Social TV - Lagerfeuereffekt 2.0? Eine explorative und quantitative Inhaltsanalyse von Twitter Kommentaren


Masterarbeit, 2014

122 Seiten, Note: 2,0

Uschi Schmidt (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Forschungsstand Social TV
2.1 Begriffsbestimmung Social TV
2.1.1 Zeitpunkt der Kommunikation
2.1.2 Soziale Dimension
2.1.3 Technologische Dimension
2.13.1 Die Rückkanalfähigkeit
2.1.3.2 Hardware
2.1.3.2.1 Second Screen
2.1.3.2.2 One Screen: Connected TV
2.1.3.3 Social TV-Software
2.2. Gesellschaftliche Metaprozesse und Mediennutzungsverhalten
2.3 Begriffsbestimmung Gemeinschaftgefühl
2.3.1 Gemeinschaft
2.3.2 Herstellung eines Gemeinschaftsgefühls
2.3.3 Das Konzept des populären Medienevents
2.4 Eignung spezifischer Genres und Formate für Social TV

3 Theoretische Grundlagen der Emotionen
3.1 Begriffsbestimmung Emotionen
3.2 Unterhaltungs- & Spannungserleben

4 Forschungsfrage

5 Methode
5.1 Auswahl der Sendung
5.2 Auswahl des Sozialen Netzwerks (Kommunikationsplattform)
5.3 Sample
5.4 Format „The Voice of Germany"
5.5. Kategoriensystem
5.5.1 Bewertungen
5.5.2 Vergnügen & Mitfiebern (Spannungs- und Unterhaltungserleben)
5.5.2.1 Sympathie
5.5.2.2 Antipathie
5.5.2.3 Allgemeines Vergnügen
5.5.3 Dialektik des Miteinander-Machens (Interaktion)
5.5.3.1 Interaktion zwischen Rezipienten
5.5.3.2 Interaktion zwischen Produzenten und Rezipienten
5.6 Limitierung der Inhaltsanalyse, Reliabilität und Validität (Gütekriterien)

6 Ergebnisse
6.1 Bewertungen
6.2 Vergnügen & Mitfiebern (Unterhaltung- und Spannungserleben)
6.3 Dialektik des Miteinander-Machens (Interaktion)
6.4 Rest
6.5 Zusammenfassung und Überprüfung der Forschungsfragen

7. Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Verzeichnis Nutzernamen sendungsseitiger Akteuren

Codebuch

Sequenzprotokolle

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

Die Medienbranche befindet sich in einem grundlegenden Umbruch, dessen Ausmaße bislang noch nicht absehbar sind. Im Zuge des kulturellen Wandels und dessen gesellschaftlichen Me­taprozessen der Mediatisierung, Digitalisierung, Globalisierung und Individualisierung hat sich kaum eine Medienbranche in den letzten fünfundzwanzig Jahren so stark verändert wie das Fernsehen.[1] Vom Start des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in den fünfziger Jahren zum Dualen System heute, vom schwarz-weiß- zum Farbfernsehen, vom Rundfunk (in seinem technischen Sinne) zum Kabel-, Satelliten- und digitalem Empfang. Seit den Achtziger Jahren bis heute haben sich Empfangsgeräte, Distributionskanäle und Anzahl der Programme stark verändert-so stark, dass sogar eine Reformation des Rundfunkbegriffs nötig wurde.[2]

Die Medienlandschaft befindet sich also aktuell in einem Wandel, der insbesondere dadurch gekennzeichnet ist, das die bisher getrennten Medienbranchen Telekommunikation, Rundfunk und Internet zunehmend miteinander verschmelzen („Medienkonvergenz"[3] ). Zwar ist das kon­ventionelle Fernsehen aktuell noch „Leitmedium"[4] - gerade aber unter jüngeren Nutzern in der Alterskohorte von 14- 29 Jahren ist bereits das Internet zum Leitmedium geworden. Diese Alterskohorte nutzt Computer und Internet inzwischen länger als das Fernsehgerät und dies nicht nur zur Information, sondern auch zur Unterhaltung, wie Fernsehen über einen Live- stream, Mediatheken und Videoportale.[5] Die Fernsehnutzung über das Internet hat sich in dieser Alterskohorte innerhalb von zwei Jahren verdreifacht[6] Fernsehsendungen können so­wohl linear (also in Echtzeit, entlang des geplanten Programms) als auch zeitversetzt rezipiert werden (bsp. Video-on-Demand). Als Empfangsgeräte werden neben dem konventionellen Fernsehgerät mit Satelliten-, Kabel- Terrestrik-, oder IPTV-Empfang auch der PC, bzw. dessen Internetbrowser, Smart-TVs, Tablets und Smartphones zum Empfang genutzt. Diese Distribu­tionskanäle und Empfangsgeräte ermöglichen eine „multioptionale" technik- und plattform- übergreifende, individualisierte Fernsehrezeption.[7] Dieses multioptionale Fernsehangebot verursacht auf der Produktionsseite eine Neubestimmung der Marktteilnehmer im Kampf um den Kunden und hat zu Verteilungskämpfen sowie zu einem Wandel der Partizipations- und Organisationsprozesse geführt. Besonders interessant ist ein kulturelles Artefakt, das insbe­sondere entlang des Wandels der Partizipationsprozesse vom passiven Fernsehkonsumenten zum aktiven Fernseh-„Prosumer"[8] entstanden ist: Social TV.

Als Konvergenzprodukt von Fernsehen und Internet (bzw. Social Media Plattformen wie „Twitter"[9] und „Facebook"[10] ) ist Social TV ein noch junges Phänomen, dass sich entlang des Medienwandels und dem veränderten Mediennutzungsverhalten entwickelt hat; Nach der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013 nutzen 33 Prozent der Zuschauer während des Fernsehkon­sums zumindest gelegentlich parallel das Internet und nutzen dabei neuere Hardware wie Tablets und Smartphones.[11]

Die parallelen Tätigkeiten beziehen sich zum einen auf das Aufrufen von Nachrichtenportalen, E-Mails oder Onlinebanking. Zum anderen werden auch weiterführende Informationen zu den laufenden Fernsehsendungen abgerufen oder Unterhaltungen in Sozialen Netzwerken oder auf der Internetseite des Senders über die gerade laufende Fernsehsendung geführt.[12] Die Unterhaltungen in Sozialen Netzwerken sind das für Social TV relevante Mediennutzungsver­haltensmuster, welches durch die ARD-/ZDF-Onlinestudie 2012 das erste Mal erfasst wurde (vgl. ausführlicher Kapitel 2). Danach unterhielten sich 2012 noch geringe 4 % aller Zuschauer regelmäßig, d.h. mindestens wöchentlich in Sozialen Netzwerke über eine laufende Sendung.[13] 2013 liegt diese Tätigkeit bei bereits insgesamt 10% aller Onliner. Auf die Alterskohorte der 14-29 jährigen entfallen sogar 19%. Damit ist die Zahl der Social TV Nutzer doppelt so hoch im Verhältnis zum Gesamtdurchschnitt aller Internetnutzer.[14] Die Zahl der Rezipienten hat sich also innerhalb eines Jahres verdoppelt und gewinnt stetig an Relevanz. Diverse andere Studien zur Social TV-Nutzung kommen mitunter auf weitaus höhere Zahlen. Diese sind meist marktwirtschaftlich orientierte, einmalige Studien. Die vielfach rezitierten ZDF/ARD­Onlinestudien erfüllen jedoch im Vergleich zum Gros der marktwirtschaftlich orientierten Stu- dien einen höheren Grad an wissenschaftlichen Gütekriterien, wie beispielsweise an Reprä­sentativität. Weiterhin sind sie durch die langjährige Weiterführung der Studien zumindest für die hier relevanten Fragen an Mediennutzungsverhaltungsmuster, wie Nutzungsdauer und Geräteausstattung auch auf längere Sicht vergleichbar. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle die Ergebnisse der ZDF-/ARD-Onlinestudie als wissenschaftlich gesicherter betrachtet und deren Daten verwendet. In Studien, die sich konkreter mit bestimmten Genre oder Forma­ten beschäftigen wurde erkannt, dass insbesondere zu TV Großereignisse die Kommunikation durch Sozialen Medien genutzt wird.

TV Großereignissen sind beispielsweise Gasting- und Realityshows sowie Sportgroßveran­staltungen (beispielsweise Fußball-Bundesliga, Olympia). Insbesondere dort konnten im letz­ten Jahr bei Social TV Analysen steigende Nutzungsfrequenzen von bis zu 518.000 Aktivitä­ten (wie Tweets, Kommentare, Likes) pro Woche und einem absoluten Fanzuwachs von bis zu 2,5 Millionen im Jahr 2012 auf den Fanseiten der Sendungen verzeichnet werden. Diese Ten­denz setzt sich auch im Jahre 2013 weiter fort.[15] Social TV ist demnach als ein rasch an Popu­larität zunehmender Trend zu identifizieren, dessen wissenschaftlicher Forschungsstand auf Deutschland bezogen, noch weitestgehend unerforscht ist und somit ein deutliches For­schungsdefizit aufweist; Bisher haben primär die Medienwirtschaft bzw. marktwirtschaftlich orientierte Forschungseinrichtungen auf diesen aktuellen Trend reagiert und vereinzelt For­schungen zum veränderten Mediennutzungsverhalten, den Nutzungsmotiven und Analysen zu erfolgreichen Social TV-Formaten angestrengt. Vereinzelt haben sich bisher auch Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Einrichtungen wie das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung[16] in einem Forschungsprojekt mit Social TV befasst.[17] Diese Masterthesis beschäftigt sich aufgrund des identifizierten Trends und des vorhandenen Forschungsdefizits in Deutschland mit dem kulturellen Artefakt Social TV.[18]

Es wird das Forschungsinteresse formuliert, dass Fernsehen immer schon ein soziales Erlebnis war, ein Gemeinschaftserlebnis vermittelte und durch den gesellschaftlichen und technologi­schen Wandel und dem daraus resultierenden veränderten Nutzungsverhaltens nun in den ,virtuellen' Gemeinschaften der Sozialen Medien des Internets erlebbar wird. Ferner ist frag­lieh, ob eine Verschiebung des Gemeinschaftsgefühls in den ,virtuellen Raum' der Social TV Communities insofern konstatierbar ist, als das es nicht mehr im Kreise der Freunde und/oder Familie im heimischen Wohnzimmer erlebt wird, sondern im Kreise einer ,virtuellen' Gemein­schaft in einem ,virtuellen' Raum, welche sich aufgrund eines gemeinsamen Interesses an einer Fernsehsendung in den Social TV Communities zusammenfindet.

Die Forschungsfrage wird mittels einer explorativen, quantitativen Inhaltsanalyse von abge­gebenen Statusmeldungen zu einer populären Fernsehsendung in einem Sozialen Netzwerk untersucht und beantwortet. Es wird dabei überprüft, ob sich das Gemeinschaftsgefühl beim Fernsehen („Lagerfeuereffekt"[19] ) in den Kommentaren der Sozialen Netzwerke manifest ge­worden ist. Hierüber wird erörtert, ob Hinweise auf die Übertragung des Gemeinschaftsge­fühls auf Social TV-Formate auffindbar sind und Social TV somit das Potential aufweist, (vir­tuelle) Gemeinschaftserlebnisse zu kreieren (Lagerfeuereffekt 2.0).

Dazu wird zunächst der Forschungsstand zu Social TV aufgearbeitet und eine Begriffsbe­stimmung vorgenommen. Diese schließt sowohl den Zeitpunkt der Kommunikation, die soziale und technologische Dimension des Begriffs mit ein, als auch die das Phänomen rahmenden gesellschaftlichen Metaprozesse. Eine solche heuristische Perspektive ist in Bezug auf Social TV sinnvoll, da sich das Phänomen nur durch die oben genannten Prozesse entwickeln konnte und ohne ihren Einbezug nicht vollständig fassbar ist. Daraufhin erfolgt eine Begriffsbestim­mung des Gemeinschaftserlebnisses bei Social TV. Dazu wird zunächst der Begriff der Ge­meinschaft aus soziologischer Perspektive betrachtet und auf seine Gültigkeit in Bezug auf ,virtuelle' Gemeinschaften hin überprüft. So dann erfolgt eine Untersuchung der Herstellung des Gemeinschaftserlebnisses auf Basis individualpsychologischer Theorien und dem Konzept des Medienevents nach Dayan & Katz. Daraufhin wird der Begriff der Emotionen, wie insbe­sondere das Unterhaltungs- und Spannungserleben untersucht. Die Aufarbeitung des For­schungsstandes und die Begriffsbestimmungen sind für die spätere Auswahl des Samples als auch für die Kategorienbildung der Inhaltsanalyse unverzichtbar. Richtungsweisende Folie und begrenzende Rahmung für die Annäherung an die Forschungsfrage ist die jeweilige Herausarbeitung der für das Gemeinschaftserlebnis bei Social TV relevanten Begriffe und Charakteristika injedem Kapitel dieser Masterthesis.

2 Forschungsstand Social TV

In diesem Kapitel wird der Forschungsstand von Social TV aufgearbeitet. In einem ersten Schritt wird der Begriff des Social TV bestimmt.

Dabei wird besonders auf die Entstehungsgeschichte eingegangen, um darzustellen, dass Fernsehen bereits zu seinen Anfängen ein soziales Erlebnis war („Lagerfeuereffekt"). Erst im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und auf Grundlage des technischen Fortschrittes hat es sich zu dem entwickelt, was es heute ist-ein ,virtuelles' Gemeinschaftserlebnis.

2.1 Begriffsbestimmung Social TV

Zur Begriffsbestimmung von Social TV wird im Folgenden auf den aktuellen Forschungsstand zum Begriff eingegangen, dieser kritisch überprüft und schließlich eine eigene Definition ent­wickelt. Insbesondere die Bestimmung des Zeitpunktes der Kommunikation ist für die spätere zeitliche Eingrenzung und Auswahl des Sample für die Inhaltsanalyse bedeutsam. Anschlie­ßend werden nach der Bestimmung der relevanten Kommunikationsphase auch die soziale und technologische Dimension des Begriffs näher beleuchtet. Die Klärung des Begriffs von Social TV sowie die mit ihm in Verbindung stehenden Begriffe sind die Grundlage für ein ein­heitliches Verständnis selbiger und bilden die Basis für deren nachfolgende Verwendung.

Social TV ist ein bisher noch nicht wissenschaftlich gesicherter und daher schillernder Begriff. Den diversen in der bisherigen Fachliteratur kursierenden Definitionen sind jedoch drei Dimen­sionen gemeinsam: Einer auf den Zeitpunkt der Kommunikation gerichteten Dimension sowie zwei Dimensionen, die sich bereits aus der Verschmelzung der beiden Termini ,Social' und ,TV' ergeben; einer sozialen und einer technologischen Dimension. Der Zeitpunkt der Kommunika­tion sowie die Eingrenzung der für die Kommunikation verwendeten Plattformen der Sozialen Medien erweisen sich als zentrale Unterscheidungsmerkmale für einen weites oder eine en­ges Begriffsverständnis. Nachfolgend werden zwei Definitionen stellvertretend für die unter­schiedlichen Auffassungen von Social TV exemplarisch dargestellt. Durch die kritische Ausei­nandersetzung mit diesen wird sodann eine eigene Definition formuliert und detailliert vorge­stellt.

Eine aktuelle Definition vom Institut für Journalismus und Kommunikationsforschung in Han­nover (im Folgenden: IJK),[20] das im Zusammenhang mit seinem Forschungsprojekt „Social TV" eine Reihe von Studien hervorgebracht hat, geht von dieser Definition aus:

„Social TV [ist] die gleichzeitige Unterhaltung mit anderen Zuschauern auf Online-Plattformen wie Facebook, Twitter oder über Apps während eines speziellen Fernsehprogramms."[21]

Diese Definition vernachlässigt allerdings den Aspekt, dass es sich um die gleiche Fernseh­sendung handeln muss, über die die Kommunikation erfolgt. Es wird lediglich ein „spezielle[s] Fernsehprogramm" vorausgesetzt. Zwar gibt die Definition die „gleichzeitige", also parallele Kommunikation während einer Sendung an, jedoch ist diese Bezeichnung schwammig und bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese auch während derselben Fernsehsendung erfolgen muss. Des weiteren fasst die Definition zu kurz, da es bei Social TV auch um die Partizipation der Community bei der Erstellung von zusätzlichen Inhalten sowie deren Einbeziehung bei Abstimmungen („User Generated Content")[22] geht und auf den Social TV Apps außerdem zu­sätzliche Angebote zu den Sendungen abrufbar sind (vgl. Kapitel 2.133).

Weiterhin schreibt die Definition die Verwendung einer „Online-Plattform wie „Facebook, Twitter (,..)"[23] als Kommunikationskanal vor. Die Bezeichnung ,Online-Plattform' ist sehr allge­mein gehalten und bezieht damit grundsätzlich jegliche Anwendungen im Internet zur Kom­munikation mit ein. Hier verkennt die Definition jedoch, dass bestimmte Online-Plattformen (Soziale Netzwerke) für Social TV eine höhere Relevanz und Eignung aufweisen als andere. Zwar handelt es sich bei den exemplarisch genannten Plattformen „wie Facebook, Twitter (,..)"[24] um Soziale Netzwerke, die sich als besonders geeignet erwiesen haben.[25] Die Formulie­rung ,wie' deutet jedoch darauf hin, dass die Aufzählung nicht abschließend ist. Sie lässt im Unklaren, ob weitere Plattformen wie Wikis, Foren oder Weblogs, die ebenso unter den weiten Begriff der „Sozialen Medien"[26] gefasst werden, auch als geeignete Kommunikationskanäle für Social TV zu identifizieren sind.[27] In der Wissenschaft hat sich die Unterteilung von Social Media in sechs Plattform-Kategorien bewährt, die sich nach Ihrem technischen Aufbau und ihren Funktionen unterscheiden: Wikis haben die Funktion der gemeinsamen Erstellung von themenspezifischen Texten. Der einzelne Autor steht dabei nicht im Mittelpunkt und wird in den seltensten Fällen erkennbar, es geht um das das qualitative Gesamtergebnis aller Auto­ren (Konzept der „Schwarmintelligenz"[28] ). Biogs werden zumeist von einzelnen, erkennbaren Autoren zu aktuellen Themen verfasst. Ihr soziales Element liegt in der Vernetzung einzelner Blogs auf bestimmten Blog-Plattformen wie beispielsweise das populäre „Blogspot.de"[29]. Microblogs, unter die auch die Plattform „Twitter"[30] eingeordnet wird, enthalten kurze Bot­schaften über eine zentrale Plattform. Letztere haben die Funktion der Kommunikation zwi­schen den Nutzern, haben eine eher kurze Aktualitätsspanne und sind Echtzeitmedien. Letz­tere ermöglichen eine Kommunikation, die auf der Plattform direkt - ohne zeitlichen Verlust - sichtbar wird. Social Network Dienste haben Ihre Funktion im Aufbau und der Pflege von Be­ziehungsnetzwerken über eine zentrale Social Network Plattform, wie beispielsweise „Facebook"[31]. Social Networks können sich jedoch an spezifische Zielgruppen wie beispiels­weise Studenten („Studi VZ"[32] ) oder Geschäftsleute („XING"[33] ) wenden. Die letzten beiden Sozialen Plattformen bezeichnen Sociai-Sharing-Angebote und kleinere Anwendungen wie RSS-Feeds, deren Funktion ebenfalls nicht die Echtzeit-Kommunikation zwischen mehreren Nutzern beinhaltet. Letztere sind daher als Kommunikationsplattform für Social TV irrele­vant.[34] Wenig Relevanz weisen ebenfalls Wikis, Foren und Web/ogs für Social TV auf:[35] Dies findet seine Begründung darin, das erstens, Wikis, Foren und Weblogs Ihre Funktion nicht pri­mär im Aufbau einer Netzgemeinschaft und aktiven Pflege dieser Netzwerke haben und es Ihnen darüber hinaus, zweitens, an einem Echtzeit-Element für die Kommunikation zwischen den Nutzern mangelt, das für Social TV notwendig ist (Parallelkommunikation, vgl. Kapitel 2.1.1). Zwar bieten diese in der Regel auch eine Möglichkeit des Kommentierens. Jedoch wer­den sie häufig erst nach Prüfung und Bestätigung des Webseiten-Administrators öffentlich und die Echtzeit-Kommunikation wird dadurch erschwert bzw. vollständig verhindert. Da die Kommunikation von der Zustimmung des Internetseitenbetreibers abhängig („Gatekeeper")[36] ist, kann sie im besten Falle zeitverzögert stattfinden oder unterliegt unter Umständen einer Zensur des Webseiten-Administrators. Soziale Netzwerke und Microblogging-Dienste spielen also bereits aufgrund Ihrer Funktion als Echtzeit-Kommunikationskanal und Beziehungsnetz­werk eine besonders relevante Rolle für Social TV. Social Media Analysen haben ergeben, dass das Soziale Netzwerk ,Facebook' und der Microblogging-Dienst ,Twitter' am häufigsten für die Nutzung von Social TV frequentiert werden. Die Analysten begründen den Erfolg dieser Sozi- alen Medien mit der unspezifischen Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe oder Genre und deren daraus resultierende Popularität und Reichweite.[37] Auch wissenschaftliche For­schungen, die eine Inhaltsanalyse von Kommentaren in Sozialen Netzwerken zum For­schungsgegenstand haben beschäftigen sich daher fast ausschließlich mit Kommentaren aus dem Sozialen Netzwerk ,Facebook' und dem Microblogging Dienst ,Twitter'[38] Aus diesen Gründen sind für Social TV die Sozialen Netzwerke und Microblogging-Diensten als besonders geeignete Kommunikationsplattformen zu identifizieren und nicht per se ,Online-Plattformen' oder ,Soziale Medien' in ihrer Vielfalt der Anwendungen.

Eine weitere Definition beschreibt Social TV wie folgt: "Social TV is the extension of Social Media through the simultaneous use of a tablet or smartphone while watching TV."[39] Diese zweite Definition ist im Vergleich zu der Ersten bereits konkreter in dem sie anstelle des allgemeinen Begriffs ,Online-Plattformen' den konkreteren Begriff ,Social Media' für die Be­schreibung des geeigneten Kommunikationskanal verwendet. Dennoch umfasst auch der Be­griff ,Social Media', wie oben beschrieben, eine ganze Bandbreite an Anwendungen, die nicht gleichermaßen für Social TV geeignet sind (s.o.). Daher verbleibt auch diese vorhandene Ein­grenzung eines Kommunikationskanals zu unkonkret. Weiterhin fordert die Definition als zu nutzende Hardware für Social TV die Nutzung von Tablets und Smartphones. Dadurch ver­kennt sie, dass auch Laptops, stationäre PCs, E-Book-Reader und Smart TVs für Social TV ge­nutzt werden können und auch genutzt werden (vgl. ausführlich dazu Kapitel 2.1.3.2). In Deutschland zeigt der Status quo, dass Laptops mit 67% an zweiter Stelle nach dem stationä­ren PC am häufigsten von allen Internetnutzern verwendet werden. In der für Social TV be­sonders relevanten Alterskohorte der 14-29-Jährigen geht der Trend zu noch kleineren mobi­len Endgeräten wie Smartphones (69%) und Tablets (14%)[40] Die Ergebnisse der ZDF/ARD­Onlinestudie 2013 belegen weiterhin, dass die Wahl des Endgeräts keine „Entweder-Oder­Entscheidung" ist, sondern jeweils von der genutzten Anwendung und dem Ort der Nutzung abhängt (z.B. außerhalb oder innerhalb der eigenen Wohnung);[41] Smartphones und Tablets werden am häufigsten für die Kommunikation sowohl innerhalb als auch außerhalb der eige­nen Wohnung für die Nutzung von Instant Messaging und Sozialen Netzwerken genutzt. Dies gilt auch für die Nutzung von Social TV.[42] Insofern erkennt die Definition zwar die hohe Rele­vanz von Smartphones und Tablets als Hardware für Social TV, klammert die hohe Anzahl der Internetnutzer jedoch aus, die über Laptops, stationäre PCs oder andere internetfähige End­geräte Soziale Netzwerke frequentieren. Die Ergebnisse wären mit Blick auf die Gesamtheit von Social TV-Nutzung verkürzt und nicht repräsentativ.

Die Eingrenzung auf Smartphones und Tablets in dieser Definition ist vermutlich dem kulturel­len Unterschied zwischen Deutschland und den USA geschuldet, aus denen die genannte De­finition stammt. Dort ist im Vergleich zu Deutschland eine höhere Verbreitung von Tablets und Smartphones in Bezug auf Social TV-Nutzung nachweisbar.[43]

Des Weiteren fehlt in der Definition auch die Berücksichtigung von nutzergenerierten sowie anbieterseitig vorhandenen zusätzlichen Inhalten zur Fernsehsendung, die für eine Aktivie­rung der Zuschauer zum Kommunizieren und deren Einbindung in die Fernsehsendung als wei­tere Triebfeder von Social TV identifiziert wurden.[44]

Darüber hinaus kommt es in der Definition nicht darauf an, dass die Zuschauer auch dieselbe Sendung sehen über die sie sich unterhalten. Für den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls, dass z.B. durch eine hohe emotionale Ansprache, wie dem gemeinschaftlichen Mitfiebern her­gestellt werden kann (ausführlich zum Begriff des Gemeinschaftsgefühl vgl. Kap 2.3), ist es jedoch notwendig, dass sich die Kommunikation auf dieselbe Sendung zu derselben (Sende-) Zeit bezieht.[45]

Die vorliegende Auswahl an Definitionen nähert sich dem Phänomen des Social TV zwar an, jedoch vernachlässigt jede davon zentrale Aspekte oder verbleibt in einer unkonkreten, schwammigen Deskription.

Daher ergibt sich für die vorliegende Masterthesis eine Kombination, Ergänzung und Konkreti­sierung beider oben genannten weiten Definitionen wie folgt zu einem engen Begriffsver­ständnis von Social TV:

Social TV ist die Nutzung eines Second Screens parallel zur Sendezeit einer Fernsehsendung, um mit einem oder mehreren Rezipienten gemeinsam über diese(lbe) Sendung in einem Sozia­len Netzwerk, Microblogging-Dienst oder einer speziellen Social TV-App thematisch über oder im Zusammenhang mit dieser Fernsehsendung zu kommunizieren. Social TV bietet ferner die Möglichkeit zusätzlich anbieterseitig gestellte Inhalte abzurufen sowie eigene Inhalte zu er­stellen („User Generated Content").

Diese Definition deckt alle relevanten Aspekte und Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Social TV ab. Der ,Second Screen' ist ein zentraler Begriff bei Social TV (vgl. ausführlich Kapitel 2.1.3.2.1) und bezeichnet den zusätzlichen Bildschirm, auf dem Social Media Angebote wäh­rend des Fernsehkonsums abgerufen werden. ,Second Screen' schreibt zur Nutzung jedoch kein bestimmtes Endgerät vor und erfasst so die Gesamtheit der Social TV Nutzung, unab­hängig von der Wahl des Endgeräts. ,Second Screen' ist damit ein reflexiver Begriff, d.h. er ist auch für weitere aufkommende Hardware erweiterbar und bleibt somit auch in Zukunft an­wendbar. Als Zeitpunkt der Kommunikation wird, wie oben erklärt, die Parallelkommunikation während der Sendezeit definiert. Die Parallelkommunikation muss weiterhin thematisch im Zusammenhang mit einer Fernsehsendung erfolgen (vgl. Kapitel 3.1). Mit diesen beiden Krite­rien wird sichergestellt, dass sich die Kommunikation in Echtzeit auf konkrete Handlungs­stränge oder Akteure beziehen kann. Dies ist notwendige Voraussetzung für die Emergenz eines Gemeinschaftsgefühls. (ausführlich dazu vgl. Kap. 2.3.2. ).

Die Definition geht durch die Einschränkung des Kommunikationszeitpunkts auf die Parallel­kommunikation und Begrenzung auf die für Social TV besonders geeignete Soziale Netzwer­ke und Microblogging-Dienste von einem engen Verständnis von Social TV aus. Dieses enge Verständnis ist in Hinsicht auf die Emergenz eines Gemeinschaftsgefühls notwendig (vgl. Kap. 2.3.2).

In den nachfolgenden drei Unterkapiteln werden drei zentrale Dimensionen von Social TV er­örtert und der Begriff vertiefend erarbeitet.

2.1.1 Zeitpunkt der Kommunikation

Die erste Dimension von Social TV bezieht sich auf die Kommunikationsphase - also der Zeit­punkt der kommunikatorischen Verhandlung einer Sendung - eingegangen. Wie in der Defini­tion postuliert, erfolgt die Interaktion bei Social TV in Echtzeit parallel zu der gleichen Fern­sehsendung der anderen Kommunikationspartner - also in der ,Parallelkommunikation'.

Es folgt daher eine Konkretisierung des Begriffs der Parallelkommunikation und deren Ab­grenzung von weiteren Kommunikationsphasen; der Vorab- und Nachkommunikation. Weiter­hin werden die spezifischen Kommunikationsinhalte der Phasen beleuchtet. Die Phasen der Kommunikation sind also zum einen durch den Zeitpunkt der kommunikatorischen Verhand­lung abgrenzbar und zum anderen durch Ihre jeweils spezifischen Kommunikations-inhalte.

Die Phase der Vorabkommunikation erfolgt im Zeitraum vorder Sendezeit einer Sendung. Die Kommunikationsinhalte dieser Phase enthalten in der Regel Spekulationen, ob eine zukünfti- ge Sendung sehenswert ist - es sich also lohnt diese zu rezipieren. In Bezug auf regelmäßige oder wiederkehrende Sendungsformate wie beispielsweise Serien oder Castingshows werden häufig mutmaßliche Handlungsfortgänge von Erzählsträngen oder Akteuren verhandelt. Die Kommunikationsinhalte beziehen sich damit auf zukünftige, zu erwartende Handlungen der Akteure einer Sendung.

Die Kommunikationsphase der Parallelkommunikation bezieht sich auf den Zeitraum während der Sendezeit einer Sendung. Studien zu Social TV hat ergeben, dass sich der Inhalt der Kom­mentare während dieser Phase in vier Kategorien einteilen lässt: Evaluierung (Bewertung) von TV-Shows und seinen Akteuren, Ausdruck von Emotionen, persönliche und gesellschaftliche Abstraktionen und Kontaktaufnahme mit der Community.[46]

Im Anschluss an die Sendezeit einer Sendung erfolgt die Phase der Nach- bzw.Ansohluss- kommunikation Inhaltlich dominieren während dieser Phase Diskussionen über die erfolgten Handlungsausgänge von Akteuren und Erzählsträngen.

Für die Herstellung eines Gemeinschaftsgefühls (vgl. dazu ausführliche Kapitel 2.3.3) ist nach Hepp/Vogelsang insbesondere das Bewerten und ,Mitfiebern' während des Medienereignis maßgeblich.[47] Damit sich die Rezipienten untereinander über eine Sendung oder einen Akteur in Echtzeit austauschen und diskutieren zu können oder an (live-) Abstimmungen teilzuneh­men, ist es erforderlich, dass alle Kommunikatoren zur gleichen Zeit dieselbe Sendung sehen. Daher ist es notwendig, dass sich die Kommunikation in Echtzeit, also in der Phase der Paral­lelkommunikation vollzieht.

2.1.2 Soziale Dimension

Die soziale Dimension von Social TV bezieht sich auf die soziale Interaktion (Kommunikation) über oder im Zusammenhang mit TV-Inhalten und referiert damit auf den Diskurs des Fernse­hens als soziales Medium.[48] Der Kerngedanke des Diskurses zirkuliert um die beiden Pole, ob das Fernsehen ein soziales oder antisoziales Potential aufweist. In frühen Forschungsarbeiten wie denjenigen von Rudolph Arnheim und Raymond Williams wurde dem Fernsehen das sozia­le Potential abgesprochen und Fernsehen als geradezu sozial isolierendes Medium verstan­den.[49] Spätere Forschungsarbeiten zeigten jedoch, dass das Fernsehen - im Gegenteil - ein wichtiger Aspekt des sozialen Lebens darstellt, in dem es Themen für Vorab-, Parallel- und Anschlusskommunikation liefert.[50] Durch den gemeinsamen Fernsehkonsum und dessen Ge­spräche über das Gesehene wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl evoziert, der dass sich his­torisch auf eine Analogie des „Lagerfeuereffekts" stützt: Seit jeher sei die Feuerstelle für den Menschen ein Ort der Versammlung. Ob in den Höhlen der Steinzeit oder in der Küche der Neuzeit. Die Menschen sammeln sich dort wo es warm ist, und man gemeinsam essen und reden kann. Das Lagerfeuer schaffe so eine gemeinsame Intimität. Anstatt des historischen Lagerfeuers würde ab Beginn des Fernsehens das Fernsehempfangsgerät diese Rolle als Ver­sammlungsort übernehmen.[51] In US-amerikanischen Forschungsarbeiten zu Social TV wird analog zum Begriff des „Lagerfeuereffekts" der Begriff „Watercooler Effect" verwendet, um einen ähnlichen Sachverhalt mit jedoch unterschiedlichem Setting und Kommunikationsphase (Anschlusskommunikation) zu beschreiben:

„Before the web, the water cooler was the place people would meet to talk about what happened on television. Now this practice occurs in real-time, and people don't want to wait until the show is over; they want to talk about their favorite comedies, dramas or reality shows as they air and throughout the week."[52]

Der Begriff des ,Watercooler Effect' zielt zwar auf die Phase der Anschlusskommunikation ab, beschreibt aber In Bezug auf die soziale Dimension des Fernsehens einen ähnlichen Effekt: den Wasserspender als Ort der Versammlung und gemeinsamen kommunikatorischen Ver­handlung einer gesehenen Sendung im Fernsehen.

Der technologische Fortschritt hat die Art und Weise des Fernsehkonsums und damit auch die soziale Dimension des Fernsehens beeinflusst. Insbesondere das Internet hat als weiterer Übertragungskanal die Möglichkeiten des sozialen Interagierens innerhalb des Bezugsrah­mens Fernsehen verändert; die Einführung der Sozialen Medien wie Facebook und Twitter haben die soziale Interaktion über und im Zusammenhang mit Fernsehsendungen verstärkt und den Ort der Kommunikation vom Wohnzimmer in das Internet verschoben:

„While the social aspect of TV is not new in and of itself, the term, social TV, has emerged fair­ly recently to describe a new breed of video services that integrate other communication ser­vices like voice, chat, context awareness, and peer ratings to support and share TV experience with one's peer groups".[53]

Das soziale Element des Fernsehens ist also kein neues Phänomen, das im Rahmen von Social TV erst entstanden wäre. Der Kern des sozialen Elements des Fernsehens ist ein gemeinsa- mes Erleben einer Fernsehsendung und die gemeinsame kommunikatorische Verhandlung dieser. Dies wird bei Betrachtung der historischen Entwicklung des Fernsehens deutlich. Die Anfänge des Fernsehens als soziales Medium sind bereits 1935 zu finden. Im „Fernsehver­suchsbetrieb für Berlin" vom Sender Paul Nipkow zusammen mit der deutschen Reichspost sowie der Industrie, entstanden öffentliche Fernsehstuben für den gemeinsamen Fernseh­konsum.[54] Da Fernsehgeräte zu dieser Zeit noch nicht zu kaufen waren, wurden Fernsehstu­ben mit 25 bis 30 Stühlen eingerichtet, die vor einem oder zwei Fernsehgeräten arrangiert waren. Diese Fernsehstuben ermöglichten den Menschen die Sendungen des Versuchsbe­triebs zu sehen. So war bereits dieser erste Fernsehversuchsbetrieb ein soziales Erlebnis, da die Sendungen in der Gruppe konsumiert und eine Sendung Gegenstand von Parallel- und An­schlusskommunikation wurden.[55] Das Prinzip der gemeinschaftlichen Rezeption erfolgte hier zunächst aus technischen und wirtschaftlichen Gründen. Auch in den Folgejahren war die neue Technologie noch nicht für einen größeren Personenkreis zugänglich. 1952 waren rund 300 Fernsehgeräte in Deutschland verbreitet. Das NWDR-Fernsehen bot erstmalig ein regel­mäßiges Programm an. Da die neue Technologie noch sehr teuer war, stellte das Fernsehgerät ein Luxusgut dar, das sich nicht jeder Bürger leisten konnte. Daraus folgend versammelten sich Familien, Freunde und Nachbarn vor dem Fernseher (der in der Regel einen prominenten Platz im Wohnzimmer einnahm), um in den Genuss von Fernsehsendungen zu kommen. Nun­mehr fand der Fernsehkonsum nicht mehr in der Öffentlichkeit mit etwaig fremden Menschen statt, sondern verlagerte sich in Privatwohnungen mit Freunden, Familie und Nachbarn. Erst ab 1959 wurden die Endgeräte durch die Möglichkeit der Massenproduktion günstiger. Der rasante wirtschaftliche Aufschwung und die entsprechend wachsende materielle Prosperität in der Bevölkerung („Wirtschaftswunder")[56] ließ den Fernseher dadurch zum Massenmedium werden. 1959 wurden täglich 5.000 Fernsehgeräte verkauft, wodurch Ende des Jahres eine Verbreitung von zwei Millionen Fernsehgeräten in der Bevölkerung zu verzeichnen war. In den folgenden zwei Jahren stieg die Anzahl der Rundfunkteilnehmer auf circa 3,5 Millionen an.[57] Durch die Einrichtung des zweiten deutschen Fernsehens und der fünf regionalen Programme zwischen 1961 - 1969 bestand auch eine größere Auswahl an konsumierbaren Fernsehsen­dungen. Diese Umstände hatten zur Folge, dass nicht mehr in größeren Gruppierungen fern­gesehen werden musste. Damit entfiel die anfänglich ökonomische und strukturelle Begrün- dung des gemeinsamen Fernsehkonsums. Den Rezipienten wurde ermöglicht, flexibler über den Zeitpunkt und der nun vorhandenden Wahl eines Fernsehprogrammes zu entscheiden. In der Folge führte dies zu einer Aufweichungstendenz des Gemeinschaftserlebnisses beim Fernsehen hin zu einem Individualerlebnis. Diese Individualisierungstendenz des Fernseher­lebnisses hat sich durch die aktuelle Medienkonvergenz von Fernsehen und Internet aufgrund der weiteren Ausdifferenzierung des non-linearen Angebots zunächst weiter verstärkt. Ge­meint sind insbesondere Mediatheken, Videoportale und Live-Streaming-Angebote. Im weite­ren Verlauf der Medienkonvergenz von Fernsehen und den Sozialen Medien des Internets wurde jedoch gleichzeitig eine Renaissance des Gemeinschaftserlebnisses beim Fernsehen möglich; durch die Verschiebung der Parallelkommunikation vom Wohnzimmer in den virtuellen Raum. Vorangegangene Pilotprojekte, die das Fernsehen mit sozialer Interaktion über eine Telefon- oder Internetverbindung zu verbinden versuchten und so die technische Grundlage für ein Gemeinschaftserlebnis über das Internet ermöglichten, scheiterten an den zumeist unzureichenden technischen Gegebenheiten ihrer Zeit. Beispiele hierfür sind das „Space Pho­ne" des Technologiehersteller „Zenith" und „AOLTV"[58] des Telekommunikationsanbieter AOL. Konzeptuell waren sie Vorläufer zum heutigen Social TV: Die Medienkonvergenz von zwei bisher getrennten Medien bzw. Kommunikationskanälen (Fernsehen und Internet/Telefon), die Nutzung eines Rückkanals, das Interagieren von zwei oder mehreren physisch voneinander getrennten Personen über einen digitalen Übertragungsweg, Interaktion in Echtzeit, parallel zu einer laufenden Fernsehsendung. Bereits seit seinen Anfängen war Fernsehen also mit einem sozialen Erlebnis verbunden, dass sich immer mit und ihm Rahmen des technologischen Fortschritts (und des gesellschaftlichen Wandels) verändert hat.

2.1.3 Technologische Dimension

Die technologische Dimension des Begriffs Social TV beschreibt zunächst den technischen Übertragungskanal über den die Kommunikation erfolgt. Des Weiteren beinhaltet er jedoch auch einen zentralen Gedanken des Social TV: Die Rückkanalfähigkeit. Weiterhin meint die technologische Dimension auch die zu Social TV genutzte Hard- und Software. Die Erarbei­tung dieser Bestandteile der technischen Dimension dient nicht nur der weiteren Konkretisie­rung des Begriffs von Social TV, sondern ebenfalls der weiteren Vertiefung und Konkretisie­rung des Untersuchungsgegenstandes der Inhaltsanalyse, wie beispielsweise die der geeig­neten Social Software und der hierzu genutzten Endgeräte.

Die technologische Ebene der Kommunikation bezeichnet zunächst den Übertragungskand der Kommunikation: die Breitbandverbindung. Die soziale Interaktion erfolgt, wie einleitend beschrieben, primär über bestimmte internetbasierte Soziale Netzwerke (beispielsweise Facebook und Twitter), aber auch durch spezielle internetbasierte Social TV-Apps. Die techno­logische Dimension meint also sowohl den Distributionskanal (Breitbandverbindung), den Kommunikationskanal über eine Sodai Software, als auch die verwendete Hardware (Smartphones, Tablets, etc.). Diese grobe Skizzierung der technologischen Dimension macht bereits deutlich, dass es sich bei Social TV um das gemeinsame Erleben und Kommunizieren von Rezipienten über einen ,neuen' technischen Distributionskanal handelt. Mit dem Internet ist ein zentraler Gedanke des Social TV verknüpft: der Rückkanal.

2.1.3.1 Die Rückkanalfähigkeit

Unter Rückkanalfähigkeit bei Social TV ist die Möglichkeit des Rezipienten gemeint, aktiv an der eigenen Programmgestaltung mitzuwirken und so aus einer passiven, rein rezeptiven Rol­le in eine aktive, also partizipative Rolle zu treten.[59] Fernsehen ist traditionell ein Lean-back Medium, das abseits von An-, Um- und Ausschalten sowie des Bedienen des Teletexts kaum interaktive Elemente, einen Rückkanal oder Partizipationsmöglichkeiten an den Inhalten bot.[60] Dies hat sich mit dem Internet als neuen Übertragungskanal geändert. Während die Kommuni­kation über die klassischen tagesaktuellen Medien weitestgehend Face-to-Face stattfand, bietet das Internet nunmehr einen beliebig skalierbaren Rückkanal, über den jeder - weitge­hend ohne Selektionsprozesse - mitreden kann.[61] Durch Social TV hat der Zuschauer via den Sozialen Netzwerken und den Funktionen des Kommentierens, Abstimmens und Bewerten den Nutzern die Möglichkeit einen direkten Rückkanal zu den Produzenten der Fernsehsen­dungen und anderen Rezipienten zu nutzen. Teilweise werden die Kommentare der Rezipien­ten live in den Fernsehsendungen eingeblendet oder deren Vorschläge live in der Sendung integriert.[62] Diese Rückkanalfähigkeit ist auch der Schlüssel zu Social TV, denn sie ermöglicht und fördert das Engagement der Nutzer rund um Fernsehinhalte. Durch den Rückkanal wer­den Nutzer dazu befähigt und ermutigt, sich aktiv zu beteiligen, während sie parallel die Fern­sehsendung weiter verfolgen. Mit der Etablierung der Sozialen Netzwerke und neuer, mobiler Hardware wie Smartphones und Tablets kann soziale Interaktion während und im Zusammen­hang mit Fernsehinhalten mit (je nach Plattform) Millionen von Zuschauern simultan geteilt werden. Weltweit werden Schätzungsweise 10 Millionen öffentliche Kommentare im Zusam­menhang mit Fernsehhinhalten geteilt.[63] Soziale Plattformen wurden so zu einem:

"Integral outlet for TV viewers who look to express themselves while watching broadcasts of their favorite television programs."[64]

Dieser Rückkanal via den Sozialen Medien ermöglicht erst die Kommunikation während Fern­sehsendungen und hat zu einem Anstieg des Interesses an Live-TV-Inhalten geführt. Die Rückkanalfähigkeit von Social TV ist die Voraussetzung für ein immersives, gemeinsames Fernseherlebnis.[65]

2.1.3.2 Hardware

Die Hardware, die für Social TV notwendig ist, lässt sich entlang zwei Entwicklungslinien ka­tegorisieren; den One-Screen- und den Second-Screen-Devices. Beide haben sich zeitgleich entwickelt. Zu den One-Screen-Devices gehören beispielsweise Connected TVs, die auch „Hybrid-TV" oder „Smart-TV" genannt werden.[66] Bei Ihnen findet - im Gegensatz zu den Se­cond-Screen-Devices der Fernsehkonsum als auch die parallele Aktivität in den Social TV Communities auf einem Bildschirm statt (ähnlich dem Vorläufer „AOL TV", s.o.).

2.1.3.2.1 Second Screen

Der im Zusammenhang mit Social TV Hardware[67] häufig diskutierte und untrennbar verbun­dene Begriff ist der ,Second Screen'. Second Screen ist selbst jedoch keine Hardware, sondern bezeichnet vielmehr einen Sammelbegriff von Hardware, die für Social TV besonders relevant ist. Unter Second Screen ist der zweite Bildschirm zusätzlich zu demjenigen Bildschirm ge­meint, auf dem die Fernsehsendung rezipiert wird und auf dem die Parallelkommunikation in der Regel stattfindet. Ursprünglich entwickelte sich der Begriff Second Screen aus dem ver­änderten Nutzungsverhalten der Rezipienten beim Fernsehkonsum. Mit dem Aufkommen des Internetfernsehen, also dem Migrieren von Fernsehsendungen in das Internet, bzw. dessen Medienkonvergenz, stieg auch die Nutzung von anderen internetbasierten Inhalten und Ser­vices während des Fernsehkonsums an. In der weiteren Entwicklung begannen Vertreter der Fernsehindustrie interaktive Elemente und spezielle Inhalte zusätzlich zur laufenden Fernseh- Sendung anzubieten, was das Fernsehen zu einem Fernseherlebnis werden lassen sollte.[68] Durch die Entwicklung von Smartphones und Tablets war die Erweiterung dieses Fernseher­erlebnisses auf mobile Endgeräte möglich. Da Smartphones und Tablets chronologisch erst nach Laptops als zusätzlicher Bildschirm verwendbar wurden, werden Laptops und Smartphones im engeren Sinne der Begrifflichkeit auch als „third and fourth" Screens bezeich­net.[69] In dieser Thesis wird jedoch-wie in der Definition erwähnt- ein Begriffsverständnis von Second Screen zugrunde gelegt, das alle Endgeräte, die als zweiter Bildschirm parallel zum Fernsehbildschirm genutzt werden erfasst werden:

„Als Second Screen werden vornehmlich Tablet-PC, aber auch Smartphones bezeichnet, die pa­rallel zum klassischen Medium, wie beispielsweise dem Fernseher, zur Anwendung kommen."[70]

Diese Vereinheitlichung des Begriffs ist für diese Masterthesis sinnvoll, da die spätere In­haltsanalyse nicht auf die verwendete Hardware abzielt, sondern auf das Kommunikations­produkt, dass aus der Nutzung dieser Hardware entstanden ist.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass aufgrund der verschiedenen Betriebssysteme von Laptops, Smartphones und Tablets nur browserbasierte Sozialen Netzwerke und Web- Apps auf Laptops aufgerufen werden können - nicht jedoch die speziellen Smartphone-/ Tablet-Apps. Smartphones und Tablets hingegen können auch (Social TV-)Apps abbilden, wo­durch die Beliebtheit der mobilen Endgeräte im letzten Jahr rasant gestiegen ist:

„Neben der attraktiven Hardware (...) waren Apps - Softwarelösungen, die den Zugang zum In­ternet und seinen vielfachen Inhalten stark vereinfachen - der zentrale Motor für den Anstieg der mobilen Nutzung in den letzten Jahren: Apps liefern schnelle Lösungen für alle nur denkba­ren Bedürfnisse. Sie sind der Zugang zu den Mediatheken der Fernsehsender, zur elektroni­schen Version der bevorzugten Zeitung, sie bieten eine Verknüpfung mit dem sozialen Netz­werk, sie bieten U-Bahn-Pläne oder Restaurantführer und positionieren sich so als unentbehr­liche Assistenten in allen Bereichen."[71]

Smartphones und Tablets ermöglichen die mobile Nutzung (also unabhängig von einem fes­ten Standort) von Social TV, da sie klein, handlich und in der Regel intuitiv zu bedienen sind. Durch die sinkenden Kosten für die Hardware sowie der Verbindungskosten (Datenflatrates) und neuen Softwarelösungen („Social TV Apps") vereinfachen sie den Zugang zu Social TV und weisen hohe Wachstumsraten auf:

„Der Anteil derjenigen, die für den Internetzugang ihr Smartphone nutzen, stieg binnen fünf Jahren von 4 Prozent (2008) auf 45 Prozent (2013)."[72]

„Am häufigsten werden als Second Screen Handys und Smartphones (32 % aller Onliner und 39 % der 14- bis 29-jährigen Onliner) genutzt, (,.,)."[73]

Die hohen Wachstumsraten bei Verkäufen von Smartphones und Tablets werden vor dem Hintergrund der Globalisierung und Individualisierung verständlich; sie sind klein, handlich und ermöglichen den Zugriff auf u.a. Soziale Netzwerke an jedem Ort mit Internetzugang. Dies erlaubt den Nutzern, sich anjedem Ort einzuloggen und an Social TV teilzunehmen:

"Most Vendors believe that smartphones and tablet computers are the best platforms (com­pared with PCs and laptops) because they are portable and allow users to log in, so they can rate movies and comment on shows."[74]

Bei der Wahl der Hardware zeichnet sich also eine Spezialisierung der Endgeräteje nach spezi­fischer Nutzungsabsicht und Nutzungssituation ab:

„(..,) um unterwegs auf dem Laufenden zu bleiben das Smartphone, der Tablet-Computer zu Hause oder am Arbeitsplatz für das Informationsupdate oder als Second Screen beim Fernse­hen."[75]

Der Vollständigkeit halber bleibt zu erwähnen, dass ,mobil' nicht zwangsläufig mit ,unterwegs' gleichzusetzen ist, also die Beliebtheit nicht ausschließlich auf die notwendige Mobilität zu­rückzuführen ist, sondern im Zusammenhang mit Social TV vor allem auch Ausdruck der Indivi­dualisierung und des Nachgehens eigener Interessen ist: ,Mobil' kann daher auch bedeuten, dass das Endgerät innerhalb der eigenen Wohnung an unterschiedlichen Orten genutzt wird und nicht zwangsläufig außerhalb derer.

„Mobile Endgeräte werden weiterhin vor allem innerhalb der eigenen vier Wände genutzt (W­LAN). Vor allem Tablets, aber auch Smartphones, sind Multifunktionsgeräte, die zunehmend auch als Zweitbildschirme (Second Screen) zum Einsatz kommen."[76]

Die für Social TV und als Second Screen geeignetste und meistgenutzte Hardware sind also Smartphones und Tablets.

2.1.3.2.2 One Screen: Connected TV

Die zweite Entwicklungslinie ist die der ,Connected TVs', auch ,Hybrid TV' oder ,Smart TV' ge­nannt.[77] Diese bieten die Nutzung von Social TV über den konventionellen Fernseherbild- schirm durch eine entweder in das Fernsehgerät integrierte Internetschnittstelle oder über eine mit dem Internet verbundene Set-Top-Box:

„Connected TV bezeichnet TV-Geräte, die mit dem Internet verbunden werden können (Syno­nym: Hybrid TV). Der Zugang zu internetbasierten Diensten wird über integrierte Lösungen durch sog. Smart TVs oder über internetfähige Peripheriegeräte wie Set-Top-Boxen oder Me­dia Player, Blu-ray Player (...) und Spielkonsolen hergestellt."[78]

In den Connected TVs können durch den integrierten Internetbrowser oder Apps die Sozialen Netzwerke aufgerufen werden. Hierzu muss jedoch die laufende Fernsehsendung unterbro­chen und zu der jeweiligen Anwendung gewechselt werden. Nur vereinzelte Connected TVs bieten eine Social TV-Funktion an, bei der parallel zur Fernsehsendung auch Funktionen eines Sozialen Netzwerks eingeblendet werden können. Connected TVs haben sich bisher jedoch kaum durchgesetzt. Sowohl kleinere, als auch die beiden größten Hersteller für Connected TV Set-Top-Boxen „Apple TV"[79] und „Google TV"[80], konnten sich in den letzten Jahren am Markt nicht durchsetzen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Abgesehen davon, dass Connected TVs in der Regel kostenintensiver als andere konventionelle Fernsehgeräte sind, weisen sie auch Defizite bei der Nutzung von Social TV auf. Connected TVs sind zum einen nicht mobil und zum anderen muss bei den meisten Connected TVs zwischen Fernsehsendung und Anwen­dung der Sozialen Netzwerke hin- und hergeschaltet werden. Dabei wird entweder ein Teil der Fernsehnutzung verpasst oder ein Teil der Kommentare aus dem Sozialen Netzwerk. Eine Parallelkommunikation während der Fernsehsendung ist hierbei erschwert.

Weiterhin mangelt es häufig an der Vielfalt und Usability (Anwenderfreundlichkeit) der Apps für Connected TVs. Die Begründung hierfür kann in den unterschiedlichen Betriebssystemen der Hardware verortet werden: Smartphones und Tablet-Apps basieren auf lediglich zwei un­terschiedlichen Betriebssystemen; entweder iOS oder Android.[81] Für Connected TVs existiert dagegen eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebssysteme. Jeder Hersteller arbeitet mit einem anderen Betriebssystem, auf dessen Basis auch die jeweiligen Apps programmiert werden müssen. Abgesehen von der mangelnden marktwirtschaftlichen Rentabilität, die eine Optimie­rung einer App für eine Vielzahl von Betriebssystemen mit sich bringt, verweigern die Connected TV-Hersteller die Zurverfügungstellung von Apps durch Drittanbieter. Dadurch müssen ausschließlich bereits vom Hersteller vorinstallierte Apps verwendet werden. Speziel- le Social TV-Apps wie bsp. „Couchfunk"[82] können zum Status Quo mit Connected TVs nicht installiert und genutzt werden. Eine Personalisierbarkeit der Benutzeroberfläche mithilfe von individuell gewählten Apps wie dies bei Smartphones und Tablets möglich ist, ist dadurch nicht gegeben. Weiterhin ist die Usability der Apps umstritten, da Apps per Fernbedienung - in der Regel ohne Tastatur - gesteuert werden müssen. Wechselt der Rezipient beispielsweise von einer Fernsehsendung zu einem Sozialen Netzwerk und möchte eine Statusmeldung ver­fassen, muss er dazu jeden Buchstaben einzeln auswählen. Es mangelt also an einer Personalisierbarkeit der Benutzeroberfläche sowie einer benutzerfreundlichen Usability der Connected TV-Apps:[83]

„das Eingabeproblem ist furchtbar-jeder, der einmal versucht hat, Applikationen zu testen, bei denen man die Dinge per Fernbedienung bedienen muss: Katastrophe!"[84]

Für die Nutzungssituation der Social TV-Nutzer sind Connected TVs gegenüber der Second Screen-Hardware also bereits durch Ihre mangelnde Personalisierbarkeit, mangelnde Usability und Immobilität unterlegen. Dies spiegelt sich auch in der Spezialisierung von Connected TVs auf das Abrufen von Videoportalen wider: Obwohl bereits ein Drittel (21% der Bevölkerung einen Connected TV besitzt, nutzen lediglich 12% davon damit die vorinstallierten Apps.[85] Letztere nutzen Ihren Connected TV hauptsächlich zum Aufrufen von Videoportalen. Smartphones und Tablets dagegen sind wie oben erwähnt, auf die Nutzungssituation von Social TV-Nutzern spezialisiert. So auch eine aktuelle Studie über die Verwendung von Se­cond Screen im Zusammenhang mit Social TV:

"Rather than delivering traditional Internet services such as Web browsing or social media sites to a connected TV, there has been a shift to companion screens, such as media tablets, that show the benefits of the connected experience and the new activities that are now possible. Most social TV experiences are solely delivered through companion apps for portable devices rather than the TV (,.,)."[86]

Die Bevorzugung von Smartphones als Hardware für Social TV wird neben dem spezifischen Nutzungsbedürfnis und -situation auch durch die sozio-demografischen Merkmalen der Nut­zer von Social TV erklärbar; Der typische Social TV-Nutzer ist 25 Jahre alt,[87] und damit in der Alterskohorte von 14 bis 29 Jahren zu verorten - wie ebenfalls die meisten Smartphone- Nutzer. Die häufigste Aktivität bei der Nutzung von Smartphones in dieser Alterskohorte ist die Kommunikation über E-Mail, Messenger und Soziale Netzwerke.[88] Es ist also auch in Bezug auf das Nutzungsverhalten bestimmter Anwendungen eine Spezialisierung bestimmter End­geräte zu erkennen. Connected TVs werden vornehmlich für die Nutzung von Videoportalen genutzt, während Smartphones und Tablets als Second Screen fungieren.[89] Auch die letzte Erkenntnis lässt darauf schließen, dass der Second Screen-Hardware für die Nutzung von Social TV prädestiniert ist: Sie entspricht der bereits vorhandenen Spezialisierung der Nut­zung von Endgeräten und den sozio-demografischen Merkmalen der typischen' Nutzer von Social TV. Hinzu kommen die oben genannten Einschränkungen der Connected TVs. Mobile Endgeräte ersetzen in der Regel jedoch nicht die stationären Geräte wie den Fernseher. Sie verstärken vielmehr in Kombination die Zugangswege zum Internet bzw. den Sozialen Netz­werken. Dies führt zu einer Verstärkung des Nutzererlebnisses und damit auch des Fernseher­lebnisses: „Together they enhance the user experience."[90] Die für Social TV und als Second Screen geeignetste und meistgenutzte Hardware sind also Smartphones und Tablets.

2.1.3.3 Social TV-Software

Zur Nutzung von Social TV ist neben der oben beschriebenen Hardware auch die Verwendung einer Software notwendig.[91] Gemeint ist an dieser Stelle nicht das in 2.1.3.2 erwähnte Sys­temprogramm (Betriebssystem), sondern diejenigen Anwendungsprogramme, die zur Nutzung von Social TV notwendig ist: ,Social Software'.

Hier sind drei Entwicklungslinien nachvollziehbar; in chronologischer Reihenfolge haben sich zunächst Soziale Netzwerke, dann Social TV Web-Apps und nachfolgend originäre Apps für Smartphones, Tablets und Connected TVs entwickelt. Webbasierte Soziale Netzwerke sowie Social TV Web-Apps sind in einem engeren Sinne keine Software, sondern Internetseiten oder Plattformen, die über eine Software - dem Internetbrowser - abgerufen werden können. Den­noch werden sie in der wissenschaftlichen Fachliteratur unter dem Begriff der ,Social Soft­ware' gefasst, da sie nach herrschender Meinung ebenfalls Anwendungsprogramme darstel- len.[92] Während für die Nutzung von webbasierten Sozialen Netzwerken sowie Social TV Web- Apps nicht zwingend eine spezielle Software außerhalb des regulären Internetbrowsers not­wendig ist, ist dies bei smartphone- oder tabletbasierten Apps der Fall. Hierzu muss zunächst ein Benutzerkonto angelegt werden, um eine App zu installieren. In der Regel sind die populä­ren Social Software Apps kostenfrei, trotzdem liegt die Zugangshürde durch die erforderliche Registrierung zur Installation ein wenig höher als beispielsweise bei webbasierter Social Software. Auf letzterer können über einen Internetbrowser alle Funktionen webbasierter So­zialer Netzwerke und Web-Apps unabhängig von ihrem Betriebssystem (z.B. iOS, Windows, Linux, etc.) aufgerufen werden. Bisher liegen noch keine Nutzungzahlen über die verwende­ten Zugangswege zu Social Software vor. Dies kann auch dahingestellt bleiben, da der kon­krete Zugangsweg zu den Sozialen Netzwerken bzw. Social TV Apps keinen Einfluss auf die zu analysierenden Statusmeldungen hat. Social TV Apps binden mithilfe einer Schnittstelle („Application Programming Interface, kurz: API")[93] die populärsten Sozialen Netzwerke Facebook oder den Microbloggingdienst Twitter ein.[94] Der Mehrwert dieser Apps liegt in der Filtrierung der Kommentare mit Hashtags und @-Operatoren und daraus ablesbaren Zuord­nung zu einer Sendung und schließlich einem virtuellen Kommunikationsraum dieser Sendung. In diesen können die die Mitglieder ,einchecken' und erhalten nur Kommentare zu dieser Sen­dung ohne selbst nach den Profilen oder Hashtags suchen zu müssen. Die in den Social TV Apps abgegebenen Kommentare werden ebenfalls auf Facebook und Twitter veröffentlicht. Weiterhin besteht die Möglichkeit durch eine eigene hohe Aktivitätszahl Punkte zu sammeln oder personalisierte Hintergrundinformationen abzurufen (vgl. dazu ausführlich Kapitel 2.2). Nachfolgend wird daher auf die Funktionen und Charakteristika der relevantesten Social TV Software Facebook und Twitter eingegangen werden.[95]

Facebook wurde in den USA zum Pionier des Social TV, als die Plattform 2009 einen Live- stream von verschiedenen Fernsehsendungen integrierte. Diejenigen, die diesen Livestream sahen, konnten die Sendung in ihren Statusmeldungen kommentieren und so mit den anderen Facebook-Mitgliedern und Zuschauern teilen. Facebook ist ein Soziales Netzwerk indem jeder Nutzer über eine eigene Profilseite verfügt, auf der er persönliche Angabe machen kann und so z.B. Statusmeldungen, Fotos oder Videos auf einer (halb-)öffentllchen ,Pinnwand' mit der Community teilen kann. Die Einsicht auf die Pinnwand kann ein Mitglied einschränken, so dass die Informationen darauf lediglich mit einem Kreis an bereits hinzugefügten ,Freunden' geteilt werden kann. Weiterhin verfügt Facebook über eine Chatfunktion, in der sich Mitglieder in einem privaten Chat unterhalten können. Ein weiterer Meilenstein (im US-amerikanischen Raum) war eine Debatte im Rahmen der Präsidentschaftswahl zwischen republikanischen Präsidentschaftskandidaten, die ebenfalls per integrierten Livestream abgerufen werden konnte und es die Möglichkeit gab, in Echtzeit Fragen per Statusmeldung an die Kandidaten zu stellen. Diese wurden dann in die Debatte der Fernsehsendung mit aufgenommen und be­antwortet.[96] Facebook kann daher in Bezug auf den US-amerikanischen Raum als Pionier des Social TVs gesehen werden, da es als erstes Soziales Netzwerk die Idee der Rückkanalfähig­keit mit einer Live-Fernsehsendung kombinierte. In Deutschland ist dies bisher noch nicht möglich, trotzdem wird auch Facebook zur Parallelkommunikation während der Fernsehrezep­tion genutzt. Nahezu jeder Fernsehsender ist auf Facebook mit einer eigenen ,Fanpage' (Pro­filseite) zu finden. Teilweise existieren auch Fanpages zu speziellen populären Fernsehsen­dungen. Beispiele hierfür sind Serien und Mehrteiler wie populäre Castingshows („The Voice of Germany"[97], „Deutschland sucht den Superstar"[98] ) oder Realityshows wie „Berlin Tag & Nacht"[99].

Der Microbloggingdienst Twitter weist mit insgesamt 3,89 Millionen Nutzern deutlich weniger Mitglieder auf, als das Soziale Netzwerke Facebook mit 23,24 Millionen Nutzern. Allerdings hat sich die Zahl der Mitglieder seit dem letzten Jahr um 87% erhöht. 29% der Mitglieder ha­ben bereits aktiv die Twitterprofile von Fernsehsendern genutzt. Dazu wird vom eigenen Twitterprofil des Nutzers eine Kurznachricht („Tweet")[100] mit maximal 140 Zeichen versendet, die neben Text auch Bilder und Links zu Videos oder Webseiten enthalten können.[101] Die Pro­filseiten bei Twitter sind nicht für einen bestimmten Personenkreis einschränkbar, so dass die Profilseiten (nach Registrierung) stets halböffentlich einsehbar sind. Ebenso wie bei Facebook hat jedes Twittermitglied eine eigene Profilseite, auf der die Kurznachrichten erscheinen. Mit- glleder können anderen Mitgliedern folgen (,Follower'). Mittels eines @-Operators oder ,Hashtags"[102] kann Bezug auf andere Mitglieder des Netzwerks genommen werden. Der Vor­teil von Twitter im Vergleich zu Facebook ist der einfache Zugang zu den Tweets und die Simplizität in der Handhabung:

„Twitter's simplicity and easy access to its data tends to garner it more attention than any other platform within the social TV space. It's completely open and public nature makes any barriers to participation essentially nonexistent."[103]

Weiterhin hat Twitter im Unterschied zu Facebook, wie oben erwähnt, keine Möglichkeit den Kreis derjenigen zu beschränken, der die Nachrichten lesen darf und damit eine große (millio­nenfache) Reichweite der Statusmeldungen. Twitter ist daher in seiner Funktionalität sehr einfach zu handhaben und ermöglicht beim Social TV die Teilnahme an einer Community (fast) ohne Zugangshürden.[104]

Auf welchem Sozialen Netzwerk sich die Nutzer austauschen, hängt wiederum vom Sen­dungstyp ab: So werden Filme und Serien vor allem auf Facebook verhandelt, während Twitter als „Genre-Allrounder" gelten kann.[105] Diese Aufteilung in allgemeine vs. spezialisierte Community wird vor den oben genannten strukturellen Eigenschaften von Facebook und Twitter verständlich. Facebook ist durch die Möglichkeit, soziale Kreise zu beschränken und sich durch die Wahl von Fanseiten weiter zu spezialisieren, einer eher kleineren und ausdiffe­renzierteren Community zugänglich und somit eingeschränkter - während es diese Möglich­keit der Beschränkung bei Twitter nicht gibt und es daher eine Plattform für die Allgemeinheit darstellt. Zusätzlich sprechen die geringeren Zugangshürden für die hohen Nutzungszahlen von Twitter bei Social TV. Welches Soziale Medium für die Nutzung von Social TV am geeig­netsten ist, muss daher stets im Einzelfall anhand von Nutzungsmotiven und einer etwaigen Spezialisierung der Plattformen überprüft werden.

2.2. Gesellschaftliche Metaprozesse und Mediennutzungsverhalten

Wie in der Einleitung erwähnt, ist Social TV als kulturelles Artefakt in einen Gesamtkomplex von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen eingebettet. Kultur und deren kulturelle Artefak­te wie das Fernsehen befinden sich in einem ständigen Wandel, da beide Bereiche vom Men­schen konstituiert und damit immer wieder neu hergestellte Handlungsbereiche sind.[106] Social TV ist außerhalb dieser gesellschaftlichen Wandlungsprozesse nicht vollständig fassbar und dessen Erörterung für eine vollständigen Begriffsbestimmung daher notwendig. Weiterhin geben die Metaprozesse im Hinblick auf die Forschungsfrage Erkenntnisse über die Voraus­setzungen zu einer Verschiebung des Gemeinschaftsgefühls vom Wohnzimmer in einen virtu­ellen Raum bei Social TV. Es erfolgt keine vollständige Darstellung der Konzepte der gesell­schaftlichen Metaprozesse, sondern lediglich die Herausarbeitung der für Social TV relevante Aspekte dieser Metaprozesse, die zur Beantwortung der Forschungsfrage notwendig sind.

Die Mediatisierung der Gesellschaft ist der wohl wichtigste Prozess für die Entwicklung von Social TV. Der Metaprozess der Mediatisierung beschreibt die Durchdringung unseres Alltags durch Medien. Damit ist der Prozess des sozialen und kulturellen Wandels gemeint, der da­durch zustande kommt, dass immer mehr Menschen immer häufiger und differenzierter ihr soziales und kommunikatives Handeln auf ebenso stetig ausdifferenzierte Medien bezie­hen.[107] Diese Ausdifferenzierung der Medien ist mit dem Metaprozess der Digitalisierung ver­bunden. Unter Digitalisierung ist auf einer technischen Ebene vor allem die Umwandlung von analogen Daten und Signalen in Digitale zu verstehen sowie deren Übertragung durch Breit­bandverbindungen. Die Digitalisierung ermöglicht, Schrift, Ton und Bild gemeinsam auf einem Übertragungsweg bzw. in einem Datenstrom zu übermitteln.[108] Sozio-kulturell gesehen, folgt auf die Digitalisierung eine Veränderung des Mediennutzungsverhaltens und der Ausdifferen­zierung von Medienangeboten. Durch sie ist ein digitales Datennetz entstanden, das die Da­ten zum größten Teil unabhängig von Endgeräten überall und zu jeder Zeit erreichbar macht[109] Die Digitalisierung ist technische Voraussetzung für den aktuellen Medienwandel und die Medienkonvergenz von Internet und Fernsehen mit sozio-kulturellen Folgen des ver­änderten Mediennutzungsverhaltens. Letzteres findet beispielsweise in der parallelen Nut­zung und Spezialisierung unterschiedlicher Endgeräte (z.B. Tablet, Smartphones, vgl. Kap. 2.13.2) als Second Screen zum Fernsehbildschirm ihren Ausdruck. Die Anforderungen an die Mobilität dieser Endgeräte sind durch den weiteren Metaprozess der Globalisierung erklärbar.

Das Konzept der Globalisierungbesagt auf einer allgemeinen Ebene, dass sich die Wirtschaft überregional und überstaatlich ausrichtet.[110] Mit der Globalisierung geht auch der Trend zur Mobilität des Menschen einher. Der Mensch muss im Zusammenhang mit der Globalisierung mobil sein.

[...]


[1].Fernsehen' wird in dieser Hausarbeit ein umfassendes medienwissenschaftliches Verständnis zugrunde gelegt, dass „als Chiffre für vielfältige Kommunikationsprozesse und ihre Bedingungen, Instanzen, Produkte, Formen und Auswirkungen auf unsere Gesellschaft" verstanden wird. vgl. Faulstich (2008), S. 11.

[2] Der Rundfunkbegriff wurde im 12.Rundfunkänderungsstaatsvertrag auf elektronische Medien wie das Internet ausgedehnt, vgl. §§ 11d, 11f 12.RÄStV.

[3] Weichselbaumer(2013),S.24.

[4] Unter Leitmedium wird in der Wissenschaft ein spezifisches dominierendes Einzelmedium ver­standen, dass in einer bestimmten historischen Phase der Medienentwicklung „eine Hauptfunkti­on in der Konstitution gesellschaftlicher Kommunikation und von Öffentlichkeit zukommt". vgl. Göttlich (2002), S. 193.

[5] vgl. Eimeren/Frees (2013), S. 373; Eimeren/Frees (2011), S. 335

[6] vgl.Eimeren/Frees (2013),S. 373.

[7] ebd.

[8] Hellkamp (2010), S.16.

[9] www.twitter.com(31.01.2014).

[10] www.facebook.com(31.01.2014).

[11] vgl. Buschow et al. (2013a), S. 19; Frees/Eimeren (2013), S. 381

[12] vgl.Eimeren/Frees (2012), S.369.

[13] vgl. Eimeren/Frees (2013), S. 382.

[14] ebd.

[15] vgl.http://www.social-tv-monitor.de/jahrescharts (31.01.2014).

[16] vgl.http://www.ijk.hmtm-hannover.de (31.01.2014).

[17] vgl.Buschow et al. (2013a); vgl.Buschow et al.(2013a); Buschow et al. (2013b).

[18] Ausgehend von einem allgemeinen Kulturbegriff wird unter kulturellem Artefakt ein materielles Kulturprodukt verstanden.In einem kulturellen Artefakt manifestieren sich materielle Produkte einer Kultur.

[19] Faulstich (2004), S. 195

[20] http://www,ijk,hmtm-hannover,de (31,01,2014)

[21] Buschow (2013c), S.4.

[22],User Generated Content' steht für Medieninhalte, die nicht vom Anbieter eines Webangebots, sondern von dessen Nutzern erstellt werden.Ein zentraler Aspekt ist beispielsweise das Bewer­ten und Weiterempfehlen von Angeboten.Ausführlich vgl. Wunsch/Vickery (2007), S. 8.

[23] Buschow (2013c), S.4.

[24] ebd.

[25] vgl. Buschow (2013b), S. 9; Proulx/Shepatin (2012), S. 13

[26] Nachfolgend werden die Begriffe Soziale Medien und Social Media synonym verwendet.

[27] vgl. Ebersbach/Glaser/Heigl (2011), S. 33.

[28] Beni/Wang (1989), S.704.

[29] http://googleblog.blogspot.de (31.01.2014).

[30] https://twitter.com (31.01.2014).

[31] https://www.facebook.com (31.01.2014).

[32] http://www.studivz.net (31.01.2014).

[33] http://www.xing.com (3101.2014).

[34] vgl. Ebersbach/Glaser/Heigl (2011), S. 37.

[35] vgl. Miller et. al (2008), S. 962; Wohn/Na (2011); Zhao et al. (2011).

[36] Lippmann (1922), S.237.

[37] vgl.Buschow et al. (2013a); http://www.social-tv-monitor.de/jahrescharts (31.01.2014)

[38] e.g. Buschow et al. (2013a); Deller (2011); Frederick et al. (2014); Wohn/Na (2011).

[39] MRG (2010), S.45.

[40] vgl.Eimeren (2013), S.386,

[41] ebd.,S. 388.

[42] ebd., S. 381; Buschow (2013a), S. 19.

[43] vgl. Eimeren/Frees (2012), S. 366.

[44] vgl.Buschow et al. (2013b), S. 7

[45] ebd., S. 7; Hepp/Vogelsang (2010), S. 15

[46] vgl.Buschow etal.(2013a),S.5.

[47] vgl.Hepp/Vogelsang (20l0), S.15.

[48] vgl. Faulstich (2004), S. 195; Hill/Benton (2012), S.5; Wohn/Na (2011); Summa (2011), S. 8,

[49] vgl. Arnheim (2001); Williams (1972).

[50] vgl. Hepp (1998); Holly (2001); Klemm (2000); Kraut/Konstanz (2007); Weisz et. al (2007); Wohn/Na (2011).

[51] vgl. Gruber (2009), Faulstich (2004), S. 195; Koob/Bolliger (2012), S. 6.

[52] Hill/Benton (2012) S. 1; ähnlich auch Ganz (2012), S. 177,182; Gorton (2009), S. 151.

[53] Klym/Monpetit (2008), S. 5,

[54] vgl.Kreuzer/Schanze (1991), S.31

[55] ebd.

[56] e.g. Abelshauser (2011), S.140.

[57] vgl. Hickethier/Hoff (1998),S. 29.

[58] http://www.aol.com/ (31.01.2014)

[59] vgl.Ruhrmann/Nieland (1997), S.29.

[60] vgl.dazu ausführlich Mahr (2004), S.108; Goertz (2004), S. 4.

[61] vgl.Busemann/Engel (2012), S.133.

[62] vgl.Log in, D 2010-2014, Erstausstrahlung 23.11.2010.

[63] vgl. Hill/Benton (2012), S.4.

[64] ebd.

[65] ebd.

[66] vgl. Buschow et al. (2013b), S. 9; Wohn/Na (2011).

[67] Unter Social TV-Hardware wird in dieser Forschungsarbeit diejenige Hardware verstanden, die für die Nutzung von Social TV notwendig ist.Unter Hardware wird die Gesamtheit der Bauteile und Komponenten eines Systems oder eines Computers begriffen.Dabei umfasst er die eigentlichen Bauteile ebenso wie die angeschlossenen Peripheriegeräte.

[68] vgl. Proulx/Sherpatin (2012), S.84.

[69] ebd.

[70] Eimeren/Frees (2012), S.371.

[71] Eimeren (2013), S. 388; so auch Eimeren/Frees (2012), S. 367

[72] ebd., S. 386.

[73] Frees/Eimeren (2013), S.381

[74] Hill/Benton (2012), S. 22.

[75] Eimeren (2013), S.390,

[76] Eimeren/Frees (2012), S.378,

[77] Aus Gründen der Lesbarkeit werden auch Smart TV und Hybrid TVs unter dem Begriff des Connected TV zusammengefasst, da sie letztlich alle TV-Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, darstellen.Auf die Unterscheidung, ob die Internetverbindung in das Gerät integriert ist, über eine Set-Top-Box, Spielekonsole oder sonstigem zusätzlichem Peripheriegerät hergestellt wird, kommt es an dieser Stelle nicht an. Sollte eine Differenzierung notwendig sein, wird dies an der betreffenden Stelle deutlich herausgearbeitet.

[78] Smartclip (2012), S. 4.

[79] http://www.apple.com/de/appletv/ (31.01.2014),

[80] http://www.google.de/intl/de/tv/ (31.01.2014).

[81] vgl. Greif (2014).

[82] www.couchfunk.de(31.01.2014).

[83] vgl.Goldhammer/Wiegand/Birkel (2013), S.18.

[84] Buschow et al. (2013a), S.28.

[85] Frees/Eimeren (2013), S.373,

[86] Gartenberg (2013), S. 2.

[87] vgl.Buschow et al. (2013a), S.27.

[88] vgl.Eimeren (2013), S.388,

[89] ebd., S. 390; Eimeren/Frees, S. 373.

[90] Caras (2011), S.53, zitiert nach Eimeren/Frees (2012), S.367.

[91] „Software" ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Programme, die auf einem Computer oder System ausgeführt werden können.Ohne Software ist die Hardware nicht betriebsfähig. Unterschieden wird zwischen Anwendungsprogrammen und Systemprogrammen.Systempro- gramme sind Betriebssysteme, wobei Anwendungsprogramme wiederum innerhalb dieser Be­triebssysteme installiert sind.Social TV Apps sind Anwendungen, die innerhalb des Betriebssys­tem der Hardware (Smartphone, Tablet) installiert werden und sind daher Anwendungsprogram- me.Vgl.Lackes/Siepermann (2012), S.3.

[92] Das Soziale Netzwerke Anwendungssysteme, also Software darstellt ist allen Ansichten gemein Lediglich über den Inhalt der Social Software sind die Meinungen uneinheitlich. Eine Diskussion kannjedoch an dieser Stelle entfallen, da es an dieser Stelle nicht um die Details der Social Soft­ware geht, sondern es lediglich relevant ist, dass Plattformen als Anwendungsprogramme unter den Begriff der Software fallen.Dies ist unstrittig. Vgl. Far (2010), S.6.

[93] Gamma et al. (1995), S.41.

[94] vgl.Busemann (2013), S.397,

[95] vgl.Buschow (2013), S.20; http://www.social-tv-monitor.de (31.01.2014).

[96] vgl. Proulx/Shepatin (2012), S. 13.

[97] https://www.facebook.com/TheVoiceOfGermany (31.01.2014),

[98] https://www.facebook.com/DSDS (31.01.2014).

[99] https://www.facebook.com/berlin.tag.nacht.de (31.01.2014).

[100] vgl.https://twitter.com/about (31.01.2014).

[101] vgl.Busemann (2013), S.397,

[102] Ein Hashtagist ein Schlagwort, das mittels des Rautenzeichens als potentieller Suchbegriff mar­kiert wird und so durch andere Twitter-Nutzer wieder aufgefunden werden kann.

[103] Proulx/Shepatin (2012), S.13.

[104] Zuvor muss sich der Nutzer allerdings bei Twitter anmelden (registrieren).

[105] vgl.Buschow (2013a), S.5.

[106] vgl.Krotz (2008), S.51.

[107] vgl.Krotz (2008), S. 51.

[108] vgl.ecms (2008), S.1.

[109] vgl.Krotz (2008), S.56.

[110] vgl. Hepp/Krotz/Winter (2005); Krotz (2008). S. 52.

Ende der Leseprobe aus 122 Seiten

Details

Titel
Social TV - Lagerfeuereffekt 2.0? Eine explorative und quantitative Inhaltsanalyse von Twitter Kommentaren
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg  (ICAM)
Veranstaltung
Masterforum - Digitale Medien
Note
2,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
122
Katalognummer
V273446
ISBN (eBook)
9783656651925
ISBN (Buch)
9783656651918
Dateigröße
1073 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
social, lagerfeuereffekt, eine, inhaltsanalyse, twitter, kommentaren
Arbeit zitieren
Uschi Schmidt (Autor:in), 2014, Social TV - Lagerfeuereffekt 2.0? Eine explorative und quantitative Inhaltsanalyse von Twitter Kommentaren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273446

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