Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus

Kindheit im Mittelalter


Hausarbeit, 2012

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Einordnung
1.1. Der Autor und sein Wirken
1.2. Forschungsstand

2. Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus
2.1. Was ist ein Kind?
2.1.1. Lebensalter
2.1.2. Verhalten und Charaktereigenschaften
2.2. Was tut man mit einem Kind?
2.2.1. Familiäre Versorgung
2.2.2. Liebe
2.2.3. Erziehung und Lernen
2.2.4. Medizinische Versorgung

3. Fazit

Bibliographie

Einleitung

Bevor in vorliegender Hausarbeit mit einer Erörterung des Kindheitskonzeptes in den Schriften des Franziskaners Bartholomäus Anglicus begonnen werden soll, scheint es angebracht, kurz zu erläutern, weshalb ein derartiges Vorhaben lohnenswert ist. Dabei soll in einem ersten Schritt die Bedeutung des Autors und seines Werkes und deren Eigenheiten herausgearbeitet werden. Besonderes Augenmerk wird hier auf der Beantwortung der Frage liegen, warum sich die zu erörternde Quelle für die mittelalterliche Geschichtsforschung, sowie den untersuchten Bereich, besonders eignet und welche Probleme und Einschränkungen sie mit sich bringt. In einem zweiten Schritt soll kurz der Forschungsstand zum untersuchten Thema des Kindheitskonzeptes bei Bartholomäus Anglicus zusammengefasst werden. Aus den aufgezeigten Defiziten wird klar werden, weshalb eine differenzierte Betrachtung der Quelle ertragreich scheint und worauf dabei geachtet werden soll. Im anschließenden Hauptteil der Arbeit soll sodann unter verschiedenen systematischen Aspekten die Forschungsfrage erörtert werden, Welches Konzept von Kindheit begegnet uns in den Schriften des Bartholomäus Anglicus?. Zentrale Leitfragen hierzu werden sein, was für den Autor ein Kind ist (und was nicht!), was von einem Kind erwartet wird, welcher Umgang mit einem Kind darauf aufbauend stattfindet oder empfohlen wird und welche Konsequenzen sich daraus für das weitere Leben und die Stellung in der Gesellschaft ergeben. Der Fokus soll hierbei auf einer induktiven Vorgehensweise liegen, die ausschließlich vom Inhalt der Quelle selbst ausgeht. Zum besseren Verständnis einzelner Passagen und deren historischer Einordnung, soll daran anschließend aber auch ausgewählte Sekundärliteratur herangezogen werden. In einem abschließenden Fazit sollen die Ergebnisse zusammengefasst und in den größeren Forschungsrahmen eingeordnet werden.

1. Einordnung des Werkes

1.1. Der Autor und sein Wirken

Für die Forschung der mittelalterlichen Sozialgeschichte stellt sich das Problem eines Mangels an zeitnahen Quellen oftmals in besonderem Maße. Deshalb ist das Hauptwerk des Bartholomäus alleine aufgrund seiner enzyklopädischen Gattung von unschätzbarem Wert. Der formulierte Anspruch des Autors[1] ist nämlich nicht weniger, als einen „Bibliotheksersatz“ zu liefern, der „tendenziell die ganze Welt erfassen will“[2]. Dies hat für den Geschichtswissenschaftler gleich zwei Vorteile. Erstens findet man hier auch Texte zu alltäglichen Dingen, die ansonsten eher selten schriftlich überliefert werden. Zweitens wird ein guter Überblick über die lange Tradition von Gelehrtenwissen seit der Antike, sowie die spezifische Auslegung und Anwendung dieses Wissens im (Hoch)-Mittelalter geliefert[3].

Darüber hinaus scheute sich Bartholomäus aber auch nicht davor, persönliche Erfahrungen in seine Erklärungen mit einfließen zu lassen[4]. Er wandte sich bewusst an ein verhältnismäßig breites Publikum[5], das über klassische geistliche Gelehrte hinausreichen sollte.[6] Um dies zu erreichen, pflegte er eine einfache Sprache.[7] Als Ergebnis war sein Werk bereits früh und über einen langen Zeitraum von knapp 400 Jahren in allen Teilen Europas weit verbreitet[8]. Durch die Übersetzung in mehrere europäische Volkssprachen war es schließlich auch dem Adel möglich, die Enzyklopädie zu benutzen.[9]

Bartholomäus selbst formuliert zwar den Anspruch, sein Werk möge zur Bibelexegese verwendet werden[10], gestaltet seine Darstellung aber so offen, dass es dem Leser letztlich selbst überlassen bleibt, zu welchem Zweck er das naturkundliche Wissen einsetzt und wie er es interpretiert.[11] Auch die hier untersuchten Passagen zum Kind und dessen Umfeld wurden gelesen und häufig gar mit Bildern[12] illustriert, etwa einem Schaukelpferd[13]. Nicht verwunderlich also, dass sich auch in der Sekundärliteratur zur Erforschung der Kindheit im Mittelalter kaum ein Titel finden lässt, der nicht auf die vorliegende Quelle zu sprechen kommt. Denn die Enzyklopädie eignet sich aus genannten Gründen dazu, das Weltbild von zumindest einem geistlichen Gelehrten des Hochmittelalters recht genau zu erforschen. Da Bartholomäus eine unmittelbare, benutzerorientierte Anwendung des gesammelten Wissens im Sinne hat, ist sein Werk eher als eine Bestandsaufnahme des ihm zur Verfügung stehenden Wissens zu sehen, denn als eine hauptsächlich an die Nachwelt gerichtete, (verfälschte) Überlieferung eines geschilderten Sachverhalts oder Ereignisses. Dennoch ist Vorsicht geboten, da Bartholomäus‘ Auswahl der präsentierten Beschreibungen, deren Zusammenhang, die herangezogenen Quellen und seine eigene Erfahrung zwangsläufig eine Interpretation aus seiner Enzyklopädie machen. Die zeitlich und räumlich breite Überlieferung macht es wahrscheinlich, dass diese Interpretation von einflussreichen Personen der mittelalterlichen Gesellschaft zumindest gelesen werden konnten, möglicherweise übernommen wurden. Die folgende Untersuchung der Quelle soll sich aber auf eine versuchte Annäherung an Bartholomäus‘ Weltbild beschränken und der Frage nachgehen, welchen Platz Kinder darin einnehmen.

1.2. Forschungsstand

Wie bereits erwähnt, existiert mittlerweile ein breiter Korpus an Sekundärliteratur zur Kindheit im Mittelalter. Das Heranziehen einzelner Passagen aus der Enzyklopädie des Bartholomäus scheint dabei obligatorisch. Dennoch lässt sich eine Lücke bisheriger Forschung feststellen. Es existiert keine Arbeit, die sich systematisch auf das Kindheitskonzept bei Bartholomäus konzentriert.[14] Stattdessen finden sich meist umfassende Werke, die eine breite Auswahl mittelalterlicher Quellen zu allen denkbaren Aspekten zusammentragen. Die Zielsetzung ist ein Gesamtbild der Kindheit im Mittelalter. Welche Vorstellungen von Kindheit sich bei Bartholomäus finden lassen und wie er zentrale Begriffe wie Liebe oder Erziehung versteht, lässt sich aus der Sekundärliteratur daher kaum erschließen. Bemüht werden vielmehr einzelne Stellen oder Kapitel, um beispielsweise auf die weit verbreitete Fürsorge und Pflege mittelalterlicher Kinder hinzuweisen.[15] Elisabeth Loffl-Haag verweist auf Bartholomäus Anglicus als Gelehrten, der Kinder scheinbar als „lästig“ wahrnehme[16], geht dieser Frage aber nicht weiter nach, sondern widmet sich der Erwähnung anderer mittelalterlicher Autoren, die ein gegenteiliges Verhältnis zu Kindern hätten.[17] Begründet sind diese „Sammelwut“ von Quellen und der Fokus auf einer differenzierten Gesamtdarstellung anstatt auf einzelne Autoren vor allem aus dem forschungsgeschichtlichen Kontext. Viele Geschichtswissenschaftler sahen sich angesichts einer ersten Welle methodisch fragwürdiger und inhaltlich gewagter Forschung[18] herausgefordert, diese durch gewissenhaftere Quellenarbeit zu widerlegen.[19] Da diese Aufgabe, trotz einer erstaunlichen Beharrungskraft des Bildes von der Abstinenz von Liebe oder Gespür für das Kindeswohl[20], als erfolgreich vollendet angesehen werden kann[21], empfiehlt sich für die zukünftige Forschung eine genauere Untersuchung einzelner Autoren und Quellen. Anstatt überkommene Vorurteile mit passenden Stellen zu widerlegen, scheint es ertragreicher, die jeweiligen Vorstellungen von Kindern und Kindheit ohne Vorannahmen aus der Quelle selbst herauszuarbeiten. Sekundärliteratur sollte erst darauf aufbauend herangezogen werden, um einzelne Ergebnisse und mögliche Annahmen konkretisieren zu können.

2. Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus

2.1. Was ist ein Kind?

2.1.1. Lebensalter

[22] In den Schriften des Bartholomäus Anglicus lassen sich zwei verschiedene Arten von Kindern finden, erstens das Kleinkind, zweitens der Knabe und das Mädchen. Offensichtlich stehen diese beiden Kategorien für unterschiedliche Lebensabschnitte, eine Altersangabe wird in den untersuchten Kapiteln jedoch nicht geliefert.[23] Stattdessen nimmt der Autor zunächst eine etymologische Einordnung vor und grenzt so beide Lebensalter voneinander ab. Der Knabe (puer) heißt folglich seiner „Reinheit“ (puritas)[24] wegen so, welche bei einem Kleinkind noch nicht gegeben sei.[25] Grund hierfür sei die Abhängigkeit von der Brust der Mutter.[26] Das Kleinkind wird also lediglich defizitär charakterisiert, über das, was es nicht ist, nämlich „rein“. Vergleichbares findet sich beim Knaben. Ihm wird zwar „Reinheit“ attestiert, diese leitet sich aber hauptsächlich davon ab, was er wiederum (noch) nicht ist, nämlich ein Jugendlicher. Für diesen Lebensabschnitt scheint vor allem das Aufblühen von Sexualität kennzeichnend zu sein, während der Knabe noch keine „übermächtigen […] sexuellen Regungen“[27] verspüre. Ebenso habe er „kein Schamempfinden“[28] und sei noch nicht „zur Zeugung befähigt“[29]. Auch das Mädchen sei seiner „Keuschheit“[30] wegen geschätzt. Analog zu puer führt Bartholomäus für sie den Begriff puella[31] ein. Geläufig sei aber auch der Terminus „Heldin“ (virago)[32], der erneut durch Verweis auf Isidor, dahingehend erläutert wird, dass das Mädchen noch keine „wahre weibliche Leidenschaft“[33] aufweise. Ein weiterer Unterschied zwischen Knabe und Kleinkind sei die Fähigkeit, Schmerzen ertragen zu können, was eine Voraussetzung zum Lernen sei.[34] Da dies jedoch auch auf alle weiteren Generationen zutrifft, ergibt sich daraus keine spezifische Eigenheit des Knaben. Eine Eigenheit beider Arten von Kindern scheint hingegen die attestierte „Schwäche ihres Körpers“[35], wobei besonderer Wert auf die Schwäche der kleinkindlichen Gliedmaßen gelegt wird[36]. Neben dem Verweis auf „Stimme und Gesichtsform“[37] des Jugendlichen als Abgrenzung von Kleinkind und Knabe, finden sich ansonsten keine weiteren Bemerkungen zu Grenzen und Übergängen der verschiedenen Lebensabschnitte.

[...]


[1] Bartholomäus Anglicus stammte, wie sein Name Verrät, aus England und gehörte dem Orden der Franziskaner an. Bevor er ab 1231 in Magdeburg als Lektor tätig war lehrte er bereits in Paris als Baccalaureus biblicus. Die hier untersuchte Enzyklopädie De rerum propietatibus stellt sein Hauptwerk dar und gilt um das Jahr 1940 als vollendet. Die Schrift zählt zu den wichtigsten Enzyklopädien des Mittelalters. Vgl. Steer, Georg, Bartholomäus Anglicus, in: Ruh, Kurt (Hrsg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon Band 1, Berlin und New York 1978, S. 616-618; Se Boyar, Gerald E., Bartholomaeus Anglicus and His Encyclopedia, in: The Journal of English and Germanic Philology, 19/2, 1920, S. 168-189, S. 168-177

[2] Vgl. Meyer, Heinz, Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von ‚De Proprietatibus Rerum‘, München 2000, S. 22.

[3] Bartholomäus zitiert eine Vielzahl anderer Autoren direkt, paraphrasiert deren Ausführungen oder ist eindeutig von diesen inspiriert, vgl. Se Boyar, Bartholomaeus Anglicus, S. 182; die Menge an Quellennachweisen ist außergewöhnlich hoch, es findet sich sogar eine Art Literaturverzeichnis, vgl. Meyer, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte, S. 24; seine Hauptquellen sind die Enzyklopädie Isidor von Sevillas, verschiedene Werke Aristoteles‘, sowie diverse Bibelüberlieferungen, vgl. Se Boyar, Bartholomaeus Anglicus, S. 182-184, Goodich, Michael, Bartholomaeus Anglicus on Child-Rearing, in: History of Childhood Quarterly: The Journal of Psychohistory, 3/2, 1975, S. 75-84, S. 76.

[4] Vgl. ebd., S. 25; das Verhältnis von „Erfahrungswissen“ gegenüber „Bücherwissen“ ist indes schwer einzuschätzen, insgesamt dürfte zweiteres aber überwiegen (vgl. ebd.).

[5] Es sei darauf hingewiesen, dass dieses zur Rezeptionszeit naturgemäß dennoch nur einem kleinen Teil der Gesamtbevölkerung Europas zugänglich war.

[6] Vgl. Se Boyar, Bartholomaeus Anglicus, S. 185.

[7] Vgl. ebd.

[8] Vgl. Meyer, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte, S. 239, 243 ff., 261

[9] Von Beginn des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts entstanden Übersetzungen in Französisch, Englisch, Spanisch, Provenzal, Italienisch und Niederländisch, vgl. ebd., S. 239f.

[10] Alles, was in der Bibel vorkommt soll naturkundlich beschrieben werden, damit der Priester auf dieser Grundlage das Spirituelle daran herausarbeitet und so seine Zuhörer der Erkenntnis und dem göttlichen Schöpfer näherbringt. Dies wird Allegorese genannt, vgl. Meyer, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte, S. 27-29

[11] De rerum propietatibus wird dementsprechend je nach den Bedingungen stets sowohl als reines medizin- und naturkundliches Nachschlagewerk, als auch zur Predigtvorbereitung eingesetzt, wobei mit fortlaufender Zeit die Bedeutung der ersteren Benutzungsart am wichtigsten wird, vgl. ebd., S. 415f.

[12] Vgl. Meyer, Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte, S. 497-500; Orme, Nicholas, Medieval Children, New Haven und London 2001, S. 7; mehr hierzu in Kapitel I.2 „Forschungsstand“

[13] Arnold, Klaus, Kind und Gesellschaft in Mittelalter und Renaissance. Beiträge und Texte zur Geschichte der Kindheit, Paderborn 1980, S. 70.

[14] Eine Ausnahme stellt die Arbeit von Goodich, Michael, Encyclopaedic literature. Child-rearing in the Middle Ages, in: Journal of the History of Education Society, 12/1, S. 1-8., dar. Hier wird De rerum proprietatibus zumindest im eingeschränkten Feld einiger mittelalterlicher Enzyklopädien betrachtet.

[15] Vgl. Orme, Nicholas, Medieval Children, New Haven und London 2001, S. 58, 63; McLaughlin, Mary Martin, Survivors and Surrogates. Children and Parents from the Ninth to the Thirteenth Centuries, in: De Mause, Lloyd (Hrsg.): The History of Childhood, New York 1974, S. 101-182, S. 113 f.; Arnold, Klaus, Kind und Gesellschaft, S. 19

[16] Vgl. Loffl-Haag, Elisabeth, Hört ihr die Kinder lachen? Zur Kindheit im Spätmittelalter, Pfaffenweiler 1991, S. 61.

[17] Vgl. Loffl-Haag, Hört ihr die Kinder lachen?, S. 62 f.

[18] Wirkmächtig war hier vor allem Ariès, Philippe, Centuries of Childhood. A Social History of Family Life, New York 1962, aber auch De Mause, Lloyd, The Evolution of Childhood, in: De Mause, Lloyd (Hrsg.): The History of Childhood, New York 1974, S. 1-74. Beiden ist gemein, dass sie auf Quellen des Mittelalters praktisch verzichten, dieser Epoche aber lieblosen Umgang mit Kindern vorwerfen.

[19] Exemplarisch veranschaulicht werden kann diese Grundorientierung vieler Literatur als Gegenposition zu früheren Werken am Titel von Loffl-Haag, Hört ihr die Kinder lachen?. Dieser ist eine offensichtliche Anspielung auf DeMause, Lloyd, Hört ihr die Kinder weinen. Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit. 1. Auflage, Frankfurt 1980.

[20] So beginnt der Eintrag „Erziehung“ in der Enzyklopädie des Mittelalters beispielsweise mit einem Verweis auf Ariès‘ These, um erst dann zu argumentieren, warum diese als widerlegt gilt, vgl. Staub, Martial, Lebenszyklus. Geburt, Erziehung, Generationen, Alter, Krankheit und Tod, in: Melville, Gert / Staub, Martial (Hrsg.), Enzyklopädie des Mittelalters. Band 1, Darmstadt 2008, S. 121-129, S. 123. Ähnliches lässt sich in einem Großteil der Literatur finden.

[21] Vgl. Hanawalt, Barbara A., Medievalists and the Study of Childhood, in: Speculum, 77/2, 2002, S. 440-460, S. 457 f.

[22] Grundlage für den Fließtext stellt, sofern nicht anders genannt, die deutsche Übersetzung von Klaus Arnold dar, Bartholomäus Anglicus, De rerum propietatibus – Über die Natur der Dinge. Buch 6, Kapitel 4,5,7,9, hgg. und übers. von Klaus Arnold (Kind und Gesellschaft in Mittelalter und Renaissance. Beiträge und Texte zur Geschichte der Kindheit, Paderborn 1980, S. 111-114); Grundlage für die Fußnote ist der lateinische Text aus Bartholomäus Anglicus, De rerum proprietatibus, unveränderter Nachdruck der Ausgabe Frankfurt 1601, Frankfurt 1964, dabei wird die Schreibweise 1:1 aus dem Nachdruck übernommen (steht zum Beispiel v statt u, wird v übernommen, steht ein &, wird dieses übernommen, steht Kursivschrift, wird dies übernommen).

[23] Die Einteilung in Lebensalter war das gesamte Mittelalter hindurch üblich. Dabei orientierten sich diese häufig an den „Weltaltern“, variierten folglich zwischen vier und sechs. Es ist anzunehmen, dass auch Bartholomäus das Knabenalter mit ungefähr dem siebten Jahr beginnen und dem vierzehnten Lebensjahr enden lässt, vgl. Arnold, Kind und Gesellschaft, S. 18f.

[24] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112.; „Pver a puritate est dictus, sct. dicit Isidorus.”, Kapitel 5. De Puero, S. 238.

[25] Siehe 24.

[26] Vgl. Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112; „Tunc enim puer proprie dicitur quando est ablactatus a lacte, & separatus ab vbere“, Kapitel 5. De Puero, S. 238.

[27] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112; „motus venerei“, Kapitel 5. De Puero, S. 239.

[28] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112; „puerili tempore nuditatem detegere verecundiam non habentes“, Kapitel 5. De Puero, S. 239.

[29] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 113; „ad generandum habiles inueniuntur.“, Kapitel 5. De Puero, S. 239.

[30] Aus dem Englischen übersetzt auf Grundlage von Bartholomäus Anglicus, De rerum propietatibus, Buch 6, Kapitel 6,10,14, hgg. und übers. von Michael Goodich (Bartholomaeus Anglicus on Child-Rearing, in: History of Childhood Quarterly: The Journal of Psychohistory, 3/2, 1975, S. 75-84).; „chastity“ ; ebd. S. 79; “pudicitia”, Kapitel 6. De Puella, S. 240.

[31] Goodich, Child-Rearing, S. 79; “Puella dicitur quasi pura vt papilla, sct. dicit Isidorus”, Kapitel 6. De Puella, S. 240.

[32] „heroine“, Goodich, Child-Rearing, S. 79; “Vel dicitur virgo ab incorruptione, quasi virago, quaia veram ignorant faemineam passionem, sct. dicit Isidorum lib.11.cap.2.”.

[33] Siehe 32; „true feminine passion“, Goodich, Child-Rearing, S. 79; “veram […] faemineam passionem”, Kapitel 6. De Puella, S. 240.

[34] Vgl. Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112; „doli efficitur capax, & ideo disciplina susceptibilis repentur, & tunc sub tutoribus positus cogitur subesse disciplinae.“, Kapitel 5. De Puero, S. 238f. ; Näheres hierzu im Abschnitt 2.2.3. Erziehung und Lernen.

[35] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 112, „corporis teneritudinem“, Kapitel 5. De Puero, S. 239 ; Vgl. auch Arnold, Buch 6 Kapitel 4. Das Kleinkind, S. 112, „Vnde membra infantilia, propter sui teneritudinem“, Kapitel 4. De Infante, S. 238.

[36] Vgl. Arnold, Buch 6 Kapitel 4. Das Kleinkind, S. 112; „Vnde membra infantilia, propter sui teneritudinem, addiuersarum figurarum sulceptionem habent flexibilitatem, & ideo faciis & aliis ligaminibus congruis infantilia membra sunt liganda, ne torta efficantur seu aliquam incurrant difformitatem“, Kapitel 4. De Infante, S. 238.

[37] Arnold, Buch 6 Kapitel 5. Der Knabe, S. 113; „per vocem & vultum pueri ab adultis dignoscuntur. […] quando enim vox in pueris mutatur, signum est pubertatis“, Kapitel 5. De Puero, S. 239.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus
Untertitel
Kindheit im Mittelalter
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Seminar für Mittelalterliche Geschichte)
Veranstaltung
Seminar Kindheit im Mittelalter
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
24
Katalognummer
V270705
ISBN (eBook)
9783656622888
ISBN (Buch)
9783656622857
Dateigröße
767 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kindheitskonzept, bartholomäus, anglicus, kindheit, mittelalter
Arbeit zitieren
Hannes Schweikardt (Autor:in), 2012, Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270705

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Das Kindheitskonzept bei Bartholomäus Anglicus



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden