Geschlechtsspezifische Suchtprävention in einer heilpädagogischen Mädchenwohngruppe


Facharbeit (Schule), 2005

30 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhalt

Vorwort

Einführung
1. Hinführung an das Thema
2. Einschränkung des Themas
3. Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit

I. Zum Begriff „Sucht“
1. Definition der Sucht
2. Suchtformen
2.1. Suchtgebundene Sucht
2.1.1. psychische Abhängigkeit
2.1.2. physische Abhängigkeit
2.2. Stoffungebundene Sucht
3. Ätiologien der Suchtentwicklung
3.1. Erklärungsansätze zur Entwicklung der Sucht
3.2. Spezifisch weibliche Faktoren der Suchtentwicklung
3.2.1. Soziale Identitätsbildung
3.2.2. Psychosexuelle Identitätsbildung
3.3. Konsummuster und die Funktion, die Suchtmittel haben können
3.3.1. Fallbeispiel G
3.3.2. Suchtverhalten als (Schein-) Ausweg

II. Zum Begriff „Prävention“
1. Definition der Prävention
2. Präventionsformen
2.1. Primär
2.2. Sekundär
2.3. Tertiär
3. Strategien und Konzepte der Suchtprävention

III. Zur „Geschlechtsspezifischen Suchtprävention“
1. Der mädchenspezifische Blick auf die Suchtprävention
2. Zielsetzung mädchenspezifischer Suchtprävention
3. Leitlinien
3.1. Haltung
3.2. Mädchen-Freiräume
3.3. Ganzheitlichkeit
3.4. Subjektorientierung
3.5. Suchtmittelkonsum als Norm und Normalität
3.6. Themenorientierung
4. Umsetzungsstrategien
5. Vorschläge zur Herangehensweise
5.1. Ganzheitliches Lernen
5.2. Anknüpfungspunkte
5.3. Selbstwahrnehmung
5.4. Körperwahrnehmung
5.5 Kunst und Kreativität
5.6 Auf die Stärken bauen
5.7 Rahmenbedingungen
6. Praxisbeispiel
7. Auswertung meiner Erfahrungen

Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Vorwort

„Obwohl wir dieselbe Welt erblicken wie ihr, sehen wir sie mit anderen Augen“

(Virginia Woolf)

… und bewältigen, die sich aus der Realität ergebenden Forderungen und Widersprüche anders.

Die Bearbeitung und Realisierung dieser Arbeit wurde im Heilpädagogischen Mädchenwohnheim ... durchgeführt.

Ich möchte mich herzlich bei ... , für die Betreuung und Unterstützung bei dieser Facharbeit bedanken.

Mein weiterer Dank gilt meinen Kolleginnen, welche stets bemüht waren, zum Gelingen dieser Arbeit beizutragen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einführung

1. Hinführung an das Thema

Seit September 2004 absolviere ich mein Berufspraktikum im ... in der Heilpädagogischen Mädchenwohngruppe in Da ich in meiner Arbeit mit Mädchen im Alter von 12 - 18 Jahren täglich mit Süchten konfrontiert werde,kam ich zu dem Gedanken, daraus das Thema meiner Facharbeit wachsen zu lassen.Anfangs konnte ich mit den Worten Sucht, Prävention und Heilpädagogische Mädchenwohngruppennicht viel anfangen, doch durch meine Arbeit im Heim griff ich immer mehr Punkte in Bezug auf Suchtund Prävention auf, die ich zusammen mit meinem theoretischen Wissen aus dem Unterrichtverknüpfte und sammelte. Aus meinem Interesse zu diesem Themengebiet und um meine gemachtenErfahrungen auch besser verarbeiten und begreifen zu können, beschloss ich dies zum Thema meinerFacharbeit zu machen.

Mit Blick auf das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) wird deutlich, dass die Jugendhilfe zur Suchtprävention aufgefordert wird. Im Satz 3 Absatz 3 des Paragraphen 1 KJHG steht, dass die Jugendhilfe zur Verwirklichung des Rechts auf Förderung eines jeden jungen Menschen „Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen“ soll. Hier findet sich auch eine klare Zielbestimmung, die in Übereinstimmung zu präventiven Aktivitäten steht. Jugendhilfe muss dazu „beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen“ (Satz 4 Absatz 3 § 1 KJHG).1

Damit u. a. dieser Anspruch adäquat umgesetzt werden kann, habe ich mir die Suchtprävention zum Thema meiner Facharbeit ausgesucht.

Nicht nur, da ich in einer geschlechtsspezifischen Einrichtung arbeite und daher Suchtprävention mit Mädchen und jungen Frauen durchführe habe ich das Thema durch den GeschlechtsspezifischenAnsatz eingegrenzt, sondern auch, da die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Arbeit meinerMeinung nach immer noch zu wenig anerkannt wird, obwohl Jungen und Mädchen seitens ihrer Umwelt mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert werden.

Dieser „kleine“ Unterschied wird in folgender Geschichte deutlich und zeigt uns die Notwendigkeit eines geschlechtsspezifischen Ansatzes in der Suchtprävention auf:

„Ein Mullah wollte seine Tochter vor den Gefahren des Lebens bewahren. Als die Zeit gekommen war und sie zu einer wahren Blüte der Schönheit gedieh, nahm er sie zurSeite und klärte sie über die Gemeinheit und Hinterhältigkeit der Welt auf: „Liebe Tochter, denke an das, was ich dir sage. Alle Männer wollen nur das eine. Die Männer sind raffiniert und stellen Fallen, wo sie nur können. Du merkst gar nicht, wie du immer tiefer in dem Sumpf ihrer Begierden versinkst. Ich will dir den Weg des Unglücks zeigen. Erst schwärmt der Mann von deinen Vorzügen und bewundert dich.Dann lädt er dich ein, mit ihm auszugehen. Dann kommt ihr an seinem Haus vorbei,und er sagt dir, daß er nur seinen Mantel holen wolle. Er fragt dich, ob du ihn nicht inseine Wohnung begleiten möchtest.

Oben lädt er dich zum Sitzen ein und bietet dir Tee an. Ihr hört gemeinsam Musik,

und wenn die Stunde gekommen ist, wirft er sich plötzlich auf dich. Damit bist du

geschändet, wir sind geschändet, deine Mutter und ich. Unsere Familie ist geschändet, und unser Ansehen ist hin."

Die Tochter nahm sich die Worte des Vaters zu Herzen. Einige Zeit später kam sie stolz lächelnd auf ihren Vater zu: „Vati, bist du ein Prophet? Woher hast du bloßgewußt, wie sich alles abspielt? Es war genauso, wie du es beschrieben hast. Ersthat er meine Schönheit bewundert. Dann hat er mich eingeladen. Wie durch Zufallkamen wir an seinem Haus vorbei. Da merkte der Ärmste, daß er seinen Mantel vergessen hatte, und, um mich nicht allein zu lassen, bat er mich, ~Ihn in seine Wohnung zu begleiten. Wie es der Anstand befiehlt, bot er mir Tee an und verschöntedie Zeit mit herrlicher Musik. Nun dachte ich an deine Worte und ich wußte genau,was auf mich zukommt, aber du wirst sehen, ich bin würdig, deine Tochter zu sein. Als ich den Augenblick nahen fühlte, warf ich mich auf ihn und schändete ihn, seine Eltern, seine Familie, sein Ansehen und seinen guten Ruf!" 2

2. Einschränkung des Themas

Da die Themenkomplexe Sucht und Prävention sehr weitläufig sind, beschränkte ich mich auf die für die Arbeit mit süchtigen Mädchen und Frauen und speziell auf die in meiner Gruppe relevanten.In meinen Ausführungen soll also speziell die Geschlechtsspezifische Suchtprävention in einerstationären Mädcheneinrichtung näher betrachtet werden. Dabei soll es um die Vorbeugung gegenüber Suchtgefahren in Bezug auf spezifisch weibliche Süchte gehen.

Nicht eingehen möchte ich auf die Rahmenbedingungen einer stationären Jugendhilfe, rechtliche Aspekte und Finanzierung der Präventionsmaßnahmen, da diese Themen m. E. den Rahmen der Arbeit überschreiten würden. Auf eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Arten von Süchten, sowie ihrer jeweiligen Wirkung und der verschiedenen Ursachentheorien, der zahlreichenPräventionsansätzen- und konzepte, möchte ich aus diesem Grund ebenfalls verzichten.Der Schwerpunkt liegt vielmehr in der Darstellung verschiedener Möglichkeiten mädchenspezifischer Suchtprävention, die in einer Heilpädagogischen Mädchenwohngruppe durchgeführt werden kann. Jedoch erhebe ich auch hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit des Themas.

3. Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit

Die Facharbeit ist aufgebaut auf drei Themenbereiche, die jeweils die theoretische und praktische Thematik der Suchtprävention erläutert.

Zunächst möchte ich kurz den Fragen nachgehen, was Sucht eigentlich ist, die verschiedenen Suchtformen und welche Ursachen es, besonders bei dem weiblichen Geschlecht eingehend auf die mädchenspezifische Sozialisation, gibt. Zum Schluss des Kapitels stelle ich Konsummuster vonMädchen und Frauen am Beispiel eines Mädchens meiner Wohngruppe vor.

Danach werde ich auf den Begriff der Prävention und auf Präventionsformen näher eingehen, um anschließend einige Ansätze bzw. Konzepte und Projekte in der Suchtprävention aufzuzeigen.Teil drei gibt ferner Aufschluss über die speziell weiblichen Suchtpräventionsmaßnahmen mit Zielen, und Leitgedanken. Darin erläutere ich die Grundbedingungen der mädchenspezifischen Suchtprävention und verdeutliche in Grundzügen die praktische Ausgestaltung im pädagogischen Alltag durch das Beispiel der Heilpädagogischen Mädchenwohngruppe.

Als Schlussbetrachtung versuche ich, die aus dem theoretischen und praktischen Teil dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse zu erfassen, und liefere ein persönliches Fazit.

I. Zum Begriff „Sucht“

„Frei wovon?

Was schiert das Zarathustra! Hell aber soll mir dein Auge künden: frei wozu?“

(Friedrich Nietzsche)

1. Definition der Sucht

Als Sucht bezeichnet werden krankhafte Erscheinungen, die mit zwanghaften Verhaltensweisenverbunden sind. In der Literatur finden sich zwar Umschreibungen des Begriffs, jedoch keineeinheitliche Definition. Ein Beispiel: „Als Sucht bezeichnen wir einen zwanghaften Drang, einen alsbelastend erlebten Zustand nicht durch eigene Auseinandersetzung mit diesem, sondern durchbestimmte Ersatzhandlungen oder Stoffe zu lösen.“ Oder „Sucht ist ein unbeherrschbares Verlangeneines Menschen, sich eine bestimmte Substanz immer wieder zuzuführen oder eine bestimmteTätigkeit immer wieder aufzunehmen, obwohl er sich selbst oder anderen dadurch schadet“.3 Grundsätzlich kann jeder Trieb oder jede Form von menschlichem Interesse zur Sucht werden.(Esssucht, Spielsucht,…)

Der Begriff sucht lässt sich auf das Wort “siech“ zurückführen, welches krank bedeutet (Gelbsucht, Schwindsucht…)

Die zweite Bedeutung beinhaltet einen moralischen Aspekt, nämlich den eines Charakterfehlers oder eines Lasters (Eifersucht, Habsucht)

2. Suchtformen

Als Form der Sucht lässt sich die stoffgebundene (z.B. Nikotinsucht) von der stoffunabhängigen Sucht (z.B. Kaufsucht) unterscheiden.4

2.1. Stoffgebundene Sucht

„Abhängigkeiten von einer Substanz sind ein Zustand psychischer oder psychischer und physischer Abhängigkeit von einer Substanz mit zentralnervöser Wirkung, die zeitweise oder fortgesetzteingenommen wird.“5

Typische Suchtstoffe bei Mädchen/ Frauen:

- Genussmittel wie Koffein, Nikotin und Alkohol

Beim geschlechtsspezifischen Vergleich fällt auf, dass bei den 12- 14 Jährigen seit Jahren etwas mehr Raucherinnen als Raucher zu finden sind; seit 1995 ist dies auch in der Altersgruppe der15- 17 Jährigen der Fall.6

- Medikamente: Schmerz-, Beruhigungs-, Schlaf-, Abführmittel, Appetitzügler, Psychopharmaka Mädchen und Jungen differieren in der Altersgruppe von 12- 16 Jahren bezüglich desMedikamentenkonsums wenig. Ab der Altersgruppe der über 16- Jährigen jedoch zeigt sich, bei den Mädchen ein deutlicher Anstieg des Medikamentenkonsums. Zwei Drittel der Medikamente mitAbhängigkeitspotential werden an Frauen verordnet.7

- Cannabis

Eine der weit verbreiteten illegalen Substanzen, wird von Mädchen in ähnlicher Häufigkeit konsumiert wie von Jungen.8

- Designer Drogen (Ecstasy, LSD, Speed …)

Im Gegensatz zu vielen anderen Suchtmitteln konsumieren genauso viele Mädchen wie Jungen Designer Drogen; in der Studie von Rakete und Flüsmeier wird sogar festgestellt, dass gerade bei den jungen Mädchen, d.h. unter 19 Jahren, ein größerer Anteil konsumiert als unter den Jungen.9

- Andere illegale Drogen: Kokain, Opiate (Opium, Morphium, Heroin)

Bezogen auf illegale Drogen allgemein liegt das Durchschnittsalter beim ersten Konsum bei Mädchen etwas unter dem der Jungen. Erst ab ca. dem 18. Lebensjahr wird eine konkretegeschlechtsspezifische Differenzierung deutlich, in dem Sinne, dass mehr Jungen bzw. Männer zum Missbrauch härterer Substanzen neigen.10

Ein weiterer Blick in die Zahlen zum Substanzkonsum zeigt - Mädchen trinken und rauchen heute zwar auch, ebenso konsumieren sie illegale Drogen, aber je „härter“ ein Konsummuster ist, d.h. je exzessiver der Konsum und je toxischer die Substanz ist, desto seltener ist es bei Mädchen zu finden.11

Es können zwei Ebenen der Abhängigkeit aufeinander treffen, die aber auch unabhängig voneinander bestehen können: die psychische und die physische Abhängigkeit.

2.1.1. psychische Abhängigkeit

Psychische Abhängigkeit wird bezeichnet, als ein schwer bezwingbares, maßloses Verlangen, durch eine Droge Entlastung von Unlustgefühlen und Genuss von Lustgefühlen herzustellen, wodurch es oft zur Verselbständigung des Mittels im Leben des Betroffenen kommt, zum Nicht-mehr-aufhören-können. Die Entzugserschienungen äußern sich als Unruhe, Depression, Angstzustände.12

2.1.2. physische Abhängigkeit

Von physischer Abhängigkeit wird gesprochen, wenn nach mehrfachem Konsum einer Droge eine körperliche Toleranz gegenüber ihrer Wirkung entsteht, die zu einer Dosissteigerung führt und beim Absetzen der Droge körperliche Entzugssymptome hervorruft. Alkohol, Heroin und auch vieleSchlafmittel können eine körperliche Abhängigkeit erzeugen.

2.2. Stoffungebundene Sucht

Hier handelt es sich um Verhaltensweisen, die Suchtcharakter annehmen können, ohne dass dabeiunbedingt ein Suchtmittel eingenommen werden muss. Nicht stoffgebundene Süchte werden, ähnlichwie psychische Abhängigkeit von Suchtstoffen, oft im Rahmen eines langen „Lernprozesses“ aufgebautund sind nur schwer wieder zu „verlernen“. Eine nicht stoffgebundene Sucht hat oft ebenso gravierendeFolgen wie physische oder psychische Abhängigkeit. Häufig treten nicht stoffgebundene Süchte auchgemeinsam mit der Einnahme von Suchtmitteln auf( beispielsweise der Missbrauch von Appetitzüglernund Abführmitteln in Verbindung mit einer Essstörung). Wird der Süchtige an der Ausübung seinerSucht gehindert, kann es zu Unruhezuständen, Gereiztheit, Überaktivität, Angstzuständen u. ä.kommen.

Diese Suchtformen können ganz unterschiedlich sein. Unter typisch weibliche Suchtformen fallen z.B.:

- Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulemia nervosa, Esssucht, Latente Essstörung)

95% aller Magersüchtigen und 90% aller BulimikerInnen (= Ess- Brech- Sucht) sind weiblich; Adipositas

(= Esssucht) findet sich bei Mädchen geringfügig häufiger als bei Jungen und Männern.13

- Co- Abhängigkeit - Beziehungsabhängigkeit

Eine typisch weibliche Form der Abhängigkeit

- Tanorexia (zwanghafter Bräunungswahn)

Meist sind dies vor allem junge Frauen, die um jeden Preis dem Schönheitsideal unserer heutigen Gesellschaft entsprechen wollen.14

3. Ätiologien der Suchtentwicklung

„Eine Antwort auf die Frage, warum Menschen Drogen konsumieren, kann möglicherweise derjenige finden, der sich auf die komplexe Beziehung zu eben diesen Menschen

einlässt.“ (H.

Schwehm 1994)

3.1. Erklärungsansätze zur Entwicklung der Sucht

Das Phänomen Sucht versuchen seit seinem Erscheinen verschiedene wissenschaftliche Schulen mitihren spezifischen Ansätzen zu erklären. Eine der Bekanntesten sind u.a., die psychosozialeSuchttheorie, die psychoanalytische Suchttheorie und die lernpsychologische Suchttheorie. Heute istman sich darüber einig, dass ein komplexes Ursachengefüge zur Suchtentstehung führt, das mit derBegrifflichkeit einer wissenschaftlichen Richtung nicht erklärt werden kann. Diese modernenErklärungsansätze - auch das Multifaktorenmodell genannt - geht schließlich davon aus, dass es fürSuchtverhalten nicht nur jeweils einen Grund gibt, sondern sehen das Zusammenwirken mehrererFaktoren als Ursache: „Die Faktorenbündel ‚Persönlichkeit‘, ‚Droge‘, ‚Gesellschaft‘, ‚Kultur‘ und ‚Gruppe‘ wirken sich im konkreten Handeln nicht direkt aus, sondern immer vermittelt durch dieindividuelle Biographie und die aktuelle Situation“. 15

3.2. Spezifisch weibliche Faktoren der Suchtentwicklung

Eine Reihe von Ursachen für Abhängigkeit gilt für Frauen und Männer gemeinsam. Darüber hinaus gibtes aber Bedingungsfaktoren, die mehr für Mädchen und Frauen bzw. mehr für Jungen und Männer vonBedeutung sind.

3.2.1. Soziale Identitätsbildung

Um die16 Problematik der Suchtentstehung bei Mädchen und Frauen in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen, ist es wichtig, ihre Sozialisation in der Familie, Kindergarten, Schule, der Peer- Group auf dem Hintergrund strukturell-gesellschaftlicher Bedingungen zu betrachten und darausZusammenhänge abzuleiten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Geschlechtsspezifische Suchtprävention in einer heilpädagogischen Mädchenwohngruppe
Note
1,6
Autor
Jahr
2005
Seiten
30
Katalognummer
V269048
ISBN (eBook)
9783656611691
ISBN (Buch)
9783656611004
Dateigröße
1033 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
geschlechtsspezifische, suchtprävention, mädchenwohngruppe
Arbeit zitieren
Andrea Rett (Autor:in), 2005, Geschlechtsspezifische Suchtprävention in einer heilpädagogischen Mädchenwohngruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269048

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