Die "Ritter" des Aristophanes. Die athenische Demokratie in der komischen Kritik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2001

33 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung: Politik und Komödie nach dem Tod des Perikles

II. Die „Ritter“ – Handlung und Hintergrund
a) Das Problem und die Personen
b) Der Wettkampf
c) Die Lösung

III. Politische Analyse, Kritik und Zielsetzung der „Ritter“

IV. Fazit: Die athenische Demokratie in der komischen Kritik

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung: Politik und Komödie nach dem Tode des Perikles

Der Tod des Perikles im Jahre 429 v. Chr. markierte eine Zäsur in der Geschichte der attischen Demokratie und den Anfang vom Ende der Machtstellung Athens in Griechenland – darin sind sich antike Quellen weitgehend einig. Aristoteles schreibt in seiner „Athenaíon politeía“: „Solange nur Perikles an der Spitze des Volkes stand, stand es besser um das Staatswesen, nach seinem Tode aber wurde es damit viel schlechter. Dann nämlich nahm sich das Volk erstmals einen Führer, der bei den besseren Leuten nicht gut angesehen war; in den früheren Zeiten hingegen hatten immer die Besseren das Volk geführt“[1]. Thukydides, nach dessen Urteil die politische Organisation Athens zu Zeiten des Perikles zwar nur „dem Namen nach eine Demokratie, in Wirklichkeit eine Herrschaft des Ersten Mannes“ war, stellt ebenfalls fest: „Aber die Späteren, untereinander gleichen Ranges und nur bemüht, jeder der erste zu werden, gingen sogar soweit, die Führung der Geschäfte den Launen des Volkes auszuliefern. Daher wurden immer wieder, bei der Größe der Stadt und ihrer Herrschaft, viele Fehler begangen“[2]. Das Machtvakuum, welches durch den Tod des „Ersten Mannes“ entstanden war, führte unter der Belastung des Archidamischen Krieges und seiner Auswirkungen für die Bevölkerung zu Parteienkämpfen und zur Spaltung der Polis – nach Einschätzung antiker Quellen die größte Gefahr für das Gemeinwesen: „Faction is he greatest evil and the most common danger“[3].

Zur Darstellung zeitgenössischen Empfindens der politischen Entwicklung nach dem Tod des Perikles konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf ein Beispiel aus einer Quellengattung, die in der Forschung als originär „demokratisch“ eingestuft wird: Die „Alte Komödie“.

Theater fungierte im demokratischen Athen als Repräsentation nach Außen und Identitätsstiftung nach Innen. Die Aufführungen waren eingebunden in mehrtägige Festlichkeiten, die Lenäen und Großen Dionysien, an denen die Polis sich selbst feierte; bei den Großen Dionysien in Anwesenheit der Bundesgenossen, die zu dieser Zeit ihre Tribute ablieferten. „Festivals were one of the chief ways in which the city organized itself, established who was who, and demonstrated what was important“[4]. Die Dichter traten im Agon um die Gunst der versammelten Bürgerschaft an, die Stücke wurden speziell zu dieser Festlichkeit verfasst und nur einmalig aufgeführt. Die „Alte Komödie“ widmete sich dabei eminent politischen Themen: „Politisch in umfassendem Sinne heißt hier, der Bedeutung des griechischen Wortes entsprechend, alles, was die in der Polis vereinigte, demokratisch verfasste Bürgerschaft angeht, und das nicht nur Haupt- und Staatsaktionen im neuzeitlichen Sinne, sondern auch Religion und Kult, Bildung und Erziehung, Recht und Gerichtsbarkeit, Wohlfahrt und Wirtschaft, Kunst und besonders Theater – kurz alles die Gemeinschaft betreffende“[5].

So fand natürlich auch die Entwicklung der Staatsführung und der Polis insgesamt nach Perikles’ Tod ihren Niederschlag in der „Alten Komödie“. Ihr Hauptvertreter Aristophanes widmet diesem Thema mit seinen „Rittern“ ein ganzes Stück.

Aristophanes war ein scharfsinniger, konservativ gesinnter Beobachter des gesellschaftlichen Wandels in Athen. Seine Dichtung reflektierte die Entwicklung der Polis ganz im oben genannten politischen Sinne; sie war dabei voll von beissendem persönlichem Spott gegen mehr oder minder prominente Bürger Athens. In seinen „Rittern“ (424 v. Chr.) attackiert der Dichter den Politiker Kleon, einen der Nachfolger des Perikles. Kleon war Besitzer einer großen Gerberei und in den 430er Jahren durch seine Opposition zu Perikles bekannt geworden[6]. Nach dessen Tod konkurrierte er mit Nikias um die politische Führung, und setzte sich im Krieg für eine energische und unnachgiebige Machtpolitik Athens ein. Kleon gehörte (neben, aber sicher noch vor Euripides und Sokrates) zu den bevorzugten Zielen der aristophanischen Kritik: Es finden sich zahlreiche satirische Seitenhiebe auf Kleons Person und Politik in den Komödien des Aristophanes.

Die folgende Darstellung und Analyse der „Ritter“ soll aufzeigen, wie die politische Entwicklung nach 429 v. Chr. von einem ihrer prominenten Kritiker wahrgenommen wurde und vor der im Theater versammelten Bürgerschaft dargeboten wurde. Sie konzentriert sich auf die vielfältigen Kritikpunkte an der attischen Demokratie nach dem Tod des Perikles und deren komische Aufbereitung, zeigt die Bezüge und Hintergründe des Stückes auf. Zunächst orientiert sie sich am Fortgang der Komödie, um schließlich zusammenfassend die politische Analyse, Ziel und Strategie des Aristophanes der Kritik im Hinblick auf andere Quellen und den aktuellen Forschungsstand zu unterziehen.

2. „Die Ritter“: Handlung und Hintergrund

Die „Ritter“ waren die erste Komödie, die Aristophanes eigenverantwortlich aufführte – die vorigen von ihm verfassten Stücke hatte er aufgrund seiner noch geringen Erfahrung von älteren, bereits etablierten Dichtern auf die Bühne bringen lassen[7]. Dennoch hatte ihm die offen artikulierte Feindschaft zu Kleon bereits vor der Aufführung dieses Stückes einigen Ungemach beschert: In den frühen „Babyloniern“, die von Kallistratos aufgeführt wurden, hatte Aristophanes die Bundesgenossen Athens als babylonische Mühlsklaven vorgeführt und den harten Umgang des aufstrebenden Kleon mit diesen angeprangert[8]. Das Stück wurde an den Großen Dionysien aufgeführt, an denen wie üblich Delegierte der Bundesgenossen zur Ablieferung ihrer Tribute in der Stadt und auch im Theater anwesend waren. Kleon verklagte daraufhin den Dichter wegen der Verspottung des Volkes und seiner Amtsträger in Gegenwart von Fremden[9]. Aristophanes war jedoch nicht gewillt, in seiner dichterischen Agitation gegen den Politiker nachzulassen: In den „Archarnern“, seiner ersten erhaltenen Komödie aus dem Jahr 425 v. Chr., deutet er bereits an, Kleon und seine Politik zum Thema eines ganzen Stückes machen zu wollen[10].

Die „Ritter“ wurden an den Lenäen 424 v. Chr. dargeboten. Kleon befand sich zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Macht: Er hatte im Jahr zuvor einen wichtigen, unerwarteten und spektakulären Etappensieg gegen die Spartaner errungen. Dieser sei hier kurz geschildert, da sich in der Komödie zahlreiche Verweise auf diese militärische Operation finden[11].

Athenische Truppen unter der Führung des Demosthenes hatten im Sommer 425 die Halbinsel Pylos im Südwesten der Peloponnes besetzt, und belagerten von dort ein spartanisches Kommando auf der Insel Sphakteria. Ein Friedensangebot Spartas wurde auf Betreiben Kleons abgelehnt. Die Belagerung dauerte jedoch länger als erwartet, Nachrichten über Nahrungsmangel auf seiten der Athener und erfolgreichen Schmuggel zu den Spartanern auf der Insel führten in Athen zu zunehmender Verunsicherung über den Ausgang des Unternehmens. Kleon beschuldigte daraufhin die Botschafter, die Unwahrheit zur Situation auf Pylos zu verbreiten – diese konterten, daß er die Lage selbst kontrollieren solle. Kleon schwenkte um und forderte, nicht mit Beobachtungen wichtige Zeit verstreichen zu lassen, sondern Truppen nachzuschicken und die Spartaner endlich zu schlagen. Nikias, einem der amtierenden Strategen und innenpolitischen Gegner Kleons, machte er zum Vorwurf, daß die Gefangennahme der Belagerten für einen echten Mann und Feldherrn kein Problem sein dürfte. Als Nikias ihn daraufhin aufforderte, das Kommando mit beliebig vielen Truppen zu übernehmen und selbst erfolgreich zum Abschluss zu bringen, nahm er nach anfänglichem Zögern an und setzte hinzu, dass er es in 20 Tagen vollbringen würde. Nach der Sachlage erschien den Athenern dies unmöglich – doch Kleon schaffte es, gemeinsam mit Demosthenes, tatsächlich in der veranschlagten Zeit. Laut Thukydides war Kleon bereits vor diesem Erfolg (schon im Sommer 427) derjenige, der „weit vor allen andern das Vertrauen des Volkes genoß“[12] – mit dem Erfolg von Pylos, „in dem ganzen Krieg [...] für die Hellenen die allergrößte Überraschung“[13], nahm seine Popularität natürlich weiter zu. Plutarch berichtet zum Verzicht des Nikias auf das Kommando und dem Ausgang zugunsten Kleons: „Aber auch dem Staate fügte Nikias damit nicht geringen Schaden zu, daß er Kleon einen solchen Zuwachs an Macht und Ruhm zukommen ließ, wodurch sein Selbstgefühl und seine Frechheit sich bis zur Zügellosigkeit steigerte“[14].

Macht und Ruhm, Selbstgefühl und Frechheit Kleons sollten nun von Aristophanes mit den „Rittern“ scharf angegriffen werden. Kleon selbst war im Theater anwesend – er hatte seit seinem Erfolg von Pylos sogar das Recht auf einen Ehrensitz (Prohedrie)[15]. Aller Beliebtheit des Politikers zum Trotz scheint auch seine Karikatur großes Gefallen gefunden zu haben: Die „Ritter“ errangen im Komödien-Agon den 1. Platz.

a) Das Problem und die Personen

In der Eröffnungsszene wird (wie in der Alten Komödie üblich) die defizitäre Grundsituation skizziert, die im Laufe des Stückes beseitigt werden soll. Zwei Sklaven treten auf und klagen dem Publikum ihr Leid: Ihr Herr, ein „Herr Demos von der Pynx“[16], habe neulich einen neuen Sklaven erstanden, einen „paphlagonsch’en Gerber“[17]. Hinterlistig und brutal habe dieser sich die Gunst des Herrn erschlichen, indem er hemmungslos dessen persönlichen Schwächen ausgenutzt und seine Mitstreiter unterdrückt und betrogen habe. Seinem Besitzer würde er vorgaukeln, nur das Beste für ihn zu wollen, tatsächlich würde er aber nur zu seinem eigenen Vorteil handeln. Gemeinsam überlegen die beiden, wie sie sich ihres Widersachers entledigen können.

Dem komödiengeschulten und politisch informierten Publikum wurden die Metaphern schnell deutlich: Beim „Herrn Demos von der Pynx“ handelt es sich um eine Allegorie für die personifizierte Bürgerschaft Athens. Ein Demotikon war bei athenischen Namen üblich und verwies auf den Herkunftsdemos des Bürgers. Einen Demos Pynx gab es allerdings nicht – die Nennung des Versammlungsortes der Volksversammlung hier verweist darauf, daß mit der Figur die Bürgerschaft als politisch verfasste Instanz gemeint ist, als Souverän, Herr über die Belange der Polis und des attischen Seebunds[18]. Sie hatte ihre Heimat, ihren Ursprung, auf der Pynx. Mit „Herrn Demos“ bezieht Aristophanes das Publikum somit direkt in die Handlung ein, macht den Rezipienten zum Akteur auf der komischen Bühne. In einer Erläuterung des Problems wendet sich ein Sklave direkt an die Zuschauer, und beschreibt dabei seinen Herrn detaillierter[19]: Er sei „Heißblütig, toll, auf Bohnen sehr erpicht, / Ein brummiger alter Kauz, ein bißchen taub“. Er habe eine Vorliebe für das Richteramt und den dadurch verdienten Sold, sei dem Genuss leckerer Speisen und Getränke zugeneigt, Schmeicheleien sehr zugänglich und beim Hören von Orakeln würde ihm „dumm und dämisch“. Von den wirklichen Zuständen in seinem Haushalt habe er keine Ahnung. Der Demos von Athen wird als alter attischer Kleinbürger mit bäurischem Hintergrund dargestellt[20] – auf das eigene Wohlergehen bedacht, gutgläubig und manipulierbar, launisch und dumm.

Der „paphlagonische Gerber“, der neue Lieblingssklave und heimliche Herrscher im Haushalt des Demos, ist ebenfalls schnell identifiziert. Kleon war Gerbereibesitzer und mächtigster Politiker der Stadt – es war klar, daß er es war, der in dem Stück beseitigt werden sollte. In der Erklärung des ersten Sklaven zum Problem wird der berufliche Hintergrund des Gegners vier Mal angesprochen: Er sei ein „Gerberbursche“ (V. 45), ein „Hund von einem paphlagon’schen Gerber“ (V. 47), schmeichle seinem Besitzer mit „Lederstückchen“ (V. 49) und verprügle die anderen Sklaven mit einem „Lederriemen“ (V. 60). Angespielt wird auch auf die Erhöhung des Richtersoldes durch Kleon im Herbst 425[21] - der Paphlagonier säusele nämlich „Herrn Demos“ ein: „Geh baden, lieber Demos, wohl verdient / als Richter hast Du die drei Obolen“ (V. 50 f.). Der Erfolg von Pylos wird ausserdem angesprochen: „Jüngst, wie ich dem Herrn in Pylos / Spartanischen Schlachtbraten machte, lief / Der Erzhalunk drum ’rum und schnappt’ ihn weg / Und setzt’ ihm vor, was ich für ihn gebraten“[22]. Womit deutlich wird, daß Aristophanes keinesfalls Kleon den spektakulären Sieg auf Sphakteria zuerkennen will.

Üblich war es, Sklaven nach ihrem Herkunftsort zu bezeichnen. Paphlagonier waren dem Ruf nach dumm[23] und „eine besonders üble Sklavensorte“[24]. Lautmalerisch klang außerdem das Verb „schäumen“ an, welches metaphorisch bereits auf den „überschäumenden“ Redestil Kleons[25] wie auch auf die Unruhe, die er in der Polis und bzgl. des traditionellen Gefüges verursacht[26], verweist.

Die zitierte Passage zu Pylos liefert den Schlüssel zur Person des ersten der unterdrückten Sklaven: Hier handelt es sich um Demosthenes, der die Vorarbeit vor Ort für den Erfolg gegen Sphakteria leistete, während Kleon sich nach der aristophanischen Darstellung sozusagen nur ins gemachte Nest zu setzen und den Ruhm einzuheimsen brauchte. Mit dem zweiten Sklaven, auch das wird dem Zuschauer 424 v. Chr. schnell klar, ist Nikias gemeint[27].

Plutarch berichtet von der gesellschaftlichen Enthaltsamkeit, der Änglichkeit und Religiösität des Nikias[28]. Beim zweiten Sklaven der „Ritter“ fällt auf, daß er keinen Wein trinkt[29], obwohl Sklaven in aristophanischen Komödien einen Hang dazu haben. Dies ist ein Merkmal, welches auf Nikias verweist. Die Religiösität des Sklaven wird außerdem angedeutet. Er schlägt zur Lösung des Problems vor, daß „Am besten wärs in solchem Fall, wir würfen / Uns fromm aufs Knie vor einem Götterbildnuß“, und erwidert auf die Nachfrage, ob er an Götter glaube, „Ich ? Sicherlich!“[30]. Weitere Vorschläge des zweiten Sklaven zur „Lösung“ des paphlagonischen Problems sind Weglaufen[31] und Selbstmord[32] - Verweise auf die Ängstlichkeit und Zögerlichkeit seiner Person, und für diese war Nikias dem plutarchischen Portrait zufolge in Athen wohlbekannt.

Die in der Eröffnungsszene zunächst eingeführten handelnden Personen der Komödie sind somit: Der „Herr Demos von der Pynx“, die Personifikation der in der Volksversammlung politisch agierenden Bürgerschaft von Athen, der „paphlagonische Gerber“, Kleon als Lieblingssklave des Demos und rücksichtsloser, heimlicher Herrscher über den Haushalt, sowie die beiden geschundenen Sklaven, die Strategen und Politiker Demosthenes und Nikias.

„Der Staats-„Haushalt“ wird im Haushalt des kleinen Mannes abgebildet, und wie uns noch heute der Staatsmann, der Minister, als „Diener des Staates“ ganz geläufig sein sollte, so werden die führenden Politiker Athens, die Strategen, zu den Sklaven des regierenden Volkes“[33].

Die „kritische Idee“[34] der Komödie, die Beseitigung des paphlagonischen Gerbers bzw. Kleons, wird nun durch den „komischen Einfall“[35] umgesetzt, daß beim Charakter des Paphlagoniers wie auch des „Herrn Demos“ wohl nur ein noch schlimmerer, hinterhältigerer Sklave Abhilfe schaffen kann – einer, der den Paphlagonier mit dessen eigenen Waffen schlagen kann. Diese Lösung liefert ein Orakel aus einem Buch, welches der zweite Sklave (Nikias) dem „Gerber“ entwenden kann, obwohl es von ihm besonders gehütet wird. Der weintrinkende erste Sklave (Demosthenes) liest vor, daß der Reihe nach vier Händler in der Stadt herrschen werden[36]: Ein Hanf- oder Seilhändler, ein Schafhändler, dann der wohlbekannte „paphlagon’sche Lederhändler“, der zuletzt von einem Wursthändler gestürzt wird. Ein jeder sei „ein größrer Schuft“ noch als sein Vorgänger.

[...]


[1] Aristot. Ath. Pol. 28,1.

[2] Thuk. II, 65.

[3] Finley, M. I., Athenian Demagogues, in: Past & Present 21, 1962, S. 3-24, hier: S. 6; vgl. z.B. die Beschreibung der Folgen von Parteikämpfen bei Thuk. III, 82.

[4] Henderson, J., The Demos and the Comic Competition, in: Segal, E. (Hg.), Oxford Readings
in Aristophanes, Oxford / New York 1996, S. 65-97, hier: S. 80.

[5] Newiger, H.-J., Die griechische Komödie (1981), in: Ders., Drama und Theater. Ausgewählte
Schriften zum griechischen Drama, Stuttgart 1996, S. 221-261, hier: S. 222.

[6] Kahrstedt, U., Art. „Kleon“, in: RE, Bd. 12.1, Stuttgart 1921/1966, Sp. 714-717.

[7] Vgl. Parabase der Ritter: Ar. Eq. V. 540-544.

[8] Zimmermann, B., Die griechische Komödie, Düsseldorf/Zürich 1998, S. 105.

[9] Vgl. Ar. Ach. V. 502-506, sowie zum Verbot der Verspottung des Volkes: Ps.-Xen. II, 18. Halliwell macht darauf aufmerksam, daß die Anklage im besonderen Kontext der angespannten Situation der ersten Kriegsjahre zu sehen ist: Halliwell, S., Comic Satire and Freedom of Speech in Classical Athens, in: JHS 111, 1991, S. 48-70, hier: S.65. Dover nennt die Möglichkeit, dass auch der aufführende Kallistratos der Angeklagte sein konnte: Dover, K. J., Aristophanic Comedy, Berkeley / Los Angeles 1972, S. 100; Gelzer schätzt diese Möglichkeit in seinem RE-Artikel zu Aristophanes jedoch als unwahrscheinlich ein: Gelzer, T., Art. „Aristophanes“, in: RE Suppl. 12, Stuttgart 1970, Sp. 1392-1569, hier: Sp. 1399.

[10] Ar. Ach. V. 299-302: „Du bist verhasster mir als Kleon, / Aus dessen Fell ich derbe Sohlen / Nächstens für die Ritter / Zu schneiden gedenke“.

[11] Die Darstellung folgt der detaillierten Beschreibung der Ereignisse bei Thukydides (IV 1-41); auf die grundsätzlich ablehnende Haltung des Historikers gegenüber Kleon und eine eventuelle Beeinflussung des Berichts durch diesen Umstand wird noch zurückzukommen sein. Siehe auch Plut. Nik. 7 f.; Kahrstedt, Sp. 714 f.

[12] Thuk. III, 36.

[13] Thuk. IV, 40.

[14] Plut. Nik. 8.

[15] Schwinge, E.-R., Zur Ästhetik der aristophanischen Komödie am Beispiel der Ritter, in: Maia 27, 1975, S. 177-199, hier: S. 186, Anm. 18.

[16] Ar. Eq. V. 43.

[17] Ar. Eq. V. 47.

[18] Vgl. Newiger, Metapher und Allegorie. Studien zu Aristophanes, München 1957, S. 12 f.; MacDowell, D. M., Aristophanes and Athens, Oxford 1995, S. 84 f.

[19] Ar. Eq. V. 40-71.

[20] Daß für Aristophanes das ursprüngliche Wesen der Polis Athen im einfachen Bauern verkörpert war, zeigt sich auch an anderen Helden seiner Komödien: Dikaiopolis, Strepsiades und Trygaios sind als Beispiele zu nennen. Das „friedliche“ Landleben wird in zahlreichen Szenen seiner Stücke idealisiert; dies ist vor dem Hintergrund des Krieges und des Eingepferchtseins der attischen Bevölkerung hinter den Langen Mauern zu sehen.

[21] Pohlenz, M., Aristophanes’ Ritter, Göttingen 1952, S. 108; Edmunds, L., Cleon, Knights, and Aristophanes’ Politics, Lanham 1987, S. 53.

[22] Ar. Eq. V. 55-58.

[23] Steinthal, H., Zwischen Ernst und Unsinn. Zu den „Rittern“ und „Ekklesiazusen“ des Aristophanes, Gymnasium 97, 1990, S. 484-506, hier: S. 487.

[24] Newiger, Metapher und Allegorie, S. 13.

[25] Newiger, Metapher und Allegorie, S. 14.

[26] Siehe hierzu die Untersuchung von Edmunds, der die Beschreibung Kleons durch Metaphern der „disturbance“ detailliert untersucht; hier: S. 9.

[27] Über diese Zuordnung gab es lange Kontroversen, u.a. auch über die Frage, ob in der Alten Komödie Portraitmasken zum Einsatz kamen und die Zuschauer die Personen anhand der Masken sofort einordnen konnten. Ste Croix hält in seinem Artikel „The Political Outlook of Aristophanes“ (in: Segal, E. (Hg.), Oxford Readings in Aristophanes, Oxford / New York 1996, S. 42-64, hier: S. 51) die Zuordnung des 2. Sklaven zu Nikias noch für unwahrscheinlich; die hier skizzierte Argumentation stammt von Sommerstein, A. H., Notes on Aristophanes Knights, in: CQ 30, 1980, S. 46-57, hier: S.46 f.; vgl. Gelzer, Sp. 1427 f.; MacDowell, S. 87 f.

[28] Plut. Nik. 5.

[29] Ar. Eq. V. 87-97.

[30] Ar. Eq. V. 30-33.

[31] Ar. Eq. V. 21-27.

[32] Ar. Eq. V. 80 f.

[33] Newiger, Metapher und Allegorie, S. 14.

[34] Lind, H., Der Gerber Kleon in den „Rittern“ des Aristophanes. Studien zur Demagogenkomödie, Frankfurt 1990, S. 193; er nutzt den Terminus nach Koch, K.-D., Kritische Idee und komisches Thema, Bremen 1968².

[35] Schwinge, S. 186, 199.

[36] Ar. Eq. V. 128-143. Die Allegorie wird hier wie an vielen Stellen der Komödie durchbrochen: Plötzlich ist nicht mehr vom Haushalt des „Herrn Demos“, sondern von „dieser Stadt“ die Rede. Aristophanes wechselt souverän zwischen den Bedeutungsebenen, zwischen Vordergrund (Privathaushalt) und Hintergrund (Polis Athen). Siehe hierzu insbesondere Newiger, Metapher und Allegorie, S. 11-23; auch Dover, S. 93.

Ende der Leseprobe aus 33 Seiten

Details

Titel
Die "Ritter" des Aristophanes. Die athenische Demokratie in der komischen Kritik
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Geschichtswissenschaften)
Veranstaltung
Die athenische Demokratie
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
33
Katalognummer
V27034
ISBN (eBook)
9783638291828
ISBN (Buch)
9783640856602
Dateigröße
739 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ritter, Aristophanes, Demokratie, Kritik, Demokratie
Arbeit zitieren
Jan Jansen (Autor:in), 2001, Die "Ritter" des Aristophanes. Die athenische Demokratie in der komischen Kritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27034

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