Gesundheitsförderung im Krankenhaus

Notwendigkeiten und Möglichkeiten


Hausarbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Betriebliches Gesundheitsmanagement
2.1 Definition
2.2 Ziele des betrieblichen Gesundheitsmanagement

3 Gesundheitsförderung im krankenhaus
3.1 Spezielle Belastungsfaktoren im Pflegeberuf
3.2 Handlungsansätze auf individueller Ebene
3.3 Handlungsansätze auf institutioneller Ebene
3.3.1 Ansatzpunkte an organisatorischen Rahmenbedingungen
3.3.1.2 Supervision
3.3.1.3 Gesundheitszirkel
3.3.1.4 Gesunde Arbeitszeiten für Pflegepersonen
3.3.1.5 Weitere Ansatzpunkte

4 Eigene Stellungnahme

5 Literatur

1 Einleitung

Gesundheitsförderung – ein Schlagwort, das auch im Bereich der Pflege eine immer größere Bedeutung gewinnt. Das Gesundheitsfördernde Krankenhaus, ein Konzept der WHO, gilt als zukunftsweisende Strategie für Krankenhäuser, um auf die sich ändernden Anforderungen und Veränderungsprozesse, welche u.a. die demographische Entwicklung, die Auswirkungen der Gesundheits-reform, etc. beinhalten, zu reagieren (Grundböck et al 1997, S.41). Das Konzept des Gesundheitsfördernden Krankenhauses umfasst vier Hauptgruppen:

1. patientInnenorientierte Strategien für gesündere und zufriedenere PatientInnen,
2. personalorientierte Strategien für gesündere und zufriedenere MitarbeiterInnen,
3. organisationsorientierte Strategien für rationaler und effizientere Organisations-strukturen – „Gesündere Organisationen“,
4. umweltorientierte Strategien für eine strategische Positionierung des Krankenhauses in seiner Umwelt – „Gesündere Umwelt“. (Grundböck et al 1997, S.41)

In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf der zweiten Hauptgruppe – personalorientierte Strategien für gesündere und zufriedenere MitarbeiterInnen -, d.h. es wird der Frage nachgegangen, wie muss Gesundheitsförderung für Pflegekräfte aussehen? Ich halte diese Frage aus verschiedenen Gründen für wichtig:

- Probleme, wie Überalterung der Bevölkerung und damit ansteigende Pflegebedürftigkeit, neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie der modernen Medizin und die durch die Gesundheitsreform ausgelösten ökonomischen Veränderungen, führen dazu, dass immer weniger Pflegepersonal immer komplexer werdende Aufgaben erfüllen muss. Um dieser steigenden Belastung gewachsen zu sein, muss Pflegekräften ein möglichst gesundheitsfördernder Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden.
- Um die Ziele der ersten Hauptgruppe – patientInnenorientierte Strategien für gesündere und zufriedenere PatientInnen – zu erreichen, ist es meiner Ansicht nach unabdingbar, gesündere und zufriedenere Pflegekräfte zu beschäftigen, da diese den unmittelbarsten und intensivsten Kontakt zum Patienten haben. Ohne personalorientierte Strategien sind patientInnenorientierte nicht umzusetzen.
- Krankenhäuser haben die Aufgabe, den Gesundheitszustand von Menschen zu verbessern, bzw. zu erhalten. Für Pflegekräfte kann der Arbeitsplatz Krankenhaus jedoch zu Gesundheitsschädigungen führen: Körperliche Schäden, Stress, Schichtarbeit und die Verantwortung für die PatientInnen sind Belastungsfaktoren, die auf die in der Pflege Tätigen und deren Gesundheit einwirken. Schüssel (2003) verweist hierzu auf die Homburger Leitlinien, die darauf hinweisen, dass sich der Gesundheitszustand des Personals in der Qualität der Patienten-behandlung spiegelt, was die Bedeutung der Förderung der MitarbeiterInnen-Gesundheit in Krankenhäusern unterstreicht (Schüssel 2003, S.62).

Im ersten Teil der Arbeit gebe ich einen kurzen Überblick über die Definition und Ziele von betrieblichem Gesundheitsmanagement im Allgemeinen.

Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung von Pflegekräften im Krankenhaus. Eine eigene Stellungnahme bildet den Schluss der vorliegenden Hausarbeit.

2 Betriebliches Gesundheitsmanagement

2.1 Definition

Unter betrieblichem Gesundheitsmanagement versteht man

die Entwicklung integrierter betrieblicher Strukturen und Prozesse, die die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit, Organisation und dem Verhalten am Arbeitsplatz zum Ziel haben und den Beschäftigten wie dem Unternehmen gleichermaßen zugute kommen. (Badura et al 1999, S.17)

Betriebliches Gesundheitsmanagement hat zahlreiche Wurzeln. Die zwei wichtigsten sind die von der WHO im November 1986 im Rahmen einer internationalen Konferenz verabschiedete Ottawa-Charta und der betriebliche Arbeitsschutz.

Die Grundidee der Ottawa-Charta liegt in der Befähigung der Bevölkerung zu einem selbstbestimmten Umgang mit Gesundheit sowie in der gesundheits-förderlichen Gestaltung der Lebenswelt und der Gesundheitsdienste. (Badura et al 1999, S.15)

Daran schlossen sich unmittelbar Versuche an, die Idee der Gesund-heitsförderung für Betriebe, Verwaltungen und andere Organisationen zu nutzen.

Der betriebliche Arbeitsschutz kann national und international auf eine lange Tradition zurückblicken,

(i)n Deutschland fand (er) in den vergangenen 100 Jahren anhaltendes staatliches Interesse und mit der Unfallversicherung einen von Arbeitgebern und Arbeit-nehmern gleichermaßen akzeptierten Akteur. (Badura et al 1999, S.15)

Nach dem von Badura et al (1999) zitierten Gesundheitsbericht für Deutschland 1998 sind in Deutschland Professionalisierung und Institutionalisierung des Arbeitsschutzes weit fortgeschritten, während diese Schritte für die betriebliche Gesundheitsförderung noch nicht gelungen sind. Der Hauptgrund hierfür ist, dass der Nutzen, den Gesundheitsförderung für Beschäftigte, Betriebe und Volkswirtschaft hat, noch nicht überall erkannt wurde.

Ein weiteres Problem stellt die Frage dar, ob betriebliches Gesundheits-management als Weiterentwicklung, als Ergänzung oder als Ersatz des Arbeitsschutzes zu begreifen ist. Diese Frage kann bisher nicht eindeutig beantwortet werden, der Arbeitsschutz befindet sich momentan in einer Neuorientierungsphase, auf die im begrenzten Rahmen dieser Hausarbeit jedoch nicht näher eingegangen werden kann.

2.2 Ziele des betrieblichen Gesundheitsmanagement

Im folgenden Abschnitt werden die Ziele des betrieblichen Gesundheitsmanagements lediglich kurz aufgelistet und beschrieben (Badura et al 1999, S.34f):

- Senkung von Kosten durch Reduzierung von Fehlzeiten
- Erhöhung der Mitarbeitermotivation: ein zwar anwesender Mitarbeiter, der jedoch bereits innerlich gekündigt hat, kann einem Unternehmen eher schaden als nutzen. Betriebliches Gesundheitsmanagement soll Mitarbeiter motivieren und an das Unternehmen, dessen Auftrag und Ziele binden.
- Förderung von Flexibilität und Kreativität der Mitarbeiter:
Wenn es zutrifft, daß (sic) Innovationen den Motor der Marktwirtschaft bilden, wenn es ferner zutrifft, daß (sic) ein hohes Wohlbefinden der Beschäftigten und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit dafür eine wichtige Voraussetzung ist, dann gilt es auch immer wieder zu betonen, daß (sic) betriebliches Gesundheitsmanagement, das diesen Namen verdient (...) eine den Beschäftigten wie auch den Betrieben und der Volkswirtschaft gleichermaßen zugute kommende Aktivität darstellt. (Badura et al 1999, S.34)
- Bekämpfung der Ursachen chronischer Erkrankungen und Wiederein-gliederung: die demographische Entwicklung bewirkt ein Ansteigen des Durchschnittsalters der Beschäftigten, was auch eine steigende Wahr-scheinlichkeit von chronischen Erkrankungen und ansteigende Dauer krankheitsbedingter Fehlzeiten zur Folge hat. Dem kann durch betrieb-liches Gesundheitsmanagement entgegengewirkt werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsförderung im Krankenhaus
Untertitel
Notwendigkeiten und Möglichkeiten
Hochschule
Hochschule Esslingen  (Fachbereich Gesundheit und Pflege)
Veranstaltung
Spezielle Belastunsfaktore in Pflegeberufen, arbeitwissenschaftliche Gestaltungsgrundsätze in der Pflege
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V27337
ISBN (eBook)
9783638294140
Dateigröße
519 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheitsförderung, Krankenhaus, Notwendigkeiten, Möglichkeiten, Spezielle, Belastunsfaktore, Pflegeberufen, Gestaltungsgrundsätze, Pflege
Arbeit zitieren
Silke Hegemann (Autor:in), 2004, Gesundheitsförderung im Krankenhaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27337

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