Leseprobe
Inhalt
Zur Reizwortgeschichte
Analyse der Textsorte Reizwortgeschichte
Ziel der Untersuchung
Korpusbeschreibung
Zur Analyse der Reizwortgeschichten
Methodisch-didaktische Konsequenzen
Literatur
Zur Reizwortgeschichte
Um die Textsorte Reizwortgeschichte zu definieren, wird versucht, unterschiedliche Überlegungen zu beleuchten. Ziel ist es, eine theoretische Grundlage für die anstehende Analyse zu schaffen. Erste Annäherung erfolgt mit den Ausführungen von
Homberger Dietrich (2013, 342), der die Reizwortgeschichte als eine Geschichte definiert, wo gegebene Wörter in einen plausiblen Zusammenhang stehen. Die Reizwörter können Nomen, Verben oder Adjektive sein. Zwischen diesen Wörtern sollte ein leichter Zusammenhang sein.
In diesem Zusammenhang weist Doderer (1956/57, 463) darauf hin, dass die Reizwörter nicht zu eindeutig sein sollten.
Laut Frommer (1992, 95ff.) können die Reizwörter vom Lehrer oder zufällig ausgewählt werden und sollten folgende Eigenschaften haben:
Korrektheit
Die Reizwörter sollten nicht allgemein, sondern genau sein. Anstatt von Mann der Bauer.
Ausgefallenheit
Die Reizwörter sollten interessant sein.
Signalwert
Die Reizwörter sollten Konnotationen hervorrufen. Z.B. das Wort „Grabstein“ kann für eine Gruselgeschichte stehen.
In diesem Gedankengang können die Reizwörter nach Eggerer/Eggerer (1980) dazu animieren, die Erlebniserzählung und die Nacherzählung zu schreiben, wenn diese Reizwörter für das Schreiben eine Erlebniserzählung wichtig sind.
Fritzsche, J. (1994, 75) verweist darauf, dass die Reizwörter durch Zufall vorgegeben werden. Dabei geht es darum, Wörter, die nicht zusammen passen, in Zusammenhang zu bringen. Die Reheinfolge der Reizwörter kann beliebig oder vorgegeben sein.
Boueke und Schülein[1] (1988, 125) haben eine Skizze für die Struktur der Erzählung entwickelt, welche folgende drei Phasen beinhaltet. Als Erstes kommt die Orientierung, die Ort, Zeit und Aktanten einführt. Als Zweites kommen die so genannten Episoden, die Ereignisse, Handlungskomplikation und derer Konsequenzen sowie die Reaktionen oder überraschende Wende enthält. Nachfolgend sollte eine Auflösung erfolgen. Der letzte Schritt umfasst den Schluss oder das so genannte Koda. Diese drei Schritte finden sich ebenfalls bei FIX, M.[2] (2006) in folgende Form. Einleitung, Hauptheil mit Höhepunkt der Spannungskurve und Schluss.
Das Erzählen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: MARTIN, FIX (2008, 106): Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht.
Eine Reizwortgeschichte könnte im Rahmen des kreativen Schreibens eingesetzt werden. Solche Reizwörter animieren die Lerner zum Schreiben. So Becker, Tabea[3] (2013, 82).
Analyse der Textsorte Reizwortgeschichte
Ziel der Untersuchung
Im Fokus der vorliegenden Untersuchung stehen Reizwortgeschichten, die von Studenten des ersten Studienjahres Masterstudium Germanistik im Jahre 2013 geschrieben wurden. Dadurch kann eruiert werden, welche Defizite und Kompetenzen die Studenten im Hinblick auf diese Textsorte haben könnten.
Korpusbeschreibung
Um die Reizwortgeschichten der Lernenden zu analysieren, werden in einem ersten Schritt einige Arbeiten der Germanistikstudenten des ersten Studienjahres Masterstudium untersucht. Für diesen Zweck werden sechs Probanden ausgewählt. Diese Aufgaben sollten darüber hinaus in zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten gemacht. Die Ergebnisse sollten Aufschluss darüber geben, ob es positive Entwicklungen im Hinblick auf das Schreiben von Reizwortgeschichten vorliegen.
Zur Analyse der Reizwortgeschichten
Nachfolgend handelt es sich um die Analyse der Textsorte Reizwortgeschichte. Es wurden zwei Geschichten in verschiedenen Messzeitpunkten geschrieben. In einem ersten Schritt werden sechs Beispiele untersucht.
Als Erstes werden einige quantitative Maße betrachtet. Zunächst fällt auf, dass sich der Umfang von einem Text zu anderem unterschiedlich ist. Der Umfang der geschriebenen Texte lässt sich zwischen 10 und 29 Zeilen in ihrer originalen Länge betragen. Um die schriftlichen Arbeiten der Studenten auf ihre syntaktische Ebene hin zu beurteilen, werden sie zuerst miteinander verglichen, wobei hier die gesamten Arbeiten aus syntaktischer Sicht betrachtet werden. Im Folgenden wird die Anzahl der Sätze tabellarisch vorgeführt.
Tabelle 1: Anzahl der Sätze und Wörter in den der geschriebenen Texte (1.Messzeitpunkt)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] BOUEKE, D./ SCHÜLEIN, F. (1988): story grammars- Zur Diskussion um ein erzählstrukturelles Konzept und seine Konsequenzen für die Erzähldidaktik. In: Wirkendes Wort 1.
[2] FIX, M. (2008): Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht. Ferdinand Schöningh. Padernborn, München, Wien und Zürich.
[3] Becker, Tabea (2013): Erzählung. In: Rothstein, Björg/ Müller, Claudia (Hrgs): Kernbegriffe der Sprachdidaktik Deutsch. Band1 Schneider Verlag, Hohengehren. 80-82
- Arbeit zitieren
- Mag. Mohamed Chaabani (Autor:in), 2014, Die Reizwortgeschichte im Fremdsprachenunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273667
Kostenlos Autor werden
Kommentare