweidimensionale Gestaltungsfaktoren
3.1.1. Farbe
Die Farbe ist das zentrale visuelle Gestaltungselement der Verpackung, da sie neben der Form am schnellsten wahrgenommen wird und als Sympathieträger gilt (vgl. Felser, 2011, S. 392). Bei Verpackungen stehen Farben oft für bestimmte Produktkategorien und können als Auslöser für kulturtypische Assoziationen und emotionale Reaktionen eingesetzt werden (Stewart, 2008, S. 79). Die Farbwahl ermöglicht es, sich von den Konkurrenzprodukten abheben zu können (vgl. Esch, 2012, S. 256), zudem steigern farbige Verpackungen die Erinnerungsleistung an ein Produkt (vgl. Felser, 2011, S. 393).
Die Grundfarbe der untersuchten „Lindt Pralinés Hochfein“- Pralinenschachtel ist ein mattes, cremiges Weiß. Diese Farbe ist typisch zur Vermittlung einer Preispositionierung (vgl. Seeger, 2009, S. 267) ein Bild dieser Schachtel findet sich im Anhang auf der Seite A.2, Abbildung 3. Weiß wirkt kühl bis kalt, es wird als sehr leicht wahrgenommen. Ihm wird ein mildes Geschmacksempfinden zugeschrieben, bezüglich des Tastsinnes verbindet man damit leichte, glänzende Seide (vgl. Seeger, 2009, S. 337). In Verbindung mit warmen Tönen wirkt diese Farbe warm und nah. Generell löst Weiß eine positive Stimmung aus und steht für die Vollkommenheit, das Gute und das Ideale (vgl. Seeger, 2009, S. 337). Außerdem vermittelt Weiß Werte wie Wahrheit, Ehrlichkeit und Genauigkeit (vgl. Baschmakoff, 2012, S. 6). Im Gegensatz zu anderen Farben steht Weiß vor allem für die Sauberkeit und die Reinheit (vgl. Felser, 2011, S. 393; Lippitsch, 2012, S. 6).
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- Arbeit zitieren
- Hanna Peichl (Autor:in), 2013, Gestaltungsfaktoren des Verpackungsdesigns und ihre Wirkung auf den Konsumenten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274373
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